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Thema: Die Jagd

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Dunkelwald; Panther

    Arranges hatte einen leichten Schlaf, eher wach, als wirklich schlafend. Er bemerkte, dass Erynn sich mit der Witterung abmühte. Er selbst hatte keine Probleme. Wenn seine Körpertemperatur drohte zu sinken, bediente er sich seiner Magie, um sie zu halten. Sollte ich vielleicht... nein... sie hat auch nicht nachgegeben und mich in Frieden gelassen, jetzt soll sie selbst sehen, dass sie nicht erfriert!

    Am nächsten Tag war es endlich wieder ein ganzes Stück wärmer und freundlicher, wenngleich der Himmel noch immer bewölkt war und eine unangenehm nasse Kälte in der Luft stand. Dafür war es aber wiederum windstill, was Arranges direkt positiv wertete. Erynn sah wohl ein, dass es sich nicht mehr lohnte, noch irgendwie länger dem Versuch zu schlafen, nachzujagen. Sie setzte sich auf. Arranges, der schon seit fast einer Stunde nur noch döhste und hoffte, dass die Dunmer einfach liegenblieb, bis er sich vollständig erholt hatte, schlug die Augen auf und stemmte sich ebenfalls hoch. 'Habt ihr gut geschlafen?' Er vermied es zu grinsen, der Ton ließ allerdings keine Zweifel daran, dass er sehrwohl mitbekommen hat, wie vergeblich sie versuchte, sich richtig zu erholen. Arranges gähnte stattdessen herzhaft und streckte sich einmal. 'Nun... weiter gehts...' Sagte er voller Elahn. Er stand auf und nur wenig später waren sie dabei, das Lager abzubrechen.

    Arranges hatte sich gerade die beiden Decken wieder eng geschnürt, an seinen Gürtel gehängt und schloss die Brosche, die seinen Umhang über dem Brustbein zusammenhielt, als er plötzlich ein lautes Platschen aus der Richtung, in welcher der Panther hinter den Büschen war, vernahm. Erynn hatte es auch gehört, denn sie hob aufhorchend den Kopf. Werden wohl irgendwelche Rehe oder ein einsamer Wolf sein... Arranges zuckte mit den Schultern und wollte sich gerade bücken um die Hose unter seinen Beinschienen zurecht zu rücken, als ein leises, kaum hörbares, kurzes Pfeifen die Luft durchschnitt. Arranges schaute ungläubig auf das gerade noch zu sehende Ende eines Armbrustbolzens, der seine linke Armbeuge genau zwischen Unterarmschiene und Schulterpanzer durchschlagen hatte. Der Kaiserliche war so perplex, dass die einzige Reaktion, die er zu Stande bekam, darin lag, sich wieder aufzurichten, sich mit ausgestrecktem Arm zu Erynn zu drehen und mit einem Gesichtsausdruck, der in jeder anderen Situation für Gelächter gesorgt hätte, auf das Geschoss zu deuten, welches nur ober- und unterhalb des Arms gerade so zu sehen war. Der Nekromant wollte in seiner Schockverwirrung gerade etwas sagen, als der nächste Bolzen auf eine seiner Schulterplatten traf und kreischend abgelenkt wurde. Beim Haus des Chaos... da scheint es wohl wirklich jemand auf Ärger anzulegen... Arranges ignorierte den aufkommenden Schmerz einfach. Ein Feuerball zischte in die Richtung, aus der zuvor das Platschen kam und verschwand im Gebüsch, nur um einige Sekunden später ein ohrenbetäubendes Krachen hervorzurufen. Ein klagender Schrei war zu hören und kurz darauf kam eine leicht gepanzerter Nord zwischen den Büschen hervorgestolpert. Wild mit den Armen fuchtelnd, versuchte der Schütze die Flammen auf seinen Oberschenkeln und der Torsofront auszuklopfen. Arranges zog sein Schwert und trat auf den Angreifer zu. Mit einem mächtigen Hieb schlug er ihm den Kopf ab. Eine schnell nachlassenden Blutfontäne schoss aus dem Hals des Toten hervor, während der Kopf rollend im Gebüsch verschwand. Der Körper sackte augenblicklich vor Arranges zusammen und blieb reglos liegen. 'Der Temperaturkontrast zur letzten Nacht bekam euch wohl nicht so gut was... tut mir ja leid, aber das hier,' er streckte seinen verletzten Arm vor und zeigte mit der Schwertspitze auf den Bolzen,' hätte auch ins Auge gehen können... ich hänge sehr an meinen Augen!' Mit kalter Mienen trat er noch einmal auf den Torso ein, woraufhin ein gewaltiger Blutschwall aus dem Hals hervorschoss. 'Und sowas am frühen Morgen...' Knurrte Arranges vor sich hin, während er sich zu Erynn drehte und sein Schwert wegsteckte. Er wollte gerade etwas sagen, als der nächste Bolzen nur knapp seinen Kopf verfehlte. 'So, jetzt reicht es!' Arranges drehte sich in die Richtung, aus der der Bolzen kam. Er machte eine flüssige Geste, als wollte er mit Gedankenkraft etwas aus dem Boden emporheben. Aus einer dunkelblauen Kaskade vor ihm auf dem Boden, erhob sich ein Skelett mit einem wuchtigen Zweihänder. Der Kaiserliche brauchte nicht wirklich etwas befehlen, der Skelettmeister verstand sofort, als er den zweiten Bolzen, der eigentlich hätte Arranges treffen sollen, abfing. Mit einer schwingenden Armbewegung rief das Skelett seinerseits einen niederen Schergen und schickte ihn in die Richtung, aus welcher die Angriffe kamen. Der Skelettscherge trieb einen jetzt total verängstigten Dunmer aus dem Busch, welcher sich zitternd erhob, die Waffe fallen ließ und sich vor lauter Angst nicht rühren konnte. Das Skelett versänkte die rostige Schneide seiner Streitaxt in der Brust des Dunkelelfen. Als es die Waffe wieder zurückzog, sackte sein Gegner tot zusammen. Doch plötzlich sahen sich Erynn und Arranges drei Angreifern gegnüber, alle mit entschlossenen Mienen und gerüstet wie erfolgreichere Räuber.

  2. #2

    Pantherfluß

    „Halt einfach die Klappe“, blaffte Erynn, als Arranges sie mit einem Elan begrüßte, der die Grenze zur Perversion im gestreckten Galopp durchbrach. Sie wandte sich ab und machte sich daran den Woilach abzunehmen, der ihnen in der Nacht als Plane gedient hatte. Und hör auf, so dämlich zu grinsen. Ich weiß genau, daß du das tust. Schön für dich, daß dir die Kälte nichts ausmacht. Idiot.

    Minuten später waren sie marschbereit. Die Elfin hatte sich gerade damit abgefunden, wieder stundenlang durch die Sümpfe zu latschen, als sie ein Geräusch vernahm, das nicht so recht zu den übrigen Hintergrundlauten paßte. Konzentriert blickte sie in die Richtung, aus der es gekommen war und griff nach ihrem Bogen. Einen Herzschlag später durchschnitt ein kaum hörbares Pfeifen die Luft, gefolgt von einem dumpfen Einschlag. Sie hörte den Kaiserlichen straucheln und fuhr herum. Aus irgendeinem Grund stand er bereits wieder aufrecht und streckte ihr wortlos seinen Arm entgegen. Totale Verwirrung stand auf seinem Gesicht.
    „Oh, Arranges... nicht schon wieder“, war alles, was ihr in dem Moment einfiel.
    Ein weiterer Bolzen flog heran und löste sie beide aus ihrer Starre. Erynn ließ sich auf ein Knie sinken und suchte ein Ziel, während der Nekromant schwerere Geschütze für angebracht hielt. Der Erfolg sollte ihm recht geben.
    Sie legte auf den Banditen an, der brennend aus den Büschen stürzte, konnte den Pfeil aber gerade noch auf der Sehne halten, als ihr Arranges mit gezogenem Schwert quer durchs Schußfeld rannte. Er machte kurzen Prozeß mit dem Nord, richtete ihn regelrecht hin.

