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Thema: [Werwölfe IV] Tag 3

  1. #21
    Nachdem sie ohne viel miteinander zu reden Frühstück gegessen hatte erhob Lester sich wieder. Wenn die Werwölfe heute Nacht wirklich versucht hatten jemanden zu ermorden, dann müsste es doch wenigstens neue Spuren geben.
    "Entschuldigt mich, Mädchen, aber ich werde mal schauen ob ich zumindest neue Spuren der Werwölfe finden kann."
    Damit begab er sich nach draußen und nachdem er den Waldrand erreicht hatte begann er das gesamte Dorf zu umrunden. Es dauerte einige Zeit, aber schlussendlich konnte er tatsächlich Klauenabdrücke entdecken die ins Dorf und auch wieder hinaus führten. Die Werwölfe waren also putzmunter wie eh und je. Bloß warum war dann niemand gestorben?
    Nachdenklich setzte er sich auf einen Stein und starrte in die Wälder. Plötzlich verformten sich die Bäume zu Teufelsfratzen und Äste schossen wie Tentakel auf ihn zu um ihn in die Finsternis zu zerren. Er sprang auf und versuchte zu fliehen, doch ein Ring aus Feuer erwachte um ihn herum zum Leben und breitete sich in alle Richtungen aus. Panisch schaute er sich um und erblickte menschliche Schemen innerhalb des Feuers, welche Todesqualen ausstießen. Lester versuchte sich die Ohren zuzuhalten um ihre Schreie nicht hören zu müssen, aber es brachte nicht das geringste.
    "VERSCHWINDET! LASST MICH IN RUHE!!!"
    Und wie auf Kommando löste sich die Vision in Luft auf. Schwer atmend stürzte er zu Boden und übergab sich.
    Was war das nur für eine Vision? Etwa auch eine Erinnerung an seine Vergangenheit? Wenn ja, dann musste er die Hölle auf Erden erlebt haben.

  2. #22
    Tief im Düsterwald war Ewald Braungard schon seit einigen Stunden bei der Arbeit, als er sich dazu entschloss eine kurze Pause einzulegen.
    Er legte die Axt neben sich und hockte sich auf einen der gefällten Baumstämme. Wie er da so hockte machte er sich Gedanken über die ihm wieder einmal bevorstehende Entscheidung. Die letzten zwei Tage hatte immer irgendjemand sie ihm abgenommen, nicht wörtlich aber er musste nicht lange abwägen wer verdächtiger war.
    Beim Söldner war es offensichtlich gewesen, es war zwar eine falsche Entscheidung gewesen, aber mit seinem Verhalten hatte er seine eigene Chancen verspielt, auch wenn er Ewald doch ein wenig Leid tat, er war noch wirklich jung und vielleicht war es einfach der Gedanke zu Sterben, der ihn in den Wahnsinn trieb.
    Dafür hatten die Dorfbewohner immerhin beim Alchimisten wieder Glück gehabt und dabei war es doch so leicht gewesen ihn zu entarnen. Vielleicht hat die Mitarbeit mit den Wölfen ihn noch wahnsinniger gemacht als er sonst war.
    Doch unabhängig der gestrigen Entscheidung, wenn man dem Hauptmann Glauben schenken konnte, war heute wieder eine gefragt und diesesmal war sie schwerer als je zuvor. Es war praktisch unmöglich mit absoluter Sicherheit zu sagen, welcher von den noch lebenden ein Lykantroph war.
    Selbst die Hexenjäger die mit dämonischen Bestien vertraut waren wussten nicht wie sie vorgehen sollte, wie sollte Ewald, als einfacher Holzfäller, da mit Sicherheit entscheiden können wer gehängt werden sollte?

