Langsam, wie ein Sehne die gespannt wird, erhob sich die Russin von ihrem Stuhl. Das vielleicht letzte Mal, dass sie sich erheben würde. Sie ging andächtig zu dem Ausschank und nahm sich die Zündhölzer um damit eine Kerze zu erleuchten. Mit Absicht hatte sie eine fast herunter gebrannte gewählt. Das Stück Wachs würde nicht mal mehr eine Stunde halten - so wie sie. Sie stellte die Kerze auf einem Tisch ab und kniete sich wie ihr geheißen zum Gebet hin. Bald würde sie weder Sonne noch Kerze benötigen. Das Licht Gottes würde sie umhüllen. Ja, mit Hilfe der lebenden Heiligen in diesen Raum ganz bestimmt.
Leise murmelte sie vor sich hin.
"Drei Gebete den Zarenkönigen hoch im Licht,
Sieben den geistlichen Herrschern in ihren Hallen aus Stein,
Den Sterblichen, ewig der Sünde verfallen, neun,
Eines dem gütigen Herrscher auf hellen Thron
Im Land Jehovas, wo die Engel wohn.
Ein Gebet, sie zu erlösen, sie alle zu finden,
Ins Lichte zu treiben und ewig zu binden
Im Lande Jehovas, wo die Engel wohn."