    Das war jetzt wirklich knapp, du Trottel. Wir sollten dringend ein ernsthaftes Gespräch über das Zusammenspiel von Fern- und Nahkampf führen. Wie kann man nur so blöd sein!?
    Fassungslos sah sie zu, wie der Kaiserliche eine ziemlich einseitige Diskussion mit dem geköpften Leichnam führte. Er hatte gar nicht mitbekommen, wie knapp er vor ein paar Herzschlägen einem Pfeil im Rücken entgangen war! Der Nekromant kehrte dem Toten schließlich den Rücken zu und kam zu ihr zurück. Erynn holte tief Luft, um eine Standpauke abzulassen die jeden Armeeschleifer begeistert hätte, als ein drittes Geschoß dicht an ihnen vorbeizischte.

    Die Elfin duckte sich augenblicklich wieder, um ein kleineres Ziel zu bieten. Mittlerweile kannte sie auch das seltsame Flimmern der Luft, das immer dann auftrat, wenn Arranges eine Dienerkreatur an seine Seite rief. Es sah aus, als verschöbe sich die Wirklichkeit, um eine Pforte zu einer Welt hinter der Realität zu öffnen. Dennoch geriet sie aus dem Konzept als sie sah, was für eine Kreatur dem Ruf des Kaiserlichen folgte. Er hat mir zwar erzählt, daß er ein Totenbeschwörer ist, aber es mit eigenen Augen zu sehen...
    Das Skelett rief nun seinerseits einen niederen Streiter, während die Elfin vollauf damit beschäftigt war, über ein halbes Jahrhundert Erziehung innerhalb weniger Lidschläge hinter sich zu lassen. Ausgerechnet Nekromantie. Von allem Blödsinn, mit dem sich ein Zauberkünstler beschäftigen könnte.

    Das zweite Skelett erlegte den anderen Schützen, ein Dunmer wie sie selbst. Er war offenbar durch das plötzliche Auftauchen der beiden Gerippe ebenso überrumpelt gewesen.
    Pragmatik siegte letztendlich über Indoktrination, als drei weitere Wegelagerer aus dem Unterholz brachen. Für den Augenblick akzeptierte sie die Untoten als Mitstreiter und konzentrierte sich ganz auf die drei Gestalten, die ihr entgegenstürmten.
    Erynn fühlte sich an den Zwischenfall auf dem Weg nach Bravil erinnert, als sie zum ersten und einzigen Mal überhaupt Menschen getötet hatte und darüber hinaus in einen Blutrausch verfallen war. Das war gewesen, bevor sie Arranges kennengelernt hatte. Bevor sie Dinge gesehen und erlebt hatte, die bis dahin nicht einmal in ihren wildesten Vorstellungen existierten.
    Zwei eurer Kameraden sind schon auf äußerst häßliche Weise gestorben. Ihr hattet mehr als genug Gelegenheit, es euch anders zu überlegen. Sie schätzte Entfernung und Geschwindigkeit des Gauners, der ihr am nächsten war. Da er Kopf und Rumpf mit einem Rundschild schützte, zielte sie auf die Beine.

    Die Skelette warfen sich den neuen Gegnern ohne Rücksicht auf Verluste entgegen. Sie pickten sich einen der Banditen heraus und machten ihn mit wenigen Hieben nieder, die Treffer nicht achtend, die sie selbst dabei einsteckten.
    Erynn ließ derweil ihren Pfeil fliegen. Mit einem Schmerzenslaut strauchelte der Wegelagerer und blieb liegen. Nicht tot, aber vorerst außer Gefecht.
    Der letzte Angreifer sah, woher der Wind wehte, warf sich herum und verschwand in die Richtung, aus der er gekommen war. Ein Feuerball und zwei Skelette folgten ihm.
    Sie sah zu Arranges herüber. Sein Gesicht war weiterhin hochkonzentriert, während er die mentale Verbindung zu den Skeletten aufrechterhielt, die sich jetzt rasch entfernten. Vielleicht haben wir alle erwischt. Vielleicht waren diese fünf nur Kanonenfutter, um unsere Stärke abzuschätzen. Erynn wandte sich wieder der Wildnis zu und hielt nach weiteren Angreifern Ausschau. Zweimal waren sie von dieser Bande überrumpelt worden, und sie wollte verhindern, daß es ein weiteres Mal geschah.
    Geändert von Glannaragh (04.02.2011 um 16:31 Uhr)

  3. #3

    Dunkelwald; Panther

    Arranges konzentrierte sich nur auf seinen Kampf. Er hetzte die Skelette auf einen der Räuber, welcher ihnen komplett unterlegen war. Erynn kümmerte sich derweil um den Zweiten. Als auch dieser strauchelte und kampfunfähig war. Der Dritte erkannte, dass sie hier keine leichte Beute abgreifen konnten und versuchte zu flüchten. Arranges schickte ihm einen Feuerzauber nach, der allerdings nicht traf. Die Untoten hechteten dem Fliehenden ins Gebüsch nach. Nur wenige Sekunden später erklang das Reissen von Fleisch. Knochen barsten, dann bekam der Nekromant von den Skeletten signalisiert, dass sie den Wegelagerer erledigt hatten.

    Arranges drehte sich zu dem Bandit um, den Erynn mit einem Schuss ins Bein zu Fall gebracht hatte. Ich habe schon immer gesagt, dass Bögen und Armbrüste absolut schwache und unnütze Waffen sind... Er blickte verächtlich auf das dicke Holzschild, welches der Verletzte noch immer in einer Hand hielt, während er den Kopf verrenkte um zu Arranges aufzuschauen. 'Bitte... Gnade...' Keuchte der Räuber. 'Von wegen Gnade... vielleicht in deinem nächsten Leben!' Sagte Arranges kalt und stieß dem Mann sein Schwert durch den Schädel. Der Räuber war augenblicklich tot. Zufrieden zog der Kaiserliche seine Klinge wieder heraus und schob sie ein. Er sah zu Erynn. Mit einem Seitenblick und einem kurzen Wink entließ er die beiden Skelette, welche gerade zwischen den Büschen hervorkamen. Ein triumphierendes Lächeln blitzte kurz auf, bevor jetzt der Schmerz in Arranges Gehirn ankam. Er zog eine leidvolle Grimasse. 'Verfluchte Schützen!'

    Die Zähne aufeinandergepresst besah er sich die Wunde. Der Bolzen hatte das Gelenk zum Glück verfehlt, Arranges konnte den Arm noch beugen. Er drehte leise stöhnend den Arm und untersuchte kurz die Austrittswunde. Ein billiger Holzbolzen mit locker aufgesetzter Eisenspitze. Arranges begann an der Spitze zu zerren, während er vom Schmerz geschüttelt aufstöhnte. Nach einigen Augenblicken hatte er die Spitze herunter, drehte den Arm wieder herum und packte das Schaftende des Geschosses, so fest er konnte. Er riss einmal daran, der Bolzen bewegte sich kaum. Die Augen zusammenkneifen, die Zähne fest zusammengebissen, riss er nochmal an dem Bolzen. Ein ausgefranstes Loch aus dem zwar nicht viel, aber stetig Blut sickerte, war zu sehen, als Arranges unter lautem Aufstöhnen das Projektil herauszog. 'Dem nächsten Schützen, der seine Pfeile auf mich richtet, zieh ich die Haut vom Leib und zwingen ihn dann dazu, in seiner neuen Existenzform auf Nirn zu wandeln, bis es mir beliebt, ihn gehen zu lassen... also nie!' Brummte Arranges sauer hinter geschlossenen Kiefern, während er den Arm ausgestreckt von sich hielt und mit der freien Hand geschwind eine der kleinen Verbandsrollen, die er in Bravil kekauft hatte, von seinem Gürtel löste, den Anfang zwischen die Zähne nahm und sich dann so zwar umständlich, aber brauchbar einen strammen Verband anlegte. Erynn blendete er komplett aus.

