So, heute hab ich das Spiel endlich fertig gekriegt, 46 Std. ist IMO definitv zu lang für ein Handheldspiel, nicht eingerechnet ist da noch die Zeit, die durch Neuladen nicht mitgezählt werden. Irgendwie meinen die Entwickler heutzutage alle Handheldspiele durch das Recyclen von Leveln so lange wie möglich in die Länge ziehen zu müssen. Während die Hauptstory von Teil 1 vielleicht etwas kurz war, doch zusammen mit den Skirmish-Missionen hatte das Spiel IMO für mich eine ideale Länge, hatte man hier definitv übertrieben, es hilft auch nicht, dass man jetzt anscheinend Fortsetzungen jährlich nachschieben will. Zumindest ein Review ist das Spiel allermal wert.

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Story war einfach ausgedrückt beschissen aber das hat man wohl schon desöfteren gehört. Die Rebellenthematik ist weder interessant noch besonders komplex, die Antagonisten sind alle austauschbar und die paar Storywendungen hat man schon 10 Meilen gegen den Wind gerochen. Die meisten der eigenen Charaktere sind auch kaum besser, von uninteressant, nervig bis nervtötend ist alles dabei, besonders Avan und Cosette bilden da ein (hirmloses) Traumduo. Ich halte es durchaus für eine gute Idee, dass der Fokus diesmal ein wenig mehr auf die Nebencharaktere gelegt wird, besonders auch die, die man auch in den Missionen einsetzt aber die Hintergrundstories von einigen Charaktere, die ich freigespielt habe, waren meisten völlig belanglos und trugen nichts, aber auch gar nichts zur Charakterentwicklung bei. Wenn man aber bedenkt, dass es eine Klasse von Vollpfosten und Versagern sein soll, dann haben die Entwickler das famos hingekriegt. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich einige der Charaktere aus Teil 1 in mein Team genommen habe, bei denen musste ich mir dann keine grenzdebilen Dialoge anhören.

Gameplay-technisch sieht's schon wesentlich besser aus denn das Grundgerüst hat man ja aus Teil 1 übernommen. Die größte positive Neuerung ist das stark erweitertes Klassensystem, das einem viel mehr Möglichkeiten zur Charakterentwicklung ermöglicht. Das Balancing ist zwar nicht perfekt aber zumindest ist keine Klasse wirklich overpowered (abgesehen von dem Panzer aber das ist wohl gewollt). Da die Maps aus mehreren kleineren Abschnitten bestehen, sind Scouts diesmal wenig hilfreich da man auch mit Schocktroopers alles ganz gut erreichen kann. Lancers sind wie immer, Engineers sind auch deutlich weniger nützlich geworden, heilen hab ich mich sogut wie nie, höchstens für die Reperatur des Panzers hab ich sie eingesetzt. Von den Amor Techs war ich lange Zeit nicht besonders angetan aber wenn man sie zumindest auf die 2. Klassensstufe bringt, sind sie für bestimmte Situationen ein wahrer Segen. Zwar kann man immer noch die Klassen als ganzes Aufstufen, wenn man einen Charakter aber in eine höhere "Jobklasse" bringen will, braucht derjenige "Credits", die er durch Teilnahme an Missionen bekommt. An sich ist es eine gute Idee, wenn die Credit-Verteilung nicht völlig zufällig wäre. Es kann gut sein, dass der am meisten benutzter Charakter zuletzt die benötigten Credits zusammen bekommt, wenn man aber keine Missionen auslässt, sollten die meisten Charaktere früh genug die Klasse aufsteigen können.

Waffen und Panzer kann man jetzt nicht mehr nur mit Geld sondern auch mit Loots aus Missionen upgraden, die aber fixe Droprates haben, wenn man allerdings alles upgraden will, kommt man nicht drum herum Missionen mehrmals zu machen. Weniger toll ist auch, dass wegen der kleineren Maps gegnerischer Nachschub jetzt manchmal echt überhand gewinnen kann. Zum Glück (oder leider?) ist die KI wir im ersten Teil alles andere als intelligent. manchmal sogar etwas random, wenn sie statt die Basis direkt daneben eine am anderen Ende der Map zu erobern versucht oder immer noch Züge fürs Hin-und-her-Laufen verschwendet.

Am Missionsdesign hat sich wenig getan, die bekannten Missionensziele hat man alle beibehalten (neu ist, dass man ab und zu auch irgendwelche Gegenstände finden muss, die irgendwo auf der Map verteilt worden sind aber zum Glück halten sich solche Missionen in Grenzen) aber dadurch, dass sich die wenigen Maps sich immer und immer wiederholen für die zahlreichen Missionen, kann das Spiel einen viel schneller anöden als z.B. es bei Teil 1 der Fall war. Auch hat man dadurch schnell die ganzen Maps auswendig gelernt und die meisten Missionen sind fast nur noch ein Selbstläufer, was man von den Storymissionen nicht immer behaupten kann. Anscheinend wollte man mit denen den Schwierigkeitsgrad des Spiels doch auf ein akzeptables Niveau bringen und haben einige fiese "Stellen" eingebaut. Meist handelt es sich dabei um einen Uberboss, der sich durch die Maps bewegt und alles platt macht, was er zwischen die Finger bekommt. Doch mit der entsprechenden Strategie kann man sich auch diese sehr leicht machen, die letzte Mission bspw. kann man innerhalb einer Runde schaffen, während man mit 5 noch eine A-Rating bekommt.

Grafisch ist VP2 natürlich kein Vergleich zum Teil 1 aber ich denke mal, viel mehr hätte man aus der PSP nicht rausholen können, der Soundtrack ist passabel während die englische Synchro recht authentisch geworden ist, Avans und Cosettes nervige Stimmen hat man perfekt nachkreieren können. Der Umfang des Spiels ist wie gesagt immens und selbst nach dem Durchspielen gibt es noch ein NG+, die schwierigsten Missionen und die besten Waffen kann man erst dann kriegen, bekannte Charaktere aus Teil 1 lassen sich durch das Erfüllen bestimmte Bedingungen freischalten, es gibt wie bei Teil 1 wieder ein internes Achievement-System, was noch langwieriger zu vervollständeigen ist.

Zusammen gefasst kann das Spiel in gameplay-technischer Hinsicht durchaus mit Teil 1 mithalten, man hat an manchen Stellen einen Schritt nach vorne, an anderen aber auch nach Hinten gemacht. Story, Charkatere und Atmosphäre kann man aber in die Tonne treten. Wenn ich es bewerten müsste, würde da ne 3,5/5 rausspringen.
Puh, jetzt bin ich aber endgültig durch mit dem Spiel, den NG+-Quatsch schenke ich mir diesmal und freue mich schon ein bisschen auf Teil 3, was anscheinend wieder in die richtige Richtung geht.