Niemand im Wirtshaus schien darauf geachtet zu haben, wer in den Keller ging und wieder aus ihm herauskam. Zumindest konnte oder wollte niemand dem Wirt Namen nennen. Die meisten waren den Weg wohl mehrfach gegangen, um sich an den Vorräten Lesters zu laben. Die Trümmer wollte aber niemand gesehen haben, oder zumindest nicht für sie zur Verantwortung gezogen werden. Doch vielleicht wollte auch einer der Gäste nur verbergen, was er mitbekommen hatte.
Laurenz ging zum Tisch, den die Hexenjäger die letzten Tage für sich vereinnahmt hatten. Dieses mal fand Laurenz nur den Franzosen vor, Nicolo, der in sein Notizbuch vertieft war. Neben ihm lag ein Stapel verdreckter Bücher.
Laurenz setzte sich auf einen der Stühle, dem Hexenjäger gegenüber. "Bonjour, monsieur! Ich nehme an, Ihr seid nicht nur in das Dorf gekommen, um in euren Kopf in all diesen Wälzern zu versenken? 'Hegesias', 'Caesar'… soso, antike Philosophie. Darf ich fragen, was das für Bücher sind, und… was für Erkenntnisse ihr in ihnen zu finden hofft?"
Nicolo war sichtlich erfreut in seiner Muttersprache angesprochen zu werden. Er legte das Notizbuch beiseite: "Philosphie würde ich das nischt nennen: Diese Bücher 'abe isch von einer meiner Gefährten. Sie sind aus der Villa des verstorbenen Alschimisten.
Wenn man nischt gerade Interesse für ketzerische Schriften 'at, sind sie allerdings nischt besonders interessant."
„Oh, Callan, ich bewundere euren Eifer mit dem ihr eurem Handwerk nachgeht. Ihr könntet mir gerne zeigen was ihr am besten könnt – also mir einen Dienst erweisen indem ihr euch nachher um Godfrey kümmert. Er könnte beispielsweise eine ordentliche Rasur vertragen, aber wenn ich mich noch mehr pflege wie sehen wir drei dann als Trupp aus? Ich möchte dem Gelehrten und dem Veteranen ja nicht allzusehr im Licht stehen. Sie machen ihre Arbeit so gut.
Seid gewiss das ich den Wölfen nicht mit einer gepflegten Maniküre und ordentlichem Haarschnitt entgegen trete sondern lieber mit einem ordentlichen Wumms. Wenn ihr versteht was ich meine?“, grade eben drehte sie sich in ihrer Wanne zu Callan um und lag mit dem Kopf auf ihren Armen am Zuberrand, den nackten Hintern in Richtung Türe gestreckt, als diese aufgezogen wurde und mit einem „WUMMS“ gegen die Wand knallte.
Intuitiv wollte sie gleich zur Pistole greifen die neben ihr auf einem Hocker, zusammen mit allen anderen Besitztümern lag aber da erkannte sie wer sie da so unverholen angaffte. Es war Lester, der dicke Wirt. Sie sah ihm förmlich an wie ihm der Atem stockte, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und er machte einen faszinierten Eindruck wie er sie da so sah.
Und was er da sah! Auf den perfekten Rundungen ihres alabasterfarbenen Pos hatten sich einige glänzende Wasserperlen gesammelt, die als sie vorsichtig den Rücken durchstreckte, langsam hinunterrannen und sich mit dem Badewasser vereinten. Ihr langes, blondes Haar lag feuchtglänzend auf ihrem schlanken Rücken, einzelne glitzernde Perlen waren darin verflochten, die Haut darunter glänzte und offenbarte den durchtrainierten Körper einer Athletin.
Ihr Gesicht, zuerst noch verdeckt von dem Vorhang aus goldenem Gespinst wurde offenbart als sie es mit ihren langen schlanken Fingern ebenfalls auf den Rücken schob und so ihren schwanenweißen Hals seinen Blicken preisgab. Langsam drehte sich Isabella zu ihm um.
Und mit unverhohlenem Wohlgefallen musterte sie ihn augenscheinlich und ihre Lippen öffneten sich zu einem „Komm doch ein wenig näher...“ Und ihre Augen! Gefährlich schön, geheimnisvoll und lustversprechend glitzerte das dunkle Grün ihm entgegen...
Als er nahe genug an der Wanne stand packte sie die Badebürste und den Eimer mit heißem Wasser, den Callan dorthingestellt hatte um das Wasser konstant heiß zu halten und erhob sich so schnell das der Wirt nicht reagieren konnte bevor sie ihn mit der Bürste im Nacken in die Wanne gezogen hatte und den Eimer mit heißem Wasser über seinen Hintern schüttete.
Sie hatte in Paris ja nicht umsonst die Kunst des Verführens erlernt, und anscheinend war sie noch ganz gut dabei. Nunja, immerhin hatte sie dem Hauptmann mal mit den Waffen einer Frau zeigen können was sie von Gaffern hielt.
„Callan, ich hätte gerne etwas zum abtrocknen, wenn ihr so freundlich wärt.“ So wie sie Gott geschaffen hatte stand sie dann mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht neben dem Zuber und wartete auf die Reaktion des Wirts.
Callan wendete sich herum als die Türe aufflog, das folgende Schauspiel und...die körperlichen Reize der schönen Isabella...hätte er soviele Passagen aus Texten wie Godfrey gekannt, hätte er sie wohl alle gleichzeitig, wild durcheinandergewürfelt herunterzitiert, doch da dies nicht so wahr, blieb ihm nichts anderes übrig als mit großen Augen auf dem Stuhl zu sitzen.
Er ging hektisch zu einem Schrank, riss die Türen auf und holte ein großes Handtuch heraus.
Peinlich berührt und sichtlich...Isabellas Schönheit bewundernt hielt er das Handtuch ausgestreckt vor sich, seine Sicht etwas verdeckend.
"E...eu...eure Kleidung"
Er kniff die Augen zusammen, riss sie wieder auf und schüttelte kurz den Kopf.
"Ist noch nass aber wieder sauber"
Seine Stimme war immer noch von einem perplexem Zittern erfüllt und so entschied er sich lieber noch einmal schwer zu schlucken und den Mund zu schließen ehe wahlloses Gestotter folgt.