No Fronts, True Stories - Part 1 (26.8.2010) - Rise of the Racoon
Heute war der zweite Tag in der Berufsschule und... Leck mich am Arsch, haben wir ein paar dumme Brote in der Klasse.

EXPOSITION:
Da ist eine Frau (natürlich "promovierte" Hauptschülerin - No Front!), die ihren Aussagen nach 25 Jahre alt ist und ein Kind hat (mein schwuler Arbeitskollege und ich tippen allerdings eher darauf, dass sie so um die 19/20 ist und mit 15 schon geworfen hat). So. Die will jetzt umlernen auf Bürokauffrau. Soweit kein Problem. Aber: Die ist blöde wie ein stück Kot und dazu noch absolut beratungsresistent.

ERSTER AKT - LES WASCHBÄRABLES
Die Alte kam ZWEI STUNDEN ZU SPÄT in den Unterricht gelatscht und begrüßte uns alle mit einem "Naaaa ihr Hübschen?" - auch den Lehrer (den sie - nebenbei erwähnt - erstmal schön duzte. Alter...). Dieser fragt: "Was hat Sie so lange aufgehalten?" Sie darauf: "Joa, ne. Weißt ja: Kaffee und Bildzeitung lesen hat'n bisschen gedauert, ne?!" Umschnitt auf mich: Ich lache, mein Kollege neben mir verfällt in eine Art Schockstarre ob ihrer Dreistigkeit. Ich denke: Die meint das bestimmt ironisch. Er denkt: Oh mein Gott, meint die das ERNST?!

ZWEITER AKT - SPIEGELVERKEHRT
Nach dieser Vorstellung setzt sie sich kackfrech auf irgendeinen freien Platz. Der Lehrer sagt: "Nun, wir sprachen gerade von SITUATIONSKONFORMEM AUFTRETEN!" (Er schrie nicht, er wurde nur ein bisschen lauter). Sie so: "Ach." Er: "Ja, wo wollen sie jetzt mit ihrem Gerede hin?" Sie antwortet: "Ach so! (Sie stiefelt nach vorne ans Lehrerpult.) Ja ich hatte kurzfristig 'n Gespräch heute so mit meiner Sachbearbeiterin im schönen Arbeitsamt und so." (O-TON!) Umschnitt auf mich: Ich bin in Schockstarre weil ich denke: Ach du Scheiße! Das ist nicht ironisch gemeint! SHE'S FUCKING SERIOUS! Mein Arbeitskollege dagegen lacht sich halbtot ob ihrer Dämlichkeit.

DRITTER AKT - WER BEARBEITET HIER WEN?
Die Klasse verfällt in spontanes, unkomfortables Gelächter. Alle außer mir. Ich glaube nicht, was ich da sehe: Da steht eine Frau - Mutter, alkoholzerfuttertes Gesicht mit mindestens zehn Kilo Schminke drauf, Nuttenstiefeln und dazu passenden Klamotten, die natürlich viel zu eng sind für die Olle und höchstens ihre Fettpolster betonen - vorm Lehrer, benimmt sich wie der typische Asi-Schüler, der "So fett kein Respekt hat vor so Scheiß Lehrer und so, Lan" und labert dummes Zeug, wie ich es selten vernommen habe. Ich kann nicht mehr und vergrabe das Gesicht in meinen Händen, während ich die Worte "Alter, das gibt's nicht..." mehrere Male wiederhole. Der Lehrer schlägt Folgendes vor: "Sie (gemeint ist die Olle) gehen jetzt zu ihrer Sachbearbeiterin - wie ist der Name von ihr?" "[Name der Sachbarbeiterin], glaub ich." (O-TON!) "Ja. Sie gehen jetzt zu ihr und holen sich von ihr Aufgaben ab. Geben Sie mir mal bitte die Telefonnummer von frau [Name der Sachbearbeiterin]." "Habsch nischt." (O-TON! TRUE STORY!)

INTERLUDIUM
Zur Erklärung: Einige von uns in der Klasse sind bei einer Art Agentur angemeldet namens SBB (Stiftung Berufliche Bildung), die Leute vermittelt, welche sich umschulen lassen oder eine Ausbildung machen wollen. Die kümmern sich vor allen Dingen um - ich sag's mal so - sozial benachteiligte Leute - Alleinerziehende, Hartz 4-Empfänger, Imigranten etc. Dementsprechend konnten ein paar Leute aus unserer Klasse dem Lehrer die Nummer von Waschbärs (ich nenne die Alte "Waschbär", weil sie so ein Solarium-Opfer ist, bei dem die Augenpartie nicht gebräunt ist. Deshalb sieht sie ein Bisschen aus wie ein Waschbär mit der hellen Farbe um die Augen herum und der ansonsten ziemlich krass gebräunten Haut am Restkörper) Sachbearbeiterin geben. Ihr wisst spätestens jetzt, was ich von der SBB ab sofort halte...

LE GRANDE FINALE
Unser Lehrer verabschiedet also Waschbär. Während sie auf die Türe zurennt, sagt er ihr noch: "Und das mit dem Kaffee und der Bildzeitung hätten Sie sich übrigens sparen können." Sie reißt die Tür auf, dreht sich zu ihm um und sagt mit vollkommener Ernsthaftigkeit in Stimme und Gesicht: "Ja aber wenn's so war...?" Dann knallt sie die Tür zu. Vorhang fällt. Gelächter. Geklatsche. Was für eine Vorstellung. 5 von 5 Sternen.

True Story.