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Thema: [Werwölfe IV] Tag 2

  1. #21
    Stumm betrachtete Lester das Begräbnis. Es würde sicher nicht das letzte seiner Art sein, denn wenn selbst ein Hexenjäger von einem der Werwölfe überrascht werden konnte ohne das irgendjemand etwas davon mitbekam standen ihre Chancen zu überleben alles andere als gut. Ihnen blieb gar keine Wahl als heute wieder jemanden zu hängen, denn was sollten sie sonst tun?
    Bis in die Nacht hinein zu warten und hoffen die Werwölfe auf frischer Tat zu ertappen würde höchstwahrscheinlich nur weitere Opfer fordern.
    Fliehen konnten sie jedoch auch nicht, denn die nächste Stadt war mehrere Tagesmärsche entfernt und mitten in der Wildnis hatten die Werwölfe wesentlich bessere Chancen sie zu töten.
    Als Godfrey Karten ins Grab fallen ließ holte Lester eine Flasche seines besten Weins hervor und legte sie dem toten Hexenjäger ins Grab.
    "Ich kannte sie zwar kaum, aber da sie versuchten unser Dorf zu retten haben sie sich diesen edlen Trunk auf ihrem Weg ins Jenseits redlich verdient."
    Daraufhin bekreuzigte er sich und verließ die Grabstätte.

    Für einige Zeit wanderte er ziellos umher und versuchte die Ereignisse des Morgens zu verdrängen, aber natürlich gelang es ihm nicht. Sie würden ihn noch den Rest des Tages verfolgen und selbst wenn er sie bis zum Abend verdrängen sollte würde er vermutlich wieder von Alpträumen geplagt werden. Wenn sie doch bloß einen der Werwölfe hängen könnten.
    Plötzlich fand er sich vor dem Lagerhaus wieder und erinnerte sich an die gestern angelieferten Kisten. Was da wohl drin sein mochte?
    Schnell begab er sich hinein und suchte die Kisten auf. Mit bloßen Händen könnte er sie wohl kaum öffnen, aber irgendwo liegt sicherlich ein Brecheisen rum.

  2. #22
    Ewald hatte dem Begräbnis aus einger Entfernung beigewohnt, er kannte diesen Toten mit dem komischen Hut nicht und persönlich traf ihn sein Tod nicht, es schockierte ihn aber, dass selbst einer dieser Hexenjäger, der geübt und trainiert darin war übernatürliche Wesen aufzuspüren von genau einem solchen zerfleischt wurde, welche Chance hätte dann ein normaler Dorfbewohner? Gar keine.

    Ewald wusste, dass irgendwas geschehen musste, Lethargie würde ihre Situation nur verschlechtern.

  3. #23
    Auch Lilith hatte sich im Hintergrund gehalten, seit sie zum Lager gekommen war. Es gab nichts, was sie in dieser Situation hätte sagen wollen, aber das hatte nichts damit zu tun, dass die diesen Hexenjäger kaum gekannt hatte und es ihr nicht nahe ging. Ganz im Gegenteil.
    In regelmäßigen Abständen überfiel sie eine Welle der Verweiflung, die sie nur mit Mühe unterdrücken konnte, und sie war sich sicher, dass es einigen anderen genauso ging. Die Werwölfe hatten tatsächlich einen Hexenjäger getötet, und damit das Dorf nicht nur um einen starken Verbündeten beraubt, sondern um ein großes Stück Hoffnung. Wenn die Wölfe auch die anderen drei erwischten, dann war das ganze Dorf verloren...

    Wie durch einen grauen Schleier sah Lilith zu, wie Konrad beerdigt wurde, und die Worte, die am Grab gesagt wurden, vernahm sie kaum. Sie stand einfach nur stumm und leicht abwesend hinter den restlichen Dorfbewohnern, unfähig die panische Angst, die in ihr aufstieg, zu bändigen. Als es ihr nach einer Weile zu viel wurde, beschloss sie, in die Kapelle zu gehen. Vielleicht konnte ein Ort des Glaubens und der Ruhe sie ein wenig beruhigen.

  4. #24
    Lester, der Wirt und Hauptmann des Dorfes war der einzige Dorfbewohner, der mit den drei Hexenjägern am Grab stand, der Rest der Bevölkerung war in dem dichten Regen und dem damit sehr diffusen Zwielicht kaum auszumachen.
    Umso größer und edler wirkte die Geste des Wirtes, der - bis auf die Knochen durchnässt wie sie alle - bis zum Ende des Gebetes ausharrte und Konrad die letzte Ehre in Form eines guten Weines erwies.
    "Er hätte diesen Tropfen geliebt, mein Hauptmann", schnarrte Godfrey und schlug den Kragen seines Mantels hoch, sein wertvolles Schießpulver in den Innenseiten warm und trocken wissend.
    " 'Meine Tränen sind nicht salzig, mein Gemüt doch wolkenverhangen, heute gleicht der Himmel dem Galgen, also sucht ein Feuer euch und warmen Wein.' "Zitate Widukinds- Dux Saxonum, 778. Und der Sachse hatte Recht - wir sollten uns ein trockenes Domizil suchen, einen scharfen Schnaps auf meine Geldkatze trinken und dann das kochende Blut des Krieges unter unsere Feinde tragen, bevor alles zu spät ist."
    Nach dem letzten Satz war er verstummt und nur undeutlich nahm er die Schemen wahr, die eingeschüchterten Dorfbewohner, die nicht ein und nicht aus wussten und sich nach einem starken Anfüher sehnten, gefangen im reinen Schock purer Lethargie.

