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Couch Potato
Während Lester noch das Essen zubereitete kamen plötzlich die beiden Händlerinnen runter und verpassten ihm fast einen Herzinfarkt. Er rechnete jederzeit damit, dass doch noch etwas schlimmes passierte, dabei war diese Furcht doch unbegründet. Am Tage konnten ihnen die Werwölfe nichts anhaben. Er atmete also ein paar Mal tief durch bevor er antworte.
"Natürlich, bedient euch nur. Und nein, heute hat sich überraschenderweise nichts zugetragen, aber ich traue diesem Frieden nicht. Selbst wenn Diran ein Werwolf war müssen noch mehr unter uns sein."
Damit setzte er sich und begann zu essen. Dabei stiegen aus den Tiefen seines Gedächtnisses Erinnerungen an ein Festmahl hoch, welches ausschließlich aus Wildschweinspeisen zu bestehen schien.
Verwirrt schüttelte er den Kopf und versuche sich nur auf sein Frühstück zu konzentrieren.
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Young Imperial Combo
Viele Dorfbewohner schienen noch nicht auf den Beinen zu sein, als Lilith sich, mit dem Kästchen in den Händen, auf den Weg zum Grab ihres Großvaters machte. Kurz spürte sie, wie erneut die Angst in ihr hochstieg, dass das halbe Dorf über Nacht ausgelöscht worden war, oder die Hexenjäger mit ein paar anderen geflohen waren. Doch für einen von Sorgen beherrschten Tag hatte sie sich nicht aus dem Bett gequält. "Heute soll kein Tag der Furcht sein, heute möchte ich die Vergangenheit ehren und an bessere Zeiten, und besondere Menschen denken." ,redete die Bäckerin sich ein, und die dunklen, giftigen Gedanken blieben vorerst tief in ihrem Inneren verschlossen. Wenn das Dorf verdammt, und sie alle vielleicht zum Sterben verurteilt waren, wollte sie ihre letzten Tage nicht mit Angst und Schrecken verbringen.
Als Lilith einem kleinen Weg folgte, der an dem Haus des Alchemisten vorbei führte, hielt sie kurz inne. Natürlich hatte sie die Explosion bemerkt, aber für sie gab es nur eine Erklärung für Dirans Verhalten. Auch sie selbst hatte schon mit dem Gedanken gespielt, dem Ganzen selbst ein Ende zu setzen... einfach fliehen, nicht nur aus dem Dorf, sondern aus dem Leben selbst. Doch damit war niemandem geholfen, und so lange sie das Kreuz um ihren Hals trug, leuchtete der kleine Funken der Hoffnung in ihr, wie eine kleine, unendlich strahlende Sonne.
Die Bäckerin blinzelte überrascht, als sie irgendwo zwischen den Trümmern des Hauses eine Person mit Hut erblickte. Augenblicklich breitete sich ein Gefühl der Erleichterung in ihr aus. Die Hexenjäger waren immer noch da, und scheinbar weiterhin motiviert und gewillt, das Dorf aus seiner Misere zu befreien.
Etwas leichteren Schrittes ging Lilith nun weiter, und kam recht bald am Grab ihres Großvaters an. Es sah ein wenig verwarlost aus, und die Bäckerin begann in einem Anflug schlechten Gewissens, etwas Unkraut zu rupfen. "Es tut mir leid." ,sagte sie laut und zuckte gleichzeitig zusammen, als sie in eine hoch gewachsene Brennessel griff. Seufzend kniete sie sich an das Grab und besah sich ihre Hand, die nun leicht gerötet war. "Das geschieht mir ganz recht." ,dachte Lilith und holte nun die Flöte hervor. Worte der Reue konnten einem leicht über die Lippen kommen, sie bedeuteten oft nichts, entsprachen nicht der Wahrheit. "Aber wenn ich versuche, für dich zu spielen... dann verzeihst du mir, nicht wahr?" ,flüsterte die Bäckerin leise und setzte die Flöte an ihre Lippen.
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