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Thema: [Werwölfe IV] Tag 1 - Eine Bedrohung für das Dorf

  1. #81
    Ralf hatte den ganzen Tag mit der Linken an seinem Schwertknauf gespielt, immer bereit das Stück Stahl zu ziehen und ein Leben zu beenden. Doch als er hörte was der Hauptmann zu verkünnen hatte wanderte unwillkürlich seine Rechte an den Knauf, er wusste was diese Entscheidung zur Folge haben würde. Wahrscheinlich stecke der Schotte da auch mit drin, was heisst da wahrscheinlich, das ist garantiert auf seinem Mist gewachsen. vorsichtig war er Lester gefolgt...jetzt war er in Reichweite des Schwertes, niemand hatte ihn bemerkt. Ein einzelner Streich und das bevorstehende Schauspiel wäre abgewendet.

    "Hey Hauptmann, wie soll das jetzt laufen? Nehmen wir die gleiche Liste wie zur Hauptmannswahl und der Hauptgewinn ist es am Leben zu bleiben?"

    Was tutst du da, du Idiot!? Du sollst doch nicht Denken oder Reden, Kämpfen und Töten ist doch alles was du kannst!

    Geändert von Justus (19.08.2010 um 10:11 Uhr)

  2. #82
    Roland konnte den Hauptmann nicht finden, da er aber wusste, dass sie keine Zeit zu verlieren hatten, nahm er sich die Arbeiter, die in seiner Nähe waren und zeigte ihnen ein paar Schwachpunkte im Zaun, die es auszubessern galt und zwar so schnell wie möglich. Nebenbei hörte er, wie sich diese Personen darüber unterhielten, dass scheinbar ein Werwolf daran schuld sei, was da passiert war. "Das klingt zwar ganz logisch, aber bisher haben wir noch nichts wirklich konkretes. Genauso gut könnte es auch ein niederer Dämon, oder so etwas sein." Als Roland dann endlich am Ziel war, untersuchte er zugleich, ob sich hier etwas ungewöhnliches aufgehalten hatte und tatsächlich fand er ein paar Spuren. Er fand ein paar Abdrücke, die entfernt wie Menschliche Hände aussahen, aber sie waren eindeutig zu groß. So ließ er ein pssr Arbeiter dort, damit sie ihre Arbeit verrichten konnten und begann, den Zaun abzulaufen und nach weiteren Spuren zu untersuchen. Tatsächlich fand er an verschiedenen Stellen noch mehr davon, alle führten ins Dorf hinein, aber keine wieder hienaus. "Was hat das zu bedeuten? Ich ahne schreckliches. Diese Wesen, wahrscheinlich doch Werwölfe, scheinen sich noch immer im Dorf aufzuhalten. Des weiteren scheinen sie sehr intelligent zu sein, denn die Spuren hören schon kurz nach dem Zaun urplötzlich auf. Am besten sollte jemand dem Hauptmann bescheid geben. Hey, weiß von euch zufällig jemand, wo er sich gerade aufhält?", doch die Arbeiter, die noch bei ihm waren, hatten keine Ahnung. "Klasse. Fangt ihr schonmal an, ich such derweilen den Hauptmann und frage ihn, was wir als nächstes machen sollen." Mit diesen Worten eile Roland zurück ins Zentrum des Dorfes.

  3. #83
    Vielen Dank noch einmal, Avery!“ , sagte Lilith, als die beiden sich, mit einem großen Korb voll Brot und einem Kuchen, auf den Weg zurück zu den anderen machten. Das Brot hatte die Bäckerin noch gelagert, es war vielleicht nicht vollkommen frisch, aber noch absolut in Ordnung. Der Kuchen war dafür gerade erst fertig geworden, duftete köstlich und war noch warm. „Ohne dich wäre ich niemals so schnell gewesen, du warst mir wirklich eine große Hilfe.“ Die Bäckerin war voll des Lobes für Avery, bis sie nach einer Weile der Dorfmitte näher kamen, wo die meisten sich schon wieder versammelt hatten. „Ich bin gespannt, ob es Neuigkeiten gibt.“ ,dachte Lilith etwas nervös. Aber erst musste einmal die Verpflegung verteilt werden.

  4. #84
    "War doch gar kein Problem, Lilith." Avery grinste. "Wobei ich sagen muss, ich für meinen Teil habe auch jede Menge gelernt. wie man diesen Kuchen zubereiten konnte, wusste ich beispielsweise vorher gar nicht. Dafür möchte ich dir danken." Auch Avery lobte Lilith in höchsten Tönen über ihre Backkunst und die Art, wie sie dies ausführte. Ja, sie war wirklich eine wahre Meisterin. Dann waren sie endlich am Dorfplatz angelangt. "ich fang schon mal mit Verteilen an, okay?", meinte Avery zu der Bäckerin und fing an, die Verpflegeung an die Bewohner, die sich am Dorfplatz versammelt hatten, zu verteilen.

  5. #85
    Das betriebsame Summen im Dorf, wie in einem Bienenstock, machte Isabella unruhig. Sie beobachtete mit zusammengekniffenen bernsteinfarbenen Augen das Geschehen, zuerst hatte sie ihr Augenmerk auf den Streit zwischen dem Jungen und dem Söldners gelegt. Dieser Söldner beschehrte ihr Gänsehaut. Nicht weil er ihr gefährlich erschien, seine Waffen erschienen im Tageslicht stumpf und ungepflegt, genau wie seine Zähne, aber weil etwas an ihm war das ihr... animalisch vorkam.

    Seine Blicke gestern in der Taverne, seine scheinbar unüberlegten Worte die Brutalität vermuten ließen wo ihn doch sonst kein Wässerchen trüben konnte. Falls es zu einer Wahl kommen sollte, wäre dieser Mann, Ralf, wohl derjenige den sie am meisten verdächtigen würde. Aber um solche Verdächtigungen auszusprechen war es noch zu früh.