    "Redet mit den Euren, Hauptmann Mundschenk, sie sind vollkommen verängstigt und selbst ihr Tagwerk zittert ob ihrer gefrorenen Herzen. Gebt ihnen Arbeit und Hoffnung, diese Pflicht ist die Eure, auch wenn ich Euch jederzeit zur Seite stehen werde."

    Dann verschwanden die drei Hexenjäger in der Taverne Lesters, wo Godfrey nicht nur ein bisschen Kupfer auf dem Tresen drapierte, sondern sich auch im Werte des Kupfers am scharfen Schnaps bediente und seinen beiden Kameraden einschenkte und nachschenkte, während seine schwielenübersäten Finger nur so über die Bauteile seiner Pistole flogen, diese einsatzbereit zu machen...

  5. #25
    Während des Begräbnisses hatte sich der Himmel zugezogen, fast so, als wolle er über den erlittenen Verlust weinen. Roland überlegte wie es nun weitergehen sollte, bald würde es mit regnen beginnen und es war kein einfacher Regen. "Wenn wir jetzt nur weitertrauern, bekommen die Werwölfe niemals was sie verdienen. Es wird bald regnen und dann werden die Spuren, die diese Bestien mit Sicherheit hinterlassen haben, verschwinden. Ich werde mich nocheinmal umsehen" Mit diesen Worten begab sich Roland nochmal zum Lager, um nach Spuren zu suchen. In diesem Moment begann es allerdings auch langsam zu nieseln und weit entfernt konnte man das Donnern eines heraufziehenden Unwetters hören.

  6. #26
    Auch Nadja, die wiedereinmal viel zu spät aufgewacht war, hatte das Begräbnis zusammen mit Nascha mitangesehen. Erst die Pferde, nun einer der Hexenjäger. Ihr Magen verkrampfte sich - nicht aus Trauer (sie hatte... Konrad? schließlich nur wenige Male flüchtig gesehen), sondern aus Angst. Wenn selbst ein Hexenjäger von diesen Werwölfen ohne Mühe auseinandergenommen werden konnte, wie würde es erst dem Rest des Dorfes ergehen? Oder gar ihrer Schwester und ihr?

  7. #27
    Nach ein paar Minuten war Lester fündig geworden und begann eine der Kisten aufzubrechen. Wie ihm zuvor aufgefallen war, waren die Kisten allesamt nummeriert, von daher hatte er mit Kiste Nummer 1 begonnen.
    Es dauerte eine Weile, aber schließlich gab der Deckel nach und offenbarte eine Ansammlung bizarrer Gegenstände. Kunterbunte Kleidungstücke, eine Kristallkugel, diverse Phiolen mit unbekanntem Inhalt und vielem mehr. Lester kramte etwas umher und entdeckte schließlich ein Buch in dem ein Zettel steckte.

    Werter Hauptmann Düsterwalds,
    ich bedaure ihnen mitteilen zu müssen, dass unsere Schwester Agatha Kaleschda vor kurzem von einem wütenden Mob am Scheiterhaufen verbrannt wurde. Jedoch ahnte sie ihren Tod voraus und bat uns ihnen diese Kisten mit ihren Hinterlassenschaften zukommen zu lassen. Am meisten würde sie vermutlich das Buch in dem dieser Brief lag interessieren.


    Anstatt weiterzulesen legte er den Zettel beiseite und besah sich das Buch.
    "Buch der Prophezeiungen...?"
    Skeptisch schlug er es auf, sah ins Inhaltsverzeichnis und blätterte kurz darauf hektisch einige Seiten weiter.

    Die Tragödie Düsterwalds
    Tief in den Wäldern liegt das Dörfchen Düsterwald,
    verschont von all dem Übel der Welt.
    Doch um 1500 wird eine Bestie des Teufels es heimsuchen,
    verfolgt von 4 Jägern des Herrn.
    Die Bestie verbreitet ihren Fluch und Tag für Tag wird
    der Tod Düsterwald heimsuchen.
    Aber vor den Augen der Welt versteckt warten Mächte des Guten
    um das Unheil abzuwenden, doch offenbaren können sie sich nicht.
    Bevor sie jedoch ans Werk gehen können wird der mächtige Seher Konrad fallen...


