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Thema: [Werwölfe IV] Tag 9

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    "Dann habt ihr euch entschieden. Ihr könnt mir ruhig glauben, dass Roland mein Name ist, denn wenn es nicht so wäre, würde ich nicht nur mich selbst verleumden, das könnt ihr mir glauben. Mit jeder von mir abgegebenen Stimme, war ich mir ebenfalls der Konsequenzen bewusst, die mir auch jede Nacht den Schlaf rauben. Mag sein, dass ich nicht viel über euch weiß. Ihr redet allerdings so, als ob ihr mich kennen würdet, aber ihr schätzt mich falsch ein, denn ich würde niemals jemanden hintergehen. Soviel Rechtschaffenheit könnt ihr mir ruhig zugestehen."

    "Mag sein, dass es nach außen her erscheint, dass mir das alles nichts ausmacht. Wenn es nach mir ginge, hätten wir mit Sicherheit eine weniger grausame Methode gefunden, die Werwölfe zu enttarnen. Was die Wahlen an sich angeht, so seit ihr ein genauso unbeschriebenes Blatt, wie ich und jeder andere hier. Das heißt, dass ihr nicht weniger verdächtig seid, als wir anderen. Zudem scheint euch dies alles hier mehr zu belustigen, als dass es euch mitnimmt, oder seid ihr es bereits gewohnt und wenn ja, wieso?"

    Dies sagte Roland, bevor Isabella hinausstürmte und es war klar, dass Roland für Laurenz stimmen würde, schließlich benahm sich dieser wie ein Gott der Zerstörung, welcher das Szenario zusehend genießen würde.

  2. #2
    Als Laurenz sich gegen die erste Kiste die eine „1“ auf ihrem Deckel trug, stemmte, kopfschüttelnd und vor sich hin murmelnd wie unfähig dieser Hauptmann doch war, das er die Wahrheit nicht einsehen wollte, glitt der Deckel ganz leicht zur Seite.

    Da fiel es den beiden wieder ein – Lester hatte hierin doch dieses Buch gefunden... das Buch in dem gestanden hatte das vier Jäger hierherkommen würden, das Konrad sterben würde. Schicksal... Isabella kroch es eiskalt über den Rücken. Lachesis der Schicksalsbote, ein Buch in dem Prophezeihungen standen. Was würden sie hier wohl noch finden?

    Hexe“, zischte Isabella leise als Laurenz aus der Kiste schwarze Hahnenfedern herauszog und die Wut kochte wieder in ihr hoch. Decken mit eingestickten Pentagrammen, Schutzsymbolen wie sie seit Jahrhunderten benutzt wurden. Kelche mit eingetrockneten nach Schwefel stinkenden Resten. Räucherschalen, kleine und große Messer an deren Klinge schwarze Schmiere klebte. Statuen von Dämonen in Katzengestalt, Dämonen die aussahen wie Fabelwesen.

    Sie erinnerte sich wieder. Und anscheienend hatte Lester damals alle Kisten geöffnet. Sie trat an die, die als letztes in der Reihe stand mit der Nummer „13“ auf ihrem Deckel. Der Deckel ließ sich genauso leicht zur Seite schieben – darin kam eine schwarze Samtrobe zum vorschein, die anscheinend mit einem weichen, silbernen Pelz gefüttert war. Isabella zog den Fetzen zur Seite, darunter lagen die wohl die persönlichsten Güter der Hexe – ein kleines schwarzes Tagebuch, ein langer schwarzer Holzstab der mit Silberbeschlägen geschmückt war und pechschwarze Tusche und noch mehr Hahnenfedern, die zum schreiben angeritzt waren.

    Entschuldige Laurenz, ich hätte nachdenken sollen bevor wir hierhergekommen sind. Lester hatte uns ja bereits von seinem Fund berichtet. Wollt ihr wieder zu den anderen beiden zurück und hören was Avery zu sagen hat? Nachdem ihr Roland beschuldigt habt ist wohl klar auf wen seine Stimme fallen wird.“

    Sie nickt in Richtung der Tür, verschloss das Türschloss wieder sorgfältig mit dem Schlüssel den sie von Lilith bekommen hatte, dann gingen sie wieder in die Taverne – in das was von ihr übrig war.

