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Thema: [Werwölfe IV] Tag 4

  1. #161
    Sein Schlaf war bei weitem nicht so erholsam, wie er sich erhofft hatte. Dennoch konnte Roland wenigstens ein wenig klarer denken, als noch ein paar Stunden zuvor. Seine Verletzungen waren auch nicht so schlimm, dass er sich abhalten ließ, auch zum Dorfplatz zu kommen, wo er auch von alles Seiten Anschuldigungen sah, die sich großteils gegen Lester richteten.

    Als er zum Stimmzettel kam, sah Roland, dass neben Lester, was zu erwarten war, auch Roland einige Striche verzeichnen konnte. "Der Hauptmann, nicht war?" Roland wusste einfach, dass Lester nun sein Misstrauen dazu missbrauchen wollte, um Roland loszuwerden, doch das machte die Entscheidung etwas leichter, wenn auch nicht besser. "Ich hatte wirklich gehofft, dass ich mich geirrt hatte und ihr kein Werwolf seiet..." Roland war noch nicht fit genug, um mit dem Wirt zu diskutieren, weshalb er es kurz machte und einfach nur einen Strich unter dem Namen "Lester K." setzte.

    Immernoch völlig erschöpft, ging Roland, es war mehr ein ringen nach Kraft, kombiniert mit der Vorwärtsbewegung, wieder nach Hause, in der Hoffnung, sich doch noch erholen zu können.

  2. #162
    Bereits vor eine Weile war die muntere Gruppe wieder von ihrem abwechslungsreichen Abenteuer ins Dorf zurückgekehrt. Winfried hatte seitdem die meiste Zeit damit verbracht, im Schatten eines Baumes in seinem kleinem Notizbuch zu blättern und das Geschehen durch seine Aufzeichnungen vor dem geistigen Auge nochmal Revue passieren zu lassen. Dabei ergänzte er hin und wieder ein paar Zeilen oder ersetzte die ein oder andere Phrase durch eine wohlklingendere. Es verging eine recht lange Weile, bis er mit seinen Ausführungen zufrieden war, die alle Beteiligten gebührend darstellen sollten. Er ließ es sich dabei auch nicht nehmen, detailreiche Beschreibungen zu der Natur zu machen und sogar kleine Skizzen anzufertigen, die die Textmassen ein wenig auflockern sollten. Als er sah, dass es gut war, klappte er zufrieden sein Büchlein zusammen und genoss die warmen Sonnenstrahlen. An diesem Tag wurde es recht früh dunkel, und so beschloss Winfried, sich Richtung Dorfplatz zu begeben.

  3. #163
    Dort begegnete Winfried dann Ewald, dem Holzfäller.
    [FONT=Book Antiqua]"Hallo Winfried"[/FONT],begrüßte er ihn mit einer monotonen Stimme.[FONT=Book Antiqua]"Wirst du noch eine Stimme abgeben? Wir sind schon alle sehr gespannt, auf deine Wahl", [/FONT]sagte er mit weit aufgerissenen Augen und einem fahlen Grinsen im Gesicht.

  4. #164
    Von draußen, vom Wald kam sie her. Sie mustes schon sagen, es nächtigte sehr. Überall auf den Häuserspitzen, sah sie goldene Lichtlein blitzen. Und droben aus dem Lyncherchor, sah mit großen Augen der Wirt hervor. Und wie sie strolch durch des finstren Tann, da riefs mich mit heller Stimme an: "Was bei allen Höllen denkt ihr da, was ihr tut?"
    Mit gebeugten Rücken und dem Dolch fest in der Hand schlurfte sie auf die Versammlung zu. Ihre Kleidung, ihr Haar war zerfetzt. Nur die Bäume und ein paar unglückliche Tiere wussten zu sagen, was sie so verdreckte. Unter dem Haar, dass mit Nadeln und Dreck bedeckt war, blickte sie zu den Menschen und zeigte mit dem Finger auf sie.
    "Was immer ihr auch mit ihm vor habt, last es. Er könnte sowieso diese Nacht sterben. Jetzt zum Ende habe ich keine Wahl als es zuzugeben. Ich trage sein Kind in mir. Und wenn ihr diesen Mann tötet, tötet ihr damit drei Menschen auf einmal. Wenn ihr ihn am Leben lasst und einen anderen hängt, dann werden wir diese Nacht wohl sowieso sterben."

