Keine Ahnung, was du erwartet hast, aber für mich klingt das nach einer typischen Adventure-Erfahrung. ^^

Im Ernst: "Edna bricht aus" ist definitiv ein Rohdiamant. Viele gute Ansätze, aber es wurde auch einiges vermurkst. Das Spiel lebt von seinem (meiner Meinung nach) durchweg großartigen Humor, den fantastischen Charakteren und nach und nach auch von seiner fesselnden Story. Und es funktioniert auch super als Hommage an die frustrierenden, unfairen Pixelsuchbilder, die sich Anfang der 1990er Graphic Adventures schimpften.
Die Rätsel sind teilweise unlogisch, völlig abgedreht, haben zu lange Laufwege, die Freiheit im ersten Akt kann einem die Übersicht rauben... das Spiel hat auf jeden Fall seine Schwächen, aber das sind eben jene Schwächen, die sie direkt aus der Zeit der klassischen Adventures übernommen haben. (Dass der erste Akt riesig und unübersichtlich ist und das Finale dann plötzlich vollkommen linear und kurz, ist übrigens einer der Kritikpunkte, die ich bei allen Daedalic-Adventures habe).

Zum Thema "Edna 2": Das Spiel hat nicht ohne Grund kein "Edna" im Titel. Dreifache Verneinungen sind immer knifflig, ich weiß, aber der Punkt ist, der Hauptcharakter ist eine stumme Lily und das Spiel ist gaaaaaaanz anders. Unter anderem ist es auch sehr viel simpler gestrickt und vom Spieldesign her ist es eher mit Deponia als mit "Edna bricht aus" zu vergleichen. Trotzdem sind zwischendurch sicherlich auch unfaire Rätsel drin. Für mich zählen bei einem Adventure immer eher der Humor, die Geschichte und die Charaktere, und das ist alles top bei Harveys Neue Augen (von einem übereilten Ende mal abgesehen).