    Roland hatte gesagt das er niemals jemanden hintergehen würde... er wehrte die Anschuldigungen auch nicht so vehement ab wie Laurenz. Aber konnte sie ihm wirklich trauen? Aber letztlich konnte sie nicht verlieren, wenn Laurenz nicht der Mörder ihres Kameraden gewesen war würde Avery sich um Roland kümmern. Oder nicht?

    Laurenz hatte auch gesagt das dieses Treffen keine Farce sein konnte. Also... einer von ihnen ein Wolf, einer von ihnen ein Günstling, einer von ihnen... ja was denn nun? Wer hatte die Flaschen in Lesters Keller denn nun vergiftet und damit einen der Wölfe aus dem Weg geräumt?

    Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen – da weder sie noch Laurenz, der diese Fähigkeit abgestritten hatte, dieser Kraft mächtig waren musste es entweder Roland oder Avery sein. Also war Laurenz der Günstling oder der Wolf.

    Mit dieser Erkenntnis trat sie zufrieden wieder in die Taverne und schenkte sich Met nach, mit dem sie Roland und Avery zuprostete.
    Ich habe eine Lösung aus den wirren Reden dieses Mannes herausgezogen. Einer von euch dreien muss sich mit Kräutern auskennen und verbirgt diese Fähigkeit bisher noch. Aber da ich von euch weiß, Roland, das ihr euch mit Dirans Mixturen auseinander gesetzt habt, und weil Laurenz mir selber gesagt hat das er diese Fähigkeit nicht besitzt wird es bei ihm keinen Unschuldigen treffen.

    Ich beschuldige Laurenz. Das hätte ich schon lange tun sollen.

    Dann ging sie mit katzengleichem Schritt auf den Mann zu, der durch seine gründliche Rasur zwar jünger aber auch blasser aussah und murmelte ihm mit einer einschneidenden Stimme Worte zu, die ihm nur zu gut bekannt waren.

    „Meine Gefährten und ich kamen in dieses Dorf, um sicher zu stellen das jeder der Wölfe wie vorgesehen seine gerechte Strafe erhält. Das ihr hierher geschickt wurdet, war eine ausgemachte Falle. Euch wurde nicht zugetraut das ihr euren Auftrag erledigen würdet. Bis gestern sah es fast so aus als ob ihr gewinnen würdet. Aber das Blatt hat sich gewendet Lachesis, und ohne euch steht jetzt nur noch zwei gegen einen.“

    Es war grausam, aber die gleichen grausamen Worte hatte sie auch gegen sie gerichtet und in ihrem Herz, das wieder eiskalt war erblühte Zufriedenheit ob dieser Rache. Ja sie war eiskalt. Aber gerecht.

  3. #3
    Isabella hatte Laurenz die gleichen Worte ins Ohr geflüstert, die er an sie gerichtet hatte. Sie musste sich furchtbar klug vorkommen, aber für Laurenz war es nur eine Bauernschläue.
    "Ihr irrt Euch gewaltig, Isabella, und doch steckt in Euren Worten ein Körnchen Wahrheit. Wenn ich falle, steht es zwei gegen eins. Aber nach dieser Nacht wird es nicht mehr einer gegen einen gehen, sondern zwei gegen null. Es wird kein morgen mehr geben, an dem sich ein heute gemachter Fehler richten ließe. Ich kann Euch Euer Vertrauen in Avery wohl nicht absprechen, aber habt keine allzu großen Hoffnungen in ihn."
    Nun wandte er sich an Roland, der ihm beim Verlassen des Wirtshauses noch einige Worte nachgeworfen hatte. Laurenz versuchte, so ruhig wie möglich zu ihm zu sprechen.
    Roland, missversteht mich nicht. Ich sehe keinen Verräter in Euch. Wenn Ihr ein falsches Spiel gespielt hättet, hättet Ihr eine Narrheit begangen. Ich weiß es, denn ich habe diesen Fehler bereits begangen. Aber nein, ich glaube schon, dass Ihr nach bestem Wissen auf die Weise gehandelt habt, die für Euch richtig erscheint. Vielleicht wird Euch dieses Verhalten heute einen Sieg bescheren.
    Wenn Ihr aber der eine sein solltet, auf dessen Seite ich heute stehen sollte, tut es mir leid, denn Ihr würdet diese Nacht ebenfalls sterben. Doch Ihr wisst genau, dass nur diese zwei Möglichkeiten gibt, auf die wir hoffen konnten, wenn wir überleben wollen. Ihr oder ich, einer von uns beiden müsste der letzte Werwolf sein."

