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Thema: [Werwölfe IV] Tag 7

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Sie hatten vorerst nicht mehr für William tun können als ihn fest in zwei Wolldecken zu wickeln und mit schweren Stöcken abzudecken. Isabella hoffte das sie bald den Rückweg antreten konnten - doch vorher mussten sie sich noch vergewissern das Lester die Wahrheit gesagt hatte. Wahrscheinlich hatte er gelogen, was den Fund des Alphawolfs anging.

    Mit gerunzelter Stirn und sich auf Lydias Arm abstützend, humpelte sie mit dem schmerzenden Bein und ihren blutigen Husten unterdrückend hinter den Männern her. "Diese verdammte Hexe...", zischte sie leise zwischen den Zähnen hervor. Der Aufprall hatte anscheinend die eben erst verheilten Rippen erneut gebrochen und sie befürchtete das eine von ihnen auch noch gesplittert war.

    Aber der Kampf hatte ihr Mut eingeflößt. Sie waren immer noch fähige Jäger, das hatten sie den anderen bewiesen. Und sie waren eine Kette - ohne die anderen konnte einer nichts ausrichten. Nachdenklich kramte sie in ihrer Geldkatze nach den zwei Opiumsamen. Sie zerquetschte beide auf ihrer Messerklinge und spülte sie mit etwas Schnaps herunter. Bald würde sie sich besser fühlen... bald.

    Es dauerte nicht allzulang bis sie bei der Höhle angekommen waren. Majestätisch erhob sich über ihnen der Felsen.

    Seamus entledigte sich seufzend der Gepäckstücke die er geschleppt hatte, Avery und Lydia tätschelten Geldrie die freudig eine Essenspause einlegen wollte. Bevor Roland mit Nicolo und Godfrey im Inneren verschwand zog sie die beiden Jäger zur Seite: "Mir gefällt nicht wie sich Laurenz zur Zeit verhält. Er scheint uns den Sieg nicht zu gönnen. Ich traue ihm nicht. Seid vorsichtig wenn ihr da drinnen seid. Die die mit uns gekommen sind oder uns nachgekommen sind", fügte sie mit einem blinzeln in Richtung Avery hinzu,"haben sicherlich nicht nur gute Absichten. Vielleicht solltet ihr den Knirps auch mitnehmen, dann habt ihr ihn nicht im Rücken."

    Sie hustete und verschluckte sich. Besorgt traten die beiden näher an sie heran, doch sie winkte ab. "Es geht mir gleich besser. Geht und sucht nach Antworten. Und überlasst mir den Händler." Wüstenhund. Spion. Sie mochte den Kerl nicht und deswegen würde sie ihn auch nicht aus den Augen lassen.

    Laurenz setzte sich relativ schnell mit einem Lachen von der Gruppe ab um "Ausschau zu halten". Natürlich, deswegen waren sie auch hergekommen. Sie war neugierig was er wohl sehen würde.

    Als sie an den Rastenden, die vor der Höhle saßen vorbeikam nickte sie ihnen zu und meinte nur "ich wechsel schnell den Verband am Bein. Da muss mir ja nicht jeder zusehen. Bin gleich wieder zurück.". Dann versuchte sie möglichst lautlos hinter Laurenz herzuklettern. Lydia indessen packte zwei Brote aus und lief ihr nach, staunte aber als sie die Hexenjägerin in der Mitte des Felsens sah: Lauernd, das blutige Haar im Wind wehend und mit einem eiskalten Blick.

    Isabella sah nicht was Laurenz sah aber sie schreckte zusammen als sie ihn plötzlich reden hörte. "Hoffnung... Zeit ist gekommen... Ihr wisst was zu tun ist? Seid unerbitterlich Lachesis."

    Was faselte er da? Laurenz stand noch eine ganze zeitlang still dort oben und Isabella hörte nichts mehr - bis ein ganzes Stück unter ihr ein kleiner Erdrutsch niederging. Sie hörte Lydia leise aufschreien und dann ein "das gute Brot" verärgert wollte sie nach der Frau sehen, als eben Laurenz den Hang herunterschlidderte, als hätte er es sehr eilig. Dabei rief er schon von weitem, als er auf einem Abhang über der Rastgruppe stand "...eine Kompanie von 5 dutzend Männern bewegt sich auf das Dorf zu. "Ihr solltet euch beeilen, wenn wir ihnen noch zuvor kommen sollen!" Dann kam er zu der Stelle wo Isabella stand und ihn eiskalt ansah.

    "Ich habe ein paar Fragen an euch, als Hauptmann, die die anderen durchaus auch interessieren werden. Aber zuerst müssen wir uns um Lydia kümmern, es klang so als sei sie gestürzt."


    Irritiert blickte der Händler sie an, aber ihr Blick wurde nur um gefühlte 20° kälter. Als sie Lydia aufgelesen hatten, die sich besorgt nach Isabellas Befinden erkundigte, begaben sie sich langsam zu der Gruppe zurück die vor dem Eingang saß.

