Nach 53 Stunden (sagt der Counter, die ganzen Resets eingerechnet wahrscheinlich näher an der 60 Std. Marke) hab ich die Story beendet, mal wieder ein zu langes Spiel mit zu viel Padding aber zumindest war ich am Ende nicht ganz so gelangweilt wie bei Teil 2. Kurz gefasst ist Teil 3 eine Steigerung gegenüber Teil 2 in so ziemlich allen Punkten, in machen Punkten deutlich, in den anderen etwas weniger. Die Story and Charaktere schlagen einen deutlich ernsteren Ton an, die Truppe fühlte sich sehr normal an, einige würden fast schon sagen langweilig aber das passt eigentlich ganz gut zum Setting, gar kein Vergleich zu dem Grauen, welches der VC2 Cast war. Das gilt auch für die 3 Hauptcharaktere, da hat man sich deutlich mehr an dem ersten Teil orientiert. Leider entpuppte sich die Story nicht als wirklich relevant, sie ist genau die Art von Nebengeschichten, die im Nachhinein hinzugedichtet wurden, die zwar nicht mit dem Kanon der Hauptgeschichte beißen aber auch nichts wesentliches dazu beitragen. Dazu hat sie wie gesagt auch noch deutliche Längen zwischendurch da man u.a. noch so ziemlich alle der wichtigsten Charaktere der vergangenen 2 Spiele vorkommen lassen hatte, oft einfach nur um des Fanservice willen. Dennoch, dank der linaren Erzählsstruktur ähnlich wie bei Teil 1 bleibt man hier eher am Ball als bei dem "Hier sind ein paar willkürrliche Missionen die ihr in jeder Reihenfolge abarbeiten dürft"-Sytem von VC2.

Im Gameplay hat sich im Vergleich zu Teil 2 scheinbar nicht viel getan aber man hat die Kritikpunkte ernst genommen und bei den meisten auch mehr oder weniger erfolgreich eliminiert. Die Maps sind immer noch in mehreren Abschnitten unterteilt und man muss immer noch via die Basen zwischen ihnen hin und her wechseln aber die Abschnitte sind meist größer, ein wenig verstrakter miteinander verbunden und wurden generell ein wenig besser designt. Das Missionsdesign ist ebenfalls vielfältiger, man hat mehr Möglichkeiten an sie ranzugehen. Die Missionen dauern dadurch auch länger als die bei Teil 2, weswegen man insgesamt weniger das Gefühl hat immer wieder nur die selben Maps zu spielen. Ich bevorzuge zwar immer noch die großen einzelnen Maps bei Teil 1 aber das war technisch wohl einfach nicht drin bzw. weniger geeignet für ein Handheld. Das Aufstufen von Klassen geht jetzt wieder deutlich einfacher von statten, statt mühselig zufällig verteilte Credits zu sammeln kriegen die Charaktere jetzt Punkte für jede Aktion im Kampf und es ist ziemlich einfach/geht ziemlich schnell höchste Stufe zu erreichen, allerdings kann man jetzt jeden Charakter in jede Klasse wechseln. Zwar ist das für die Hauptstory weniger relevant da man sich mit den gegebenen Charakteren gut durchs Spiel durchkommt aber möchte man sich dem Postgame Content stellen, muss man die Charaktere jetzt durch jede Klasse durchjagen & aufleveln um am Ende die besten Fähigkeiten zu bekommen. Möchte man alles sehen im Spiel, können auch hier wieder mehrere hundert Stunden verbracht werden. Grafisch ist in etwa gleichgeblieben, nur hat jeder Charakter jetzt ein eigenes Ingame-Modell und muss sich nicht mehr mit allen in der selben Klasse eins teilen. Vom Schwierigkeitgrad her würde ich sagen dass Teil 3 nicht unbedingt einfacher oder leichter ist als Teil 2 aber wohl besser balanciert, wirklich unfaire Stellen sind mir nicht über die Wege gekommen, für alle die schon mal mit Taktikrollenspielen zu tun hatten, gut schaffbar.

tl;dr 4/5, VC >> VC3 >>>>>>>>>>> VC2.