    Sein Blick richtete sich wieder auf Isabella.
    "Wenn Ihr es nicht wart, die Winfried vergiftete, waren meine Hoffnungen vergebens. Aber wenn doch, glaubt nicht, dass Ihr etwas aus Eurer Verschwiegenheit gewinnen werdet. Ihr könnt es frei aussprechen, wer Ihr seid, ohne noch etwas befürchten zu müssen. Selbst, wenn Ihr der Günstling der Wölfe wäret. Und nicht Avery, von dem ich ausgehen musste, wenn noch eine kleine Chance verbleiben sollte."
    Laurenz seufzte tief.
    "Ich war mir immer bewusst, dass ich auf einer meiner Missionen sterben könnte. Und bis vor kurzem glaubte ich auch, nichts zu haben, was mich davon abhalten würde, bis zum Äußersten zu gehen. Etwas, auf das man zurückblicken könnte. Aber ich irrte. Ich bin nicht so stark, wie ich hoffte. So stark, wie ich es sein sollte. Auch ich fürchte den Tod, obwohl ich auch mit ihm handle. Doch ich weiß, dass mir ohnehin nicht mehr viel Zeit bleibt. Wenn dies hier mein Schicksal sein soll, werde ich es akzeptieren müssen."

  4. #4
    Avery verfolgte das Gespräch zwischen den dreien mit. Er war schockiert von den Anschuldigungen seitens Laurenz, der ihn doch tatsächlich für den Günstling hielt. Er analysierte besonnen das Geschehen.

    "Mir bleibt ja nicht viel zur Wahl übrig.", meinte Avery. Er seufzte, dann wandte er sich an Laurenz. "Ihr haltet mich also für einen Günstling der Werwölfe? Nur wegen der Sache mit Lilith? Ich kann nur sagen, dass Ihr euch täuscht. Und zwar gewaltig. Ich hatte bis zu dem zeitpunkt, als sie starb, nicht den geringsten Schimmer davon, dass sie eine Wölfin sei. Sie hat es wirklich geschafft, mich zu täuschen und zu verführen. Doch hatte sie auch, wie uns allen bekannt ist, eine schüchterne und menschliche Seite. Und Wilhelm? Nunja.....ich muss zugeben, ich war einem Irrtum erlegen, als ich dachte, er sei ein Werwolf. Ich dachte, er sei wirklich senil. Aber er hat es immerhin geschafft, einen dieser monster aus dem Weg zu räumen. Ich werde nie vergessen, wie tapfer er war. Allerdings brauche ich ja wohl nicht erwähnen, dass das Schicksal Euch nicht gerade günstig ist. Das Zeichen spricht gegen Euch. Und deswegen fällt meine Wahl auf Euch, Laurenz.

  5. #5
    "Ich weiß nicht, auf welcher Seite du wirklich stehst, Avery. Vielleicht hätte ich dir vor zwei Tagen die Kehle durchtrennen sollen, als du dich an uns angeschlichen hattest. Vielleicht hätte ich dir trauen sollen.
    Doch du weißt, dass ich nur noch alles auf eine Karte setzen konnte. "

    Laurenz erhob sich von seinem Sitz.
    "Einer von Euch wird noch sehen, ob er heute sein Todesurteil mit unterzeichnet hat. Ich nehme meines hin, denn es ist inzwischen unausweichlich geworden.
    Aber bevor wir mit den Unannehmlichkeiten beginnen, muss ich Euch bitten, mit mir zur Eselsfarm zu kommen."

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