    Isabella würde warten bis die anderen zurück waren bis sie ihn fragte wer Lachesis war. Und sie würde Laurenz, der anscheinend entweder mit einem Götzen oder unsichtbaren Wesen Umgang hatte, nicht aus den Augen lassen.

    Sie fluchte leise, dann brachen ein paar Fragen aus ihr heraus. Geduld war noch nie ihre Stärke gewesen: "Was wollt ihr damit erreichen Laurenz? Wollt ihr uns in einen weiteren Hinterhalt führen? Ihr habt so sehr darauf gebrannt heute erneut die Expedition zu probieren. Und jetzt sind wir ein paar Stunden entfernt vom Dorf und verletzt. Wir würden niemals rechtzeitig ankommen."

    Ihre Wut brannte heiß in ihr, trotzdem versuchte sie sich zusammenzureißen. "Seamus. Sei so gut und sie nach ob Laurenz die Wahrheit gesagt hat. Ich traue ihm nicht. Und zähl nach ob es wahrhaftig 5 dutzend Söldner sind. Wenn dem tatsächlich so ist, haben die zurück im Dorf gebliebenen wohl wenig Hoffnung."

  2. #2
    Konrads kraft schwund immer weiter dahin.
    Er drohte immer tiefer in den Nebel der Unterwelt zurückzugleiten... doch dann erinnerte er sich an das Gespräch mit der alten Frau vor einigen Monden...


    ____
    Konrad trat durch die einfache Holztür in den nach seltsamen Kräutern duftenden Raum. Das einzige Licht hier kam von einem Kamin an der Wand zu seiner rechten, der nur eine kleine Fläche vor ihm selbst erhellte, der Rest des Raumes war in schwarze Finsterniss gehüllt und machte es unmöglich seine Dimensionen zu erahnen. Vor dem Kamin saß eine sehr alte Frau zusammengesunken in einem Schaukelstuhl und wippte hin- und her, der Blick starr auf die tanzenden Flammen gerichtet.
    "Aaah, Konrad, ich habe dich erwartet..." Ihre Stimme klang schwach und krächzend, aber es lag eine starke Autorität darin. "komm näher und schließe die Tür, mein Junge..."
    Die Holzdielen unter Konrads schweren Stiefeln klangen genauso wie die Stimme der alten Frau. "Lebensmutter... ich... mein Schwur ist efüllt. Ich bin auf der Jagd gestorben." Die alte Frau wippte nur hin und her. "Lebensmutter - darf ich nun zu ihr? Darf ich durch die letzte Forte in den ewigen Garten schreiten?"
    Während er auf eine Antwort wartete, trat Konrad ungeduldig von einem Bein aufs andere während er auf die Antwort wartete. Er wunderte sich selbst über seine Nervösität...
    Die Lebensmutter stoppte das Schaukeln apprupt. "Nein."
    "Nein? Aber Lebensmutter... Ich habe alles erfüllt... ich habe die Jagd einsam angetreten, habe alles gegeben was ich konnte und bin daran gescheitert. Die Jagd ist zu Ende, ich habe verloren..."
    "Nein. Du hast die Jagd nicht alleine angetreten. Du hast dich mit drei Hexenjägern zusammengetan, am Ende sogar einem halben Dorf!"
    "Ich habe keinem erzählt was ich wusste! Ich war allein!"
    Mit einer ruckartigen Bewegung drehte die alte Frau ihren Kopf und fixierte Konrad mit starrem Blick der nichts von dem typischen tüben Starren alter Leute in sich hatte. Der Kamin tauchte ihr Gesicht in merkwürdige Schatten und verzerrte es so zu einer dämonischen Fratze. "Versuch nicht mich hinters Licht zu führen, Konrad Steinherz! Ich sehe alles, ich weiß alles! Mit so einem billigen Trick wirst du nicht um deine Schuld herumkommen!"
    "Aber..."
    "Nein! Du wirst diese Jagd zu Ende bringen! Mit deinem Tod hat sich dein Schwur nicht erfüllt, also wirst du ins nichts verbannt sollten die Wölfe überleben! Dies sei deine letzte Chance, den Schwur zu erfüllen: bring die Wölfe zur Strecke. Alle. Oder du wirst nie in den ewigen Garten geführt werden!"
    __________

    Konrad musste etwas tun...
    Irgendwas...

    Wer abermals an die Liste sah konnte erkennen das die obere Öffnung des Ks nun mit einem Strich geschlossen war und somit ein R darstellte.