    Es dauerte nur einige Augenblicke. Der Bolzen schien das Gelenk tatsächlich verfehlt und auch die Muskeln und Blutbahnen nur leicht gestreift zu haben. Sonst wäre Arranges vermutlich kläglich daran gescheitert, sich selbst zu verarzten. Um eine schnelle Heilung zu gewährleisten, nahm Arranges noch einen der Heiltränke, mit denen er sich ebenfalls in Bravil eingedeckt hatte, vom Gürtel und träufelt etwas davon auf den Verband, der sich damit vollsaugte und das Gebräu somit überall an die Wunde kam. Er bewegte den Arm ein paarmal um sicherzugehen, dass der Verband hielt, erst dann blickte er wieder auf. Der pochende Schmerz wurde ein wenig gelindert durch den Heiltrank, war aber immernoch sehr deutlich. 'Man sollte meinen, diese Räuber wüssten es besser...' Sagte er zu der Dunmerin und machte dann Anstalten, sich zum Weitergehen zu bewegen.

  4. #4

    Pantherfluß

    Es schienen sich keine weiteren Ganoven in der Umgebung aufzuhalten. Erynn beobachtete schweigend, wie Arranges dem letzten Banditen den Garaus machte und sich dann den Bolzen aus dem Arm zog. Seine Beherrschtheit, obwohl er fürchterliche Schmerzen haben mußte, nötigte ihr einiges an Respekt ab, aber ihre Wut war noch lange nicht verraucht. Daß er im Augenblick auf Schützen nicht gut zu sprechen war, konnte sie akzeptieren. Daß er gerade andere Probleme hatte, als sich nach ihrem Befinden zu erkundigen, ebenfalls. Als er den Kampf jedoch mit einem lapidaren Spruch abtat als gäbe es an seiner Unbezwingbarkeit nicht den geringsten Zweifel, platzte sie.
    „Ihr seid der arroganteste, selbstherrlichste Scheißkerl, der mir je untergekommen ist! Denkt Ihr mitunter auch darüber nach, was Ihr eigentlich tut? Nicht nur, daß Ihr mir überflüssigerweise direkt in die Schußlinie latscht... um ein Haar hätte ich Euch eine zusätzliche Körperöffnung verpaßt. Nein, Ihr stecht auch noch den einzigen Menschen ab, der uns etwas über die Gegend hätte erzählen können. Vielleicht wußte er ja etwas über dieses Weib, das Ihr sucht. Vielleicht hat sie die Banditen sogar geschickt. Kommt es Euch kein bißchen seltsam vor, daß wir ausgerechnet hier, mitten im Nirgendwo, auf Wegelagerer treffen? Keine Siedlungen weit und breit. Kaum Reisende. Die Gegend viel zu lebensfeinlich, selbst für Flüchtlinge. Warum bei der Liebe der Ahnen denkt Ihr, sollten sich solche Typen hier herumtreiben – es sei denn, sie hätten einen verflucht guten Grund dafür? Bei den Göttern, wie kann man nur so blöd sein?“

    Verblüfft sah Arranges die Dunmer an. Er wusste einen Moment nicht, was er sagen sollte, aber er fühlte sich sofort an Meryann erinnert. Ich möchte mal wissen, ob das daran liegt, dass sie beide Frauen waren oder ob sie einfach einem Irrglauben nachjagen, der besagt, dass Bögen die besseren Waffen sind... 'Ich weiss nicht was ihr habt? Oder habt ihr auch nur einen Moment daran geglaubt, dass diese Stadtgassenschläger auch nur den Hauch einer Chance hätten? Nichteinmal auf eine lächerlich kurze Distanz ist es diesen Trotteln gelungen, mich tötlich zu treffen... darüberhinaus seid ihr nicht zum Kämpfen hier. Ihr tragt das Amulett und sagt mir wo es hingeht... nichts anderes... Den Bogen hättet ihr ebensogut im Gildenhaus in Skingrad lassen können, oder wolltet ihr uns damit ursprünglich unser Essen beschaffen, sollten unsere Vorräte ausgehen?' Arranges belächelte Erynn von oben herab. 'Würdet ihr Torrah so gut kennen wie ich, wüsstet ihr, dass sie uns nie, nichteinmal, wenn sie sturzbetrunken wäre, solche unfähigen Bastarde auf den Hals hetzen würde... Wenn, dann macht sie das schon richtig und heuert gleich die Dunkle Bruderschaft an...' Überheblich und selbstgefällig klang sein Ton. Auf das Missfallen der Dunkelelfe ging er gar nicht erst ein. 'Was hätte dieser Mann uns sonst noch sagen können? Schaut euch um, eine Marschstunde in südlicher Richtung wird sich das Gelände wohl kaum gravierend ändern...'

    „Was?! Hörst du mir überhaupt zu, du eingebildeter Bock?“ sie schnaubte abfällig, merkte gar nicht, wie sie die Anrede wechselte. „Du hast die ganze Sache gründlich versaut! Du bist so von dir selbst eingenommen, daß du einen taktischen Vorteil nichtmal erkennen würdest, wenn er dich in den Arsch beißt!“
    Als Arranges sie nur weiterhin herablassend grinsend ansah, riß ihr endgültig der Geduldsfaden. Sie ballte die behandschuhte Rechte zur Faust und verpaßte ihm einen Kinnhaken, der seinen Kopf herumriß, setzte ihm nach, packte ihn bei den Schultern und rammte ihr Knie seitlich in seine Rippen. „Ich hätte meinen Bogen also einfach im Gildenhaus lassen können, ja? In der Tat, denn ich brauche ihn nicht, um dir eine Abreibung zu verpassen“, schrie sie dem Kaiserlichen aus nächster Nähe ins Gesicht. Dann trat sie noch einmal nach, zielte wieder auf die unteren Rippen. Das Kettenhemd dämpfte die Wucht, aber für einen imposanten blauen Fleck würde es reichen. „Damit du nicht vergißt, was für ein dämlicher Prügelknabe ich doch bin!“

    Arranges registrierte gar nicht, dass die Faust der Dunkelelfe ankam und plötzlich musste er sich krümmen vor Schmerzen im Torso. Was zur Hölle?! Sie hatte ihn absolut kalt erwischt. Ihre Schläge waren zwar nicht das, was Arranges als wirklich hart bezeichnet hätte, aber dennoch mit bermerkenswerter Kraft geführt. Dazu kam noch, dass sich jetzt die Wunde in Arranges Brustkorb wieder meldete und heftig zu schmerzen begann. Den eben verbundenen Arm schlang er um die Rippen und versuchte keuchend wieder zu Atem zu kommen. Er stemmte sich dagegen, einfach umzufallen. Obwohl seine Beine arg zitterten und er sich kaum aufrecht halten konnte. Ist das das Nachspiel? Ich verliere die Kontrolle über sie... Aber vor ihr in die Knie zu gehen, würde er nicht tun, diese Blöße würde er sich nicht gestatten. Mühsam atmend, einen Arm noch immer um die Rippen geschlungen, richtete er sich auf. 'Der strategische Vorteil, den ihr hier zu sehen glaubtet, war nicht vorhanden... es mag eurem dunkelelfischen Spatzenhirn vielleicht nicht einleuchten, aber selbst wenn Torrah diese Männer angeheuert haben sollte, glaubt ihr nicht wirklich, dass sie diese Truppe wissen ließ, wer sie ist und wo sie ihr Versteck hat? Ihr habt von solchen Dingen keine Ahnung, ob ihr das nun hören wollt oder nicht... im Zweifel keine Überlebenden... ich dachte, ihr hättet das begriffen, als wir oder vielmehr ich, der Goblinbrut ein Ende bereitet habe, indem ich die Brutmütter tötete?'