    "Was zum...? Aber das kann doch nicht..."
    Hektisch blätterte Lester weiter, aber wenn es noch mehr von dieser Prophezeiung geben sollte war sie nicht in diesem Buch verzeichnet.
    Nacheinander brach er die anderen Kisten auf, aber keine Spur von weiteren Büchern, Pergamenten oder ähnlichem.
    Er wusste nicht wirklich was er davon halten sollte. Die Prophezeiung passte zu perfekt um falsch zu sein und in der Nacht konnte sich auch niemand an den Kisten zu schaffen gemacht haben, aber trotzdem erschien ihm das alles zu bizarr. Er blickte noch einmal auf den Brief. Laut diesem wurde er von einer Hexe geschrieben. War der alte Hauptmann etwa mit Hexen befreundet?


    Kurz darauf stürmte Lester in die Schänke, erblickte die Hexenjäger und ging zu ihnen. Bevor sie irgendwas sagen konnten legte er das aufgeschlagene Buch vor ihnen und deute auf die Prophezeiung.
    "Was halten sie davon? Ich habe es in einer der Kisten gefunden die gestern abgeliefert wurden. Scheinbar war der alte Hauptmann mit Hexen befreundet und eine von ihnen hat ihm vor ihrem Ableben das hier zugesandt."
    Sollte sich das Buch wahrhaftig als echt erweisen hatten sie vermutlich noch eine Chance. Lester wusste zwar nicht was diese versteckten Mächte des Guten sein sollten, aber sie waren auf jeden Fall ein Hoffnungsschimmer.

  8. #28
    Ewald war zwar zutiefst schockiert von dem was passiert war, aber im Moment konnte er auch nichts machen und bis zum Abend war noch eine Menge Zeit, also, dachte er sich, gehe ich doch zu meiner lieblichen Holzfällerhütte, rüste mich aus und gehe meiner Profession nach.

    Dort angekommen, zog er sich also seine dicken Stiefel an, denn es hatte gestern geregnet und Ewald wusste, dass der Boden des Düsterwaldes immer noch sehr feucht sein muss, da die Baumkronen das Licht der Sonne sehr gründlich abschirmten dauerte es immer sehr lange bis der Waldboden trocknete, an einigen Stellen war er sogar im Hochsommer noch triefend feucht, was sich auch in der Temperatur im Wald wiederspiegelte.

    Daher entschloss sich Ewald ebenfalls eine dicke Lederjacke anzuziehen, diese würde ihn warmhalten, da jedoch das Holzhacken eine sehr anstrengende Arbeit ist, würde es Ewald nach einiger Zeit in der Jacke zu warm werden, aber noch war dies nicht der Fall. Nachdem Ewald also Jacke und Stiefel fertig angezogen hatte, nahm er seine Axt auf, dabei fiel ihm aber, zu seinem Leidwesen, auf, dass sie dringend geschliffen werden müsste.

    Also zog Ewald seine Stiefel und die Jacke wieder aus und stellte beides auf die Bank vor seiner Hütte, begab sich mit der Axt in der Hand ins Haus und bereitet sein Schleifwerkzeug her, er erinnerte sich noch daran wie ihm sein Vater immer wieder eingetrichtert hatte, wie wichtig es sei eine scharfe Axt im Haus zu haben. Ewald machte sich ans Schleifen.

    Es dauerte nicht lange bis die Axt wieder in hervorragnedem Zustand war.
    "Diese Axt hat meiner Familie schon sehr lange gedient", sinnierte Ewald. "Wenn ich meinem Vater Glauben schenken kann, hat sogar mein Ururgroßvater noch mit genau dieser Axt Förstersarbeit im Düsterwald betrieben. Wie oft sie dabei wohl von den verschiedenen Generationen Braungard geschliffen wurde, damit sie wieder aufs Neue das frische Holz des Düsterwalds schmecken kann?"

    Nachdem er eine Weile in Gedanken geschwelgt hatte, nahm Ewald die Axt also mit nach draußen. Dort zog er wieder seine Stiefel an, die ihn vor dem nassen Boden im Düsterwald schützen sollen und seine Jacke natürlich auch, er wollte ja nicht frieren müssen.

    Dann begab er sich mit festem Schritt in den Wald, er kannte den Weg sehr gut, hatte er ihn doch schon abertausende Male abgelaufen.

