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Held
Manchen Leuten fehlt scheinbar das nötige Gespür, ein Gefühl für soetwas, vielleicht auch nur das Glück. Roland hatte die Szenerie, die sich am ehemaligen Anwesen abspielte und dem immer mehr Personen zuteil wurden, einige Zeit lang beobachtet. Er sah, wie der Hexenjäger die Leiche das Alchimisten fand und dann mit dieser von dannen zog. Er sah, wie diverse Personen kamen, einen kurzen Blick über alles warfen und dann in der Taverne verschwanden. Fast schien es, als würden sie nach einer Antwort suchen, von der sie wussten, dass sie ohnehin nicht dort zu finden war.
So füllte sich zunehmend die Taverne und das Interesse, welches eben noch vollends der Ruine zu gelten schien, wanderte nun in Richtung Alkohol. Alles in allem beruhigte sich alles ein wenig und wenn auch immernoch einige Leute kamen, um ihr Glück in den Trümmern zu suchen, so war es alles in allem bereits wieder vorbei, bevor es überhaupt angefangen hatte. Roland griff unwillkührlich in seine Hosentasche, welche schon seit längerer Zeit wieder repariert werden musste, aber immernoch ihren Zweck erfüllte, nämlich Dinge aufzubewahren und bemerkte dabei, dass seine Karte immernoch dort drinsteckte. Dabei erinnerte er sich, dass die Hexenjäger noch gestern vor hatten, diesen Berg aufzusuchen. In letzter Zeit hatte Roland diese Karte oft benutzt und sie noch öfter angesehen, in der Hoffnung, irgendwo doch ein Indiz zu finden, das ihm dabei helfen könnte, die Werwölfe zu enttarnen und so war es auch dieses mal. Er sah sich seine Markierungen an und durchdachte erneut, dass jemand mal am Berg nachsehen sollte. Er zählte mehrmals die Kreuze, um daduch schließen zu können, wie viele es waren. "Das ist wohl die wichtigste Frage: wie viele Angreifer sind es? Sind es überhaupt Angreifer, oder was ist ihre Absicht?" alle diese Gedanken schoßen Roland unwillkührlich in den Kopf, doch er wusste, dass es nicht so einfach sein würde, darauf eine Antwort zu finden. "Es muss noch etwas anderes geben, irgendetwas, das ich übersehen habe..." wieder und wieder überblickte er Karte und Szenerie im Wechsel, doch es wollte sich ihm nicht offenbaren.
Ein jäher Schmerz riss Roland aus seinen Gedanken und alsbald erblickte er ein Brett, welches sich vor seinen Kopf gelegt hatte, bzw. er stellte fest, dass er sich mitten in der Ruine befand. Scheinbar hatte sich Rolands Gedanken wieder einmal verselbstständigt, bzw. er war während seiner Überlegungen mal wieder losgelaufen. "Ist es denn so schwer, eine Lösung zu finden...?" So blickte Roland auf den Platz der Karte, an dem Dirans Anwesen sein musste und da fiel ihm auf, was an allem gefehlt hatte: so viele Spuren es auch gab, dort waren nahezu keine zu finden, im Gegenteil: es war, als wollten die Werwölfe diesen Platz meiden! Unweigerlich begann Roland auf der Stelle an zu graben. Selbst wenn so vieles bei der Explosion und dem Brand zerstört wurde, eine Schaufel, oder was es auch immer war, konnte er relativ schnell auftreiben. Roland war so in Eifer versunken, zu graben, dass alle anderen Dorfbewohner in der Nähe, aufgescheucht duch den Lärm, den er produzierte, zu ihm blickten, wenn auch aus weiterer Distanz. Roland grub immer weiter und immer tiefer, bis er irgendwann auf Holz stieß, zumindest hörte es sich so an. Er räumte den Schutt beiseite und fand eine hölzerne Falltür vor sich. Mit ein wenig Druck und mit der Hilfe der Physik gelang es ihm endlich, diese Tür aufzusperren. Bis auf eine alles umfassende Dunkelheit, konnte Roland nichts ausmachen. Nichtsdestotrotz sprang er ins ungewisse, wobei er sich fast einen Knöchel verstaucht hatte.
Dort drinnen roch es nach Schwefel und Ammoniak. Das wenige Licht, das durch die Luke eindrang, konnte den Raum, was es augenscheinlichst war, genügend beleuchten, um ein modernes Labor zum Vorschein zu bringen. Es war praktisch unberührt von der Explosion, lediglich die Erschütterung schien einige Substanzen freigelassen zu haben. Roland musste sich erst noch an die Dunkelheit gewöhnen und nach einiger Zeit offenbarten sich ihm weitere Details. So sah er mehrere Bücherregale, in denen merkwürdige Schriften zu stecken seinen. Wahllos blätterte Roland in diesen herum, bevor er sie wieder zurück steckte. Dann sah er einige Blätter auf einem Tisch stehen und was er sah, war äußerst erschreckend: es waren Schriften über Werwölfe! Bei näherem Hinsehen, erkannte Roland, was es mit den Schriften so auf sich hatte, sie waren dazu gedacht, diese unheiligen Kreaturen zu vernichten. Scheinbar hatte Diran mit einer Tinktur experimentiert, welche Werwölfe vergiften sollte, aber alle anderen Lebewesen unberührt ließ. "Wie lange wusste er davon? Das würde erklären, warum sie ihn niemals angegriffen haben. Zu blöd...jetzt haben wir ihnen ein Problem abgenommen... VERDAMMT" Roland war so laut, dass es selbst draußen zu hören war. "Was jetzt? Das ist etwas, was der Hauptmann schnellstens erfahren sollte!!!" mit diesen Worte musste Roland allerdings feststellen, dass er nicht so leicht wieder aus dem Raum rauskommen würde, da es scheinbar keine Treppe gab. "Ich wette, der hat irgendwo einen Geheimgang, der muss hier irgendwo in der Nähe sein..."
Roland suchte also einige Zeit nach einem Hinweis auf solch einen Gang und wie der Zufall es so will, hatte er diesen nach guten 1,5 Stunden gefunden. Erschreckender war allerdings, wo er wieder heraus kam: Roland war im Kellergewölbe der Taverne! So eilte er hinauf, wo er auch gleich Lester fand, welcher sich gerade unterhielt. "Ich habe da etwas Interessantes entdeckt, was äußerst wichtig für die Zukunft sein könnte!" sprach Roland zum Hauptmann.
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