Nadeschka war sich nicht sicher, wann der Himmel begann sich zu verdunkeln. War es schon gestern bei der Hinrichtung des Söldners oder doch erst heute beim Fund der Leiche oder gar zu Beginn der Beerdigung? Wie auch immer, als wäre es ein Zeichen, klarte der Himmel wieder auf. Die Wolken verschwanden hinter den hohen Bäumen um Düsterwald und die Sonne strahle fast spottend auf die Szenerie des heimgesuchten Dorfes hinab.
Vom Wetter mal ganz abgesehen hatte Nascha Sorgen. Der Dolch den sie unter ihren Gewändern verbarg, war nicht mehr als ein Symbol. Einer der Jäger höchstselbst war gefallen, neben den seinigen, ohne dass sie es gemerkt hätten. Nein, ein Dolch vermochte sie nicht zu schützen. Der einzige Schutz konnte nur darin bestehen, den Wolf zu hängen. Nascha ballte die Faust. Sie konnte ihre Schwester nicht beschützen, nein sie konnte nicht mal sich selbst schützen, wenn die Wölfe es darauf anlegten. Ihr Blick verschwand in den Tiefen des klaren Himmels. Was konnte sie nur tun?