    Ewald kam zu dem Entschluss bis zur Versammlung am Abend zu warten, ihm selbst fielen keine guten Argumente ein mit welchen man abwägen könnte wer eher ein Werwolf sein mag, aber vielleicht hatte ein anderer ja eine gute Idee.
    Nach dieser Entscheidung stand Ewald auf, nahm die Axt in die Hand und machte sich wieder an die Arbeit. Kurz bevor er dem Baum den letzen Schlag gab rief er noch aus: [FONT=Book Antiqua]"Baum fällt!"[/FONT]

  3. #23
    An diesem Tag kam Winfried überhaupt nicht aus den Federn. Das hatte gleich mehrere Gründe: Nach seinen fehlgeschlagenen Anschuldigungen gegenüber Lester wollte er den Bogen nicht weiter unnötig überspannen, und entschied sich trotz allem, sich zunächst zurückzuhalten und Winfried verspürte derzeit nicht die Lust, sich weiter die missbilligenden Blicke der anderen Dorfbewohner einzufangen.
    Zudem schien es heute ein eher ruhiger Tag zu werden, der überhaupt nicht seine Aufmerksamkeit benötigte, zumal sich eh wieder einmal düstere Wolken über Düsterwald zusammenzogen. Nach all der Hektik der vergangenen Tage also nahm sich Winfried seinen wohlverdienten Schlaf. Zwar wohnte er nur zur Untermiete in einem kleinen Fachwerkhaus, doch zu allem Überfluss hatte er seltsamerweise noch keine Geräusche von seinem Gastwirt vernommen, die ihn sonst nur allzu früh aus dem Bett trieben...

  4. #24
    Eine unruhige Nacht voller Angst, ein Tag voller Furcht sein Gesicht zu zeigen, er, Mitverantwortlicher für den Tod eines Menschen...
    Aber er konnte sich nicht ewig verstecken, es war die Weisheit seiner verstorbenen Mutter die ihm für nur eine Sekunde durch den Verstand schoss und ihn aus der Apathie riss, "Wer versuchet, der kann verlieren. Wer es erst garnicht versucht, der hat bereits verloren"
    Callan verließ sein Haus, ohne dem Nebengebäude in dem sein Arbeitsraum war auch nur eines Blickes zu würdigen, was sonst zu seinem täglichen Morgenritual gehört.
    Er schlenderte nachdenklich durch das Dorf, begab sich ohne Umwege direkt auf Lesters Taverne zu, er musste wissen was passiert ist, während er ohne sich zu regen in seiner Hütte lag, nichts, rein garnichts drang in diesen Stunden in seinen vor Verzweiflung erfüllten Kopf.

    Als er die Taverne betrat, setzte er sich an den erstbesten Tisch und wartete, wartete darauf, dass ihn irgendjemand anspricht, er selbst wusste nicht was er je hätte sagen sollen, wie er hätte erklären sollen, dass er nicht anwesend war.

  5. #25
    Es war einige Zeit vergangen, seit Lilith sich an dem Grab niedergelassen hatte, und eher schlecht als recht versuchte, irgendeine Melodie zusammen zu bringen. Nach einer Weile legte sie die Flöte zurück in das Kästchen und stellte jenes auf das Grabmal. "In nächster Zeit werde ich wohl nicht mehr zum Üben kommen." ,sagte die Bäckerin leise. "Aber falls ich das hier überlebe, werde ich zurück kommen und erneut auf dieser Flöte spielen." Sie wandte sich nun ab und trat den Rückweg an. Stehlen würde das Instrument bestimmt niemand, so selten wie sich jemand hier her verirrte.

    Etwas melancholisch kam Lilith wieder zu dem Weg, der an dem Trümmerhaufen, der Dirans Haus gewesen war, vorbei führte. Inzwischen hatten sich dort schon ein paar Leute eingefunden, es hatte allerdings den Anschein, als wäre keiner der ansässigen Dorfbewohner hier. Es interessierte wohl niemanden besonders, was mit dem Alchemisten geschehen war, und auch sie selbst musste sich eingestehen, dass sie Konrads und Ralfs Tod um einiges mehr getroffen hatte... obwohl sie keinen von beiden wirklich gekannt hatte.
    Würde es ihr ähnlich ergehen? Wen hatte sie im Dorf, der wirklich um sie trauern würde? Lilith warf einen zaghaften Blick zurück, wo die Gräber zahlreicher Verstorbener still nebeneinander lagen. Wenn der Tag gekommen war, wer würde sie an ihrem eigenen Grab besuchen?

    Kurzzeitig umspielte ein Lächeln die Lippen der Bäckerin, da ihr beigebracht worden war, auf jede erdenkliche Situation stets mit einem Lächeln zu reagieren, und ihre wahren Gefühle verschlossen zu halten. "Selbst Schuld. Hättest du dich doch einmal um etwas anderes, als das Backen gekümmert." ,sagte sie zu sich selbst und setzte ihren Weg fort.

