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Held
Ein Schatten außerhalb der Taverne hatte gerade Rolands Aufmerksamkeit erregt, als plötzlich Isabella und Laurenz aus dem Keller kamen. Als Isabella ihn daraufhin ansprach, zuckte er kurz zusammen, bis er begriff, das er nun doch nicht mehr hier alleine war. "Wir haben versucht den Geheimgang zu Dirans Keller wieder aufzubekommen. Aber leider erfolglos." Das war es, was sie sagte, doch Roland wusste, dass es das nicht sein konnte, hatte er doch erst kürzlich selbst nachgesehen. Mit der Absicht, nun noch Avery zu holen, verließ Isabella den Raum, während dieser Laurenz sich setzte und zugleich eine der Flaschen öffnete.
Was wusste Roland über ihn? Er war ein Händler, der es aber vorzog, im Wald selbst zu übernachten, hatte er denn keine Angst davor, erwischt zu werden? Roland hatte den Mann nicht oft in Aktion erlebt und wenn doch, dann war er nur mäßig erfolgreich, fast als wolle er, dass sie alle sterben und er nur seine wahren Absichten verbergen wolle. Stumm verbrachten sie die Zeit, die Isabella brauchte, um Avery zu holen.
Sie kehrte mit Avery zurück und zu viert saßen sie nun alle am Tisch. Keiner von ihnen traute den anderen über den Weg, aber dennoch musste eine Entscheidung getroffen werden. So begann Isabella alles zu sagen, was sie wusste. Roland hörte aufmerksam zu und es kam der Zeitpunkt, an dem er etwas sagen musste. "Ich hoffe, jedem von uns ist klar, dass heute vielleicht die letzte Chance ist, diesen Fluch, diese Werwölfe, loszuwerden. In den letzten Tagen haben wir mehr Tod gesehen, als die meisten von uns, mich eingeschlossen, davor zusammen. Was diese Kreaturen planten war, das ganze Dorf auszulöschen, was auch immer sie sich davon erhofften, sie haben es fast geschafft, aber dass wir noch hier sind, bedeutet, dass wir noch eine Chance gegen sie haben."
"Stellt sich die Frage, wie wir den, oder die, letzten enttarnen können. Mein ganzes Leben lang war ich mir im klaren, dass selbst der unschuldigst wirkende Charakter dennoch schuldig sein kann. Aus diesem Grunde werde ich Avery nicht wie ihr aus der Verdächtigenliste streichen. Er ist für mich so verdächtig, wie jeder andere von uns. Genauso seid ihr, Hauptmann, ebenfalls mindestens genauso verdächtig."
"Aus diesem Grunde werde ich auch niemandem versuchen, seine Meinung über mich auszureden, denn genauso, wie ich jeden von euch verdächtige, sollt ihr jeden anderen als euch selbst verdächtigen können. Das ich als Aushilfe gearbeitet haben soll, stimmt nur teilweise, denn eine Aushilfe arbeitet, wieder Name schon sagt, als Aushilfe für eine kürzlich ausgefallene Person. Ich arbeite nur dort, wo eine zusätzliche Hand erforderlich ist und ein Tagelöhner hat auch kein eigenes Haus, sondern wohnt dort, wo er Arbeit findet."
"Ein A kann viele Bedeutungen haben, doch meist sind es jene Bedeutungen, die man ihnen unterbewusst einredet. Zu meinem Leidwesen wüsste ich nicht, wofür es stehen könnte, ich mutmaße nur, dass es für Wörter wie Ausländer, oder wie ihr bereits sagtet Architekt steht. Es würde mich außerdem interessieren, was für Händlersaufgaben ihr Laurenz denn so ausführt. Mit was handelt ihr? Es scheint fast so, als ob der Handel nicht eure eigentliche Berufung ist, insofern arbeitet ihr nicht vielleicht selbst als Aushilfe? Des weiteren ist der Begriff Lachesis gefallen, darf man daraus schließen, dass ihr eure wahre Identität verborgen haltet? Sozusagen arbeitet ihr auch anonym?"
"Wie euch aufgefallen ist, habe ich mich die letzten Tage mit der Wahl zurückgehalten. Zum einen, weil es mir sehr schwer fällt, ohne nötige Beweise jemanden anzuklagen und zum anderen, weil ich mir erhofft hatte, vom Wahlverfahren der anderen die Werwölfe zu enttarnen. Dabei ist mir ebenfalls aufgefallen, dass ihr Laurenz, oder welchen Namen ihr denn nun tragt, euch sehr zurück gehalten habt.", nun kam Roland zu Avery.
"Avery, über euch etwas zu erfahren ist praktisch unmöglich und eure Reputation selbst wankt sehr stark. Niemand weiß, wer oder was ihr seid, denn ihr haltet euch gekonnt aus allen wichtigen Sachen heraus. Ihr glänz im Moment eher mit eurer Abwesenheit, vor allem seit dem Tode Lilith, welche selbst zu den Wölfen gehört hat. Doch gerade deswegen fehlen fiele Hinweise, die eventuell euch endgültig aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen können, genauso wenig, wie diejenigen, die euch überführen könnten.", schlussendlich kam nun Isabella an die Reihe.
"Isabella, ihr habt als letzte der Hexenjäger überlebt. Hinzu kommt noch, dass Lilith euch als ihren Nachfolger ernannt hat. Hinter euer Naivität könnte viel mehr stecken, als man auf den ersten Blick erkennen kann. Zu meinem Leidwesen allerdings, habe ich auch bei euch kaum Hinweise, weder auf das eine, noch auf das andere.", Roland nahm sich einen Schluck Tee und endete damit:
"Im Moment verdächtige ich den angeblichen Händler, den ich auch weiterhin mit Laurenz benennen werde."
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