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Thema: [Werwölfe IV] Tag 4

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Für Raphael wurde es eine erholsame Nacht. Er wachte auf, scheinbar hat dieses seltsame Wesen, welches er sich am Vortag durch den seltsamen Wein geholt hatte, seinen Körper verlassen. Mit einem längeren Gähnen verließ er sei Bett und versuchte sich ersteinmal in diesem fauligen spinnenverwobenen Keller zurechtzufinden. Irgendwann stolperte er über sein Schwein und knallte (wiedereinmal) gegen eine Wand. Unmittelbar daneben befanden sich eine Klappleiter und eine steile Treppe. Raphael öffnete bei der Leiter eine größere Holzluke und es kam Licht in den Keller. So nahm er sein schlafendes Schwein auf den Arm und sperrte den Glockenturm auf. Die Sonne befand sich knapp über dem Horizont, es war also Zeit, die Glocke zu leuten. Sein Ferkel setzte er auf den grassüberwucherten Boden und kletterte zum Turm hinauf. Raphael blickte vom hohen Punkt zum Dorf hinab und suchte nach weiteren Aufstehern. Es befanden sich schon welche auf dem Marktplatz. So zog er einmal am Seil, damit die Glocke mehrmals mittelstark schlägt und die halbwachen Schlafmützen an den Morgen erinnert.

  2. #2
    Am frühen Morgen knetete Lilith energisch an einem Teig, da sie keinen Tag, der ihr geschenkt wurde, mehr verschwenden wollte. Sie wollte nützlich sein, irgend etwas tun... Deshalb hatte sie früh zu backen angefangen, und wollte nicht aufhören, bis sie alle tapferen Bürger versorgen konnte. Sie versuchte außerdem, den letzten Abend bei der Arbeit zu verdrängen, doch es gelang ihr einfach nicht.
    Für einen kurzen Augenblick hatte sich Lilith ihr eigenes Gesicht dort oben am Galgen vorgestellt. Noch vor kurzem war sie Serah ganz ähnlich gewesen... selbstständig, ruhig und zurückgezogen... “Das hätte auch ich sein können.” ,dachte die Bäckerin unaufhörlich, und irgendwann antwortete ihr eine verborgene, und sehr leise, aber hoffnungsvolle Stimme in ihrem Inneren: “Aber du warst es nicht. Du hast erkannt, dass kein Mensch alleine sein sollte.” Ein trauriges Lächeln huschte über Liliths Gesicht. Ja... plötzlich sehnte sie sich nach Gesellschaft und Nähe, aber kam diese Erkenntnis vielleicht zu spät?

    Etwas später war die Backstube erfüllt von dem warmen Duft gebackenen Brotes und Lilith wollte sich auf den Weg ins Dorfzentrum machen, um jemanden zu bitten, ihr später beim Tragen der Bäckereien zu helfen. Alleine konnte sie diese Mengen unmöglich so weit schleppen.
    Als sie gerade zur Tür schritt, und zufällig ihr Spiegelbild in einem Fenster sah, fiel ihr auf, dass ihr Haar vollkommen zerzaust war und ihr Kleid einige Mehlflecken aufwies. “So kann ich mich nicht zu den anderen wagen.” ,dachte sie und war selbst darüber überrascht, da sie sonst kaum Gedanken an so etwas verschwendete. Sie beschloss also, sich umzuziehen, und als sie schließlich nach ihrem Kamm griff, der die meiste Zeit unbeachtet in einem Schränkchen lag, fiel ihr Blick auf ein hellblaues Stoffband, das ursprünglich einmal zu einer Puppe gehört hatte. Sorgfältig flocht sie das Band nach dem Kämmen in eine Strähne ihres Haares ein, wofür sie einige Zeit brauchte, bis es halbwegs ordentlich auszusehen schien. Nach einem prüfenden Blick auf ihre Spiegelung im Fenster machte sie sich dann endlich auf den Weg ins Dorfzentrum, unwissend, was sie dort erwarten würde, und von wo schon leise Glockenschläge ertönten.

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