  6. #26
    Godfrey stocherte missmutig mit seinen schweren Stiefeln in den Überresten des zerstörten Hauses. Er wusste nicht, wonach die anderen Ausschau gehalten hatten, aber er würde nach versengten Haarbüscheln Ausschau halten und vergrabenen Knochen oder Dinge, die auf eine veränderte Lebensweise hingedeutet hätten - doch er wurde enttäuscht und verärgert kratzte er sich am Hinterkopf, nahm dann seinen Hut ab, als er schließlich die Leiche Dirans fand, die durch die enorme Hitze fast auf Kindergröße zusammengeschrumpft war und auch nur undeutlich zu erkennen, eine fast klumpige Masse.
    Aber Godfrey hatte Erfahrung mit verbrannten Leibern, wie er sich grimmig lächelnd eingestehen musste und so packte er die Überreste in einen groben Sack, den er sich vorher beim Wirt noch ausgeliehen hatte.
    Als er schließlich fertig war, sah er aus wie ein Mohr und er fühlte sich schmutziger als er tatsächlich war, kostete es ihn doch deutliche Überwindung, die sterblichen Überreste eines Ketzers und dazu noch Selbstmörders aus dem Dreck zu kratzen.
    Das der leichte Nieselregen die fettige Asche und den tiefschwarzen Ruß auf seinem Gesicht und von seiner Kleidung nicht waschen konnte, verdross ihn noch mehr und wie ein einsamer Lumpensammler schlurfte die massige Gestalt - in nasser Rüstung, bewerht mit einem Hut von dessen Krempe der eiskalte Regen in seinen Nacken tropfte und dem Sack über die Schulter geworfen in Richtung des Friedhofs. Dort angekommen, bekreuzigte er sich in Richtung des Grabes von Konrad, ließ den Sack fallen und genehmigte sich einen tiefen Schluck aus seinem Flachmann, die Wärme, die der scharfe schottische Schnaps dort hinterließ, zufrieden grummelnd zur Kenntnis nehmend.
    Schließlich schlurfte er weiter durch das sattgrüne Gras, von dem die Tropfen perlten und in respektvollem Bogen ging er um die geweihte Erde herum, da ihm seine unheilige Fracht augenscheinlich nicht geheuer war. Schließlich fand er eine Lichtung, nicht weit vom Dorf und - noch viel wichtiger - auch in Ruf- und Blickreichweite desselbigen - wo die Bäume ein fast perfektes Rund bildeten und wo er einige giftige Pilze ausmachen konnte, die - so lächelte er grimmig - dem seltsamen Alchemisten wohl gefallen hätten, in seinem unheiligen Tun.
    Der leichte Regen wurde aufdringlicher, so schien es ihm und der Wind vielleicht ein bisschen klammer, als er sich daran machte, ein kleines Loch zu graben...

    Als Dirans sterbliche Überreste schließlich darin verschwanden, bekreuzigte er sich.

    "Erzengel Michael, Herr der himmlischen Scharen. Bete den heiligen Gregorius auf dieses Grab, auf dass er Wache halte, heute und immerdar und den Leib zerschunden und die Seele im Fegefeuer halte, so dieser tote Heide und Ketzer niemals mehr auferstehen soll aus den Qualen der Hölle und dort bleibe - bis in alle Ewigkeit."

    Damit machte er sich auf den Weg zurück in das Dorf.
    Davor jedoch passierte er den Friedhof , den er nun zu durchqueren wagte, da er sich von seiner schändlichen Fracht befreit hatte. Zuvor allerdings strich er sich den ärgsten Matsch von der Rüstung, gefolgt von respektvollen Innehalten und dem langsamen Vorbeischreiten an den Gräbern. Als er jedoch die Bäckerin ausmachen konnte, die dort am Rand des Friedhofs war, neigte er den Kopf zum Gruße, tippte sich an den Hut und es schien, als würde er das erste Mal an diesem Tag wieder lächeln... wobei er jedoch dank seines schwarzen und dreckigen Gesichtes mehr wie ein Spuk wirkte, denn wie ein Galan.

    Zumindest hatte er das Dorf vor einem Wiedergänger beschützt, gestand er sich zufrieden ein, die Schaufel schulternd und nun zufrieden den restlichen Weg in das Dorf zurücklegend, wo er dann schließlich klatschnass und vollkommen dreck- und rußverschmiert auch ankam.

    Er nahm sich vor, Nicolo auf die Überreste des Hauses anzusetzen und zu hoffen, der gelehrte Mann würde vielleicht einige Werke retten können oder zumindest einen Hinweis auf verdächtiges Verhalten geben können, verärgert war er nur, dass er seltsamerweise keine intakten Bücher hatte finden können, als hätte sie eine andere Macht ihm vor der Nase weggeschnappt.

    Endlich kam er an die Taverne, wo er seinen Mantel ablegte, ebenso wie seine Rüstung und seinen Hut und nur das grobe, verschwitzte und tausendfach geflickte Leinenhemd anbehielt und sich dann zu waschen begann - ein Berg aus Muskeln und Narben, der an der einfachen Aufgabe fast verzweifelte, den Ruß von seiner Haut zu waschen...

  7. #27
    Benommen kehrte Lester in die Schänke zurück und ließ sich auf einen Stuhl fallen ohne die anderen Anwesenden wirklich wahrzunehmen. Er atmete tief durch und schloss die Augen...jedoch riss er sie sofort wieder auf um das flammende Inferno vor seinem inneren Auge zu verdrängen. Schwankend erhob er sich, wankte zur Bar und goss sich etwas hochprozentiges ein.
    Das Getränk brannte höllisch in seinem Hals, aber dafür schwand die Feuersbrunst in seinem Geiste und er konnte wieder klar sehen. Sich umsehend entdeckte er Godfrey und grüßte ihn. Dann fiel sein Blick auf Callan. Er stieß sich vom Thresen ab und begab sich zu ihm.
    "Euch sieht man in letzter Zeit fast gar nicht. Habt ihr euch wegen der Werwölfe etwa in eurem Haus verschanzt?"

  8. #28
    Callan, der sein Gesicht in den Händen vergraben hatte, schreckte hoch als man ihn ansprach.
    Er schaute kurz verwirrt zu Lester hoch, er blinzelte, versuchte die nahende Umnebelung, die seinen Geist wieder zu erfüllen drohte, zu verdrängen.
    "Ich...äh, ja, die Wölfe..." Er legte seine Stirn kurz in Denkfalten, "Lester...was ist passiert als ich...unabkömmlich war? Ich muss alles wissen, ich will und kann mich einfach nicht mehr verstecken." Sein Gesicht, was eigentlich versuchte ernst dreinzublicken, zerfloss in eine Mienedie mehr von Angst und Verzweiflung zeugte.

  9. #29
    Godfrey blickte hoch, als er den Gruß Lesters vernahm und als er zackig salutierte, konnte Lester unmöglich den aufglimmenden Keim tiefen und kriegerischen Respekts übersehen haben, mit dem der Schotte den Hauptmann anstierte, als dieser den Weg in seine Taverne zurücklegte.

    "Er wird, er wird...", dachte sich der alte Hexenjäger und musste prustete mit grimmiger Wut in das Wasser in seiner Handfläche, die seine Haut mittlerweile prickeln ließ, innerlich jedoch fletschte seine Seele grinsend die Zähne, als er sich an den gestrigen Tag zurückerinnerte, an dem der Hauptmann gespürt hatte, was es bedeutete, zu führen.
    " 'Er schmiedet sich langsam selber, er bleibt das Eisen, sein Staat und die seinen sind abwechseln Hammer, abwechselnd Amboss. Kriege machen ihn glühend, Konflikte tauchen ihn ins kalte Wasser, Zuspruch und Kritik sind sein Ölbad. Hervor geht eine ausgezeichnete Waffe, ein Schwert, geeignet zum Kampf wie zur Diplomatie.' , Le roi, von Nicolo de Beauvais, zeitgenössisch.
    Gott und Michael gebt, dass er uns noch lange erhalten bleibt, nun, da er an Kraft gewinnt."


    Damit nahm Godfrey wieder den Kampf gegen den Schmutz auf...

  10. #30
    "Nichts gutes ist passiert, leider. Wir haben versucht die Werwölfe ausfindig zu machen und zu hängen, aber der Söldner Ralf war scheinbar keiner und als wir den Alchemisten Diran hängen wollten hat dieser sich einfach in die Luft gejagt, so das wir nichtmal mit Sicherheit sagen können ob er zu diesen Bestien gehört hat oder nicht.
    Dafür haben die Werwölfe aber den Hexenjäger Konrad getötet. Es mag seltsam klingen, aber ich habe ein an den alten Hauptmann adressiertes Buch gefunden in dem unsere Situation geschildert und Konrad als Seher bezeichnet wird. Laut diesem sind auch noch andere Mächte hier am Werk, was erklären könnte warum heute niemand gestorben ist obwohl ich vorhin neue Spuren der Werwölfe entdeckt habe.
    "
    Aus den Augenwinkeln nahm er derweil wahr wie Godfrey mit dem Dreck kämpfte.
    "Habt ihr etwa in den Ruinen von Dirans Villa rumgewühlt oder warum seid ihr so schmutzig? Ich dachte nicht, dass es in diesen Trümmern noch irgendwas zu finden gäbe."

  11. #31
    Ewald entschied sich heute seine Arbeit etwas früher zu beenden als sonst, da er vorhatte das Holz das er die letzten Tage verarbeitet hatte zu seiner Hütte im Dorf zu bringen. Er hatte dafür einen Wagen hier, auf den er alles Holz stappelte. Besonders schnell kam er zwar nicht voran, aber schließlich erreichte er das Dorf. Er brachte den Wagen zu seiner Hütte und lud das Holz dort ab.

    Nach getaner Arbeit entschied sich Ewald etwas in die Taverne zu gehen.
    "Ein kühles Blondes könnte ich sicher gut vertragen", dachte sich Ewald.
    In der Taverne angekommen hockte er sich an den Tresen.
    [FONT=Book Antiqua]"Hauptmann Lester! Ein kühles Bier bitte."[/FONT], sagte Ewald zum Wirt.[FONT=Book Antiqua]"Und wisst ihr vielleicht ob irgendwas neues bezüglich den Wölfen herausgefunden wurde? Sonst wird das heute eine sehr schwere Entscheidung..."[/FONT]

  12. #32
    "Bedient euch ruhig. In den Keller runter und rechts rein, dann seht ihr es schon. Legt mir einfach das Geld auf den Thresen.
    Über die Werwölfe ist mir aber noch nichts weiter zu Ohren gekommen. Ich habe allerdings frische Spuren am Waldrand entdeckt, also waren sie heute Nacht auf jeden Fall aktiv. Wieso niemand gestorben ist weiß ich aber immer noch nicht...und vermutlich werden wir das auch nie herausfinden...
    "
    Damit wandte er sich wieder an Godfrey und warte auf eine Antwort.

  13. #33
    Normalerweise hätte Nicolo die Überreste von Dirans Villa untersucht doch er war sich sicher, dass Diran kein Werwolf war. Außerdem wollte er gar nicht wirklich wissen was der Alchimist für unheilige Dinge in seiner Villa gemacht hatte.
    Stattdessen saß Nicolo an Konrads Grab und überlegte wie er am geschicktesten gegen die Wölfe vorgehen sollte, doch er kam zu keinem Ergebnis. Deshalb beschloss er in Lesters Schänke zu gehen. Vielleicht hatte der Hauptmann ja etwas herausgefunden.

  14. #34
    Schlussends konnte auch Winfried nicht den ganzen Tag liegen bleiben. Die Sonne trieb ihn immer wieder dazu, sich hin- und her zu wälzen, bis er irgendwann zu wach war, um noch weiterschlafen zu können.
    Direkt nach dem er sich frisch und fertig gemacht hatte, glitt er die schmale Treppe runter ins Erdgeschoss, um nachzusehen, wo denn sein Gastwirt abgelieben war. Dieser war schließlich Schuster und so wäre es für Winfried eigentlich das normalste von der Welt gewesen, ihn in seiner kleinen Werkstatt anzutreffen. Umso verwunderter war Winfried, als er ihn vergeblich suchte. Er musste gar feststellen, dass der sonst so fleißige Meister an diesem Tage wohl bisher kein einziges Mal sein Werkzeug in der Hand gehabt hatte. In Haus und Werkstatt herrschte eine geradezu gespenstische Ruhe. Als der junge Schreiberling zaghaft an der Tür zum Schlafgemach klopfte und vorsichtig eintrat, musste er feststellen, dass der Gesuchte letzte Nacht anscheinend nichtmal in seinem Bett gelegen hat. Was war bloß mit ihm geschehen? Noch während sich Winfried darüber den Kopf zerbrach, verließ er das Gebäude und schlenderte durch die Dorfstraßen, in der Hoffnung, einen Hinweis über das mysteriöse Verschwinden finden zu können.

    Geändert von Edmond Dantès (30.08.2010 um 18:38 Uhr)

  15. #35
    "So ist es, mein Hauptmann.", grollte Godfrey, während er sich seine langen Haare auswrang und dann schnell zu einem Zopf flocht, den er sich - kurz erschaudernd - klatschnass und kalt wie er war, einfach in den Nacken legte und unter seine Tunika schob.
    Dann kam er an die Taverne heran, wobei er mürrisch seine rechte Schulter massierte, die wohl im kalten Regen steif geworden war und ehe er über die Schwelle zum warmen Haus des schäumenden Gerstensaftes trat, rümpfte er noch einmal die Nase gen Himmel, um Petrus sein Missfallen zum Ausdruck zu bringen, dann stellte er seine Lederrüstung auf einen Stuhl, seinen Mantel legte er über die Lehne und er nahm am Tisch des Hauptmanns Platz.
    "Ich habe außerdem dafür gesorgt, mein Herr, dass dieser Ketzer kein Wiedergänger wird um als Ghul über uns herzufallen, wie ich es damals einmal im sogenannten "dritten Rom" erlebt habe."
    "Godfrey meint damit die Stadt Moskau", zwinkerte Nicolo den anderen beiden am Tisch zu und Godfrey nickte brummend.
    "Es war das einzig Richtige und dieser Diran scheint sonst keine Freunde gehabt zu haben, im Dorf. Ansonsten habe ich nicht das Geringste gefunden, so gern ich mehr zu berichten hätte, aber die Wölfe sind uns eine Schnauzenlänge voraus und geben sich nicht die geringste Blöße."
    Er hustete einmal keuchend und schneuzte sich lautstark die Nase, dann meinte er leise.
    "Und mit der Moral der euren scheint es auch nicht zum Besten zu stehen, mein Herr. Lasst mich uns Vieren einen Schnaps ausgeben, einen scharfen, wohlgemerkt."

  16. #36
    Lester bezweifelte zwar, dass Schnaps die Moral sonderlich heben würde, aber natürlich lehtne er nicht ab. Doch während sie tranken erinnerte er sich wieder an den Zettel, der ihm gestern zugesteckt wurde. Irgendwo müsste er doch noch...ah, genau.

    "Der Hüter hocher und goldener Herzen kann auch scharf nach Schafen greifen. Wo auch immer du ihn findest, WENN du ihn überhaupt findest, wirke verzaubert und von seinen Worten interessiert, dass er dich als Dukatenesel sieht. Seine gierigen Worte sind der Schlüssel zum verschollenen Geheimnis unseres willigen Dichthelmträgers. Seine Interessen sollen auch deine sein, und die Türe wird sich dem grünen Himmel öffnen, welcher alles verändern wird. Denke an meine vorigen Worte, denke an tausend Sinne und fünfhundert Gedanken und lasse dich nach Eden führen. Wenn du meine Botschaft richtig deutest, wirst du dich durch dein erlangtes Wissen einen wollreichen Hirten nennen können. Doch merke auch Folgendes: Reden ist Silber, schweigen Gold. Jeder Henkersname kann dich von deinem reichen Ziel entfernen. Doch mehrdeutige Worte sagen sowohl viel Unschuld als auch Schuld aus. Zu diesen solltest du greifen. אלוהים יהיה עמך."

    Hm...worauf sollte das hinweisen. Es klang ganz schön hochtrabend...und wirke verzaubert...von seinen Worten interessiert...Dichthelmträger...
    sollte das auf Andreas hinweisen?
    "Godfrey, Raphael hat mir gestern diesen Zettel zugesteckt. Was meint ihr, soll er ausdrücken, dass Raphael Andreas für einen Werwolf hält? Hat jemand den Dichter heute überhaupt schon gesehen?"