    Geändert von Mivey (25.08.2010 um 15:10 Uhr)

  9. #29
    Nadeschka war sich nicht sicher, wann der Himmel begann sich zu verdunkeln. War es schon gestern bei der Hinrichtung des Söldners oder doch erst heute beim Fund der Leiche oder gar zu Beginn der Beerdigung? Wie auch immer, als wäre es ein Zeichen, klarte der Himmel wieder auf. Die Wolken verschwanden hinter den hohen Bäumen um Düsterwald und die Sonne strahle fast spottend auf die Szenerie des heimgesuchten Dorfes hinab.
    Vom Wetter mal ganz abgesehen hatte Nascha Sorgen. Der Dolch den sie unter ihren Gewändern verbarg, war nicht mehr als ein Symbol. Einer der Jäger höchstselbst war gefallen, neben den seinigen, ohne dass sie es gemerkt hätten. Nein, ein Dolch vermochte sie nicht zu schützen. Der einzige Schutz konnte nur darin bestehen, den Wolf zu hängen. Nascha ballte die Faust. Sie konnte ihre Schwester nicht beschützen, nein sie konnte nicht mal sich selbst schützen, wenn die Wölfe es darauf anlegten. Ihr Blick verschwand in den Tiefen des klaren Himmels. Was konnte sie nur tun?

  10. #30
    Lilith hatte in der Kapelle einige Zeit lang nur gelauscht, wie der Regen draußen niederprasselte. Das Geräusch war irgendwie beruhigend, man konnte seine eigenen verweifelten Gedanken, die sich im Inneren wie Gift ausbreiteten und an Hoffnung und Glauben nagten, nicht mehr so laut hören.
    Nach einer Weile wurde es aber immer stiller, das Unwetter hatte sich wohl gelegt, und nun hörte man nur noch vereinzelte Tröpfchen, die sich so gleichmäßig den Weg vom Rock der Bäckerin auf den Boden der Kapelle bahnten, als würden sie den Takt zu einem traurigen Marsch angeben.

    Obwohl Lilith fröstelte, wollte sie nicht nach Hause gehen, um ihre Kleidung zu wechseln. Dies hier war ein Ort der Flucht und Ruhe, wie eine kleine Kuppel aus Glas, die sie und den Rest der Welt trennte. Es war schon immer so gewesen, dass sie ein wenig in ihrer eigenen kleinen Welt gelebt hatte... und an dem Abend, an dem sie diese Verhaltensweise ein einziges Mal durchbrochen hatte, war das Unglück über das ganze Dorf gekommen. "Es ist besser alleine zu sein..." ,flüsterte sie leise vor sich hin. "Man muss sich nicht entscheiden, welchen Unschuldigen man statt einer Bestie umbringt... Man muss sich keine Gedanken, keine Sorgen um andere machen..."

    Ein leises "Klonk" durchbrach Liliths Gedanken. Sie hatte sich an die Wand gelehnt, und das hölzerne Kreuz, das sie um den Hals hatte und sich bei ihrem überstürzten Gang zur Kapelle selbständig gemacht hatte, war leise gegen die Mauer gestoßen. "Nur ein Stück Holz." ,flüsterte sie nun, aber gleichzeitig merkte sie, wie die giftigen Gedanken sich langsam ein wenig verflüchtigten. Sie hatte sich gar nicht darum gekümmert, wie es den Hexenjägern nun gehen musste und sich nur um sich selbst gekümmert. Früher hätte sie das als ganz natürlich empfunden, aber nun hatte sich einiges geändert... sie hatte nun fast Schuldgefühle, dass sie so egoistisch gewesen war. Dabei arbeiteten die Hexenjäger zusammen mit dem Hauptmann bestimmt schon an einem Plan, um ihren toten Kameraden zu rächen.
    Mit neu erwachtem Lebensmut trat Lilith nun aus der Kapelle und merkte, dass sich der Himmel gelichtet hatte. Die Wolken, und die Zeit des haderns, waren vorbei gezogen. Es war Zeit, zu handeln, und zu diesem Zweck machte sich die Bäckerin auf den Weg zu Lesters Taverne.

  11. #31
    "Auf Konrad! Möge er nun die Bluthunde des Herrn im Himmel den rechten Weg zum Bösen und Verfemten aufzeigen und Jesus ihn loben, ob seines schweigenden Gemüts." bellte Godfrey, als sich er die Hexenjäger nach alter Soldatensitte dazu aufrief, den Sold Konrads zu vertrinken, der ihm bald zugestanden hätte und entschlossen blickten die Drei sich an, mit jedem Glas wuchs in ihren Augen der infernalische Schimmer von purem Grimm und gottgerechter, konsequenter Aufbruchsstimmung.
    Durch Godfreys Atem pulsierte die blanke Wut im Schlag seines Herzens, ein gerechter und mühsam aufgeschichteter, doch vergessen geglaubter Scheiterhaufen war in seinem Magen in Brand gesteckt worden, als er die blutbesudelte Holzschnitzerei von Konrad im Dreck seines Zeltes gesehen hatte.
    "Was Konrad zu Lebzeiten geschwiegen hat, wollen wir im schmerzerfüllten Jaulen der Wölfe wiederfinden, Kameraden.", grollte er dann und hieb mit der Faust auf den Tisch.
    "Und ich habe einen Plan..."

    Doch dann schon schnellte Lester heran und warf ihnen das Buch auf den Tisch.
    Godfrey - des Lesens gottlob mächtig - überflog die Zeilen und sein verbliebenes Auge zuckte ein paar Mal, als er sich bleich und steif langsam wieder auf den Sitz fallen ließ.

    Zitternd griff seine Hand nach dem Schhnapsglas und leerte es, obschon es bereits zur Gänze ausgetrunken war.
    Immer und immer wieder fuhren seine Finger über die betroffene Textstelle und dann murmelte er. " 'Gott kann nicht überall sein, also erschuf er die Propheten, sein Wirken zu künden.', St. Gilberian, Paris, 1491."
    Er blickte die anderen drei der Reihe nach an.
    "Eine Vision eines Propheten wurde gesprochen, Luzifer hat sie wahrgemacht und wir... sind Teil dieses Wunders. Wir dürfen es schauen..."
    Andächtiger Glanz war in die Augen des alten Schotten gestiegen und er streichelte zärtlicher als jeden Frauenleib den Einband des Buches, immer und immer wieder bewegten sich seine trockenen Lippen im Bann der Buchstaben, im Tanz des Textes...
    Dann stand er ruckartig auf, sein Schnapsglas kullerte zum Tischrand und konnte dort gerade noch aufgefangen werden.

    "Konrad, den in Gedanken ich ab jetzt "den seligen Konrad" nennen will, war das Siegel, welches die Prophezeiung gefordert hat, um uns wachzurütteln. Der Feind glaubt, er hat uns einer mächtigen Waffe beraubt, doch macht er den Fehler aller Ketzer. Konrads Märtyrertod hat in uns ein Feuer entzündet, welches die Nacht zurücktreibt, sein Opfer soll uns als unsichtbarer Bannerträger vorangehen und die Vision uns antreiben.
    Gott hat uns diese Prüfung gestellt, die Mächte des Himmels haben uns dieses Dorf anvertraut, uns Kameraden zur Seite gestellt..."
    Er legte eine Hand auf die Schulter von Isabella, die andere auf die von Nicolo, während er dem Hauptmann grimmig zunickte.
    "Gott hat uns keine Soldaten und keine Armee an die Hand gegeben, weil dies keine Prüfung der Waffen ist, sondern eine Prüfung des Glaubens. Der Feind ist stark in Pranke und unverwüstlich an Fell, trotzdem weisen unsere Herzen den Mut auf, diese Bestien zu erlegen, sie zu stellen, sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen."

    Mittlerweile hatte er sich in Rage gesprochen und seine Stimme hallte laut genug durch die gesamte Taverne.
    Er schlug abermals auf den Tisch, sein Kopf glühte förmlich, mit harten Bewegungen rückte er seine Lederrüstung zurecht, schob Dolche in die vorgesehenen Scheiden, rückte Munitionsbeutel und Schwarzpulver zurecht.

    "Ehe dieser Krieg zu Ende ist, werden wir noch Verluste zu beklagen haben, wir wollen keinen Sieg geschenkt. Wer mit uns ist, wird dies verstehen und an unserer Seite kämpfen. Wer nicht kämpfen kann, der prüft seinen Glauben, indem er denen hilft, die sich nicht selbst helfen können. Wer falsch ist, wird sterben.
    Auf, Jäger - der Wolf wartet auf seine Schur, er bettelt um seinen Tod, wer wären wir, ihn warten zu lassen? Wir gehen nochmal zum Felsen der Hexe, den Leichnam untersuchen, danach werden wir den Burschen des Dorfes den Kampf an der Saupike beibringen."


    Er lachte höhnisch, laut und von Tatendrang erfüllt auf, als er nach draußen trat und des Herrn liebstes Gestirn ihm in das Gesicht schien, ein Licht, das ihn an Konrad erinnerte, wie im Schein des Lagerfeuers schnitzend dasaß und kopfschüttend und schweigend ihre Wortgefechte kommentierte.
    Und beim Vorbeischreiten verlor sich der Hexenjäger aus Schottland für den Bruchteil mehrerer Augenblicke in zwei Dingen, die er vor sich sah.
    Seinem alten Kreuz und den Augen der Bäckerin.

  12. #32
    Es war wieder da. Godfreys Rede und Lesters Buch hatten Nicolos Jagdfieber wieder entfacht. Er ließ ihm aber auch gar keine Wahl, er wartete nicht auf Nicolos oder Isabellas Reaktionen sondern verließ die Taverne.
    Nicolo hörte Godfrey vor der Taverne lachen. Er musste grinsen: "Wenn wir einen göttlischen Auftrag haben, so wollen wir nicht länger 'ier 'erumsitzen!"
    Nachdem er sein Schnapsglas geleert hatte stand auch er auf. Bevor er die Taverne verließ wandte er sich noch einmal zu Lester um: "Die Dorfbewohner können sisch glücklisch schätzen einen 'auptmann wie eusch zu 'aben. Danke, dass ihr uns das Buch gebracht 'abt. Wir werden bald zurück sein und dann geht es den verfluchten Wölfen an den Kragen!"
    Nun folgte Nicolo Godfrey nach draußen. Dort sah er, dass der Regen aufgehört hatte. Nicolo sah zur Kapelle und bekreuzigte sich.
    "Die Rache ist mein; ich will vergelten. Zu seiner Zeit soll ihr Fuß gleiten; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu."

  13. #33
    Nachdem er eine Weile geschrieben hatte, schlug Andreas sein Buch zu und beschloss, ins Dorf zu gehen. Bei der momentanen Aufregung wäre es seiner Gesundheit wahrscheinlich nicht zuträglich, wenn er sich nicht wenigstens ab und zu blicken lies.
    Als er aus der Tür trat, stellte er fest, dass es am Morgen geregnet haben musste, da der Boden noch nass war. Anscheind hatte der Regen wohl auch die Hitzköpfe einiger Laute abgekühlt, denn es stand noch kein neuer Lynchmob bereit, um einen weiteren Unschuldigen zu töten.
    Da er trotzdem keine Lust hatte, schon wieder nach Hause zu gehen, schlug er den Weg zur Schänke ein. Doch bevor er ankam, sah er die drei der vier Personen, mit denen er im Moment am wenigsten zu tun haben wollte - die Hexenjäger, denen das Dorf diese Werwolfsjagd überhaupt zu verdanken hatte. Außerdem sah er Lilith, die Bäckerin. Da die drei Hexenjäger gerade die Tür blockierten, blieb Andreas stehen, um darauf zu warten, dass sie endlich reingingen oder (was ihm noch wesentlich lieber wäre) verschwinden würden.

  14. #34
    Angestachelt von Godfreys Rede hievte sich Lester auf auf einen Thresen und wendete sich an die anderen in der Schänke anwesende Dorfbewohner.
    "Ihr fragt euch sicher woher Godfrey seine Zuversicht nimmt, also lasst mich euch aufklären. Erinnert ihr euch an die gestrige Lieferung für den alten Hauptmann? Dieses Buch befand sich darin und in ihm steht eine Prophezeiung die unsere momentane Lage beschreibt.
    Sicherlich fragt ihr euch jetzt warum wir an so etwas wie eine Prophezeiung glauben sollten, aber wenn es solch dämonische Wesen wie Werwölfe gibt, warum soll es dann nicht auch Menschen geben, denen Gott ein Blick in die Zukunft gestattet? Außerdem wird der Hexenjäger Konrad hier mit Namen erwähnt und es sieht nicht so aus, als wäre dieser Eintrag erst vor kurzem vorgenommen worden.
    Jedenfalls wird in dieser Prophezeiung etwas von versteckten Mächten des Guten erwähnt, die das Unheil abwenden können. Ich weiß zwar nicht was genau es mit ihnen auf sich hat, aber wenn wir an sie glauben dann haben wir eine Chance diese dunklen Zeiten zu überstehen und die Werwölfe zu vernichten. Glauben allein wird uns natürlich nicht retten, denn wenn wir selber nichts tun kann uns auch niemand retten. Also lasst uns die Werwölfe in unserer Mitte aufspüren! Mit Ralf haben wir scheinbar einen Fehler begangen, aber lasst euch davon nicht entmutigen! Irgendwann werden die Werwölfe einen Fehler begehen und dann werden wir sie vernichten!
    "
    Damit kletterte er wieder runter und begab sich zum Ausgang um den Hexenjägern hinterherzublicken. Dabei wanderte sein Blick zum Himmel und er begann zu lächeln.
    "Seht euch das an!", wandte er sich wieder an die Dorfbewohner, "Wie durch göttliche Einmischung hat sich das Unwetter wieder verzogen. Also wenn das kein gutes Zeichen ist weiß ich auch nicht."

  15. #35
    "Du da!", donnerte Godfrey grinsend los und zeigte mit einem Finger auf Andreas, an dem sich der Abzug und damit seine Pistole befand.
    "Wir brauchen einen Ortskundigen, kannst du dich in Gottes Namen für uns verwenden, guter Bürger?"
    Und während er auf eine Antwort wartete, legte er den Kopf schief, ließ den Lauf seiner Schwarzpulverwaffe dann schnell wieder nach oben zeigen, ehe er sie mit einer fast galanten Drehung in seinem Holster verschwinden ließ - was im Übrigen offenbarte, dass die Waffe nicht geladen war.
    "Sonstige Freiwillige? Wir bedürfen des Wegs zu dem Ort, den ihr Hexenfelsen nennt!"

