Sie erwachte kurz, ganz kurz nur und es reichte grade noch um die schwieligen Hände am Zelteingang auszumachen und den Geruch des schweren Mantels der auf ihr lag zu erkennen. Es reichte um leise lachend zu erkennen das sie zum ersten Mal im Leben keine kalten Füße hatte und das Freundschaft wohl mehr bedeutete als die kurzen Liebschaften die sie sonst gepflegt hatte.
Sie war für einen kurzen Moment daheim, geborgen, wohl verwahrt, sicher. Dazu brauchte sie den Dolch der neben ihr lag nicht einmal zu bemerken. All das erschien ihr wahrlich wie ein Blick in den Himmel – die Erkenntnis von Buße und Vergebung. Und von der Liebe zu einem Mann der mehr als ihr Vater war. Mehr als ein Liebhaber. Mehr als ein Priester oder ein Lehrmeister.
Ein wahrer Freund bei dem sie wohl immer ein offenes Ohr finden könnte. Ein wahrer Freund, der sie nicht sterben lassen würde. Ein wahrer Freund, der sie so liebte und annahm wie sie war.
Isabella träumte in dieser Nacht nur von zarten, weichen Blüten – und dem Duft von Waffenfett, Leder und Schweiß. Sie hörte nicht auf zu Lächeln bis das Morgenlicht ihre Nasenspitze berührte.