  17. #37
    Ewald wollte zwar ein Bier holen aber der Schnapps den der Hexenjäger ihm anbot lehnte er natürlich nicht ab.
    Während er trank horchte er den Worten der Anwesenden.

    "[FONT=Book Antiqua]Ihr beschuldigt diesen Tunichtgut? Der wäre doch gar nicht in der Lage seinen Arsch hochzubekommen um irgendwas praktisches zu tun, was für ein Werwolf wär das denn?[/FONT]", gab Ewald lachend von sich.

  18. #38
    Godfrey lehnte sich nach vorne und massierte abermals seine Schulter, während er sein verbliebenes Auge zusammenkniff und den Hauptmann aus seinem letzten Auge musterte.

    Er ließ sich Zeit mit der Antwort und schien genau nachzudenken, immer wieder wanderte sein Blick zu dem Zettel über den er mit schwieligen Fingerspitzen immer wieder darüberstrich, als würde es sich um das feine seidige Haar einer Prinzessin handeln, dann - als er den letzten Satz sah - ruckte sein Kopf nach vorne und er schnalzte geringschätzig mit der Zunge.
    "Arabische Worte?", murrte er und blickte sich nach Nicolo um, in der Hoffnung, der Gelehrte würde ihm mehr dazu sagen können.

    Geändert von Daen vom Clan (30.08.2010 um 19:48 Uhr)

  19. #39
    Mit den Händen in den Taschen ging Raphael an der Taverne vorbei. Durch ein Fenster erblickte er Lester und Godfrey, sie scheinen über den seltsamen Zettel zu sprechen. Raphael öffnet die Tür, geht in die Taverne und setzt sich unauffällg an den hintersten Tisch in der Ecke und beobachtet die beiden.

  20. #40
    Manchen Leuten fehlt scheinbar das nötige Gespür, ein Gefühl für soetwas, vielleicht auch nur das Glück. Roland hatte die Szenerie, die sich am ehemaligen Anwesen abspielte und dem immer mehr Personen zuteil wurden, einige Zeit lang beobachtet. Er sah, wie der Hexenjäger die Leiche das Alchimisten fand und dann mit dieser von dannen zog. Er sah, wie diverse Personen kamen, einen kurzen Blick über alles warfen und dann in der Taverne verschwanden. Fast schien es, als würden sie nach einer Antwort suchen, von der sie wussten, dass sie ohnehin nicht dort zu finden war.

    So füllte sich zunehmend die Taverne und das Interesse, welches eben noch vollends der Ruine zu gelten schien, wanderte nun in Richtung Alkohol. Alles in allem beruhigte sich alles ein wenig und wenn auch immernoch einige Leute kamen, um ihr Glück in den Trümmern zu suchen, so war es alles in allem bereits wieder vorbei, bevor es überhaupt angefangen hatte. Roland griff unwillkührlich in seine Hosentasche, welche schon seit längerer Zeit wieder repariert werden musste, aber immernoch ihren Zweck erfüllte, nämlich Dinge aufzubewahren und bemerkte dabei, dass seine Karte immernoch dort drinsteckte. Dabei erinnerte er sich, dass die Hexenjäger noch gestern vor hatten, diesen Berg aufzusuchen. In letzter Zeit hatte Roland diese Karte oft benutzt und sie noch öfter angesehen, in der Hoffnung, irgendwo doch ein Indiz zu finden, das ihm dabei helfen könnte, die Werwölfe zu enttarnen und so war es auch dieses mal. Er sah sich seine Markierungen an und durchdachte erneut, dass jemand mal am Berg nachsehen sollte. Er zählte mehrmals die Kreuze, um daduch schließen zu können, wie viele es waren. "Das ist wohl die wichtigste Frage: wie viele Angreifer sind es? Sind es überhaupt Angreifer, oder was ist ihre Absicht?" alle diese Gedanken schoßen Roland unwillkührlich in den Kopf, doch er wusste, dass es nicht so einfach sein würde, darauf eine Antwort zu finden. "Es muss noch etwas anderes geben, irgendetwas, das ich übersehen habe..." wieder und wieder überblickte er Karte und Szenerie im Wechsel, doch es wollte sich ihm nicht offenbaren.