  16. #36
    Roland indes hatte seine Karte mittlerweile nur so mit Kreuzen versehen, dass sie kaum noch als solche zu erkennen war. Es waren so viele Spuren zu finden, dass er feststellen musste, dass es ihm nun erst recht nicht mehr weiterhalf. "Die sind eindeutig intelligent, das wird noch erheblich schwieriger, als befürchtet." Roland hatte nichtmal mitbekommen, dass der Regen bereits aufgehört hatte, als er wieder im Dorf ankam. "Das einzige, was ich herausgefunden habe, ist dass sie auf jeden Fall wieder in den Wald geflüchtet sind, nachdem sie diesen Hexenjäger erwischt hatten..." völlig in Gedanken versunken, stürzte Roland und schlug jäh auf dem Boden auf. Dabei fiel ihm die Karte aus der Hand und als Roland aufblickte, sah er eine Spiegelung auf dieser, welche durch die strahlende Sonne veursacht wurde und da fiel es ihm auf: Die meisten Spuren waren in der Nähe eines bestimmten Berges zu finden. Warum war ihm das nicht früher aufgefallen? So stand Roland auf und eilte schnellstmöglich nach Hause, er wollte nachsehen, aber vorher wollte er noch seinen alten Degen holen, denn unbewaffnet sollte man nicht in den Wald gehen, auch wenn die Werwölfe scheinbar nur nachts aktiv waren. Auch wenn die Waffe schon bessere Tage gesehen hatte. Allerdings war Roland auch bewusst, dass er so schnell wie möglich wieder zurück sein musste, noch lange, bevor es Nacht wurde.

  17. #37
    Der Hexenfelsen? Andreas war schon dort gewesen, da er sich aufgrund des Namens einen inspirirenden Anblick erhofft hatte, aber es handelte sich einfach nur um einen großen Felsen. Woher er seinen Namen hatte, hing wohl mit der Lokalgeschichte zusammen... Außerdem hatte er wirklich keine Lust, noch mehr Zeit mit den dreien (oder vieren, wo immer der letzte auch stecken mochte) zu verbringen. Andererseits - solange die Hexenjäger unterwegs waren würden sie wenigstens nicht mehr die Dorfbewohner in Angst versetzen.
    Innerlich stieß Andreas einen Seufzer aus. In der Wirklichkeit ein Held zu sein war zwar wesentlich einfacher aber auch wesentlich unspektakulärer als in den Heldenepen, die er gelesen hatte.
    "Wenn ihr es wünscht, Herr Hexenjäger. Aber ich muss euch gleich warnen, dass meine Ortskenntnis etwas begrenzter ist als die anderer Dorfbewohner, so dass sich der Marsch etwas hinziehen könnte."
    Und im Zweifelsfall liesen sich immer noch ein paar Umwege einbauen.
    Da rettete er womöglich einem armen Mann das Leben und vermutlich würde es ihm keiner jemals dafür danken, sondern sich auch noch darüber beschweren, dass er ihre "Beschützer" unnötig lange von ihnen ferngehalten hätte.

  18. #38
    Der Tatendrang aller war diesmal noch stärker als am Vortag. Lilith beobachtete Godfrey, dem man ansah, dass ein Feuer der Entschlossenheit in ihm brannte, und auch die anderen Hexenjäger wirkten zuversichtlich und bereit, den bösen Mächten zu trotzen. Die Bäckerin musste unweigerlich lächeln, als Lester seine Entdeckung verkündete, denn auch in seiner Stimme lag so viel Hoffnung, wie sie noch nie von ihm gehört hatte. Strahlend blickte Lilith die Männer vor sich an, und die Sonne, die nun hell über ihnen schien, war bestimmt nicht der einzige Grund, warum ihr endlich wieder etwas wärmer wurde.
    "Ich möchte auch mitkommen, wenn es Euch nichts ausmacht." ,sagte sie, als Andreas sich gezwungenermaßen bereit erklärte, die Jäger zum Hexenfelsen zu führen. "Es widerstrebt mir, einfach nur tatenlos zu warten, dass etwas geschieht." ,fügte sie hastig als Erklärung hinzu, da sie fast befürchtete, ihnen allen keine große Hilfe zu sein. Den Weg zu diesem Felsen kannte sie nicht allzu gut, aber Andreas würde schon wissen, wo es hinging...

  19. #39
    "Ausgezeichnet", grollte Godfrey und klatschte in seine Handschuhe, dass es nur so staubte. "Ein gottesfürchtiger Wegkundiger, der seinen Dienst an der Kirche erfüllt und des Papstes bescheidene Männer anführet, dies lobe ich mir."
    Dabei zog er mit harten und ruppigen Bewegungen seinen Hut auf, bis dieser fest auf seinem Kopfe thronte, als sich auch Lilith zu Worte meldete und Godfrey sein Auge zusammenkniff und seinen Mund zusammenpresste - man konnte förmlich sehen, wie es in ihm arbeitete.

    "Ein Weib in Gefahr bringen?", entfuhr es ihm dann doch und er kratzte sich am Hinterkopf und verschränkte die Arme. "Dein Mut ehrt dich und lässt deine Zunft und deinen Stand in gutem Lichte erscheinen, doch auch wir sind darauf angewiesen, unter Gottes Augen rechtschaffen und ehrenvoll zu erscheinen. Mir liegt..." Er räusperte sich und brummelte etwas, dann nahm er den Faden wieder auf. "Dem Dorf liegt viel an dir, würdest du verletzt werden, würde man es uns niemals verzeihen."
    Dabei senkte er den Kopf und sein Blick verharrte abermals seufzend an seinem Amulett.

