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Thema: [Werwölfe IV] Tag 8

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Godfrey nagte am Speck der Suppe wie die Gedanken in seinem Kopf an ihm.

    Nach seiner unbedingten Rechnung und Berechnung sollte die Gefahr der Wölfe gebannt sein, doch sprachen die Spuren eine andere Sprache. Im Geiste ging er alle verbliebenen Verdächtigen durch und die bittere Wahrheit war, dass es für jeden seiner Gefährten ein Alibi gab, grade was die Anklagen betraf.

    Seufzend blickte er sich umher und er spürte, wie die drohende Gefahr das Dorf vergiftete, er verspürte Sorge und er wusste, dass es heute Abend mit Sicherheit die letzte Gelegenheit war, das Dorf zu retten oder dem Tode durch den Fluch ins Auge zu sehen. Jeder hatte während dieser Kampagne gegen das Böse schon seinen Mann gestanden und Tapferes vollbracht, er hatte guten Grund den meisten zu vertrauen.

    Doch nur zu Wilhelm fiel ihm nichts ein... Wilhelm war in seinen Augen zu ruhig, zu still, er war prädestiniert durch seine Unauffälligkeit.
    Und er war der Einzige, zu dem Godfrey nichts einfiel.
    Also würde er ihn anklagen - Wilhelm.

  2. #2
    „Nicolo, seid ihr euch sicher das Laurenz kein Wolf sein kann?“

    Verzweifelt drang der Hauptmann nun seit Stunden auf den Franzosen ein, der jedoch schwieg nur und musterte alle Anwesenden mit einem kühlem Blick, wie ihn nur ein Franzose zur Schau tragen kann ohne lächerlich zu wirken.

    Laurenz hingegen funkelte sie von mal zu mal wütender an und fummelte an seiner Armbrust, als würde er sie am liebsten hier und jetzt vom Angesicht Gottes schöner Erde jagen.

    Sie war sich sicher gewesen. So sicher... Brutal stieß sie in die Bohnen und zerquetschte auch die Möhren die sich neben den Kartoffeln im Eintopf badeten. Verdammt, verdammt, „Verdammt!“, zischte sie leise und in ihrer Verzweiflung legte sie den Löffel und die Gabel weg und krallte ihre schönen Hände in den teuren Stoff der Tunika.

    Godfrey zögerte keinen Augenblick, dann legte er vorsichtig seine Rechte auf ihre Linke und löste die Finger aus dem Stoff. Dann umschlang er ihre Hand mit seiner. Das Leder wärmte ihre Haut... sie blickte ihn an und sah Erfahrung in den Narben die sein Gesicht bedeckten, Jahrhunderte von Wissen in dem Blick und kühle Entschlossenheit. Doch der Anblick täuschte, nur wusste sie das nicht.

    Wenn er eine Ahnung hatte – was hatte sie übersehen? Denk nach... das „S“ kann nur für vier Personen stehen: Godfrey, mich, Laurenz oder Wilhelm.

    Godfrey hat Andreas ohne zu zögern als erster angeklagt, er kann kein Wolf sein.
    Ein Blick auf seine ruhige Miene tröstete sie. Ausserdem war er die ganze Nacht bei mir und danach konnte er sich keinen Meter mehr bewegen, dafür habe ich gesorgt.

    Dann ist da noch Laurenz, für den Nicolo so einsteht. Ich weiß nicht warum er mir nicht verraten will warum Laurenz nicht verdächtig ist. Vielleicht deckt er ihn? Möglich wäre es. Aber warum hat Konrad uns dann keinen Hinweis auf den Franzosen gegeben?

    Wilhelm... hat sich ausschließlich den Meinungen der anderen angeschlossen. Er scheint sich auch kaum um den Rest von uns Gedanken zu machen, keiner hat ihn heute gesehen...“


    Wo ist eigentlich Avery, dieser Schlingel? Ich weiß gar nicht ob er den Schrecken von gestern gut überstanden hat, immerhin...“, dann schwieg sie da es sicherlich nicht gut war die anderen daran zu erinnern das sie gemeinsam mit Andreas Avery angeklagt hatte. Aber... sie war sich sicher gewesen. Das „K“ und das „R“ ... vielleicht hatte es auch für mehrere Personen gestanden? Vielleicht gab ihnen Konrad so gute Hinweise, das sie nur weiterdenken mussten?

