Animation und Musik sind absolut genial.
Der Film setzt aber definitiv voraus, dass man die Serie gesehen hat, andernfalls wird man wohl nur sehr schwer folgen können. Mir wäre ein eigenständiger, in sich geschlossener Film lieber gewesen, aber dann hätte er noch wesentlich länger sein müssen. Und selbst jetzt haben Handlung und Charakterentwicklung schon sehr unter dem Zusammenstauchen auf Filmlänge gelitten. Die Handlung ist sehr sprunghaft und ohne Überleitungen kann man den ständigen Szenenwechseln nur sehr schwer folgen. Die Dialoge mussten natürlich auch ordentlich gekürzt werden, so dass die Motive der verschiedenen Figuren nur ansatzweise klar wurden. Das liegt natürlich auch daran, dass es im VN einen Erzähler gab, während der Film das alles aus den Figuren heraus entwickeln muss.
Die Figuren allerdings leiden natürlich darunter, dass auch die Dialoge gekürzt werden mussten. Zum Beispiel kommt Lancers lockere, schelmische aber trotzdem aufrichtige Art im Film nicht richtig rüber, dort fehlt ihm die lockere Verspieltheit. Im VN war er dadurch ein schönes Gegenstück zu Archer, aber das wird im Film nicht deutlich. Caster, Kuzuki, Illiya und Berserker sind auch darauf reduziert worden, die Handlung voranzutreiben.
Trotzdem mussten alle diese Handlungspunkte abgearbeitet werden, so dass dazwischen kaum Zeit blieb, um auf Shirou oder Archer einzugehen. Man konnte zwar zwischendurch Versuche erkennen, die Unterschiede zwischen Shirou und Archer zu betonen, aber es wurde zu wenig darauf eingegangen. Die ganze Legendary-Hero-Problematik wurde bis zum Ende aufgeschoben und dann in ein paar Sekunden abgehandelt. Im VN haben vor allem Rins Traumsequenzen zur Erklärung von Archers Entwicklung beigetragen. Der Film nimmt sich für sowas keine Zeit und kann die Tragik der Figur dadurch nicht gut genug rüberbringen.
Ein Film von nur knapp über 100 Minuten Länge reicht zeitlich einfach nicht aus für Unlimited Blade Works. Die Produzenten haben sich sichtbar Mühe gegeben, alle wichtigen Handlungspunkte unterzubringen und den VN möglichst 1:1 umzusetzen, aber leider gingen dabei viele Details, die (mir) wichtig gewesen wären, verloren.