Inwiefern ist da ein Widerspruch? Man kann ein kurz angebundenes "R.I.P." durchaus pietätslos finden. Würde jemand auf einer Beerdigung so etwas sagen, die mir etwas bedeutet, dann wäre ich stinksauer. (Ebenso bei Trauerkarten. Vielleicht liegt's auch daran, dass ich das als kleines Kind von Bugs Bunny & Co. kennen gelernt habe und damit keine wirkliche Trauer verbinden kann.)
Ich kann jetzt nun nicht sagen, dass das bei Schlingensiefer der Fall ist. Ich kenne ihn nur aus "Silentium". Nach der Meldung von seinem Tod habe ich aber von einigen meiner Freunde gehört, dass sie ihn für seine Arbeit sehr bewundert haben, von daher bin ich mir sicher, dass er mehr auf dem Kasten hatte als den exzentrischen Opernregisseur zu mimen.
wenn Pietätlosigkeit Grund für seinen Flamme war, was aus seinem nachfolgenden Post hervorgeht, so ist die Aussage "man könne auch sagen, er sei der Letzte gewesen" hochgradig... sagen wir unsinnig, weil schlechthin pietätlos. Somit ergibt sich hier ein gewisser Widerspruch.
Definitiv kein Widerspruch. Es zeigt, dass man sich mit dem Menschen ausseinandergesetzt hat. Während R.I.P einfach gleichgültig wirkt. Besser etwas negatives, als geheucheltes Mitleid. Das "Das Letzte sein" keine korrekte Wortwahl und sarkastisch überspitzt dargestellt war und man bei einer Beerdigung usw die Meinung für sich behalten oder erst gar nicht hingehen sollte, dürfte offensichtlich sein. Aber das hier ist ein Internetforum und deshalb auch Differenzierung.
Aber ich möchte mich auch nicht mehr rechtfertigen und habe es auch nicht nötig. Auf eigensinnige "Ich habe recht, du nicht" Debatten auf Grundschulniveau, da der Gegenüber nicht über zwei Ecken denken oder interpretieren kann, habe ich schon lange keine Lust mehr. Denk was du willst und nun wieder zum Ursprungsthema zurück. Ich hätte nicht gedacht, dass es wieder in einer sinnfreien Diskussion ausartet.
Siehe Wakus Poste. Er hat wenigstens eine Meinung zu dem Mann, während du nur Inhalte anderer User zerreisst, mit OLOL antwortest, weltbekannte Menschen mit Schlingensief vergleichst und nichts zum Thema beiträgst. Das bei Jackson eine größere Resonanz vorhanden war, liegt auf der Hand. Wenn du noch länger über diese Thematik diskutieren möchtest, lege ich einen Thread im Sumpf oder Trauerbewältigung und Umgang mit dem Tod naheIch werde hier auch nicht mehr auf solche Postes reagieren, da diese Diskusion definitiv nicht im Sinne von diesem Thread ist. Wenn nötig, PN.
Und das Laternas Poste nichts weiter als R.I.P +1 war, dürfe wie von den anderen bereits angemerkt, jeder Idiot bemerkt haben.
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Zurück zum Thema. Eine der kontroversten Aktivitäten dürfte das "Big Brother" für Asylbewerber gewesen sein, als Menschen über die Immigration Anderer bestimmten.
Im Jahr 2000 installierte Schlingensief im Rahmen der Wiener Festwochen einen Container, der als Vorbild die Fernseh-Show Big Brother hatte und in dem sich Asylsuchende befanden. Durch Abstimmungen konnte das Publikum entscheiden, welcher Teilnehmer den Container und das Land verlassen musste. Das Projekt wurde unter dem Namen Ausländer raus! Schlingensiefs Container bekannt. Die Aktion wurde durch den Regisseur Paul Poet als Dokumentation verfilmt.
Geändert von Leon der Pofi (23.08.2010 um 08:02 Uhr)
Das einzige, was ich hier wirklich pietätslos finde, ist Wakus Wortwahl. Schlingensief war sicherlich eine nicht ganz unproblematische Person, aber solche Begriffe sollte man deswegen nicht verwenden.
Aber ich würde nie eine Trauerkarte schicken, auf der nur drei Buchstaben stehen. Das ist vielleicht nicht respektlos, dafür aber auch nicht besonders einfühlsam. Eine Äußerung zur Person und auch eine Begründung, warum sie in Frieden ruhen sollte ist ja nicht zu viel verlangt, oder?
Ich finde es wirklich schade um ihn. Seine Art und sein Stil gefallen mir sehr und ich hätte gerne mal eine seiner Inszenierungen live gesehen. Solche Menschen wie er stechen einfach aus der langweiligen Masse heraus und sorgen für interessanten Stoff.
Durch seine Filme und dem, was von ihm aufgezeichnet und dokumentiert worden ist, hat sich der Schlingensief auf jeden Fall verewigt und ich hoffe, dass noch viele Menschen sich an seinen Werken erfreuen werden.