    Erynn hatte nicht übel Lust, Arranges mit einem weiteren Fausthieb endgültig auf die Bretter zu schicken, hatte sich jedoch mittlerweile so weit abreagiert, daß sie es bleiben ließ. "Wer sagt, daß der Bandit am Leben geblieben wäre?" fragte sie kalt. "Und hört endlich mit dieser Goblingeschichte auf. Ich war überrascht, das ist alles."
    Sie hätte einen Jahressold darauf verwettet, daß der Kaiserliche ihr kein Wort glaubte. Sie glaubte selbst nicht daran, war es aber gründlich leid, sich mit ihm zu streiten. Wenigstens war der unerträglich arrogante Gesichtsausdruck verschwunden.
    "Wollt Ihr hier Wurzeln schlagen?" knurrte sie und wandte sich zum Gehen.
    Geändert von Glannaragh (04.02.2011 um 22:55 Uhr)

  5. #5

    Dunkelwald; Panther

    Ja richtig... ihr werdet das auch nicht überleben... Sobald ich mein Ziel erreicht habe, fahrt ihr zur Hölle, das ist sicher! In Zukunft werde ich keine Rücksicht mehr nehmen, ich führe Kämpfe wie es mir passt... Dachte Arranges, während er mehr hinter Erynn herstolperte als ging.

    Sie kamen wie auch am Vortag nur langsam voran. Aber wenigstens zog der Abend ohne arges Wetter auf. Es wurde dennoch sehr dunkel unter den ausladenden Baumkronen. Die Nacht verlief ohne irgendwelche besonderen Ereignisse. Der nächste Tag brachte heißes Wetter. Es war schwül, die Luft stand in den Sümpfen, unerträglich lastete die Hitze auf ihnen. Beide waren erleichtert, als der Abendwind etwas kühlere Luft von Westen her brachte. Laut Erynn, waren sie ihrem Ziel sehr nahe, am nächsten Tag würden sie es sehr wahscheinlich noch vor Mittag erreichen können, vorausgesetzt, sie wurden nicht wieder von irgendwelchen Banditen überrascht.

    Arranges war die ganz Zeit über in eine mehr oder weniger unfreundliche Stimmung verfallen. Er brachte Erynn kaum mehr eine auch nur annähernd freundliche Geste entgegen. Immer wieder ging er in Gedanken durch, was er von ihr alles ertragen musste und dachte sich nicht nur einmal, dass er vielleicht besser daran getan hätte, sich nicht doch jemand anderes für diese Jagd zu suchen. Er empfand eine angenehme, nicht hysterische, Vorfreude darauf, sie auf eine Art und Weise sterben zu lassen, die lange und qualvoll sein würde.

    Am nächsten Morgen sank seine Laune nochmals deutlich. Ihr Ziel schien sich zu bewegen. Erynn eröffnete ihm am Morgen, dass sie das Buch nicht mehr so nahe, wie am Vorabend fühlen konnte, es hatte sich ihrer Wahrnehmung nach, weiter nach Süden bewegt. Erst verwundert, schaffte es Arranges für den Rest des Tages, da sie nun die Richtung geändert hatten und somit ob des fehlenden Flusses nun gar keine Orientierung mehr hatten außer dem Amulett, ihr kaum mehr als ja oder nein als Antworten auf ihre neuerlichen Fragen zu geben.

    Sie hatten trotz des Geländes ein ordentliches Stück geschafft, als sie am Abend mitten im Nirgendwo ihr Lager aufschlugen. Arranges übernahm die erste Wache. An einen Baum gelehnt, blickte er aufmerksam auf die Geräusche der Nacht lauschend, in ein kleines Lagerfeuer.

  6. #6
    Anschluss an diesen Post im Rollenspielthread.



    Etwa einen halben Tag nachdem sie die Stelle mit den Leichen gefunden hatte, hörte sie vor sich Stimmen. Die Personen mussten weiter entfernt sein und gaben sich definitiv keine Mühe, leise zu sein. Sie beschleunigte ihre Schritte - ihr Pferd führte sie an den Zügeln, da das Gelände immer unwegsamer wurde - und näherte sich langsam der Quelle der Stimmen. Sie folgte ihnen in sicherem Abstand, und als sie des Nachts rasteten, band sie ihr Pferd in sicherer Entfernung an einen Baum und näherte sich leise dem Lager. Sie mußte höllisch aufpassen, um auf dem sumfpigen Untergrund halbwegs leise zu gehen, schaffte es aber sich dem Lager so weit zu nähern, dass sie eine Dunmer und einen Mann erkannte, der gut der gesuchte Kaiserliche sein konnte. Als beide kurzfristig eingeschlafen waren, bewegte sie sich noch weiter auf das Lager zu - weit genug um sicher zu sein. Allerdings nahm sie sich zu Herzen, was in Skingrad passiert war und überstürzte nichts.

    Sie folgte den Beiden den nächsten Tag noch in sicherem Abstand, wobei sie das Gefühl nicht los wurde, dass die beiden ziemlich orientierungslos durch die Sümpfe zogen. An diesem Tag waren sie etwas leiser, trotzdem fiel es ihr nicht schwer, ihnen zu folgen. Als sie am Abend ihr Lager aufschlugen, wartete Dreveni in sicherem Abstand gut zwischen Büschen verborgen darauf, dass beide kurz gleichzeitig schlafen würden. Sie würde sich zuerst den Magier vornehmen, auf den Bogen verzichtete sie, wenn sie ihn im Schlaf angreifen wollte. Ihn tötlich zu treffen wenn er auf dem Boden lag, war nicht einfach, deshalb lies sie den Bogen und das Schwert bei ihrem Pferd, genauso wie den langen Mantel. Sie präparierte ihren Dolch mit einem Stillegift und wartete. Sollte sie ihn mit dem Dolch nur ankratzen, würde er trotzdem ersteinmal nicht zaubern können. Der Kaiserliche übernahm die erste Wache, und als Dreveni schon dachte, sie würde diese Nacht überhaupt keine Chance bekommen, schien er kurz einzuschlafen. Sie sprach einen Unsichtbarkeitszauber, nur für den Fall dass er aufwachte bevor sie ihn erreichte. Allerdings war es bis auf das Lagerfeuer stockfinster, und nachdem er in das Feuer gesehen hatte, würde er sie vermutlich eh nicht sofort sehen können im Dunkeln. Der Kaiserliche hatte sich im sitzen an den Baum gelehnt, und war so eingeschlafen, die Dunkelelfe lag daneben auf der Erde. Sie war etwas jünger als sie selbst, mehr nahm sie nicht wahr, da sie sich auf den Kaiserlichen konzentrierte. Als sie ihn so gut wie erreicht hatte, löste sie den Zauber wieder, da er sie doch einen Teil ihrer Konzentration kostete. Sie sah sich selbst nicht als Magierin, sie nutzte und übte nur das, was ihr unmittelbar und praktisch von Nutzen war, nicht weil sie Magie sonderlich interessant gefunden hätte. sie überlegte kurz, entschied sich ihm einfach die Kehle durchzuschneiden, hob den Dolch und ging die letzten Schritte leise auf ihn zu...
    Geändert von KingPaddy (06.07.2011 um 01:58 Uhr)

  7. #7

    Dunkelforst

    Für den Rest des Tages blieb sie von Arranges’ Hochmut verschont, und auch am darauffolgenden verhielt er sich angenehm zurückhaltend. Er war -wie zu erwarten- nicht glücklich als sie ihm mitteilte, daß sich ihr Ziel bewegte, blieb aber ruhig, wie sie erleichtert feststellte. Die finsteren Blicke, bei denen sie ihn hin und wieder ertappte, beunruhigten sie jedoch. Abgehackte, unfreundliche Antworten war sie ja mittlerweile gewöhnt. Da kommt noch was nach. Du hast es mal wieder übertrieben, Erynn – soviel zu ‚Vertrauen’. Warum zum Henker konntest du es nicht einfach auf sich beruhen lassen?

