Ergebnis 1 bis 20 von 39

Thema: [Werwölfe IV] Tag 7

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Gegen Mittag hatte Andreas es schließlich geschafft, Callan davon zu überzeugen, dass sein Zustand wieder stabil genug war, um ihn aufstehen zu lassen. Ständig etwas von Rückfällen murmelnd war er somit zu Andreas Haus aufgebrochen, um ihn ein paar seiner Kleidungsstücke zu bringen.
    Beim Anziehen hatte Andreas die Zähne zusammenbeißen müssen, um nicht zusammenzuklappen, aber hätte er Callan um Hilfe gebeten, hätte er wahrscheinlich schneller wieder nackt unter der Decke gelegen, als er "Schwächeanfall" hätte sagen können.
    Als er beim Waschen in einer Wasserschüssel betrachtete, erschrak er. Auch wenn er sich inzwischen besser fühlte, sah sein Gesicht immer noch mehr tot als lebendig aus. Vermutlich würde es noch eine ganze Weile dauern, bis er sich von seinem Zustand erholt hatte.
    Doch dabei würde es ihm bestimmt nicht helfen, wenn er die ganze Zeit in Callans Haus herumsaß. Er musste hinaus, an die frische Luft. Ihn davon zu überzeugen, ihn rauszulassen, war fast noch schwieriger, als ihn darum zu bitten, ihm etwas zum anziehen zu holen. Doch schließlich gab er nach:
    "Bitte, mein Haus ist schließlich kein Gefängnis! Aber glaub nicht, dass ich die Verantwortung übernehmen werde, wenn du draußen zusammenklappst!"
    Trotz der harten Worte meinte Andreas, eine Spur von Sorge um ihn in Callans Blick zu erkennen. Dieser Eindruck bestätigte sich, als dieser ihm einen langen Stock reichte:
    "Hier, der sollte dir helfen, auf den Beinen zu bleiben."
    Andreas bedankte sich, und schließlich verlies er, schwer auf den Stock gestützt, das Haus.
    Auf dem Weg zu seinem Ziel, dem Marktplatz, wäre er trotz seiner Gehhilfe mehrmals fast gestürzt, doch er schaffte es jedesmal, sich gerade noch zu fangen.
    Was er schließlich am Marktplatz fand, überraschte ihn. Denn dort war...
    ... absolut niemand.
    Wo war der Lynchmob, der sich hier die letzten Tage ständig versammelt hatte? Zu glauben, dass die Dorfbewohner endlich zu Sinnen gekommen waren und die Hexenjäger aus dem Dorf gejagt hatten, wäre buchstäblich zu schön gewesen, um wahr zu sein, weswegen er diese Erklärung auch nicht glauben wollte. Aber wo waren dann alle?
    Er fand keine Spur von ihnen, doch schließlich bieb sein Blick an einem Buchstaben hängen, den jemand auf den Stimmzettel gemalt hatte. Ein rotes R...

    'KR wie Kranker... KR wie Kranker... KR wie Kranker...'

    hämmerte es in seinem Kopf. Er setzte sich hin. Anscheinend wollten ihn die Hexenjäger wirklich tot sehen. Doch warum machten sie es auf derart umständliche Art? Sie mussten die Dorfbewohner mit ihren Schauergeschichten doch mittlerweile fest genug in der Hand haben, um ihren Willen einfach so durchzusetzen, besonders nachdem inzwischen eine von ihnen den Posten des Hauptmanns übernommen hatte... Warum also dieses missverständliche Spiel mit den einzelnen Buchstaben?
    Sein Blick wanderte zurück zur Liste. Dann riss er erstaunt die Augen auf. Warum war ihm das nicht gleich aufgefallen? Auf dem zettel stand nicht K und R, sondern nur R. Und darunter hatte jemand den Namen Avery geschrieben.
    K wie Kind. R wie Rabaubke. Sollte das die Lösung sein? War das Ganze nicht gegen ihn sondern gegen Avery gerichtet? Doch warum sollte jemand den Jungen tot sehen wollen? Mit seinem jugendlichen Gemüt stellte er nun wirklich keine Gefahr für die Hexenjäger dar. Trotzdem war es das Wahrscheinlichste, was ihm in den Sinn kam.
    Andreas hoffte wirklich, dass es an diesem Abend nicht wieder zu einer Hinrichtung kommen würde, doch sollte ihn jemand anklagen, würde er seine Theorie, dass die Zeichen auf Avery aufmerksam machen sollten, bekanntgeben.

  2. #2
    Avery befolgte den Ratschlag der Hexenjägerin. So schnell es ging, lief er Richtung Dorf zurück, mit Roland, Lydia und Nicolo im Schlepptau. Mit einem breiten Grinsen wandte er sich Nicolo zu: "Ich bitte Euch. Ich sah Eure Schrift, die meinen Namen formte, auf der Liste, Nicolo." Er seufzte. "Wollt ihr denn unbedingt ein weiterem unschuldigen Kind sein Leben nehmen? Dieser Andreas ist mir, mit Verlaub, wenn ich das so sagen darf, weitaus suspekter als jeder hier, jeder von Euch. Es ist wirklich seltsam, aber die Zeichen des geistes scheinen ebenfalls auf Andreas hinzuweisen. Das K mit dem R bildet das Wort "Kranker". Deswegen bin ich auch der Meinung, dass er ein Werwolf sein muss. Zudem finde ich sein Verhalten bizarr. Er wollte den Kopf des Hexenjägers Godfrey, der uns allen so viel Mut und vertrauen entgegengebracht hat, selbst mir, versteht Ihr? Der Geist will nicht, dass ich mein Leben aushauche, zumindest jetzt noch nicht, weswegen er die Nachricht eindeutiger gemacht hatte. Aus diesem Grund", sprach er auch nun zu den anderen in seiner Gruppe, "muss Andreas an diesem Abend Abschied von seinem Leben nehmen. Zum Wohle des Dorfes!

  3. #3
    Isabella schien nicht allzu begeistert von Laurenz' Vorschlag zu sein. (Oh, diese Rage…) Nun gut, mit ihrem Plan könnte er auch leben. Gemeinsam mit Isabella… (Nein! Daran darf ich nicht denken!)
    Nun wandte sich Isabella wieder zu ihm.
    "Was verbirgst du nun wirklich unter deiner falschen Natternhaut? Erst schleichst du uns in die Mine nach und verrätst uns nicht davon, warnst uns tagelang vor Söldnern die uns angreifen würden und natürlich sind es nicht 8 sondern 80 Mann als sie dann tatsächlich auftauchen, sprichst du mit dir selbst oder einer unsichtbaren Person namens Lachesis, und irgendetwas an dir hat sich seit du auf dem Plateau warst verändert. Was verbirgst du, Wüstensohn? Und was sollte in deinem Monolog bedeuten das „Die Zeit gekommen ist. Und das Lachesis unerbitterlich sein soll?"
    "Lachesis… Moira des Schicksals, die jedem sein Los zuteilt. Für einen ist die Zeit gekommen, für diesen endet der Lebensfaden… er wird heute durchtrennt. Das Schicksal ist gnadenlos, ja unerbittlich. Lachesis hat auch die Stricke gelegt, die die Söldner eine Weile zurückgeworfen haben. Das ist alles, was ich Euch sagen kann.
    Dies war vorerst alles, was Isabella und Godfrey von ihm zu hören bekommen würden. Sie machten sich auf den Weg Richtung Dorf…

    Geändert von Don Cuan (20.09.2010 um 12:02 Uhr) Grund: Für Vivi korrigiert!

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •