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Legende
Nachdem ihr Gespräch mit Godfrey jäh durch eine Explosion aus der Richtung des Dorfs unterbrochen worden war, waren die beiden auf schnellstem Wege dorthin geeilt um die Bürger zu schützen, und falls etwas geschehen war zu helfen.
Allerdings stellte sie bald fest das es "nur", so hieß es aus dem Munde der meisten Bürger, der verrückte Alchimist gewesen sei, der sich in die Luft gejagt hatte.
,Die arme, verzweifelte Seele', dachte Isabella. Sie nahm sich vor am nächsten Tag nach dem Selbstmörder zu suchen - und vor allem nach Hinweisen darauf, was ihn zu dieser schrecklichen Tat getrieben hatte.
Am nächsten Morgen stand sie schon vor Sonnenaufgang auf und streifte durchs Dorf. In den Trümmern des Hauses von Diran verborgen suchte sie - solange bis sie unter einem Dachbalken auf den Alchimisten stieß, neben ihm lag eine Eule deren Federn bis auf die Kiele abgebrannt waren. Unbehagen durchzog ihren Körper, aber so friedlich und lächelnd wie er dalag sah er ganz und gar nicht nach einem Verfluchten aus. Aber er blieb ein gezeichneter Selbstmörder. Deswegen spuckte sie sicherheitshalber dreimal vor ihre Füße und drehte sich einmal um die eigene Achse.
"Sicher ist sicher. Nun, da unser Leben ganz und gar in Gottes Hand liegt und es einem Menschen nicht gestattet ist zu töten - ob sich oder andere ist gleich - und damit die Güte Gottes anzuzweifeln, der die Unschuldigen vor dem ungerechten Tode schützt, können wir den Alchimisten nicht in der geweihten Erde begraben, so wie unseren Kameraden. Was machen wir jetzt am besten mit dir?"
Nachdem sie ihn nachdenklich betrachtet hatte wandte sie sich um und suchte neben dem Kamin den Boden ab. Dort lagen Bücher in rauhen Mengen, die vielleicht Aufschluss darüber gaben was er hier im Verborgenen getrieben hatte. Sie steckte drei kleine Bücher ein, die am wenigsten verkohlt waren, um sie später Niccolo und Godfrey zu zeigen.
Auf ihnen stand in handgeschriebenen Lettern "Hegesias - Vom Elend der menschlichen Existenz", "Nero Claudius Caesar - Wie ich selbst Hand an mich legte und versagte" und "Hernando - Warum auf der Suche nach Gold zu sterben auch unterhaltsam sein kann".
Während sie vorsichtig über die Dachbalken aus dem Gemäuer herausbalancierte überlegte sie mit wem sie das Begräbnis des Toten am besten besprechen konnte. Sie würde wohl den Priester aufsuchen, wenn die anderen noch schliefen und sich dann noch ein wenig umhören.
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