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Legende
Die Zeit hatte nicht stillgestanden, wärend Isabella beschäftigt war und langsam wurde sie hungrig. Sie schob den Kessel wieder aufs Feuer und erwärmte den Eintopf. Dann machte sie sich daran den Brief zu entschlüsseln.
"tz..u...sammen jagden heisstz tz...u...sammen leben. Ah, jetzt hab ichs! Zusammen jagen heisst zusammen leben.", sie lachte freudig ob der Botschaft die ihr nun ihre Bedeutung verraten hatte. "Zusammen...", murmelte sie leise. Es klang wie ein Versprechen. Bisher waren sie nur zusammen gereist und hatten sich in Diskussionen verstrickt wenn es an die Arbeit ging. Zusammen, das hieß aus zwei wurde eins...
Sie entschloss sich Godfrey etwas zurückzuschicken... aber was? Sie wollte ihm soviel sagen. Und letztendlich musste sie die Zeichen wohl aus ihren Psalmen abmalen - so gut es eben ging. Ihr kam ein Psalm in den Sinn, der ihren Kampf gegen die Untiere gut bezeichnete. Der Engel des Herrn lagert um die her die ihn fürchten. 34,8 Sie waren wirklich wie drei Engel des Herren die ein Dorf bewachten das sie immernoch fürchtete weil sie fremd waren. Sie konnten das Gute in ihnen noch nicht sehen... aber wie war das noch gleich? Sie blätterte fiebrig und zählte dabei die Psalme, bei 5 mal Zehn und 7 zählte sie aufmerksam die Absätze... Beim zweiten hielt sie inne. Das hier musste es sein.
"Eine Feder... Woher bekomme ich denn jetzt sowas?" Sie dachte nach. Nicolo hatte sein Schreibzeug sicherlich bei sich. Höchstens Ersatzfedern würde sie finden, aber die Tusche rührte er immer selber im gleichen Gefäß neu an. Papier... das war ja noch schwerer.
Sie musste wohl oder übel improvisieren. Ansonsten hatte sie natürlich noch die Wahl Godfrey aufzuwecken - aber das würde sie bleiben lassen. Er hatte eine harte Zeit hinter sich. Also machte sie sich daran aus Kohle und Wasser Tusche anzurühren und tupfte mit einer ihrer breiteren Haarnadeln die Buchstaben auf einem weißen Tuch von ihr nach, das sie eigentlich zum zusammenbinden ihrer Haare hernahm.
Dann ließ sie alles über zwei Stühle gespannt trocknen und kümmerte sich um den Eintopf, der schon verheißungsvoll dampfte. Im aufkommenden Wind flatterten die Worte:
Unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis das Unglück vorübergehe.
Und sie hoffte das sich diese Worte bewahrheiten würden. Sie hoffte es sehr. Das Gefühl der Geborgenheit hatte sie jetzt schon, seinen Brief nah an ihrem Herzen, sein Atem nahe ihrer Lagerstatt. "Er schützt mich wie ein starker Fels, bei ihm bin ich geborgen. 62,8", murmelte sie leise und machte sich ans essen.
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