Zitat Zitat von The Judge Beitrag anzeigen
Man sollte nur so offen sein und versuchen, keinerlei (J)-RPG-Konventionen auf das Spiel übertragen.
Ich denke, das ist wohl das wichtigste. Wenn man mit dem Gedanken hieran geht, ein J-RPG vorgesetzt zu bekommen, wird man wohl massiv enttäuscht sein.

Die Charaktere, die man trifft, sind allesamt relativ sonderlich, es gibt nicht zu viele Dialoge, dafür aber relativ viele optionale Ereignisse zu entdecken und optionale Plotlines mit ihnen, die sie dann durchaus ausfleischen. Und im Endeffekt hat man vielleicht sogar den Eindruck, dass man hier tieferen Charaktere begegnet ist als in vielen anderen J-RPGs, bei denen man 30+h mit ihnen verbracht hat. Also, ich würde sagen, die Charakterisierung, obwohl recht spärlich, wird dafür so viel besser genutzt, als man es im (J-RPG) Genre sonst gewohnt ist.

Dann zu der Lore: Wie schon gesagt, es gibt viele Hintergrundinformationen, aber durch die Gestaltung der Gebiete braucht man oft keine gigantischen Informationen. Das Spiel baut ja eher auf realistische Umgebungen, und das Design ist so gut, dass es von sich aus Atmosphäre erzeugt und einem beim Spielen schon häufig relativ klar ist, wofür bestimmte Sachen gedient haben, ohne, dass es einer langen Exposition bedarf. Die Rahmenhandlung ist dann quasi nur noch der "Denkanstoß", der einem dann ein wenig Verknüpfungen nennt.

Leider gibt es hier aber nicht wie in Demon's Souls noch Kurzbeschreibungen zu jedem der Abschnitte. Diese waren sehr atmosphärisch und haben IMO ne Menge aus der Spielwelt rausgeholt.

Die Story kann man IMO echt knicken. Also, der Anfang ist in Ordnung, danach gehts gar nicht, weil man praktisch nur gesagt bekommt "Mach das, dann ... wird schon irgendwas passieren" - und bis etwa zum Mittelteil des Games hatte ich nicht mal Ahnung, was der Mist eigentlich soll, den ich hier tue. Es gibt zwar sicher keine direkte Schwarz-/Weißmalerei, aber dafür halt auch praktisch nichts, worauf man sie anwenden könnte *g*

Musik:
Zitat Zitat von thickstone
Gerade durch die Tatsache, dass kaum Musik gespielt wird, wird eine viel bessere Atmosphäre aufgebaut.
This.
Mehr Musik hätte dem Spiel vermutlich nur geschadet. Würde das mit dem Horror von Project Zero vergleichen, in dem es auch praktisch sehr wenig Musik gibt, was das Ganze aber nur besser macht. SH ist da ein ganz anderer Ansatz.
Und wenn dann Musik kommt, ist es eben ein besonderes Ereignis, was gewürdigt wird. Und einen in Endkämpfen hyped.

Gameplay:
Also, ich würde hier definitiv mit dem Gedanken rangehen, dass der Fokus auf Kämpfe und Erkundung (wobei Erkundung meist in Kämpfen endet *g*) liegt. Es gibt sicher keine Gegnerhorden, aber praktisch auch keinen Korridor, in dem keine Gegner sind. Aber Erkundung ist dennoch ein großer Teil des Spielaspekts, halt die Erforschung dieser rauen Welt. Und optionales zu finden gibt es auch reichlich; von Items über Zusatzgebieten, Quests oder gar Charakteren, die man vorher noch gar nicht gesehen hat.