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[Eure Daenigkeit]
Godfrey befand sich im Taumel, er war im Straucheln begriffen.
Isabella war nichts anderes als ein heißer Wüstenwind - unaufhaltsam im Fluge, die Haut streichelnd, die Sinne verwirrend, betörend und gefährlich zugleich und Godfrey wünschte sich nichts sehnlicher, als die Augen zu schließen, die Arme auszubreiten und sich dem Winde hinzugeben, bis die Nacht sich über die Dünen senken würde, doch mit der Macht armenischer Kavallerie preschten die Erinnerungen auf ihn ein.
"Sünde durch Pflichtversagen...." glaubte er die kalte Stimme des Inquisitors zu hören und er spürte die vernarbten Striemen auf seinem Rücken, die von der Peitsche herrührte.
Ihre Lippen kosten ihn, forderten mehr, wollten berühren, was ihr schon gehörte, forderten zum Liebesreigen auf, doch Godfrey riss sich selbst aus den Träumen.
Mit klopfendem Herzen und steinernem Gesicht verfiel er wieder in das Verhalten, was ihn Jahrzehnte lang einsam gemacht hatte.
Sie mit zärtlichem Blicke streichelnd, doch mit zusammengepressten Lippen nahm er ihr wieder den Hut vom Kopfe, der alleine ihm zustand und unter normalen Umständen ein Affront gewesen wäre, den er mit Stockhieben bestraft hätte.
"War er alt geworden, dass er so streng war? Oder war er im Begriff, jung zu werden und ängstigte ihn dies?", fragte er sich und tief in sich blickend spürte er nur Zuneigung und Lust. Doch dann kehrte der Jäger in ihm zurück, ließ den Mann in ihm ersterben und doch...war der Jäger anders. Er gab den Weg vor, den Ratschlag und er erkannte, dass er immer Jäger sein würde - und sie als Jäger lieben würde.
Und sein Pflichtbewusstsein war sein Wunsch, seinen Hauptmann zu beschützen.
Sein Eid den Jägern war der Wunsch, den Ruf Isabellas zu wahren.
Das Jagdfieber diente dem Zweck, die Gefahr zu bannen, um unbeschadet und als Geliebte diesen Auftrag zu erfüllen um gemeinsam weiterreisen zu können.
Es war der Jäger in ihm, der Isabelle liebte und begehrte und er spürte mit wohligem Schaudern in seinem Leibe, dass sich seine Seele nun austariert hatte, seine Welt war im Lot und auch wenn seine Augen zerknirscht drein sahen, er war voll Stolz, als Isabella vernehmen ließ, all ihre Pflichten als Hauptmann zu erfüllen.
Kein anderer Wesenszug hätte jemals sein Herz erobern können.
Als sie sich von ihm verabschiedete, stand er da und besah sich den Patrouillenplan, der für ihn keine Wache vorsah und er wartete, bis er Isabella schlafend in ihrem Zelt wusste.
Grimmig lächelnd nahm er seinen Stuhl, und positionierte ihn vor dem Zelt der Spanierin, steckte sein Langschwert vor sich in den Boden und legte die Pistole in den Schoß und hielt stumm und eisern Wache. Humorlos und tonlos, während warmer Wüstenwind über ihn fegte.
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Patch 1.1.4 in Arbeit...!
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