Nachdem ich nunmehr ca. 13 Stunden in der Welt von Dark Souls verbracht habe, denke ich, dass ich auch schon mal ein paar Ersteindrücke hier hineinschreiben kann.
Vorweg: Ich habe schon etwas länger mit dem Spiel geliebäugelt, mich aber bisher noch nicht dazu durchringen können, es mir zu kaufen. (Man könnte auch sagen, ich hab mich nicht getraut). Demon's Souls habe ich auch nie gespielt, demnach wusste ich auch nicht, was mich in Dark Souls so ungefähr erwartet und wie hart es wirklich ist.
Dann habe ich es zu Weihnachten geschenkt bekommen, womit jede Ausredemöglichkeit im Prinzip zerschmettert wurde. Bisher bin ich absolut positiv überrascht, ich würde gar "begeistert" sagen.
Einerseits wäre da die grandiose optische Gestaltung. Ein derart grandioses Dark Fantasy-Design hätte ich einem japanischen Entwicklerstudio heutzutage fast schon gar nicht mehr zugetraut. Das Gegnerdesign reicht von bodenständigen Skeletten und Ghoulen bis absolut grotesk wirkenden Bossen (Gaping Dragon als Beispiel), denen man den japanischen Einschlag zwar anmerkt, er den düsteren Stil des Spiels aber in keiner Weise bricht oder zu over-the-top wirkt. Auch die Locations sind mit ihren geschickt eingesetzten Nebel- und Lichteffekten atmosphärisch derart dicht, wie ich es zuletzt höchstens bei Skyrim erlebt habe.
Ein anderer Pluspunkt ist eben die konstante Gefahr bzw. die Gefährlichkeit dieser Welt und ihrer Bewohner. Es gibt einfach nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte und wie Sylverthas es schon gesagt hat, lernt man in diesem Spiel, wieder mit Bedacht vorzugehen, da man im Gegensatz zu vielen anderen Spielen heutzutage jedem Gegner in Dark Souls mit einem gewissen "Respekt" begegnen muss, um nicht ganz schnell als Beilage auf der Schlachtplatte zu enden. Das bringt einfach eine ungeheure Spannung in die Streifzüge durch die verschiedenen Höhlen, Wälder oder Ruinen. Es erinnert mich häufig sogar ein wenig an die Spielerfahrung, die ich damals mit den alten Resident Evil-Spielen hatte. War man hier unvorsichtig, ist man auch gerne mal einem geschickt platzierten Zombie oder - schlimmer noch - Hunter in die Arme respektive Krallen gelaufen und musste viel unnötigen Schaden kassieren. So ist das Spiel natürlich heutzutage sicher nicht mehr für Jedermann interessant, da man durchaus auch desöfteren mal sterben muss, um zu lernen, wie man sich beim nächsten Mal zu verhalten hat, aber der Belohnungseffekt ist - wie es schon in fast jedem Review zu dem Spiel zu Recht erwähnt wurde - einfach gewaltig, wenn man es dann wirklich geschafft hat.
Ich bin zwar erst in den Katakomben und weiß noch nicht, wie der Schwierigkeitsgrad im weiteren Verlauf noch anziehen mag, aber bisher finde ich es sogar noch etwas weniger schlimm, als ich erwartet/befürchtet habe. Ich habe allerdings schon gelesen, dass ich von den im Gegensatz zu damals mittlerweile erhöhten Seelendrops dank des aktuellen Patches profitiere. Darüber bin ich auch relativ froh, da ich es mir schon als relativ lästig vorstelle, noch weniger Seelen zu bekommen, was im Endeffekt eigentlich nur die Spieldauer streckt.
Als Kritikpunkt würde ich jedoch die Kameraführung und das Auto-Lock-on anführen. Teilweise zieht die schlechte Kameraperspektive sowieso schon schwierige Situationen ins Hoffnungslose und dass das Lock-on mit der gleichen Taste aktiviert wird wie die Kamerazentrierung, sorgt oft für noch mehr Chaos als nötig. Zum anderen ist das Backtracking teilweise etwas lästig, vor allem, wenn man einfach keine Ahnung hat, wo man als nächstes überhaupt hin soll. Anhaltspunkte gibt es ja nur sehr vage und dank fehlender Karte ist es auch manchmal nicht ganz leicht, die zum neu errungenen Schlüssel passende Tür zu finden. Dennoch nehm ich das gern in Kauf, da insgesamt die starke Atmosphäre und die nervenzerreißende Spannung einfach überwiegen.
Um meine bisherigen Eindrücke zum Spiel mal mit Jacob Taylors Worten zusammenzufassen: