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Thema: [Werwölfe IV] Tag 4

  1. #141
    "Godfrey, isch bin immernoch davon überzeugt, dass dieser irre Priester ein Werwolf ist. Doch an diesem Abend sollten wir Konrad und dem 'errn danken und den Wirt 'ängen, der uns so schändlisch 'inters Licht geführt hat."
    Nicolo schloss die Augen und murmelte ein "Danke, Kamerad.", ging zur Tafel und verwischte seine Stimme für Raphael. Seinen Strich machte er nun bei Lester. Er wusste, dass dieses mal nichts schiefgehen konnte.
    "Nun werde ich dem 'errn dafür danken, dass er uns Konrad nicht genommen 'at sondern ihn zu einem unserer besten Mitstreiter gemacht hat."
    Daraufhin ging Nicolo in die Kapelle um zu beten.

    Geändert von Ranarion (06.09.2010 um 18:34 Uhr)

  2. #142
    "Eine Nachricht von eurem gefallenen Kameraden?"
    Lester dachte einige Zeit über das W nach, aber eine andere Assoziation fiel ihm auch nicht ein.
    "Leider kann ich diese Anschuldigung nicht entkräften wenn es wirklich kein Name sein sollte. Aber ich würde es wirklich bedauern heute sterben zu müssen, denn mir liegt wirklich nichts mehr am Herzen als die Werwölfe zu vernichten und das sage ich nicht einfach nur so um meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
    Glaubt mir, Roland wäre eine bessere Wahl. Ich hab da so ein Gefühl...
    Aber was sage ich da? Als ob ihr irgendwelchen Gefühlen eines scheinbaren Werwolfs glauben würdet. Ich kann mich wohl schonmal für den Galgen bereit machen.
    "
    Und damit begab er sich in sein Zimmer und starrte lange Zeit in den Spiegel. Sollte es das wirklich gewesen sein? War heute der Tag gekommen an dem er sterben würde?

    Schon wieder?

    Schmerzen durchbohrten seinen Kopf und einen Schrei unterdrückend stürzte er zu Boden. Verdammte Erinnerungen! Je näher sein Ende, desto mehr fluteten aus den tiefsten Winkeln seines Gedächtnisses hervor. Wenn das so weiterging würde er noch draufgehen bevor er überhaupt am Galgen hing.

  3. #143
    "Wie Ihr meint, Lester. Doch seid Euch bewusst, dass Ihr euch mit Schweigen schnell das eigene Grab schaufeln könnt. Ich werde heute keine Anschuldigungen gegen Euch erheben, aber retten könnt Ihr Euch nur selbst."
    Und so kam es auch, dass der Hexenjäger Godfrey herein stürmte, um Lester zu beschuldigen.
    "Godfrey, Godfrey, Ihr seid ja völlig außer Euch! Wartet, ich muss euch etwas geben, was für Euch bestimmt war." Laurenz zog einen der Bolzen aus dem Köcher, den er nach der Schlacht vor dem Mineneingang geborgen hatte, und übergab ihm dem verwirrt blickenden Schotten. "Ihr scheint zu unvorsichtigem und überstürztem Handeln zu neigen. Sonst hättet Ihr kaum den 'Freund' übersehen, der Euch dieses Geschenk machen wollte. Wenn Ihr eurem Gott für irgendetwas danken wollt, dann dafür, dass keiner von euch bei dieser sinnlosen Schlacht ums Leben kam."

  4. #144
    Einige Zeit später kam Lester wieder runter, komplett in schwarz gekleidet. Er schaute auf den momentanen Stand und musste bemerken, dass noch mehr für ihn abgestimmt hatten.
    Daraufhin setzte er sich wieder auf die Bank und blickte zu Godfrey hinüber.
    "Es bringt vermutlich nichts euch das jetzt noch zu sagen, aber ihr seid verraten worden. Einer eurer Kumpanen ist nicht was er vorgibt zu sein und diese Person mag euch näher stehen als manch anderer."
    Würde das etwas ändern? Vermutlich nicht. Aber wenn er sterben sollte, dann wollte er es seinen Feinden wenigstens noch aus dem Grab heimzahlen.

    Geändert von ~Jack~ (06.09.2010 um 15:39 Uhr)

  5. #145
    Godfrey nickte und setzte sich neben den Mann, nicht bedrohlich, nicht vorwurfsvoll, so saßen sie da wie zwei Männer, die beide wussten, dass sie den Zenit ihres Lebens überschritten hatten.

    "Wir werden sehen, mein Hauptmann. Der Tod bringt es ans Licht, es wird offenbar werden und Gott sie uns gnädig, wenn wir uns geirrt haben sollten."

    Er kniff sein Auge zusammen und reichte Lester seinen Flachmann, nachdem er einen tiefen Schluck daraus genommen hatte.

    "Ich hätte Euch gerne weiter an meiner Seite gehabt, mein Hauptmann, noch vor wenigen Tagen hat das Volk Euch geliebt, dieser Untergang tut mir in der Seele weh.
    Was ich Euch jedoch versprechen kann..."


    Er senkte seine Stimme zu einem Flüstern.

    "...wenn Ihr es wünscht, kann ich versuchen, Euch vor dem Galgen zu bewahren und Euch den schnellen und schmerzlosen Tod eines Kriegers gewähren."

    Er lehnte sich zurück und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen, nachdenklich, in sich gekehrt...

  6. #146
    Lilith war nach wie vor verlegen in Gegenwart der wunderschönen Hexenjägerin, deshalb plapperte sie die ganze Zeit dummes Zeug... Dies war ihr bewusst, und hatte zur Folge, dass sie nur noch mehr redete.

    Als sie eine Weile lang, Isabella hatte geduldig zugehört und sogar geantwortet, so gegangen waren, stieß Avery zu ihnen. Er ließ seinem Ärger über den Hauptmann freien Lauf, und Lilith verstummte und verlor nun endlich etwas ihrer Nervosität, da ihre Gedanken auf das Unausweichliche gelenkt wurden: Lester sollte ein Werwolf sein. Ein schmerzhafter Stich durchfuhr die Bäckerin, als sie an den Moment dachte, da sie ihm Treue geschworen hatte.
    Doch es gab noch jemanden, den dieser Schwur betraf, und dieser stand nun nicht mehr auf der Seite des Hauptmannes. Wenn selbst er Lester verdächtigte... Er, dem sie mehr als jedem anderen vertraute.
    Doch war sie nicht sicher, ob sie je wieder Hoffnung oder Kraft schöpfen konnte, wenn sich wirklich herausstellen sollte, dass der Hauptmann nicht der war, der er vorgab zu sein. Ihm waren sie gefolgt, auf ihn hatten sie gehört...

    Seufzend ging Lilith neben den anderen beiden her, und Avery hatte nun den plappernden Part übernommen, bis sie schließlich an den heißen Quellen ankamen.

  7. #147
    Dankbar nahm Lester den Flachmann entgegen und leerte ihn.
    "Oh...Verzeihung.
    Jedenfalls kann ich euch versprechen, dass ich heute keinerlei Anschuldigungen ohne guten Grund gemacht habe. Es ist vollkommen egal wie nahe ihr jemandem steht, denn wenn dunkle Mächte am Werk ist könnte euch selbst eure eigene Familie ermorden. Bedenkt diese Worte bitte, sonst könntet ihr es bereuen.
    "
    Daraufhin wandte er seinen Blick gen Himmel und weitere Erinnerungen zogen vor seinem Inneren Auge herauf.
    "Leider kann ich euer Angebot nicht annehmen, denn wenn ich sterbe erwartet mich etwas weitaus schlimmeres als nur der Galgen...
    Ich bin mir nicht genau was, aber es hängt irgendwie damit zusammen, wieso ich vor vielen Jahren ohne Erinnerungen in Düsterwald aufgetaucht bin. Es wird jedenfalls kein schönes Schauspiel...
    "

  8. #148
    "Die eigene Familie ermorden..." keuchte Godfrey heiser und er stierte mit dem verbliebenen Auge in die Sonne, während sein kräftiger Leib sich anspannte und er dann mit den Zähnen malmte.

    "Wer sind wir, dass wir göttliches Mandat ignorieren würden, mein Hauptmann."

    Er nahm den leeren Flachmann entgegen und steckte ihn in seine Manteltasche, er würde wohl bis zum Urteil in der Nähe des Todgeweihten bleiben, als Seelsorger und als Jemand, der sich nicht über den Gefangenen lustig machen würde, auf dass er sein Ende so würdig wie möglich empfange.

  9. #149
    Nicolo blieb nicht lange zum beten, nach recht kurzer Zeit kam er wieder zurück in die Taverne. Er war ziemlich aufgeregt was wohl passieren würde. Ein weiteres mal holte er sein Notizbuch hervor um seine neuen Überlegungen aufzuschreiben.
    Der Herr gewährte unserem gefallenen Kamerade Konrad die Möglichkeit uns eine Nachricht aus dem Himmelreich zukommen zu lassen. Es war der Buchstabe W. Godfrey vermutet, dass dies für den Wirt steht und die meisten scheinen der gleichen Meinung sein. Wirklich überzeugt davon, dass Lester ein Wolf ist bin ich nicht, aber er steht sicher mit ihnen im Bunde. Bei folgenden Personen bin ich mir nun recht sicher, dass sie keine Wölfe sind:
    Nadeschka, Godfrey, Wilhelm, Isabella und Ewald. Auch Callan ist vermutlich keiner der Wölfe.
    Falls Lester einer der Werwölfe ist, so ist Roland keiner.
    Seit Konrads Nachricht haben sich außerdem Avery und Lilith dazu entschlossen Lester zu hängen. Entweder sind sie sehr klug und würden ihren eigenen Verbündeten opfern um nicht erkannt zu werden oder sie sind keine Wölfe.
    Laurenz dagegen beschuldigt Lester nicht, obwohl es doch recht eindeutig ist. Dies könnte dafür sprechen, dass er einer der Wölfe ist.
    Bei Raphael bin ich mir nach wie vor sicher, dass er zu den Wölfen gehört. Sollte Lester wirklich einer der Wölfe sein, ist dies für mich Beweis genug, da sich die beiden niemals gegenseitig beschuldigen.
    Dieser Andreas ist mir auch weiterhin suspekt, er hat immer sehr darauf geachtet sich nicht verdächtig zu machen. Zumindest kam mir das so vor. Vermutlich ist er auch ein Wolf.
    Je nach Anzahl der Wölfe entscheidet sich, ob Sebastian und Winfrid Wölfe sind. Doch um hier etwas zu vermuten ist es noch zu früh."

    "Godfrey, isch muss mit euch sprechen! Wisst ihr wo Isabella ist? Isch 'abe mir 'ier ein paar Gedanken gemacht." Nicolo wollte Godfrey nun in Ruhe erklären was er sich in sein Notizbuch geschrieben hatte. Auch Isabella musste er dringend darüber in Kenntnis setzen. Vielleicht hatte einer der beiden etwas gesehen, was Nicolo übersehen hatte.

  10. #150
    Nachdem die meisten schon ihre Stimmen abgegeben haben, gesellte sich Raphael den beiden in der Schenke. "Lester...stand es mir je im Ziel, euer Selbst tot zu sehen? Darum möge der Herr euch gnädig sein und euch vor den dunklen Mächten im Jenseits schützen. Und der Wahn hat mich verlassen, nur damit es euch klar wird. Und Godfrey, hier habt ihr einige Silberbarren. Ihr entscheidet über die Waffenverteilung und den Hersteller. Außerdem sollte jemand auf das Lagersilber aufpassen, es könnte gestohlen werden."

  11. #151
    Godfrey blickte hoch und schirmte mit seiner Hand die Sonne ab, die Nicolo mit einer goldenen Aureole aus Licht umgab und ihn wie ein mit Liebe zum Detail gemaltes Bild in einer prächtigen Kathedrale wirken ließ.
    "Nicolo, mein Freund, ich bin von der Treue eines Hundes. Mich zu finden ist einfach."

    Er schmunzelte. "Aber Isabella ist eine Katze, launisch, streunerhaft, verspielt, anmutig, wunderschön und stolz. Wenn du sie suchen solltest, blicke dich in dem Raum um und zähle, wer fehlt. Dort findest du dann gemeinhin auch Isabella.
    Sie wird schon wieder hier einkehren, wenn sie fertig bist, vertrau mir und suche sie nicht, du bringst sie nur in Verlegenheit."

  12. #152
    "Wer wir sind spielt keine Rolle wenn wir von den Mächten der Finsternis korrumpiert wurden. Und was läge näher als diejenigen unter ihre Kontrolle zu bringen, die uns nahe stehen? Ob nun Familie, Freunde oder Liebhaber.
    In solch einer Situation könnt ihr niemanden trauen. Wobei das ebenfalls eine Falle sein kann, denn selbst wenn euch jemand die Wahrheit mitten ins Gesicht sagt könntet ihr ihm aus eben jenem Grund keinen Glauben schenken und euch damit euer eigenes Grab schaufeln.
    Könnt ihr mir also Glauben schenken? Vielleicht...teilweise. Könnt ihr euren Kameraden glauben? Einem auf jeden Fall...der andere jedoch...
    Es tut mir wirklich leid, aber ihr werdet die tragischen Ereignisse von Düsterwald nicht überleben, wenn ihr nicht bereit sein eines der größten Opfer zu bringen.
    "
    Vermutlich glaubten ihm die meisten kein Wort, aber das war ihm egal. Was hatte er schon zu verlieren?

  13. #153
    "Was nicht zählt, mein Hauptmann, ist, was wir zu Lebzeiten waren, sondern nur, wie wir gehandelt haben. Selbst dem reumütigsten Ketzer kann vergeben werden, im Tode wie beim Empfang der Sterbesakramente.
    Ich weiß es zu schützen, zu würdigen und zu respektieren, das Ihr Eure Seele befreit vom Schmutz und wäre ich nicht schon als Mann der Eure, würde ich weiter an Eurer Seite streiten.
    Doch Licht und Finsterniss reißen Soldatenbande auseinander, genau wie das von Euch beschriebene Liebes- oder Familienband."


    Er schüttelte traurig den Kopf, blinzelte seinerseits Erinnerungen fort.

    "Wenn Ihr etwas braucht, mein todgeweihter Hauptmann, lasst es mich wissen. Ich bin kein Priester, dafür aber ein Mann des unverrückbaren Glaubens."

  14. #154
    "Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig als auf sie zu warten…"
    Nicolo zeigte Godfrey seine Notizen: "Aber ihr könnt euch dies schonmal anse'en. Was denkt, 'abe ich einen Fehler bei meinen Überlegungen gemacht?"

  15. #155
    Godfrey besah sich das Büchlein und hielt es so, das Lester nicht notwendigerweise einen Blick erhaschen konnte, ohne sich jedoch beleidigt zu fühlen, wie Godfrey hoffte und sein Blick flog über die Zeilen, dankbar, das Nicolo in Latein geschrieben hatte und nicht in französisch.

    "Ich denke, ich gehe mit den meisten Gedanken konform, mein Freund. Aber wir brauchen Beweise..."

  16. #156
    Währenddessen fanden die zwei hübschen Frauen sich inmitten eines kleinen Paradieses wieder. Der Wind, der über ihre Körper strich, wurde wärmer, das Wasser war strahlend hellblau und feiner Sand schmiegte sich an ihre feingliedrigen Zehen als sie sich gegenseitig den Rücken einseiften.

    Dabei wurden sie beobachtet - nicht von Avery, der tapfer nach allen Seiten ausschau hielt, sondern von Ewald, dem Holzfäller, der gerade zufällig aus dem Wald den Heimweg antrat mit einem gefällten und gesäuberten Baum im Schlepptau das er lautstark von seinem Kaltblüter durch den Wald schleifen ließ.

