Godfrey warf eben missbilligende Blicke in Isabellas Richtung, deren unerschütterlicher Mut und Lebenswille den Bann der Tränen schon durchbrochen hatte und dafür bewunderte er sie im Stillen, würde es jedoch niemals offen zugeben, dazu fühlte er sich zu sehr als...
...ihr Anführer?
...ihr Beschützer?
...moralische Instanz?
Er wusste es nicht, aber er war mittlerweile froh, seine Prinzipien gebrochen zu haben und zusammen mit anderen Jägern zu jagen.

Plötzlich brach der Tumult aus, als er im Begriff war, den Abmarsch zu befehlen und schnellen Schrittes hielt er auf die Menge zu, wo er von der Anklage auf Diran und auf Lester hörte.

Breitschultrig und unheilvoll baute sich der massige Schotte vor Winfried auf und seine Stimme war grollend, doch versöhnlich.
"Ob schuldig oder nicht - wir sind keine Tiere und keine Sarazenen. Er ist dein Anführer Bursche, ihm gebürt nicht deine Liebe, wohl aber dein Respekt."

Er legt den Kopf schief und blinzelte in die Sonne.

"Wenn ich mir als gestandener Mann mit über 40 Sommern und einem Brief des Bischofs zu Metz nicht zu schade bin, dem Hautpmann Mundschenk mit Achtung zu begegnen, dann solltest auch du es nicht sein."

Dann sah er sich um und murrte.

"Darüberhinaus muss ich dir deinen Versuch zu handeln hoch anrechnen, Geduld hat nur Luzifer. insofern hast du Recht. Aber ich gebe Eines zu bedenken.
Wer von einem Wolf infiziert wird, verändert sich. Bruder Nicolo kann dazu mit Sicherheit mehr sagen, aber wir wissen, dass Menschen sich unter dem Einfluss des wütenden Blutes wandeln, wir sollten uns also auf Menschen und Bewohner konzentrieren, die unserer Mitte schon länger fern blieben, die sich in ihren Häusern verstecken, aus Angst, was wir finden und sehen könnten und aus Feigheit, ihre Schande einzugestehen."


Dabei wurde sein Blick hart und er streifte die Umstehenden.