  5. #165
    Lester schämte sich beinahe es zuzugeben, immerhin war er einige Jahrzehnte älter als dieses junge Mädchen.
    "Denkt von mir was ihr wollt...aber ja, Nadeschka sagt leider die Wahrheit. Falls ich sterben sollte, dann werdet ihr mehr als nur ein Grab ausheben müssen."

  6. #166
    Laurenz klopfte dem Wirt auf die Schulter "Ein solcher Schwerenöter seid Ihr, Lester? Ein starkes Stück, das Ihr da verheimlicht habt. Leider ist dies nicht der beste Ort, ein Balg aufzuziehen. Doch sagt, Frau, welche Brut ist es, die ihr in euch tragt?"

  7. #167
    "Grüß Gott, Ewald! Ich bin verwundert,wie rasch sich die meisten Dorfbewohner zu ihrer Stimmabgabe entschließen konnten. Hat es seit unserer Rückkehr neue Hinweise auf mögliche Bestien unter uns gegeben? Bisher scheinen die Meisten Lester in Verdacht zu haben, doch wenn es stimmt, was er und Nadeschka uns gerade gebeichtet haben, tuen wir gut daran, unsere Entscheidung nochmal zu überdenken. Wenn wir diese beiden Liebenden opfern sollten, so könnten wir damit einen schwerwiegenden Fehler begegnen, sollten sich Beide als unschuldig, abgesehen von ihrer offenbarten Sünde, herausstellen. Selbst wenn nur Lester eine Vollmondkreatur wäre, so wäre der Verlust von Nadeschka und dem ungeborenen Kind tragisch und unverzeihlich!"

  8. #168
    Mit schweremütigen Blick sah Nascha auf ihren Bauch, über den sie liebevoll strich. "Ich wünschte, ich könnte vollen Herzens sagen, dass dies Kind ein Mensch ist. Doch mein Liebster wirft mir einige Zweifel in dieser Hinsicht auf." Sie sah auf und dem Händler direkt in die Augen. "Aber selbst wenn! Könnt ihr die beiden nicht akzeptieren wie sie sind? Ich werde das Kind mit Liebe zum Menschen erziehen! Und Lester wird sich auch ändern können, wenn er das nicht schon hat! Und vielleicht ist es ja keine Brut, sondern ein normales liebes Kind."
    Sie blickte zu dem jungen Winfried und lächelte. Dieser Mann hatte wahrlich Herz. Seine Worte wahren wahr und warm.

  9. #169
    [FONT=Book Antiqua]"Es gibt Hinweise, aus einer Quelle die wir nicht kennen. Etwas übernatürliches, ein Geist? Ein Dämon? Aber die Sterne zeigen sehr klar, auf den Wirtsmann. Und wer sind wir, dass wir die Entscheidung der Toten in Frage stellen? Die Ahnen haben gesprochen, wir müssen folgen."[/FONT], sagte Ewald in einer monotonen leblosen Stimme.
    [FONT=Book Antiqua]"Opfer gibt es immer, sie sind unabdingbar."[/FONT]

  10. #170
    "Aber manche Opfer sind wervoller als andere. Solltet ihr mich töten und damit Nadeschka in den Tod treiben könntet ihr euren Untergang besiegeln. Die Entscheidung liegt ganz bei euch. Noch habt ihr Zeit sie zu überdenken."

  11. #171
    Nicolo lachte: "Versucht ihr nun unser Mitleid zu gewinnen, Wolf? Durch eure Unzucht mit dem unschuldigen Mädchen 'abt ihr den Galgen noch mehr verdient!"

  12. #172
    Als Winfried sah, wie Nadeschka ihn anlächelte, wurde ihm ganz kalt ums Herz und er fühlte sich abgrundtief schlecht. Das junge Mädchen hatte soeben offensichtlich zugegeben, dass ihr Geliebter Lester offensichtlich kein Mensch sei, und so musste auch Winfried der Realität ins Auge blicken und sich eingestehen, dass man den Wirt nicht länger am leben lassen konnte, egal wie unschuldig das Mädchen auch sein mochte. Für ihn kam die ganze Geschichte über die heimliche Beziehung recht überraschend, so eine Konstellation hatte er für vollkommen unmöglich gehalten. Mit gemischten Gefühlen ging Winfried zum Stimmzettel und gab ebenfalls seine Stimme für Lester ab, ohne dass Nadeschka ihn dabei hätte beobachten können, und um sich so ihren tränenerfüllten Blick zu ersparen.