  3. #3
    Laurenz war überrascht, dass er auf seinem Abstieg ausgerechnet die Hauptmännin Isabella ausmachen durfte. Sie warf ihm einen eiskalten Blick zu. Isabella hatte das Gefühl, dass sich gerade etwas an Laurenz verändert hatte. Weder an seiner Stimme, noch in seinem Aussehen oder seiner Statur, konnte sie irgendeinen Unterschied feststellen. Was sie jedoch verwirrte, war der Geruch, den Laurenz' Körper versprühte. Während sie wie die anderen Kämpfer verschwitzt vom Kampf war, war Laurenz' Schweiß überdeckt vom Duft einer Althaea.
    "Isabella? Seid Ihr bereits wohlauf, dass Ihr wieder der Kletterei nachgehen könnt?"
    Sie blickte ihn noch kälter an. Sie war gewissermaßen ertappt – nein, war sie eigentlich noch nicht. Aber sie machte ihre Anstrengungen, dies zu verbergen.
    "Ich habe ein paar Fragen an euch, als Hauptmann, die die anderen durchaus auch interessieren werden. Aber zuerst müssen wir uns um Lydia kümmern, es klang so als sei sie gestürzt."
    "Natürlich. Eine Schande, dass wir keine Zeit haben, die Aussicht weiter zu genießen."

    Vor der Höhle angekommen, erwies sich der Erdrutsch als eine kleinere Gefahr, als sie zunächst annahmen. Einen halben Schritt neben Lydia waren einige Steinbrocken aufgekommen. Sie wurde zwar nicht getroffen, stürzte aber vor Schreck zu Boden und ließ dabei den Laib Brot fallen, den sie Seamus gerade reichen wollte. Nun freute sich das Schwein Geldrie über die Happen, die es mit niemandem mehr teilen müsste.

    In Isabella hatten sich die Fragen aufgestaut, von denen sie nun einige heraus ließ.
    "Was wollt ihr damit erreichen Laurenz? Wollt ihr uns in einen weiteren Hinterhalt führen? Ihr habt so sehr darauf gebrannt heute erneut die Expedition zu probieren. Und jetzt sind wir ein paar Stunden entfernt vom Dorf und verletzt. Wir würden niemals rechtzeitig ankommen."
    "Ich habe gesehen, was ich sehen musste. Ihr hattet Eure Zeit, um die Höhle zu untersuchen… auch wenn ich geschmeichelt bin, dass Ihr sie lieber genutzt habt, um mir nachzulaufen.
    Was einen Hinterhalt betrifft, habt Ihr mit der Expedition gerade ein gutes Los gezogen. Ihr könntet hier ohne Sorgen ausharren, während das Dorf überrannt wird. Aber Ihr seid auch die Hauptmännin… irgendjemand muss das Dorf warnen, oder?"

    Laurenz sah, dass Isabella wütend wurde. Herrlich. Es stimmt was man sagte, diese Rage machte sie noch betörender. Sie rief Seamus zu, er solle die Lage prüfen.
    "Seamus. Sei so gut und sie nach ob Laurenz die Wahrheit gesagt hat. Ich traue ihm nicht. Und zähl nach ob es wahrhaftig 5 dutzend Söldner sind. Wenn dem tatsächlich so ist, haben die zurück im Dorf gebliebenen wohl wenig Hoffnung."
    "Hört zu, ich sehe, Ihr seid verletzt." (wenn auch vielleicht nicht so sehr, wie Ihr vorgebt…) "Wir können in zwei Gruppen zum Dorf zurückkehren. Wenn Ihr noch etwas in der Höhle suchen wollt, oder wenn Ihr meint, länger für den Weg ins Dorf zu brauchen, will ich Euch die Zeit nicht nehmen. Die Söldner werden länger brauchen, als Ihr denkt. Mit einem Fuhrwerk in ihrer Mitte kommen sie nur langsam voran.
    Ich würde gemeinsam mit Roland, Lydia… und diesem Schwein zurückgehen. Außerdem bitte ich, dass Ihr uns einen eurer Gefährten, Nicolo oder Godfrey, zur Seite stellt. Es würde der Moral der Dörfler helfen, einen starken Mitstreiter bei sich zu wissen. Und sich nicht zurückgelassen zu fühlen.
    Die zweite Gruppe bestünde dann aus Euch, Avery, Seamus und eurem verbliebenen Kameraden. Wobei Avery auch mit unserer Gruppe losziehen könnte, wenn er das will… oder er Euch aufhalten würde. Seamus kann euch den Weg weisen. Außerdem würde er sich um Williams Leichnam kümmern müssen. Unser Trupp würde keine Zeit dazu finden."


    ~*~

    Der erste Trupp war bereit für den Marsch zum Dorf. Und auch Seamus kam zurück vom Gipfel. Er rannte völlig aufgelöst zurück zu der Gruppe.
    "Sechzig? Sechzig Leute?! Für mich sahen es mehr wie zweihundert aus! Die werden meiner Bibiana doch nichts tun?!"
    Isabella seufzte nur tief. Mit Seamus schien sie nicht gerade einen Rechenkünstler auf den Gipfel geschickt zu haben.

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