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[Eure Daenigkeit]
Godfrey ließ sich mit zusammengebissenen Zähnen durch die Mine trage, dann schließlich, als der Wald in sattem Grün und schirmendem Blätterdach wieder über ihnen war und sie am Eingang zur Mine eine Pause einlegten, stand er mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und knurrte fluchend diejenigen weg, die ihn stützen wollten.
Dann endlich war der massige Mann wieder auf den Beinen und vorsichtig legte er die Fingerspitzen auf seine verbundene Wunde, eher er auf Drängen von Lester dann doch wenigstens die Krücke annahm, um sich abstützen zu können.
Er grinste mit hochrotem Kopf, da ihn das Gehen ein wenig anzustrengen schien, aber nach einem Schluck aus seinem Flachmann sah er die Welt schon klarer und die Schleier des Schmerzes verschwanden und lichteten sich.
Er warf sich seinen dreckigen Mantel über, ohne den er sich einfach nicht richtig wohl fühlte und der während diesen Auftrages schon fast soviel erlebt hatte wie sein Träger - beide waren sie zwar von Waffen durchbohrt und Blut getränkt worden, aber sein Mantel war unglaublicherweise der Dame schon näher gekommen als er, die er begehrte.
Schließlich stand er wieder da, der wackelige Fels der er war und er donnerte in die Runde:
"Herhören, alle!"
Einige Köpfe ruckten herum und der Hexenjäger grinste, während er mit einer Krücke auf eine der Taschen deutete, in denen er einiges des Silbers wusste.
"Kameraden und Kampfgefährten, so will ich euch ab heute und fortan nennen.
Als wir aus dem Dorf aufgebrochen sind, waren wir nicht mehr als Lämmer und Füchse, wehrlose Spielballen unseres Feindes den wir noch immer unter uns wissen und der uns in Furcht, Entsetzen und Hilflosigkeit versetzt hat.
Doch was ist passiert, frage ich euch?
Sind wir heute morgen, wehrlos wie wir sind, aufgebrochen, ein Abenteuer zu erleben?
Ja!" Er fischte sich seinen Hut mit der Krücke und setzte ihn sich auf.
"Haben wir das Silber gefunden? Ja.
Haben wir unser Silber mit Blut und Waffe, mit ehrlichem Stahl und dem Mut der zu Unrecht Gepeinigen verteidigt? Ja, sage, ich, JA, gottverdammt, Ja."
Sein Mundwinkel wanderte schief nach oben.
"Wir befinden uns im Krieg und wir haben schon bluten müssen, im Gegensatz zu unserem Feind. Trotzdem haben wir uns niemals mit dem Gedanken der Kapitulation anfreunden müssen, weil wir wussten, dass es in unseren Herzen noch Ehrlichkeit gibt, Mut in unseren Fäusten, Stärke in den Schultern, Tapferkeit in den Seelen und in uns allen der Wunsch, unsere Kinder, unsere Geliebten und unsere Nachbarn wiederzusehen.
Ob sich das Blatt heute wendet, vermag Niemand zu sagen, aber eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wir sind! Besser! Vorbereitet nun!"
Er akzentuierte jedes Wort einzeln, sprach es hart aus und tippte mit jedem einzelnen Wort den Rucksack mit dem Silber an, während das pure Glück seinen Kopf noch roter werden ließ, sein Auge funkelte vor Kampfgeist und aus dem Gesicht des kampferfahrenen und alten Schotten sichtlich Stolz und Respekt sprach, als er jeden einzelnen der Expeditionsteilnehmer maß und anblickte.
"Und nun, Kameraden, lasst uns den Sieg nach Hause tragen. Zu euren Geliebten und Nachbarn, lasst euch von diesen feiern..."
Er lächelte und humpelte vorsichtig zu Nicolo und Isabella, der Tag gehörte dem Dorf, nicht ihnen, den Fremden und für seine beiden Gefährten würde er andere Worte finden, doch er stutzte, als er Isabella weinen sah.
Schweigend setzten die Drei dann ihren Weg fort, bis sie dann wieder im Dorf angekommen waren und Godfrey sich auf einer Gebäudetreppe kurz ausruhte, stolz, den Weg geschafft zu haben, ob seiner Verletzung und sich dann in Richtung Hexenjägerlager schleppend.
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Patch 1.1.4 in Arbeit...!
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