    Die Frauen lachten ausgelassen darüber und tauchten bis zu den Nasenspitzen ins Wasser, um nicht Opfer etwaiger neugieriger Blicke zu werden. Aber Ewald interessierte sich nicht wirklich für die beiden Frauen - zumindest sah es so aus.

    Avery indessen hatte wohl endlich auch das Rumpeln und Schleifen vernommen und war in die Richtung der Quellen geflitzt um zu sehen was da los war. "Was ist es? Ein Riese, ein Untier, ein Wouuuaaa!", ungebremst stürzte der flinke Bursche, die Hand an die Stirn gepresst um nicht geblendet zu werden, in die heiße Quelle - mitten zwischen die beiden hübschen Frauen die noch mehr lachen mussten als der Blauschopf wieder auftauchte und dem Holzfäller alle möglichen Verwünschungen an den Kopf warf.

    Lachtränchen rannen an ihren Augenwinkeln hinab und langsam machte sich ein Muskelkater bemerkbar, der auch verdächtig rumorte wie der Hunger den man hat wenn man eine Tagesexpedition hinter sich und 4 Söldner und einen Höhlenbären erschlagen hatte.

    Isabella griff sich eines der Tücher, wickelte sich ein und packte dann Avery am Kragen mit einem scherzhaften "Du hättest nur etwas sagen müssen, wenn du auch baden willst, wir hätten dir auch beim ausziehn geholfen." Dann setzte sie sich in die Sonne um sich von den restlichen Sonnenstrahlen trocknen zu lassen und das Funkeln im Blätterwerk am anderen Ufer zu bewundern. Und ab und zu einen Blick auf den bronzenen Nacken und die feingeschwungenen Linien des Schlüsselbeins der Bäckerin zu werfen.

    "Wollen wir dann zurück und etwas essen gehen? Ich bin gespannt ob der Hauptmann seine Stimme benutzt hat um gegen jemand anderen zu intrigriern. Es würde mich nicht wundern, er ist ein schlauer Fuchs, auch wenn er eher aussieht wie ein kugelrunder Bär der frisch aus dem Winterschlaf erwacht ist."

    Sie lachte bei der Vorstellung eines Bären, der in der Taverne stand und das schreckliche Bier ausschenkte, dann einmal daran schnupperte und sich prustend abwand. Dann jedoch wurde sie wieder stiller - sie hatte diesen Mann ja zum Tode verurteilt. Der Mann dem Godfrey bedingungslos vertraut hatte. Sicherlich war er deswegen auch sauer auf sie. Und Nicolo...

    "Ja, wir sollten dringend zurück. Und Lilith, ich denke das Gespräch mit Godfrey wird sich sicherlich noch ergeben. Ich muss auch noch ein oder zwei Worte mit ihm wechseln..."
    Dann erblickte sie den tropfenden Avery, der sich wie ein Hund versuchte die nasse Kleidung trockenzuschütteln und brach wieder in lachen aus.

  17. #157
    Wann hatte sie das letzte Mal so ausgelassen gelacht? Es war schön, einfach fröhlich zu sein, statt alleine in der Stube zu sitzen, und sich den Kopf zu zerbrechen... Selbst, wenn sich zwischen die Lachtränen auch ein paar bittere Tränen von Trauer mischten. Lilith kannte das Gefühl gut. Seit sie denken konnte, hatte sie sich bemüht, Trauer und Verzweiflung unter Verschluss zu halten, in einen Käfig zu sperren. Doch gerade wenn man fröhlich war und ausgelassen lachte, schaffte es die angeschlagene, verwundete Seele sich ein klein wenig in diesen Gefühlsausbruch zu mischen.

    Gott sei Dank war Isabella bei ihr. Und Avery. So konnte sie das instabile Häuschen des Vertrauens an das Leben und die Menschen, das sie gerade erst mühsam errichtet hatte, wenigstens vor dem Einsturz bewahren. Vorerst.