    Sie wollte wieder in ihrem Eintopf herumstochern, doch Godfrey ließ seine Hand schwer auf ihren gefalteten Händen liegen, bis sie ihn anblickte. Die Sehnsucht nach dem Sturm der Nacht funkelte in dem tiefen Grün ihrer Augen auf, doch ihr Blick traf auf ruhendes Wasser. Sie verstand und sie war bereit zu tun was sie tun musste.

    Das Abendrot leuchtete eben zur Bäckerei hinein und es war sehr ruhig geworden. „Ich schlage vor wir begeben uns nun zum Marktplatz und versuchen in unserer Seele zu ergründen was für eine Antwort wir als richtig betrachten. Ich werde abwarten und schaun was ihr zu sagen habt, vor allem“ fügte sie mit einem Blick auf Nicolo hinzu, „wenn ihr jemanden in Schutz nehmt bin ich offen dafür eure Hinweise zu hören. Lasst uns gehen.

    Damit erhob sich der Hauptmann und das rötliche Licht der Abendsonne ließ ihre Haut erstrahlen wie Gold und ihr Anblick schenkte manch einem Trost, weil sie stark und stolz und wunderschön war.

  3. #3
    "Isch wünschte isch könnte mir bei Laurenz so sischer sein. Meine Überlegung war folgende: An dem Tag bevor wir Lilith 'ängten, äußerten wir alle bereits unseren Verdacht. Isch glaube, dass er die Möglichkeit ge'abt 'ätte sie zu töten, doch er 'at es nicht getan - weil er uns 'exenjäger nischt besonders traut.
    Nein, sischer bin isch mir nicht. Vielleischt 'änge isch zu sehr an meinen alten Überlegungen und will ihn nur deshalb nicht anklagen. Isch fürchte 'eute kann isch euch keine große 'ilfe sein. Es tut mir Leid."

  4. #4
    "Ihr vermutet wohl, dass ich auf dem Gebiet der Anatomie kundig bin… und auch mit Giften umzugehen weiß, Nicolo? Nun, ihr liegt gar nicht so falsch, doch ich befürchte, dass uns dieses Wissen nicht länger nutzen wird."
    Laurenz blickte zu Isabella.
    "Ich weiß nicht, mit welcher Grundlage ihr mich verdächtigt. Ebenso wenig verstehe ich es bei Wilhelm. Das S scheint nicht auf ihn zu weisen. Obwohl ich zugeben muss, dass dieser Greis ein bisher unbeschriebenes Blatt ist. Keiner scheint wirklich zu wissen, welche Rolle er hier spielt.
    Die Hinweise, die wir haben, deuten alle auf Euch (Isabella) und Godfrey: die Spanierin und den Schotten. Ihr mögt als Gefährten hierher gekommen sein, aber dieses Dorf scheint die Menschen zu verändern. Wer gestern noch Euer engster Freund war, kann heute ein Feind sein. Auch Nicolo weiß dies.
    Je nachdem, wie man es wendet, sind Godfrey oder Ihr am verdächtigsten.
    Ich glaube Euch, dass Ihr auf unserer Seite standet, als Ihr zur Hauptmännin berufen wurdet. Aber ob dem noch immer so ist, werdet Ihr uns beweisen müssen.
    Auf der anderen Seite könnte Godfrey heimlich auf Seiten der Wölfe stehen. Lesters letzte Worte, so man ihnen Glauben schenken darf, sprächen dafür, dass er einer ihrer Agenten ist. Vielleicht noch nicht lange. Aber jemand könnte währends Eures Aufenthalts Godfreys Identität angenommen, oder… innere Dämonen seinen Geist gebrochen haben. Womöglich war da ein Fluch, der in ihm wohnte."

    Laurenz funkelte sie an. Er dachte sich, dass Ihr diese Frage überhaupt nicht gefallen würde.
    "Habt Ihr an ihm irgendeine Veränderung wahrgenommen? Irgendein Verhalten, dass so gar nicht nach dem Godfrey sprach, den Ihr bisher kanntet?"

    Geändert von Don Cuan (26.09.2010 um 17:17 Uhr)

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