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Legende
Isabella hörte die Gespräche durchs Fenster hereinwehen und keine 20 Augenblicke nachdem der Bader die Tür geschlossen hatte versuchte sie erneut aufzustehen um an Medikamente und eventuell etwas zu kommen womit sie ihr Bein schienen konnte.
Hustend hangelte sie sich wieder am Tisch entlang, diesmal quer durch den Raum zum Arzneischrank vor dem auch eine kleine Ablage mit Lederriemen war - die dienten eigentlich dazu ausgekugelte Gelenke wieder einzuhebeln und dem "Patienten" die Möglichkeit zu nehmen sich zu bewegen.
Sie fand was sie gesucht hatte - ein Säckchen mit unreifen Samen von Schlafmohn, den man in kleinen Dosen als Schmerzmittel benutzen konnte. In größeren Mengen jedoch führten sie nicht selten zu Abhängigkeit und Manie deswegen vermied sie es vorerst von ihnen zu kosten.
Behutsam legte sie drei Samenkörner in ihre Geldkatze, darauf bedacht sie nicht zu zerquetschen. Wenn die Schmerzen zu schlimm wären würde sie sich an ihnen bedienen. Eine kleine Säge nahm sie auch noch mit, sowas benutzte man wohl zum amputieren von verletzten Gliedmaßen.
Dann hangelte sie sich zurück zum Tisch und setzte sich laut aufseufzend auf einen der schön geschnitzten Stühle. Aufmerksam sah sie sich um ob sie etwas finden konnte, mit dem sie ihr Bein ordentlich schienen können würde und ihr Blick fiel auf eine Ansammlung von Stöcken die wohl zu Feuerholz verarbeitet werden sollten - und auf einen alten Stuhl, dessen Sitzfläche durchgebrochen war.
"Da hat sich der dicke Wirt wohl draufgesetzt.", kicherte Isa leise und machte sich an die Arbeit. Das Ergebnis war ein straff geschientes rechts Bein, an dem die Schiene keine Scheuerspuren hinterlassen würde dem Leder sei dank, und eine Krücke die im oberen Teil ein schönes, zilisiertes Muster hatte - ebenso wie Lehnen der Stühle - und im unteren Teil aus zwei schmalen Stöcken bestand, die sie mit Leder umwickelt hatte.
"Dann wollen wir mal", knirschte sie und humpelte zunächst vorsichtig und dann immer selbstsicherer in Richtung Marktplatz, von woher sie Nicolos und Godfreys und auch Rolands, Averys und Liliths Stimmen gehört hatte. Und auch die von Laurenz.
Ein verschmitztes Lächeln zog über ihr Gesicht. Sie ging langsamer um nicht keuchend und ausser Atem bei den anderen anzukommen. Na denen würde sie ordentlich den Kopf waschen.
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