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Legende
Isabella war friedlich nach dem Essen am Lagerfeuer im Hexenlager eingeschlafen. Nicolo hatte ihr noch einen Tee aus Heilkräutern aufgebrüht, dann hatte er sich, immer noch freudig über beide Ohren grinsend seit der Wolf tot war, der Patroullie angeschlossen. Nur eine Flickendecke, die über sie geworfen war, verriet das auch noch jemand anderes bis vor kurzem bei ihr gewesen war.
Ein paar Schritte weit weg von ihr stand Godfrey an seiner Pfeife schmauchend in der Dunkelheit. Er sah nicht ins Feuer - falls es bei den Patroullien Alarm geben sollte würde er in der Dunkelheit sehen können müssen.
Und es gab Alarm, kurz nachdem ein Horn im Dorf erklang war ein markerschütternder Schrei zu hören dem heiseres, verwirrtes Rufen folgte. Ein Hahn fing plötzlich an zu schreien - und es war noch nicht einmal Mitternacht, das hätte der Schotte schwören können.
Isabella zuckte im Schlaf, die Decke lag schwer auf ihrer Brust, sie griff bei dem Lärm der zu hören war wie gewohnt nach ihrer Waffe - doch dort war nichts. Plötzlich schmiegte sich der Pistolenlauf wie von selbst in ihre Hand, vor dem Feuer stand die Silhouette eines Hühnen der sie kritisch beäugte. "Bleib hier und pass halt die Augen offen. Und pass auf dich auf.", hörte sie die vertraute Stimme murmeln. Dann preschte der massige Körper los, in Richtung Dorf.
Isabella hörte nur von Ferne die heiseren Rufe die durcheinander Klangen und anschwollen wie das Rauschen eines Wasserfalls, dem man sich nähert.
"Seht! Blut, da ist überall Blut!" "Die Wölfe waren hier ich hab sie gesehen!" "Groß wie Bären, schrecklich... und Reißzähne wie Schlachtermesser!..."
Und immer wieder hörte sie die Stimmen einen ihr nur zu vertrauen Namen rufen. Den des Baders - "Callan!" "Callan!" "CALLAN!"
Langsam begannen sich die trägen Rädchen in ihrem Kopf in Bewegung zu setzen - die Wölfe waren hier im Dorf gewesen. Etwas war mit Callan. Die Wölfe... oh mein Gott, nicht der Bader dem sie ihr Leben verdankte!
Isabella griff hektisch nach ihrem zweiten Stiefel, bemerkte aber schnell das über den stabilen Verband den ihr Godfrey angelegt hatte, nicht einmal ein Fischerstiefel gepasst hätte. Sie fluchte und entschuldigte sich in einem Atemzug förmlich beim heiligen Vater, dann versuchte sie sich vom Steckstuhl hochzuhiefen.
In diesem Moment hörte sie einen unterdrückten Schrei nahe ihres Lagers. Es klang wie ein Fiepen... Sie entsicherte ihre Pistole und stierte in die Dunkelheit. Da war doch etwas... Ein dumpfes Grollen war zu hören und als sie abdrückte sprang ein massiger Schatten aus der Baumgruppe hervor, auf der Schulterhöhe eines Mannes hing etwas weißes in der Luft und dann verschwand es im Wald.
Ihre Pistole indessen hatte nur feuchtes Pulver "gezündet" und die Kugel war im Lauf geblieben. "Verflucht!", murrte die Spanierin. Es war tatsächlich wie verhext, sie hier, verletzt und unfähig sich richtig zu bewegen und auch so gut wie unbewaffnet. Und dann dieser massige Schatten, der einfach seines Weges zog. Was war hier nur los?
Sie schichtete Holz nach und verbarg sich dann in ihrem Zelt, sorgsam auf die Geräusche im Unterholz lauschend und ihr Bein auf ihrer Bettstatt entlastend.
Geändert von Viviane (21.09.2010 um 23:00 Uhr)
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