Godfrey trat auf die Straße, die Sonne empfing ihn mit warmen Strahlen, doch konnte er der offensichtlichen Schönheit des Tages nichts abgewinnen, gerade Schönheit war es, die er nun zu bekämpfen auszog und es schnürte ihm das Herz zu, wusste er doch um die Bürde der Pflichterfüllung, sollte sein Herz doch nur gefrieren.

Mit schweren Schritten und einem vor Grimm flackerndem Auge stapfte er durch das Dorf, unter seinen genagelten Stiefeln staubte es, sein Blick schweifte umher, das Dorf lag nun verlassener da, viele seiner Einwohner waren geflohen, die wenigen, die noch geblieben waren, um ihre Heime und Höfe zu verteidigen, wussten, dass es nun mit jedem Tag schlimmer werden würde, nun begann der Krieg, der seine schwarzen Schwingen aussandte.

Wut und Trauer mischte sich in seine Züge, ein Zittern durchlief seinen Leib, als seine Fäuste sich hilflos ballten.
Sein Oberkörper war nach vorne geneigt, als müsste er an dem windstillen Tag gegen einen Orkan aus schreiender Gewalt anlaufen, er fühlte sich, als wären tausende Dämonen hinter ihm her, die ihn marterten, doch furchtlos und bestimmt waren seine Schritte die ihn direkt lenkten zum Haus auf der kleinen Anhöhe, das Kreuz war sein Anker, seine schweren Holztüren die Wälle, das einfache Dach aus Schindeln verbarg ihn vor der Welt, seine Trauer, seine Verzweiflung, die Schwäche , die niemand sehen durfte.

Er rettete sich in das Schloß des Glaubens, die Festung Christi, eine wahre Burg ist unser Herr, kühl und still umfing ihn die staubige Luft der Kirche des verrückten Priesters.
Hier war er gewesen, als er der Russin den Dolch gab, er wohnte sein HERR, die Augen der Heiligen wanderten wie seine Augen durch den Raum.

Und er war allein.
Sein Mantel wehte leise, ein sachtes Rascheln und Knattern, als er auf den Altar zueilte und sich vor dem Kreuz auf den Boden warf.
"Warum...?", kam es von seinen zitternden Lippen, "Warum, Gott?"
Er ballte die Faust und hieb auf den Altarstein ein, seine Stirn lag heiß auf dem kalten Marmor, nichts vermochte ihm Linderung zu verschaffen.
"Du hast mir schon mal mein Weib genommen, Herr..." flüsterte er leise, seiner Kehle entrang ein von Trauer gezeichnetes "Warum...", welches all die Narben trug, die sein Herz damals als Wunden erlitten hatte.
"Oh Herr, Gott des Himmels und der Erde, schenke mir ein Zeichen. Erzengel, richtet euren demütigen Diener. Richtet ihn hin oder auf..."