  13. #173
    "Ihr scheint zu vergessen, dass ich einer der wenigen bin, die heute keine Anschuldigungen gegen Euren Geliebten gerichtet haben. Und der nun erkennen muss, dass er mit seinen Vermutungen des letzten Abends wohl doch Recht hatte. Aber ich halte mein Wort, Lester. Ich werde heute nicht die Hand mit eurem Blut beflecken.
    Nun zu Euch, Frau… Nadeschka… Es kümmert mich nicht, was Ihr oder Euer Junges seid. So lange ihr mir nicht in Handwerk pfuscht, habt ihr nichts von mir zu befürchten. Ich werde ohnehin nicht auf ewig in diesem Dorf bleiben.
    Doch ich befürchte, dass nicht jeder der Anwesenden meine Haltung teilt."

    Dann fügte er noch etwas hinzu: "Woher wisst ihr eigentlich, dass Ihr ein Kind in Euch tragt? Und, dass es von Lester ist?"

  14. #174
    Ein tiefes wütendes Grollen bahnte sich in Isabellas Brust an und schwoll zu einem lauten Schrei heran, der alle Anwesenden entsetzt aufblicken ließ.

    "Was bildet ihr euch eigentlich ein, Händlersfrau? Buhle eines Mondwandlers, der sich an unschuldigem Blut und jungem Fleisch sattgefressen hat? Woher wollt ihr wissen das ihr überhaupt ein Wesen in eurem Schoß tragt, das gottgefällig erzogen werden kann?"

    Dann wandte sie sich an alle Anwesenden, sodass ihr blondes Haar nur so herumflog und im Schein der Kerzen leuchtete wie goldenes Gespinst.

    "Habt ihr nie gelesen von dem Verführer und seinen engelsgleichen silbernen Zungen? "Und er wird kommen und als Schilde wird er vorweisen das weiße Fleisch einer Anhängerin. Und sie werden die Augen niederschlagen und nicht wahrhaben wollen, was ihr Gott von ihnen verlangt. Das unschuldige Wesen wird gerettet werden von den Sünden die es beging, das schuldige aber wird hinabsteigen in die Tiefen der Hölle und dort wird es büßen für seine Verfehlungen und die des Bösen. 4tes Buch der Krieger Ibn Al'Shieds der für unseren Herren starb im Angesicht der Bestie von Morlog" Das ist es was uns Gott sagt, falls diese Buhlin der Bestie tatsächlich unschuldig ist wird der Herr keinen Fehl an ihr und ihrem Kind finden.

    Aber falls dem nicht so ist, falls ihr tatsächlich eine Gespielin des Bösen einfach laufen lassen wollt nur weil sie jung und schön ist, weil sie ungeborenes Unleben in sich trägt -"

    Mit diesen Worten sprang sie auf Nadescha zu und entsicherte ihre Pistole

    "-dann richte ich sie selbst, bei Gott und selbst wenn ich diese Nacht deswegen nicht überlebe."

    Tränen der Wut sammelten sich in ihrem Gesicht, das hier war das Liebespaar das Konrad ihnen gezeigt hatte mit seiner Schnitzerei, das hier waren die beiden die über Leichen gegangen waren, Tag für Tag.

    "Denn ihr seid es die sich am Blut und am Fleisch meiner Kameraden gütlich getan haben! Und keiner wird euch vor der verdienten Strafe erretten wenn ein Unleben innerhalb einer Woche schon sichtbare Spuren an eurem Leibe zeigt."

    Mit diesen Worten legte sie den Lauf ihrer Pistole auf den Bauch Nadeschas und drückte ab.

  15. #175
    "Denkt von mir was ihr wollt...aber ja, Nadeschka sagt leider die Wahrheit. Falls ich sterben sollte, dann werdet ihr mehr als nur ein Grab ausheben müssen."
    Godfrey schnaubte wütend und ihm platzte sichtlich der Kragen.
    Mit vor Wut verzerrtem Gesicht packte er Lester am Kragen, er stand bedrohlich über ihn gebeugt.
    "Ich habe immer stets mein Wort gehalten, bin dir immer treu zur Seite gestanden, verdammter, verfluchter und elender Hundfsfott! Gestorben wäre ich für dich, zur Rettung des Dorfes, weil du hattest, was niemand in diesem Dorf anfangs von sich behaupten konnte - das Vertrauen seiner Bewohner."

    Er knurrte hasserfüllt, schleuderte den Mann zurück, den er von der Bank hochgezogen hatte, so dass dieser sich wieder schwungvoll setzte.
    Sein Blick war purer Abscheu.

