Lester, der Wirt und Hauptmann des Dorfes war der einzige Dorfbewohner, der mit den drei Hexenjägern am Grab stand, der Rest der Bevölkerung war in dem dichten Regen und dem damit sehr diffusen Zwielicht kaum auszumachen.
Umso größer und edler wirkte die Geste des Wirtes, der - bis auf die Knochen durchnässt wie sie alle - bis zum Ende des Gebetes ausharrte und Konrad die letzte Ehre in Form eines guten Weines erwies.
"Er hätte diesen Tropfen geliebt, mein Hauptmann", schnarrte Godfrey und schlug den Kragen seines Mantels hoch, sein wertvolles Schießpulver in den Innenseiten warm und trocken wissend.
" 'Meine Tränen sind nicht salzig, mein Gemüt doch wolkenverhangen, heute gleicht der Himmel dem Galgen, also sucht ein Feuer euch und warmen Wein.' "Zitate Widukinds- Dux Saxonum, 778. Und der Sachse hatte Recht - wir sollten uns ein trockenes Domizil suchen, einen scharfen Schnaps auf meine Geldkatze trinken und dann das kochende Blut des Krieges unter unsere Feinde tragen, bevor alles zu spät ist."
Nach dem letzten Satz war er verstummt und nur undeutlich nahm er die Schemen wahr, die eingeschüchterten Dorfbewohner, die nicht ein und nicht aus wussten und sich nach einem starken Anfüher sehnten, gefangen im reinen Schock purer Lethargie.

"Redet mit den Euren, Hauptmann Mundschenk, sie sind vollkommen verängstigt und selbst ihr Tagwerk zittert ob ihrer gefrorenen Herzen. Gebt ihnen Arbeit und Hoffnung, diese Pflicht ist die Eure, auch wenn ich Euch jederzeit zur Seite stehen werde."

Dann verschwanden die drei Hexenjäger in der Taverne Lesters, wo Godfrey nicht nur ein bisschen Kupfer auf dem Tresen drapierte, sondern sich auch im Werte des Kupfers am scharfen Schnaps bediente und seinen beiden Kameraden einschenkte und nachschenkte, während seine schwielenübersäten Finger nur so über die Bauteile seiner Pistole flogen, diese einsatzbereit zu machen...