  20. #40
    Sie hatten Konrad immerhin anständig begraben, seine Leiche hatte sie vorher gewaschen und in linnene Bahnen geschlungen, seine Augen mit zwei Goldmünzen bedeckt, an seine Seite hatten sie seine vollständige Ausrüstung gelegt, auch das Schnitzmesser das sie aus seiner letzten Arbeit herausgelöst hatte, – alles, bis auf den Sold, den sie wie es Brauch war, an den nächsten Tagen vertrinken wollten.

    Ihre Augen funkelten wirr als sie in der Taverne mit dem Totentrunk begannen, bald schon verlangte sie weiter nach Schnaps der ihr weiter die Tränen aus den Augen trieb. Ab und zu linste sie in ihre linke Hand, die im Umhängebeutel vergraben war und Konrads Schnitzerei umfasste. Ein Messer, das zwei Liebende gespaltet hatte... was wollte ihnen ihr Freund damit sagen?

    Dumpf murmelte sie ein „Auf Konrad!“ und kippte ein Glas Feuerwasser nach dem anderen. Auch als Godfrey das Buch bestaunte trank sie weiter, nahm noch sein Schnapsglas dazu nachdem sie es aufgefangen hatte bis ein wohliges Brennen ihr durch Mark und Bein ging.

    Godfrey sagte etwas von Propheten und Kampfunterricht. Die Zeichen in dem teuer aussehenden Buch ergaben für sie keinen Sinn, sie tanzten ihr vor den Augen und machten sie hilflos. Sie sah in Nicolos Richtung, doch der war wieder vom Feuer das in Godfreys Worten mitschwang gebannt und brannte ebenfalls für die anstehende Unternehmung. Der Felsen der Hexe...

    „Hexen.“, murmelte sie leise vor sich hin, ,Die Gesänge des Teufels und die Zungen der Engel sind gleich anzuhören; doch nur mit Silber kann man herausfinden was wahr ist. Geweihtes Wasser... Reinigendes Feuer... Die glühende Leidenschaft des Herrn...' Godfreys Blick und die Augen der Bäckerin... Plötzlich ging ein Brennen durch die Narbe an ihrem Arm und sie wurde aus ihren Tagträumereien gerissen.

    Noch dazu ließen Andreas Worte vor der Taverne Isabella hellhörig werden; sie hatte inzwischen alleine am Tisch gesessen, nachdem Godfrey seine Hand von ihrer Schulter genommen hatte war sie in Gedanken versunken gewesen. Sie füllte ein wenig Schnaps in ihre Wasserflasche, sodass es ein „gutes“ Mischverhältnis gab das ihre Schmerzen so sie denn wiederkommen sollten betäuben konnte, dann ging sie nach draussen.

    Das Andreas nicht ortskundig war war schlichtweg eine glatte Lüge, wie sie nach ihrem gemeinsamen Spaziergang feststellen konnte. Nun war sie doch neugierig geworden und wandte sich mit einem koketten Lächeln dem Schriftsteller zu und verzog keine Miene die ihre Bedenken ihm gegenüber gezeigt hätten.

    „Ich hoffe doch das euch die Muse in den letzten Tagen noch öfters geküsst hat und das ihr uns noch ein paar eurer Gedichte vortragen könnt? Es wäre sicherlich ein Genuss der den langweiligen Marsch um einiges lebendiger macht. Und wenn dem nicht so ist, oder ihr es unangebracht findet wären eventuell ein paar Legenden aus der Region wohlfeil für unser Ohr?“
    Sie hakte sich vorsichtig bei dem jungen Mann ein und kraulte ihm vorsichtig durchs Haar. Sie schwankte immerhin noch nicht, das war gut. Sie nahm sich auch fest vor Godfrey und Niccolo vor dem Poeten zu warnen, sobald er sich zum ersten Mal ins Gebüsch schlug... vor ihm und vor der Gefahr der glühenden Leidenschaft, die von den Augen der Bäckerin ausging, und vor der sie Konrad ihrer Meinung nach hatte warnen wollen.

    Mit dieser Wanderung servierten sich die drei Hexenjäger wie auf einem Präsentierteller wenn sie nicht aufpassten. Sie fühlte das tief in ihren Eingeweiden. Sie würde alles daran setzen ihre beiden Gefährten zu schützen – alles. Auch wenn sie sich selber dem Wolf zum Fraß vorwerfen musste.

    "Na dann, auf in die Höhle des Werwölfleins." Lachend drehte sie eine Pirouette unter Andreas' Arm hindurch und sah unbeschwert aus im goldenen Licht der wärmenden Sonne.

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