Seltsam, in meinen Augen war SotC eine ganz klassische tragische Geschichte. Das Setting hat nicht mehr Worte gebraucht, es hat am Anfang rübergebracht: Du bist ein Typ, der eine ganze Welt in Chaos stürzen würde, nur um sein Mädchen wiederzubekommen. Und dann machst du das. Und die Welt sieht dir melancholisch dabei zu und schüttelt den Kopf.
Ich sehe das eindeutig nicht als Kommentar auf Videospiele. Muss heutzutage wirklich alles ein Metakommentar sein? Die Geschichte ist interessant, und ihre Erzählweise ist interessant. Du bist ein Antiheld, der durch eine verlassene Welt reitet und uralte Wesen tötet. Da sehe ich keinen Holzhammer. Dass seine Handlungen falsch sind, weiß der Protagonist bereits, da hätte ein Holzhammer gar keine Wirkung mehr.

Ico und SotC haben damals etwas Interessantes gemacht, als sie auf minimalistische Erzählweise und melancholische Atmosphäre wert legten. Das hat Leute überrascht und als die Spiele dann auch noch solides Gameplay und schöne Grafik hatten, waren sie begeistert. Das ist alles, und hinter dem Hype steckt auch nicht mehr als das.


Aber zugegeben: Es hilft vielleicht auch, dass ich das Spiel als Let's Play von lucahjin gesehen habe, die ich einfach unglaublich finde. Ihr zuzuhören und beim Spielen zuzusehen ist wie eine Traumreise. ^^