    "Hört auf, um Euer Leben zu feilschen und stellt Euch dem was kommt wie ein Mann, wie der Mann, der das Vertrauen der Leute verdient hatte und dem ich gefolgt wäre."

    Er spuckte verächtlich vor ihm aus, dann zog er seine Pistole, um stehend den Wachdienst zu verrichten.

    "Wenn du schon ein Leben nehmen musst, Bastard, dann sorge dafür, das es Meines sein wird.", knurrte er so leise, dass es nur Lester hören konnte.

  16. #176
    "Ich feilsche nicht um mein Leben sondern sage euch nur die Wahrheit, auch wenn ihr mir nicht glaubt. Das ich hier sitze und auf meinen Tod warte zeigt doch, dass ich längst aufgegeben habe. Wäre Nadeschka nicht aufgetaucht hättet ihr erst von unserer Beziehung erfahren wenn es bereits zu spät ist. Scheinbar hat sie gehofft noch irgendwas ändern zu können, aber offensichtlich wird nichts dergleichen geschehen."
    Plötzlich begann Isabella im Hintergrund durchzudrehen und Lester stieß Godfrey von sich und rannte zu Nadeschka. Gerade als die Hexenjägerin abdrücken wollte stieß er gegen sie und der Schuss ging ins Leere. Schnell riss er ihr die Pistole aus der Hand und warf sie ins Gebüsch.
    "WAGT ES NICHT NOCHMAL SIE ZU BEDROHEN, SONST BRINGE ICH EUCH EIGENHÄNDIG UM BEVOR ICH HÄNGE!!!"

  17. #177
    Auch Nicolo stürmte zu Isabella. Als Lester vor ihr stand riss er ihn zur Seite: "Kümmert sich mal jemand um diesen irren Wolf?"
    Danach wandte er sich an Isabella und brüllte: "Seid ihr denn nun auch völlig von Sinnen? Ihr könnt doch nischt auf das arme Mädschen schießen, auch wenn sie die Brut dieses Abschaums in sisch trägt! Erschießt lieber diese erbärmlische Kreatur da drüben!"
    Mit diesen Worten zeigte er auf Lester.

  18. #178
    "Verdammte Närrin! Als hättet ihr nicht schon genügend Wehrlose heute getötet, wollt Ihr auch hier um euch schießen? Wenn Ihr Nadeschka hier und jetzt erschießt, macht Ihr Euch zum Büttel dieser…"
    So unangenehm ihm der Gedanke war, jetzt war sich Laurenz gewiss, dass sie unter ihnen waren…
    "Werwölfe! Außer, Ihr steckt schon die ganze Zeit mit ihnen unter einer Decke, Isabella!"

    Geändert von Don Cuan (06.09.2010 um 21:35 Uhr) Grund: Hallo Spielleitung! Wollte ich früher markieren, und jetzt würde es nicht mehr in den Kontext passen, sie zu erwähnen.

  19. #179
    "Ihr habt recht Nicolo. Wie immer. Genauso wie ihr Laurenz. Von mir wird niemand mehr gerichtet werden. Ich will nicht noch mehr Schuld auf mich laden."

    Isabella blickte den Wirt nur kurz mit wässrigen Augen an, jede Frage, jedes Wort wäre hier überflüssig gewesen.

    Dann schlug sie ihm mit der geballten Faust einer wütenden Hexenjägerin ins Gesicht, sodass seine Nase brach und Blut auf ihr Leinenhemd spritzte.

    "Das war für Konrad."


    Nocheinmal holte sie aus und fuhr ihm mit ihren langen Fingernägeln nachträglich übers Gesicht, sodass seine frische Narbe aufriss.

    "Und das war für Nadja."


    Dann trat sie ihm zwischen die Beine.

    "Und das ist für eure animalische Lust an jungem Fleisch für das ihr bei Gott eine höhere Strafe verdient hättet."

    Als der Wirt zu Boden gegangen war spuckte sie vor ihm auf den Boden und ging dann mit tiefhängenden Schultern die Treppen der Taverne hinab und sammelte ihre Pistole auf. Dann blickte sie traurig noch einmal in Richtung von Nadescha und dann sah sie niemandem mehr in die Augen sondern ließ sich in Hörweite vor dem Stall auf einem Fass nieder, wo sie sich bedächtig über die Knöchel strich.

  20. #180
    "Oh 'err, was 'ast du nur mit uns vor, dass du uns so eine schwere Prüfung auferlegst?"

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