    Ein jäher Schmerz riss Roland aus seinen Gedanken und alsbald erblickte er ein Brett, welches sich vor seinen Kopf gelegt hatte, bzw. er stellte fest, dass er sich mitten in der Ruine befand. Scheinbar hatte sich Rolands Gedanken wieder einmal verselbstständigt, bzw. er war während seiner Überlegungen mal wieder losgelaufen. "Ist es denn so schwer, eine Lösung zu finden...?" So blickte Roland auf den Platz der Karte, an dem Dirans Anwesen sein musste und da fiel ihm auf, was an allem gefehlt hatte: so viele Spuren es auch gab, dort waren nahezu keine zu finden, im Gegenteil: es war, als wollten die Werwölfe diesen Platz meiden! Unweigerlich begann Roland auf der Stelle an zu graben. Selbst wenn so vieles bei der Explosion und dem Brand zerstört wurde, eine Schaufel, oder was es auch immer war, konnte er relativ schnell auftreiben. Roland war so in Eifer versunken, zu graben, dass alle anderen Dorfbewohner in der Nähe, aufgescheucht duch den Lärm, den er produzierte, zu ihm blickten, wenn auch aus weiterer Distanz. Roland grub immer weiter und immer tiefer, bis er irgendwann auf Holz stieß, zumindest hörte es sich so an. Er räumte den Schutt beiseite und fand eine hölzerne Falltür vor sich. Mit ein wenig Druck und mit der Hilfe der Physik gelang es ihm endlich, diese Tür aufzusperren. Bis auf eine alles umfassende Dunkelheit, konnte Roland nichts ausmachen. Nichtsdestotrotz sprang er ins ungewisse, wobei er sich fast einen Knöchel verstaucht hatte.

    Dort drinnen roch es nach Schwefel und Ammoniak. Das wenige Licht, das durch die Luke eindrang, konnte den Raum, was es augenscheinlichst war, genügend beleuchten, um ein modernes Labor zum Vorschein zu bringen. Es war praktisch unberührt von der Explosion, lediglich die Erschütterung schien einige Substanzen freigelassen zu haben. Roland musste sich erst noch an die Dunkelheit gewöhnen und nach einiger Zeit offenbarten sich ihm weitere Details. So sah er mehrere Bücherregale, in denen merkwürdige Schriften zu stecken seinen. Wahllos blätterte Roland in diesen herum, bevor er sie wieder zurück steckte. Dann sah er einige Blätter auf einem Tisch stehen und was er sah, war äußerst erschreckend: es waren Schriften über Werwölfe! Bei näherem Hinsehen, erkannte Roland, was es mit den Schriften so auf sich hatte, sie waren dazu gedacht, diese unheiligen Kreaturen zu vernichten. Scheinbar hatte Diran mit einer Tinktur experimentiert, welche Werwölfe vergiften sollte, aber alle anderen Lebewesen unberührt ließ. "Wie lange wusste er davon? Das würde erklären, warum sie ihn niemals angegriffen haben. Zu blöd...jetzt haben wir ihnen ein Problem abgenommen... VERDAMMT" Roland war so laut, dass es selbst draußen zu hören war. "Was jetzt? Das ist etwas, was der Hauptmann schnellstens erfahren sollte!!!" mit diesen Worte musste Roland allerdings feststellen, dass er nicht so leicht wieder aus dem Raum rauskommen würde, da es scheinbar keine Treppe gab. "Ich wette, der hat irgendwo einen Geheimgang, der muss hier irgendwo in der Nähe sein..."

    Roland suchte also einige Zeit nach einem Hinweis auf solch einen Gang und wie der Zufall es so will, hatte er diesen nach guten 1,5 Stunden gefunden. Erschreckender war allerdings, wo er wieder heraus kam: Roland war im Kellergewölbe der Taverne! So eilte er hinauf, wo er auch gleich Lester fand, welcher sich gerade unterhielt. "Ich habe da etwas Interessantes entdeckt, was äußerst wichtig für die Zukunft sein könnte!" sprach Roland zum Hauptmann.

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