    Sie lauschte genauer als je zuvor auf das Amulett. Es hatte praktisch gequält aufgeschrien, als sich die Distanz zu dem Buch wieder vergrößerte. Noch immer ließ sich das unermeßliche Leid spüren, wenn sie ihre Hand auf den eingelassenen Stein legte. „Ich weiß“, flüsterte sie ihm dann manchmal leise zu. „Ich bringe dich zurück, versprochen. Du mußt mir nur sagen, wohin ich gehen soll.“ Das heftige Pochen schien dann für eine Weile ruhiger zu werden, schwoll jedoch stets kurz darauf wieder an, als versuche der Seelenfetzen verzweifelt, aus seinem Gefängnis auszubrechen.
    Kurz zuckte ein Bild durch ihren Kopf. Sie sah sich selbst, wie sie von einem riesigen Stein umschlossen war, die Hände auf die Innenwand des seltsamen Gefängnisses gelegt, ohne einen Ausweg finden zu können. Ein Traum? Eine halbverschüttete Erinnerung an eine Gruselgeschichte, die sie als Kind gehört hatte? Vielleicht ein Versuch der Seele in dem Amulett, ihr zu beschreiben, was sie durchmachte? Erynn vermochte es nicht zu sagen.
    Sie fragte sich müßig, wessen Essenz wohl in dem Schmuckstück eingeschlossen war. Hör zu, bat sie im Stillen, du darfst mich nicht wieder so überrumpeln wie vor ein paar Tagen. Der Weg, den ich gehe, ist gefährlich, und ich brauche alle meine Sinne. Mein Ziel ist dein Ziel, also mach es mir nicht schwerer als es sein muß. Wortlose Zustimmung.

    Einmal, genau nach einem der stummen Zwiegespräche, glaubte Erynn ein Knacken im Unterholz zu hören, ganz in der Nähe. Sie schaute sich um, entdeckte aber nichts. Den Rest der Tages verbrachte sie in gesteigerter Aufmerksamkeit, ohne jedoch einen weiteren verdächtigen Laut aus den Umgebungsgeräuschen herausfiltern zu können.

    Am Abend lagerten sie an einer relativ trockenen Stelle; es gelang ihnen sogar, ein kleines Feuer zu entzünden. Arranges erklärte, die erste Wache übernehmen zu wollen. Es waren die ersten Worte, die er seit langem sprach. Erynn antwortete nicht – da war etwas in seiner Stimme, das unmißverständlich deutlich machte, daß ihre Meinung ohnehin nicht gefragt war. Stattdessen legte sie sich mit dem Rücken zum stark qualmenden Feuer und sank bald in einen erholsamen Schlaf, während sie dem Wispern des Amuletts lauschte – immer gerade so leise, daß man die Worte nicht verstehen konnte.

    Die Elfin konnte nicht sagen, was da am Rande ihres Bewußtseins kratzte, als sie mitten in der Nacht die Augen aufschlug. Sie lauschte in die Nacht, aber außer den üblichen Tierlauten war nichts zu hören. Auch aus Arranges’ Richtung kam kein Geräusch, also kam sie zu dem Schluß, daß ein Traum sie geweckt haben mußte. Sie starrte in den dunklen Wald und wartete darauf, daß der Schlaf sie wieder in die Arme schloß.

  8. #8

    Dunkelwald

    Arranges war müde, sah aber nicht ein, sich noch einmal in der angeblichen Sicherheit der Dunmer zu wiegen, auch die ganzen vergangenen Nächte, wenn sie die Wache hatte, war er stets wach und hatte nie wirklich geschlafen. Von wegen Vertrauen... ich pfeif auf Vertrauen... was ich davon habe sind Fragen, deren Antworten niemanden, nichteinmal sie, etwas angehen und Schmerz... Bei diesem Gedanken strich er über die Stelle, wo unter dem Kettenpanzer die hässliche Wunde aus dem Kloster war. Er sah in die Flammen und war bemüht, wach zu bleiben. Aber irgendwann fielen ihm die Augen doch für einen kurzen Moment zu. Der Schlaf hatte ihn fast ganz eingenommen, als er hochschreckte. Er hätte in diesem Moment nicht sagen können, warum, er wusste nur, dass er mit dem dunklen Umriss, der da vor ihm aufragte und das Feuer verdeckte, nichts anzufangen wusste.

    Als aber eine Klinge kurz aufblitzte, war Arranges direkt hellwach und verdankte es seinem Reflex, dass er nicht in diesem Moment gestorben wäre. Schnell riss er den gesunden Arm hoch. Der Dolch des Angreifers schlitzte lediglich die lederne Armschiene des Nekromanten. Jedoch wiederum gerade so tief, dass die Spitze der Waffe seine Haut ritzte. Sofort bemerkte Arranges das Gift, welches die magischen Energien erst aus seinem Arm verdrängte und nur einen Moment später durch die Adern in seinen ganzen Körper schoss. Verflucht... das ist kein gewöhnlicher Wegelagerer! Arranges nutzte den Moment, den der Meuchler brauchte, um zu realisieren, dass sein Attentat fehlgeschlagen war. Schnell war Arranges auf den Beinen und musste wieder einen Schlag des Angreifers mit seiner Armschiene abwehren. Wieder bekam er eine Dosis des Stillegiftes ab. Arranges zog flink und behände sein Schwert. Er konnte nichts anderes machen, jetzt musste er sich auf seine Fechtkünste allein verlassen. Der Kaiserliche entschied sich im Bruchteil einer Sekunde für rohe Gewalt, statt seiner regulären Taktik. Was auch sonst, es ist stockfinster, für überlegte Finten fehlt das Licht und die Zeit... Er packte das Schwert mit beiden Händen und hackte wie ein Irrer auf den Schatten vor sich ein. Der Angreifer hatte wohl nicht mit einer solch brachialen Gewalt gerechnet, zwar tat es Arranges ebenfalls ordentich weh in seinem linken Arm, aber das ignorierte er schlichtweg. Arranges hatte nicht die Möglichkeit, den Angreifer nur mit der Klinge zu bezwingen. Sein Kontrahent tat sich zwar seinerseits sichtlich schwer, war aber flink und geschickt genug, die Hiebe des Kaiserlichen nicht als direkte Treffer zu kassieren. Arranges musste sich Zeit erkaufen, bis die kurzlebige Wirkung des Giftes nachließ.

