"Nun, ich habe lediglich nicht-benötigte Waffen vor Werwölfen und Verrätern in der Kirche versteckt. Wenn ihr sie benötigt, nehmt sie ruhig, sie liegen unter dem Altar. Und nein, ich habe mich nicht im Glockenturm verschanzt, sodern drüben im Kirchhaus (diese Kirche besitzt einen externen Turm, keinen Dachreiter). Und das Leben der anderen hängt mir sehr am Herzen, sonst wäre ich heute Nacht selbstverständlich nicht bei der Patroullie (Raphael war anwesend, schreiben war nicht nötig) und hätte auch die wichtigsten Güter dem Feind ausgeliefert.
Und nun zu eurer letzten Frage: es hat sich in meiner alten Heimat so ähnlich abgespielt. Es begann alles mit einer qualvollen unbekannten Krankheit. Sie war sehr ansteckend. Die Kranken fingen an, ihre Familienmitglieder zu beißen, und sie litten an verschiedenen Anfällen. Diejenigen, welche an dieser Krankheit starben, sind wieder auferstanden - um sich am Blut Lebender zu ergötzen. Unser Fürst Vlad III. Dracula ließ jeden Priester Seuchenbekämpfung und Kampfkunst studieren, und die Krankheit aufzuhalten und um diese gefährlichen blutsaugenden "Untoten" zu vernichten, durch Pfählung und Köpfung. Knoblauch war ebenfalls wirksam. Doch all das hat nicht viel gebracht. So kam es, dass ich hier ins heilige römische Reich ausgewandert bin, um ein friedliches Leben weiterzuführen - bis vor ein paar Tagen." Raphael fummelte an seinem Speer herum. "Unser Fürst kannte eine Art "Schutzzauber", welcher vor der Krankheit schützt. Es wurden jedoch Menschenopfer verlangt, damit er wirkte, weswegen die Bevölkerung nicht geschützt werden konnte. Damit es nicht zu Aufständen kam, musste er geheimgehalten werden."