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Held
Auf der Suche nach einer Spur kam Roland nicht ohnehin, den Ort aufzusuchen, der für die Kreaturen scheinbar die Heimat darstellte: der Wald. Es war immernoch früh am Morgen, weshalb die Spuren noch sehr frisch sein mussten. Tatsächlich bemerkte Roland einige Klauenabdrücke abseits im Gebüsch. Seltsamerweise schienen sie sich nicht dem Dorf zu nähern.
Roland folge diesen Abdrücken und kam nicht um die Tatsache herum, dass der Wald an dieser Stelle an manchen Punkten kahl war. Als er sich umsah, bemerkte er, dass diese kahlen Stellen dadurch entstanden waren, dass eben diese Bäume gefällt wurden. "Dann muss das hier also der Teil des Waldes sein, der vom Holzfäller Ewald bewohnt wird. Kann es sein, dass er auch zu diesen Kreaturen gehört?"
So beschloss Roland dem Holzfäller einen Besuch abzustatten, aber nicht, ohne dabei die Werwolfspuren, das war mittlerweile klar, außer Acht zu lassen. Umso näher der Hütte kam, desto zahlreicher wurden sie und unweigerlich machte sich unbehagen in Roland breit. Was wäre, wenn es in den tiefen Untiefen des Waldes einen von ihnen gab, der auch des Tags stets auf der Lauer war, um Unwissende erbarmungslos zu jagen? Sein Unbehagen wurde noch um einiges schlimmer, als er auf dem Waldboden verstärkt auch Blutflecken in den Spuren entdecken konnte. "Es gab einen Kampf, soweit ist es mir bisher klar." noch durch den gestrigen Tag geschwächt, war Roland bei weitem nicht auf einen Kampf aus, er trug nichtmal einen Degen bei sich und das, obwohl er wusste, dass immernoch einige der Werwölfe, oder wenigstens ein paar gefährliche Tiere im Wald hausen konnten.
Schritt für Schritt näherte sich Roland nun Ewalds Haus, mit jedem weiteren war es immer deutlicher zu erkennen. Auf halber Höhe kam er allerdings in stocken, nicht nur, weil Roland mittlerweile ziemlich erschöpft war, sondern auch, weil er sah, dass das Haus scheinbar beträchtlichen Schaden genommen hatte. "Was zum...", was war vorgefallen?
Trotz seiner Erschöpfung eilte Roland so schnell er konnte zur Hütte und als er sie komplett im Blickfeld hatte, machte sich großes Entsetzen breit. Da lag ein Körper inmitten einer großen Pfütze, welche scheinbar aus dem Blut eben diesem bestand. Roland kam langsam näher und musste erkennen, dass es sich bei diesem Körper um den des Holzfällers handelte. Es hatte den Anschein, dass es hier einen großen Kampf gegeben haben musste. Nicht nur lag die Axt vollkommen zerborsten neben dem scheinbar toten Körper, Roland hatte immernoch die Hoffnung gehabt, dass dieser Mann überlebt hatte, zusätzlich lagen noch die Speere, die Godfrey vor ein paar Tagen hinterlassen hatte, verstreut herum, an einem erkannte Roland auch Blut, als ob irgendetwas (Roland vermutete einen Werwolf, da der Körper des Holzfällers lediglich Kratzspuren aufwies) davon getroffen wurde und sich daraufhin heftig gewehrt hatte, weshalb er auch in lauter kleine Splitter zerbrochen war.
"Alles in Ordnung?", rief er dem vermeindlich noch lebenden zu, doch es war zu spät. Was sollte Roland nun tun? Bei näherer Betrachtung erkannte er, dass Ewald etwas in der Hand hielt, als ob dieser versuchte, den anderen Dorfbewohnern etwas mitzuteilen. So nahm Roland den Zettel und las ihn sich durch. "Das kann doch nicht...das ist doch unmöglich!!! Die anderen sollten davon so schnell wie möglich erfahren", doch dann hielt Roland einen Moment inne. "Ich kann ihn nicht einfach hier so liegen lassen..."
Auch wenn Roland keine Erfahrung im Beerdigen ander Leute hatte, so nahm er sich Zeit, um den Holzfäller ein vernünftiges Grab zu schaufeln. Um den Rest sollten sich dann die Hexenjäger kümmern, ohnehin musste Roland noch vom Tod des Holzfällers und seiner hinterlassenen Nachricht erzählen.
Mit diesen Gedanken im Kopf, eilte Roland so schnell wie möglich zurück ins Dorf, zumindest versuchte er das, scheinbar vergaß er mal wieder, dass sein Körper für Anstrengungen noch viel zu kraftlos war. Das Grab zu schaufeln und den Körper zu bewegen hatte ihm schon fast seine komplette Kraft geraubt, dennoch kam er voran.
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