Isabella hatte sich nach dem erholsamen Bad in eine der Decken eingehüllt und saß mit den beiden Jägern auf einem Stuhl am Tisch, nahe dem warmen Ofen. Ihre Wunden strömten eine eigenartige Kühle aus, die sie Frösteln ließ. Auch schien sich in ihrem Kopf ein Lied zu festigen, das sie nahe Konrads Grab gehört hatte... dieses Schlaflied das sie hier in Deutschland sangen. Bedächtig biss sie in ein Butterbrot und hörte den beiden zu. Godfreys Blick wich sie aber weiterhin aus, sie begutachtete nur seine rauhen Hände, seinen wettergegerbten Hut, den weichen Mantel mit größter Aufmerksamkeit.
Sie versuchte sich umzusetzen als ein heftiger Schmerz ihr durch die linke Seite fuhr und sie das Brot fallen ließ. In diesem Moment setzte auch ihr Verstand wieder ein und sie wusste warum sie auf einmal so traurig und melancholisch geworden war - das Opium ließ langsam mit seiner Wirkung nach.
Sie setzte sich so bequem wie möglich hin, versuchte sich nicht den Schmerz ansehen zu lassen, wischte ihre Finger bedächtig an einem Taschentuch ab und legte die Hände zuerst Nicolo und dann Godfrey auf die Hand."Natürlich stehe ich euch in diesem Kampf bei, meine Freunde. Wie in jedem anderen bisherigen Kampf, werde auch ich meine Rolle zu spielen wissen und vor allem versuchen die Dörfler von unserer guten Sache zu überzeugen. Sie sind sehr argwöhnisch, weshalb ich auch vorschlagen würde das wir bald wieder zum Dorfplatz zurückkehren und beim schmieden helfen. Wir müssen uns so viel wie möglich sehen lassen auch grade bei der Patrouillie heute nacht. Ich denke ich helfe den Frauen mit dem Proviant, wirklich sicher auf den Beinen fühle ich mich noch nicht. Aber ich werde mit euch gehen uns mit meiner Stimme ebenfalls Lilith anklagen. Wir werden einen Weg finden diese Bestien zu vertreiben - wir müssen."
Eine halbe Stunde vorher müsste sie eine weitere Kapsel nehmen um brauchbar zu sein... sie war sich aber noch nicht sicher ob sie dieses Wagnis eingehen sollte. Falls es zum Kampf kam würde sie die Samen vielleicht noch brauchen. Sie schob es also auf einen späteren Zeitpunkt und trank noch einen tiefen Schluck Wein, der ihren Gaumen mit Nuancen von Karamell und Himbeere verwöhnte und ihr ein leises Seufzen entlockte.