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Legende
Isabella versuchte sichtlich ihren Zorn unter Kontrolle zu bringen, aber immer wieder glitten ihre Gedanken davon als die Bäckerin ihr weiter von ihren Wehwehchen erzählte. Das sie Godfrey danken musste für alles was er für sie getan hatte... das sie Avery ja so knuddelig und toll und zuverlässig fand.
Apropro. Grade waren sie in einem Waldstück angelangt, das voller Blumen war, als sie hinter ihnen Schritte hörte. Merkwürdige, hopsende Schritte. Ein Blick über ihre Schulter verriet ihr das der kleine Held sie verfolgte und neugierig in ihre Richtung schielte.
"Na Avery, möchtest du zwei hilflosen Damen dein Geleit anbieten? Ich hatte nur gehört das du dich daheim zurückgezogen hattest und die Ruhe hattest du dir ja auch wirklich verdient. Wie geht es dir?"
Avery erzählte ihr das er unverletzt aber tierisch genervt war von diesem unfähigen Hauptmann. Sie nickte und dachte über den unfähigen Hauptmann mit der spitzen Zunge nach. Und darüber das sie ihr Leben mit der Anklage wohl aufs Spiel gesetzt hatte. Genauso wie der kleine mutige Junge, der neben ihr lief.
"Avery würdest du mir und Lilith einen großen Gefallen tun? Wir wollten baden gehen, aber nachdem mich Lester schon einmal in einer ... nunja, verfänglichen Situation vorgefunden hat, wollte ich dieses Mal auf Nummer sicher gehen um wenigstens Liliths Ehre zu wahren. Würdest du für uns aufpassen das keiner der Männer den heißen Quellen zu nahe kommt?"
Der tapfere kleine Kerl nickte und Isabella musste schmunzeln. Jugendlicher Eifer war doch das schönste, was es gab. Auch wenn er mit seinem Speer wunderbar umgehen konnte, gab sie ihm noch ihr kleines Messer, das sie sich vom Arm abschnallte. Dann postierten sie ihn ausserhalb der Sichtweite von den Quellen, legten Seife, Schwamm und Handtücher bereit und genossen die wohltuende Hitze des Bades.
Über ihnen strich ein kalter Wind über die Baumwipfel, ganz kurz nur vermeinte sie ein Streicheln an ihrer Wange zu spüren und ein leises Lachen fern von hier. Ihre Augen wurden größer als auch die Figur, die Konrad geschnitzt hatte und die aus ihrem Rucksack gefallen war, leicht bläulich zu glimmen begann. Lilith versicherte ihr das sie keine Veränderung feststellen konnte und sah sie mit verwirrtem Blick an. Und dann war es vorbei - der Wind legte sich und die Figur hatte ihr Leuchten verloren.
Langsam war Isabella sogar wieder so entspannt das sie den Worten der Bäckerin wieder mehr Beachtung schenkte, sie tröstete wenn sie Selbstzweifel hatte und sie immer wieder darin bestärkte das es nicht ihre Schuld war wenn Godfrey sich heldenhaft aufführen musste.
Währenddessen ging das Abendrot in ein goldenes Glimmen über dem Wald über. Und wenn sie an einem anderen Ort gewesen wäre, wenn sie nicht den Tod fürchten musste weil sie unfähig gewesen war auch nur einen einzigen Werwolf zu fangen, dann wäre sie in diesem Moment wahrscheinlich wahrhaft glücklich gewesen.
Geändert von Viviane (06.09.2010 um 14:15 Uhr)
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