Tokyo God Father war schräg aber gut, ziemlich gut. Die etwas außergewöhnliche Story kombiniert mit noch außergewöhnlicheren Charakteren ergeben einen richtig herzerwärmenden aber auch teils urkomischen Film. Ich wusste ja im Vorfeld, dass der Cast ein wenig anders ist als üblich (3 Obdachlosen, wovon einer ein Tunte ist) aber so schräg hätte ich die Charaktere und den Humor nicht eingeschätzt, es gab so unglaublich viele lustige Szenen, die von wahnsinnig komischen Gesichtsausdrücken der Charaktere komplettiert werden. Aber auch neben dem Humor konnten sie mit guter Charakterentwicklung glänzen. Die Handlung wird zwar von auffällig vielen Zufällen getragen aber das soll wohl so sein, es ist immerhin eine Weihnachtsgeschichte. Lediglich das schon fast lächerlich spektakulär ausgefallene Ende passt IMO nicht ganz dazu aber darüber kann ich gut hinweg sehen. Optisch gewohnte Satoshi Kon-Kost, nur dass man sich hier bei den Gesichtsausdrücken und Bewegungen mehr Freiheiten erlaubt hat, was wie gesagt ganz gut gepasst hat. Der Soundtrack war teils auch sehr schräg, man nehme da nur der Ending Song, was in diesem Fall aber natürlich kein Nachteil ist.
Insgesamt konnte er Perfect Blue zwar nicht ganz vom ersten Platz stoßen aber es hat nicht viel gefehlt, 4+/5.

Jetzt bin ich unschlüssig, ob ich mir dann Perfect Blue wieder mal anschaue oder doch Kaikisen zu Gemüte führe. Bei ersterem muss ich wohl der Vollständigkeit halber auch noch Paranoia Agent nochmal gucken.