    "Ja, ich habe auch langsam Hunger." ,antwortete sie Isabella, während sie, ebenfalls in ein Tuch gewickelt, ihre Schleife neu band. "Ihr habt wahrlich etwas Gutes getan, mich hierher mitzunehmen. Je länger man Euch kennt, umso mehr weiß man Euch zu schätzen. Ich bin sicher, Eure Kameraden können Euch keinen Wunsch abschlagen!" Sie lächelte der hübschen Frau aufrichtig zu, dann wuschelte sie Avery ausgelassen durchs nasse Haar und machte sich daran, sich wieder anzukleiden.
    Ihr war mulmig bei dem Gedanken, ins Dorf zurück zu kehren, und den Wirt dort zu sehen... wahrscheinlich zum letzten Mal. Sie würde viel Kraft brauchen, um dies zu überstehen.

  18. #158
    Sein Gesicht in einer Hand vergraben wanderte er eine kleine Runde durch das Dorf, lies alles gesagte auf sich wirken.
    Lester hier...Lester da...sein Name fiel viel zu oft, ist er ein Wolf? Ist er kein Wolf?
    "Verdammt...warum kann ich mich nie entscheiden...jede Wahl in meinem Leben kaue ich solange durch bis sie vergangen ist und ich ohne alle dastehe, immer ist es das gleiche"

    Er lief an einem Baum vorbei, sein Gemüt zog sich mit Wut und Hass auf sich selbst zu und er wusste selbst nicht was ihn ritt als er seine Faust gegen die Rinde des Baumes hieb und sie laut knackte.
    "VERDAMMTE SCHEIßE"

    Sein wütender Gang, das laute Aufsetzen seiner Schuhe kündigte ihn an und als er vor der Menge stand die darüber stritt wer gehängt werden soll und wer nicht brüllte er los.
    "Lester! Die Meinungen die ich hörte...eure Versuche euch zu verteidigen...einen Dreck sind sie wert! Ich habe keine Lust in diesem Höllendorf von einem Wolf zerfetzt zu werden und deshalb will ich es wissen, ich will dich am Galgen sehen!"

  19. #159
    Völlig verängstig taucht Sebastian mitten aus dem Wald auf. Ohne wirklich viel zu sagen, schreibt er den Namen auf ein altes Stück Papier auf:"Roland" steht darauf und drückt diesen den nächstgelegenden Bewohner in die Hand:"Keine Zeit für eine Erklärung...ich habe das Gefühl, ich werde verfolgt!"

    Und mit Eile rannte er einmal quer durchs Dorf in den Wald Richtung seines kleines Häuschen!

    occ: Mhhh... habe leider nicht die Zeit gehabt, gründlich alle Seiten lesen zu können, sry!

  20. #160
    "Oh doch, das können sie...", flüsterte Isabella leise. Avery bezog wieder seinen Posten und die beiden Frauen zogen sich rasch an um vor der Nachtkälte ins Warme zu kommen. Isabella fühlte sich wieder wohl in ihrer Haut - nur ihr Hut sah immer noch sehr in Mitleidenschaft gezogen aus. Und so zog sie das Wundgarn das sie bei sich hatte heraus und machte sich auf dem Heimweg daran ihren Hut zu flicken.

    Sie stellte sich alles andere als geschickt an, Kraft genug das Leder zu durchstoßen hatte sie aber sie bekam keine geraden Stiche hin. Leise fluchte sie und bat im selben Atemzug Gott um Verzeihung für ihre Verfehlung... und bald schon hatten die Drei wieder das Dorf erreicht und betraten den Dorfplatz wo der Bader sich gerade in Rage geredet hatte und mit hochrotem Kopf ebenfalls Lester anklagte.

    "Und so erfuhren die Menschen Gerechtigkeit weil es jene gab die Willens waren ihren Führer zur Rechenschaft zu ziehen. Bücher des Saturians, 210 n. Chr."
    Isabellas Lächeln ob der Szenerie war echt. Und es berührte jeden der sie ansah, denn man spürte die Erleichterung die die junge Frau durchfloss. Ihre Anklage hatte Gehör gefunden.

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