So, ich erhebe mich nun auch mal mit einem ersten Beitrag aus dem "Stillleser-Stadium".

Ich habe das Spiel zwei Mal durchgespielt, allerdings mit der älteren Version. Und ich verspüre ehrlich gesagt auch nicht das Bedürfnis, es noch ein drittes Mal mit dem Update zu spielen. Dafür sind mir Story und Gameplay zu unanspruchsvoll. Aber ich gehe mal der Reihe nach:
Eine unheimliche Location, Lightmaps, gute Soundkulisse... war eigentlich alles dabei um eine passende Horror-Atmosphäre zu bieten. Insgesamt hast du es geschafft, ein spannendes und schauriges Gesamtbild aufzubauen und auch über den kompletten Spielverlauf aufrecht zu erhalten. Die Schockmomente waren ebenfalls gut und überraschend genug gesetzt:


Nach dieser einen Szene hab ich mit alles Möglichem gerechnet. Muss dazu sagen, ich bin normalerweise nicht der Typ für Horrorgames, ich lasse mich viel zu leicht erschrecken... Na ja, jedenfalls sind das Elemente, welches Neun gut beherrscht. Zumindest für meine Verhältnisse. Ein abgekochter Horror-Fan wird da eventuell anderer Meinung sein. Dafür wurde allerdings, wie schon erwähnt, sehr an Story und Gameplay gespart. Angefangen beim Intro. Die Überspringen-Funktion ist, meiner Meinung nach, für den recht kurzen Text überflüssig. Generell sagte mir das Intro wenig zu. Du hättest versuchen können, den Textfluss in einzelnen Szenen darzustellen bzw. dem Spieler ein wenig mehr Einblick in die Vergangenheit der Protagonistin geben können. Das kommt mir etwas zu "gezwungen" rüber, als wolltest du das lästige Intro möglichst schnell abarbeiten. Ich habe in manchen deiner Beiträge einige Informationen zur Story gelesen, die überhaupt nicht im Spiel vorkamen. Daher stelle ich mir die Frage: Wieso schreibt er manche Erklärungen hier ins Forum, statt sie ins Spiel einzubinden? Okay, ich weiß nicht genau, welche Passagen du geändert hast, daher will ich nichts behaupten. Aber die Ausarbeitung ist wirklich arg knapp, sodass es mich insgesamt nicht wirklich gefesselt hat. Das Einzige, was mich etwas in Atem gehalten hat, waren dann eher die Schockeffekte.

Etwas gegen Ende hin:


Wie du bereits geschrieben hast, ist Neun sehr an TAUT angelehnt, was sich manchmal bemerkbar gemacht hat. Beim Abgrund z.B. musste ich etwas schmunzeln. Ist allerdings auch nicht weiter tragisch. Die Ergänzung mit dem Zufallsgenerator hat mir ganz gut gefallen. Ich hatte beim zweiten Spiel jedenfalls einen etwas anderen Weg. Auch das dies Schockmomente mit einschließt, ist ein deutlicher Pluspunkt. So konnte ich mich nie irgendwo wirklich sicher fühlen. Die Enter-Klopp-Sequenzen waren bei mir etwas merkwürdig.



Insgesamt war das Gameplay, bis auf den Zufallsgenerator, recht monoton. Bedenke, in TAUT kann der Spieler zwischen drei Hauptrouten entscheiden und sich so ein leichteres Gesamtbild machen. Beim Zufall lässt sich absolut nichts einschätzen. Wer nicht im Besitz des Makers ist, weiß überhaupt nicht, ob und was genau optional gewesen ist. Zumindest wenn er öfters denselben Abschnitt hat. Na ja, ich bin sowieso kein großer Freund des Zufalls, daher ist das vielleicht auch eher geschmacksbedingt, ob mehrere Wege oder doch eher Zufälle besser sind.
Eine Sache die mich noch etwas gestört hat, waren die ständigen Choices. Bei fast jeder Aktion, ob Notiz lesen oder Schlüssel aufheben, kam eine Abfrage. War besonders an der Kellertür ganz lustig: Drei mal für alle Symbole auf Verwenden drücken. Hätte sich sicher mit einer Abfrage komfortabler lösen können. Und für die Schlüssel ist es nun wirklich nicht nötig gewesen, man muss sie ja so oder so aufheben.
Okay, genug geschrieben. Ohne Maker wüsste ich nicht, dass ein kleiner Abschnitt auch nach dem zweiten Durchgang noch unerforscht geblieben ist, daher habe ich ingame nicht alles gesehen. Für ein kurzes Horrorspiel ist dir Neun im Großen und Ganzen allerdings gelungen. Ich hatte jedenfalls freudige... ähm.. will meinen, schaurige Stunden damit. Aber für ein weiteres Mal reicht meine Motivation auch mit Update nicht aus. Nichtsdestotrotz würde ich mich auf weitere Werke von dir sehr freuen, bin gespannt. Falls irgendwann noch etwas kommt, versteht sich.