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[Eure Daenigkeit]
Als Lilith in die Bäckerstube gehuscht war, blickte er ernst in Ewalds Richtung.
"Ich weiß und dein Blick scheint Bände zu sprechen", brummte er "Wir setzen sie damit einer Gefahr aus und bei Gott, du hast ja Recht. Trotzdem ist es die richtige Entscheidung, denn diese Frau nimmt zuviel Anteil am Leid anderer Leute. Ihre Seele und ihr Herz sind mittlerweile fragile Gebäude und jeder Balken dieser Stätte hier erinnert sie an den Tod. Du kannst in ihrem Blick sehen, wie sie kämpft und wie sie mit katzengleicher Anmut sich durch die Trauer laviert. Aber ihr nun das Gefühl zu geben, gebraucht zu werden, sie abzulenken und - vor allem - sie teilhaben zu lassen an einer wirklich greifbaren Möglichkeit, diesen Bestien zu schaden, wird wie Frühling im Garten ihrer Gefühle sein, wo du jetzt nur eine Leichendecke aus Eis vorfinden würdest."
Er hatte leise gesprochen und sich immer wieder nach der Bäckerin umgesehen, sie sollte nicht hören, was er nun zu sagen hatte.
"Ich bitte dich von Mann zu Mann: Lass uns gemeinsam auf sie aufpassen und ihr den Rücken stärken, als wäre sie unsere Schwester. Doch helfen werden wir ihr wenig, sie soll die Trauer ausschwitzen, den Seelenschmerz mit schmerzenden Knochen und Muskeln vertreiben, lass den Schmutz ehrlicher Arbeit die Zierde ihres Antlitzes sein, wo heute nur Tränenspuren sind."
Und dann holte er einen der selbstgebauten Speere, die er am Abend im Dorf verteilt hatte und deren schwindende Zahl im wenigstens Beweis war, das die Bewohner sich nun langsam mit dem Gedanken anfreundeten, sich zu bewaffnen.
Als Lilith schließlich aus dem Haus trat, lächelte Godfrey aufmunternd.
"Dir ist mit Sicherheit bewusst, das die Mine kein ungefährlicher Ort ist. Ich danke dir für deinen Mut, als Waffenschwester an meiner Seite zu stehen. Ich verlange von dir nicht weniger, als deine Pflicht zu tun, Lilith." Er sprach sanft bestimmend, jedoch feierlich.
"Dort draußen wird es nur uns geben, neben den Wölfen noch Räuber und Getier. Tu, was getan werden muss und sei ohne Furcht. Angst ist Luzifers Werk, die rechtschaffenen einzuschüchtern und zögern zu lassen. Ein Wimpernschlag von Mut kann ein Leben retten und ich bin bereit, mein Leben ohne zu zögern in deine Hände zu legen.
Geh mit Achtung und Respekt mit diesem Geschenk um, ich habe nur eines, genau wie wir alle."
Dann nickte er ihr zu und drückte ihr den Speer in die Hand, es war ein schwerer Holzstab, an die zwei Schritt lang, mit einer Spitze, in der mit gutem Seil eine der Klingen von Callan befestigt worden war, um damit hauen und auch stechen zu können.
Das Leder war hier besonders fest um den Stiel gebunden, der Schaft war grade und stabil.
Und Godfrey sah nicht das Kreuz mit dem Blutfleck, als er den Spieß in die Hände Lilith' gab.
Dann schritten die drei los, um zu Lester und den Wartenden aufzuschließen, Godfrey strahlte förmlich vor Unternehmensdrang, er bellte fast vor Freude.
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Patch 1.1.4 in Arbeit...!
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