    Nach einigen Sekunden, die er auf den Schatten vor sich eingedroschen hatte und die Arranges wie die Ewigkeit vorkamen, spürte er, wie die Bindung zur Magie langsam wieder zurück zu ihm fand. Er zerrte an dieser Verbindung und fluchte stumm, weil es sich wohl doch um ein recht starkes Stillegift gehandelt haben musste. Endlich! Arranges teuschte einen weiteren Schlag an, tat dann aber einen Satz nach hinten und formte einen Zauber. Wieder war es seinem Reflex zu verdanken. Er spürte noch, wie der Dolch die Luft nur einen Fingerbreit vor seinem Gesicht durchschnitt, dann streckte er die Hand vor und übertrug den Zauber auf seinen Gegner. Sogleich wurde der Schatten vom Gewicht seines eigenen Körpers und allem, was er am Leib trug, auf die Erde gezogen und dort gehalten. Arranges bemerkte noch, wie die beiden Schnitte unter der Armschiene begannen zu sabbern und zu siffen, während er vor der Gestalt in die Knie ging. Mit einem gezielten Girff, hatte er direkt einen Haarschopf in Händen und zog daran. Im schwachen Flackern des Feuers kam das Gesicht einer Dunkelelfe, die vom Aussehen her etwas älter als Erynn war, um Vorschein. Er zog ihr den Kopf weit in den Nacken und setzte ihr die Spitze seines Schwerts an den Hals. 'Ich hoffe, dass ihr wenigstens im Nachhinein zu eurem Anstand zurückfindet und mir wenigstens sagt, wer ihr seid und weshalb ihr mir einen Dolch in die Kehle rammen wolltet, bevor ich euch aufschlitze wie einen zappelnden Fisch...' Gereizt und drohend klangen Arranges Worte.

  9. #9
    Sie merkte erst, dass der Magier aufgewacht war, als er ihren Dolch schon mit dem Arm blockte. Einen Moment später war er auch schon auf den Beinen. Verflucht., dachte sich Dreveni nur als sie wieder auf Arranges einstach, noch schien er nicht so ganz wach zu sein. Diese Meinung änderte sie allerdings, als er auf eimal sein Schwert in den Händen hielt. Sie überlegte kurz, zu fliehen, aber sie musste auch damit rechnen, verfolgt zu werden, und bei der Dunmer hatte sie einen Bogen gesehen. Sie kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, da sie vollauf damit beschäftigt war, den Schwerthieben des Kaiserlichen auszuweichen. Verzweifelt versuchte sie sich wenigstens auf einen Zauber zu konzentrieren, scheiterte aber als sie von dem Schwert ihres Gegners schmerzhaft am Arm gestreift wurde. Plötzlich schien auch noch das Gift nachzulassen, denn der Kaiserliche wich erst nach hinten aus, eine Gelegenheit die sie nicht verstreichen lassen konnte, um ihm mit dem Dolch wieder gefährlich nahe zu kommen. Dass er gerade einen Zauber formte, konnte sie nicht sehen, sie merkte es erst als sie zu Boden gezogen wurde und sich nicht mehr bewegen konnte, nachdem Arranges sie berührt hatte. Gleich darauf war er über ihr und zog ihren Kopf an den Haaren schmerzhaft zurück. 'Ich hoffe, dass ihr wenigstens im Nachhinein zu eurem Anstand zurückfindet und mir wenigstens sagt, wer ihr seid und weshalb ihr mir einen Dolch in die Kehle rammen wolltet, bevor ich euch aufschlitze wie einen zappelnden Fisch...' hörte sie ihn sagen, während sie seine Schwertspitze an ihrem Hals spürte.

    Sie versuchte wieder halbwegs zu Atem zu kommen um ihm antworten zu können, und nutzte die Gelegenheit, ihre Gedanken kurz zu sortieren. "Ihr werdet mich doch sowieso aufschlitzen. Und warum ich euch einen Dolch in die Kehle rammen wollte? Weil ich dafür bezahlt werde.", keuchte sie schließlich. Ihr war mit unangenehmer Klarheit bewußt, dass das unter Umständen ihre letzten Worte gewesen waren.

  10. #10

    Dunkelwald

    Erynn war in der Sekunde auf den Beinen, als der Tumult hinter ihr losging und stürmte auf den Angreifer zu. Im Lauf zog sie ihr Schwert.
    Sie sah, wie Arranges zurücksprang, dann das blasse Leuchten eines Zaubers, der den Unbekannten zu Fall brachte. Einen Herzschlag später hockte der Kaiserliche über ihm wie ein hungriger Flederschatten. Verdammt, er ist schnell, schoß es ihr durch den Kopf. Und das hat uns wahrscheinlich gerade das Leben gerettet.
    Wachsam trat sie näher heran, spähte dabei in die Finsternis, ob sich nicht irgendwo noch weitere Angreifer blicken ließen. Der Kaiserliche hatte den Kopf des Fremden in den Nacken gerissen, und Erynn konnte sehen, daß es sich um eine Frau handelte, eine Dunmerin wie sie selbst. Ihr Haar war dunkel, vielleicht schwarz, die Augen blickten wild. Der Zauber hielt sie bewegungsunfähig, und selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, wäre die Silberklinge an ihrem Hals ein durchschlagendes Argument dafür gewesen stillzuhalten.
    Die Kriegerin senkte ihr Schwert ein wenig, behielt aber weiterhin die Umgebung im Auge.

    „...und warum ich Euch einen Dolch in die Kehle rammen wollte? Weil ich dafür bezahlt werde“, sagte die Frau gerade. Verdammt, ich hatte recht! Arranges’ ganz spezielle Freundin hat uns tatsächlich ein Begrüßungskommittee geschickt.

    „Ein bißchen knapp, Eure Erklärung, findet Ihr nicht?“ fragte sie die Fremde kalt. Sie haßte sich für die nächsten Worte, die sie ausstieß: „Nun, was die Informationsbeschaffung in diesem Fall angeht - das dürfte eher Euer Metier sein, Beschwörer. Wenn Ihr mich sucht, ich mache dann... irgendwas anderes. Lerne Flöte spielen, oder so. Falls Ihr irgendwas Komisches hört, das bin dann wahrscheinlich ebenfalls ich. Kotzend. Laßt Euch davon nicht stören.“
    Im Stillen hoffte sie, daß ihre Worte genügten, um die Zunge der anderen Dunkelelfin zu lösen. Erynn war wirklich nicht besonders scharf darauf, Arranges in Aktion zu erleben.

  11. #11

    Dunkelwald

    Arranges stimmte Erynn in Gedanken zu. Ja, geht ihr mal lieber... denn ich werde euch nicht einsammeln, wennr ihr gleich schluchzend zusammenbrecht... Arranges war in seinem Element, nicht zwangsläufig kontrolliert von Zorn, wusste sein Verstand in diesem Moment trotzdem allerlei widerwärtige und abscheuliche Foltermethoden zu erdenken. Während er den Zerstörungszauber auflöste und ihr somit ihre Kraft zurückgab, ließ er die Haare der Dunkelelfe los und griff mit der freien Hand schnell unter ihr Kiefer und zwang sie so erneut, ihm in die Augen zu blicken. Um seiner Position allerdings nicht die stumme Drohung zu nehmen, griff er zur Magie. Seine Hand, welche ihren Kopf hob, wurde von einem eisblauen Schimmer umgeben. Er ließ sie spüren, dass er nunmehr nicht nur das Schwert an ihrer Kehle als Druckmittel hatte, sondern ebenfalls ihren Kopf durch Schockfrostung platzen lassen konnte, wie eine überreife Tomate, die zu Boden fällt.

    'Nun, dann hätten wir zumindest eure Absichten geklärt... Jetzt fehlt noch der zweite Teil meiner Frage: Euer Name...!' Arranges sprach langsam und eindringlich, nicht drohend oder irgendwie zornig. 'Ich werde euch nicht wirklich töten... ihr habt sicher Informationen, die auch für mich interessant wären... Und glaubt mir, zu verraten, was ihr zum Beispiel über euren Auftraggeber wisst, ist sehr viel einfacher, als das zu ertragen, was ich euch antue, solltet ihr euch in Schweigen hüllen...'

  12. #12
    Als sie auf eine Reaktion des Kaiserlichen wartete, mischte sich auch die Dunmer ein, die anscheinend durch den Lärm aufgewacht war. Ja, ihre Erklärung war knapp, aber es waren nur Antworten auf die schlechten Fragen des Kaiserlichen. Ein Beschwörer? Scheiße. Als sie dann noch von Informationsbeschaffung sprach, wurde es Dreveni doch noch einmal kurz anders. Zu sterben war das eine, davor gefoltert zu werden, etwas ganz anderes. Immerhin schien die Dunkelelfe doch nicht ganz so hart zu sein, wie es erst den Anschein machte, zusehen wollte sie dann lieber doch nicht. Nach ihrer Ansprache fühlte Dreveni wie der zauber nachlies, und sie sich wieder bewegen konnte. Gleich darauf lies Arranges ihre Haare los, packte stattdessen schmerzhaft ihren Unterkiefer und hüllte seine Hand in einen Frostzauber, dessen Kälte unangenehm auf ihrer Haut stach. Informationen.. Als ob mich interessieren würde, WARUM dich jemand tot sehen will. Sie funkelte den Kaiserlichen böse an, als sie ihm endlich antwortete: "Mein Name ist Dreveni, auch wenn ich nicht sehen kann, welchen Vorteil euch diese Information verschafft. Meine Auftraggeberin ist eine gewisse Marie, warum sie euch tot sehen will, weiß ich nicht." Sie wusste, dass der Ton ihrer Antworten schon grenzwertig war, vor allem nachdem sie dem Kaiserlichen absolut glaubte, dass er seine Drohungen wahr machte. Allerdings glaubte er ihr vielleicht auch nicht, wenn sie zu bereitwillig kooperierte.

    Arranges war bis zur Erwähnung der Auftraggeberin gefasst ruhig. Meisterin Marie? Warum? Warum zur Hölle will ausgerechnet sie mich tot sehen... sie weiss zwar, dass ihre über alles geliebte Schülerin und Mentorin, so manche krummen Dinger gedreht hat und immer noch macht, aber sich mit ihr verbünden, das glaube ich nicht... Diese Antwort hatte Arranges aus dem Konzept gebracht, was ihm für einen Moment auch anzusehen war. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Die Ränkespielchen unter den Mentoren waren eine ganz normale Sache, aber ab den Meistern hielt die Gathering geschlossen zusammen. Nie hatte sich einer der Obrigkeit in die Einfluss- und Machtintriegen der Mentoren oder Schüler eingemischt, es gehörte im Grunde zur Ausbildung und Weiterentwicklung dieser Mitglieder, auf dass man besser sehen konnte, wer besser im Stand eines Mentoren gehalten wurde und wer zum Meister und Gorßmeister taugte. Arranges brauchte etwas mehr Information über den Auftrag selbst. 'Was stand in dem Auftrag oder wie wurde er euch genau mitgeteilt, ich will jedes einzelne Wort wissen!'

    Erynn wollte sich schon abwenden, als die Andere zu reden begann. Mit ein bißchen Glück wird es doch nicht ganz so häßlich... aber wer in der neun Götter Namen ist Marie?
    Arranges bohrte unterdessen weiter. Im Gegensatz zu ihr schien ihm der Name nicht unbekannt zu sein. Sie beschloß, zunächst Drevenis Antwort abzuwarten, bevor sie ihre eigenen Fragen stellte. So sehr sie und der Kaiserliche sich in letzter Zeit auch gestritten hatte, im Moment war es elementar, daß sie zusammenstanden - was bedeutete, daß sie nicht in Arranges' Verhör hereinquatschen durfte. Die Aftragsmörderin sollte auf keinen Fall einen Ansatzpunkt finden, um sie beide gegeneinander auszuspielen.

    Sie sah, dass Arranges irgendetwas in ihrer Antwort aus der Fassung gebracht hatte. Obwohl ihre Situation im Moment mehr als heikel war, blieb sie doch ruhig und geriet nicht in Panik. Das hatte ihr schon gelegentlich das Leben gerettet, dass sie auch mit einem Schwert an der Kehle ruhig bleiben konnte. Sie wünschte sich in diesem Moment selbst, mehr über den Auftrag oder die beiden Personen zu wissen. So hatte sie nichts in der Hand, mit dem sie die Situation doch noch zu ihrem vorteil ändern könnte. "Ich soll mich nach der Erledigung des Auftrages mit Kontaktleuten in Leyawiin treffen. Sie wollten eure rechten Zeigefinger, und ein Amulett, dass eure dunmerische Freundin mit dem schwachen Magen bei sich tragen soll. Mehr weiß ich nicht, nur noch wo ich euch finden konnte. Was übrigens nicht schwer war." Dabei versuchte sie einen Blick auf die Dunkelelfe zu werfen, es gelang ihr aber nicht ganz, da der Magier sie immer noch festhielt.

    In Leyawiin also... gerademal einen gedehnten Verdauungsspaziergang vom Haus der Meisterin entfernt... Arranges wollte sich noch nicht komplett der Überzeugung hingeben, dass sich tatsächlich eine Meisterin in die Unstimmigkeiten zweier Mentoren einmischte, aber er konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob Dreveni lügte oder nicht, deswegen musste er es ersteinmal glauben. 'Ein Amulett also? Nun gut... ihr scheint kaum mehr zu wissen, aber das macht nichts... Mir genügt, was ihr mir sagtet.' Torrah ist drauf und dran, die Gathering zu spalten... dafür muss sie sterben! 'Ihr könnt kaum verlangen, dass ich euch einfach gehen lasse... darum hoffe ich, dass ihr euren Frieden mit den Göttern gemacht habt...' Gleichgültig sagte Arranges diese Worte. Mit einem sauberen Stich durch den Hals der Elfe würde er sie schnell beseitigen. Arranges zog seinen Schwertarm zum Ausholen ein Stück zurück...

    "Wartet", sagte Erynn an Arranges gewandt. Ihre Stimme war ruhiger, als sie sich fühlte. Der Kaiserliche hielt inne und sah sie entnervt an. "Was denn?"
    Erynn deutete mit dem Kopf auf das Lagerfeuer, ein Stück weg von ihrer Gefangenen. Der Nekromant verdrehte die Augen, erneuerte dann aber seinen Zauber über Dreveni und folgte ihr. "Was wollt Ihr denn?" zischte er ungehalten. "Sie weiß nichts. Heult mir jetzt nicht die Ohren voll mit irgendeinem Geschwätz über Gnade - die wird es nicht geben."
    Die Kriegerin schüttelte den Kopf. "Hört mir zu. Ich habe keine Ahnung, wer diese Marie ist, aber sie weiß ebenfalls von dem Amulett. Vielleicht ist sie eine weitere Figur in Torrahs Spiel - und ich bin mir sicher, daß sie weiterhin glaubt, die Situation zu kontrollieren. Dies hier könnte unsere Chance sein, sie ein bißchen zu verwirren."
    Sie sah das Unverständnis in Arranges' Augen, und fuhr fort: "Ich sage, wir lassen diese Dreveni hier gefesselt zurück. Wenn Torrah Euch so gut kennt wie Ihr sagt, wird dies das letzte sein, was sie von Euch erwartet. Sie wird sich fragen, warum Ihr das getan habt. Sie wird sich fragen, warum Ihr nicht wie gewohnt reagiert. Mit ein bißchen Glück wird sie sogar denken, daß wir ihre gedungene Mörderin umgedreht haben. In jedem Fall werden ihr Zweifel kommen. Es könnte sein, daß sie dann anfängt, Fehler zu machen."
    Die Geschichte ist dünn, ich weiß. Aber es könnte tatsächlich funktionieren. Und darüber hinaus will ich meinen Weg auch nicht mit mehr Leichen pflastern als unbedingt nötig.
    "Schaut mich nicht so an, Arranges. Ich weiß, daß diese Überlegung ziemlich viele 'Vielleichts' enthält..."

    Das war es also anscheinend tatsächlich gewesen. Daran ließen jedenfalls die Worte des Kaiserlichen keinen Zweifel. Sie sah Arranges direkt in die Augen, und wartete, dass er seine Worte in die Tat umsetzen würde. Seltsamerweise war sie in diesem Moment eigenartig ruhig, obwohl man nun wirklich nicht sagen konnte, dass sie Frieden mit irgendwelchen Göttern geschlossen hatte. Allerdings hatte sie meistens eh so gelebt, als wäre Morgen ihr letzter Tag, keine falsche Einstellung in ihrem Gewerbe.
    Plötzlich mischte sie die Dunkelelfe wieder ein. Dem folgenden Dialog konnte sie entnehmen, dass ihre zwei Opfer sich tatsächlich nicht so ganz grün waren. Sie hatte zwar die letzten zwei Tage kaum verstehen können, was sie miteinander gesprochen hatten, aber der Tonfall war nicht immer der freundlichste gewesen. Gefesselt zurücklassen... Immer noch besser als gleich und sicher tot. Sie konnte dem seltsamen Plan der Dunmer zwar nicht viel abgewinnen, und glaubte auch nicht wirklich an einen Erfolg, aber ihr sollte es recht sein. Wenn sie denken sollen, dass ihr mich umgedreht habt, dann sollte ich euch aber eine Weile folgen, und nicht nur gefesselt hier liegen... Dann würde ich noch eine zweite Chance bekommen. Allerdings dachte sie nicht, dass die beiden wirklich so naiv sein würden. Sie bemühte sich unterdessen, einen möglichst gleichgültigen Gesichtsausdruck zu machen und auch das böse Funkeln aus ihren Augen zu verdrängen.

    Arranges war sichtlich verärgert darüber, von Erynn zurückgehalten worden zu sein. Er konnte ihren Plan absolut nicht nachempfinden. Mehr noch, in ihm glimmte ein rot leuchtendes Warnsignal auf. Er sagte aber nicht, was er dachte, weder verriet er es durch irgendeine Geste. Er war sowieso im Moment zu nichts anderem fähig, als sie dumm anzustarren, ob ihrer skurilen Idee. 'Ihr habt ne üble Macke... ich glaube der Einfluss des Amuletts tut euch nicht gut...' Aber Arranges hatte nur wenig Lust zu diskutieren. Sie würde ihn vermutlich sowieso irgendwie davon abhalten, Dreveni einfach zu töten. Also willigte er stumm ein. Er trat wieder vor Dreveni. 'Ihr habt Glück, dass ich zu müde bin, um meine Ansichten hier ordentlich zu vertreten... Ihr werdet am Leben bleiben... fürst Erste... fürs Zweite könnt ihr froh sein, wenn euch nicht ein Wolf oder Troll findet... und fürs Dritte werde ich euch ausweiden und als Bettvorleger hernehmen, solltet ihr nochmal versuchen, mich zu meucheln!' Seine Worte sollten mit seinem folgenden Tun, Sinn ergeben. Er wuchtete die Dunkelelfe hoch und setzte sie mit dem Rücken an einen, etwas dünneren Baumstamm. Zur Abwechslung brauche ich den Strick ja wirklich mal... Arrange schleppte grundsätzlich einen relativ dünnen, aber stabil gedrehten Strick mit sich, den er aber so gut wie nie benötigte. Mit der Hilfe von Erynn legte er den Strick dreimal um den Baum und die Dunkelelfe. Zuvor noch nahmen sie der Assasinin all ihr Hab und Gut ab, bis auf die Kleidung hatte sie jetzt nichts mehr am Leib. Arranges machte den Knoten auf die Rückseite und zog die Fessel so eng, dass der Strick Dreveni regelrecht gegen den Baum presste. 'Ich hoffe, ihr habt es bequem... denn ihr werdet hier recht lange sitzen fürchte ich...' Er begutachtete die zwei Waffen, die sie ihr abgenommen hatten. Einen daedrischen Dolch und ein schmahles Stilett. Arranges wog die Waffen in seinen Händen, währen er überlegte. Verdammt, ich kann daedrische Waffen nicht zerstören... Ruckartig drehte sich Arranges zur Seite und schon flog der Dolch aus dem Dämonenstahl durch die Luft und verschwand im Gebüsch des Unterholzes. Das Stilett schloss er in seine Faust, kam auf Dreveni zu und rammte die Klinge zu gut einem Drittel neben ihr in den Baumstamm.
    'So, ich glaube, da ihr hier nun für eine Weile die körperliche Zärtlichkeit dieses Baumes genießen dürft, habt ihr genug Zeit, darüber nachzudenken, warum ihr mich besser nicht nochmal angreift...'
    Er wandte sich ab. 'Los! Wir gehen weiter!' Sagte er zu Erynn. Arranges war deutlich genervt und seine Worte ließen kaum einen Wiederspruch zu.

    Die Gildenkriegerin sah schweigend zu, wie Arranges die Frau verschnürte. Ja. Ich muß wirklich eine fürchterliche Macke haben. Das war das letzte Mal, daß ich meinem weichen Herzen nachgegeben habe, schwor sie sich stumm. Glück für dich, Dreveni...
    "Gut, laßt uns weitergehen. Wir werden vielleicht in der Dunkelheit noch langsamer vorankommen als sonst schon, aber ich will hier auch nicht verweilen", antwortete sie Arranges leise.
    Sie kam sich unendlich dumm vor. Kriegerin... diesen Namen habe ich mir gewiß nicht verdient. Du bist eine dumme, unfähige Kuh, Erynn. Wenn du auch nur einen Funken Verstand hättest, würdest du diese Dunmerin jetzt abstechen. Sie ging in die Richtung, die das Amulett ihr wies. Das letzte Mal, bekräftigte sie ihren Entschluß.

    Du arrogantes Arschloch, genau ab jetzt ist es persönlich geworden zwischen uns beiden., dachte sie sich bei der Ansprache des Magiers. Auftrag hin oder her, irgendwann du bist fällig, und glaub mir, ich hab Zeit. Natürlich nur wenn sie das hier überleben sollte. Als er fertig war, zog er sie hoch und setzte sie an einen dünnen Baum. Sie versuchte erst gar nicht, sich zu wehren, sie hätte in diesem Moment so oder so keine Chance gehabt. Er fesselte sie mit einem Seil eng an den Baum, so dass sie gerade noch atmen konnte. Vorher hatte er ihr noch das Stilett abgenommen, sowie ihren Dolch. Letzteren schmiss er zu ihrem Entsetzen einfach ins Unterholz, ersteres rammte er in den Baumstamm neben ihr. Das wirst du büßen. Sie starrte ihn hasserfüllt an, als er mit der Dunmer noch ein paar Worte wechselte und sie schließlich aufbrachen. Innerlich fluchend blieb Dreveni an den Baum gefesselt zurück. Sie hatte es nicht für nötig gehalten, auch nur noch ein Wort an die beiden zu richten.


    Die Geschichte wird mit diesem Post im Rollenspielthread fortgesetzt.
    Geändert von KingPaddy (06.07.2011 um 01:59 Uhr)

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