    Sie wollte sich lieber weiter umhören und dabei vielleicht sogar nützlich machen. Mit ihrem schönsten Lächeln wandte sie sich Avery zu, der grade an ihr vorbeisauste und eine Spur aus Kuchenkrümeln hinterließ auf die sich gierig ein paar Tauben stürzten.

    "Hei Avery? Könnte ich ein wenig Kuchen für die Arbeiter am Zaun haben? Ich wollte sowieso grad zu ihnen und da könnte ich doch gleich was für sie mitnehmen, dann können sie es sich einteilen wenn sie den ganzen Tag am schuften sind. Na was meinst du?"

    Da kam grade Roland auf den Marktplatz und sie winkte ihn schnell zu sich. "Na, seid ihr mit den Arbeiten schon fertig? Ich wollte grade nach euch starken Männern sehen, nicht das ihr in der Hitze an Manneskraft einbüßt." Mit einem zwinkern ließ sie ihn zu Wort kommen. "Der Hauptmann ist mit Godfrey, Nicolo und Konrad auf Spurensuche gegangen. Ich weiß leider nicht wo sie sich jetzt grade aufhalten, aber wartet doch solange bis sie wiederkommen - es gibt warmen Kuchen von den feingliedrigsten Händen in Düsterwald gebacken."

  6. #86
    Roland trat auf dem Marktplatz ein und bemerkte, dass der Trubel sich mittlerweile ziemlich gelget hatte. "Komisch, wieso arbeitet hier kaum noch jemand?" Sein Magen begann zu rumoren, was Roland daran erinnert, dass er den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte. Leider passierte das Roland nur allzu oft. Er stand früh auf, um zur Arbeit zu gehen, nur um dann festzustellen, dass er weder etwas gegessen, noch dass er sich überhaupt etwas zum essen besorgt hatte. Aus diesem Grunde hat sich der Mittag bei ihm als reguläre Frühstückszeit etabliert. Kurz darauf wurde er angesprochen: es war diese Isabella, welche Roland auch schon gestern in der Taverne gesehen hatte. "Der Hauptmann ist also draußen? Ich hoffe mal, dass er recht bald wieder hier erscheint. Am besten wäre es, wenn wir auch Wachen aufstellen würden, da ich befürchte, dass diese Pferde nicht die letzten Opfer sein werden." Roland musste sich kurz setzen, da er mittlerweile einiges an Weg zurückgelegt hatte, um auch wirklich jeden Zentimeter des Zauns nach Spuren abzusuchen. "Die Arbeiter sorgen gerade dafür, dass der großteil des Zauns verstärkt wird und da wäre es schonmal gut, wenn man sie bei Laune halten könnte, wir sollten schließlich vor Anbruch der Dunkelheit damit fertig werden. Insofern wäre es wirklich angebracht, dass ihnen jemand etwas zu essen bringt." sprach Roland dann zu Lilith. "Nach dem Mittag wollte ich mir dann noch ein paar andere Sachen ansehen, vielleicht kann ich ja ein paar Hinweise darauf finden, wo sich diese Werwölfe aufhalten. Es ist zumindest sehr verdächtig, dass gerade jetzt Werwölfe aufgetaucht sind."

  7. #87
    Als Diran avery mit den kuchen sah holte er sich eins und sagte:"Danke avery.", er ging zum Dorfplatz und sagte:"Hiermit gebe ich meine stimme ab, ich Enthalte mich hiermit für heute, ich will auch die werwölfe tod sehn, aber ich will auch keinen unschuldigen hinrichten.". und ging richtung traverne und ass nebenbei seinen kuchen.

  8. #88
    "Kein Problem.", meinte Avery zu Diran, kurz bevor dieser Richtung Taverne wanderte. Dann wandte er sich an Isabella.
    "Klar kannst du ein bisschen was für die Arbeiter haben. Dafür ist der Kuchen und der Brotlaib ja schließlich da.". Mit diese Worten übergab er Isabella ein großes Stück Kuchen und ein Teil des Brotes. "So, das sollte für die hungrigen Arbeiter reichen. Falls sie mehr wollen oder auch irgendwer anders, stelle ich es hier auf diese Holzbank. Der- oder diejenige möge sich dann bitte bedienen."

  9. #89
    Es war schon gegen frühen Nachmittag, als sich vier Gestalten aus dem Schatten der Bäume schälten und bis auf Konrad, den wettergegerbten Naturburschen, sahen sie alle abgekämpft und müde aus.
    Der teutonische Spurenleser hatte Fährten der Wölfe im gesamten Umkreis gefunden und sie augenscheinlich ohne Erbarmen durch Büsche, Flüsse und das undurchdringliche Dickicht und Unterholz des Waldes im Hunsrück gescheucht - mit einem ernüchternden Ergebnis.

    Knurrend fuhr sich der schottische Hexenjäger mit seinem schweren Lederhandschuh über das Gesicht und die vom Schweiß schon gerötete und empfindliche Haut brannte unter der rauen Oberfläche seines Handschuhs gewaltig und ließ seine Laune noch mehr sinken.
    Alle hatten sie gute Arbeit geleistet, Konrad als Fährtensucher, Nicolo hatte sie über alles Wissenswerte zu diesen Biestern in Kenntniss gesetzt und auch Lester wusste viel über die Gegend zu berichten - genaugenommen war es auch Lester, der sie auf die richtige Fährte gebracht hatte.

    Der Schankwirt hatte mehr aus einer Laune heraus eine lokale Mär zum Besten gegeben, die sich um eine männerverschlingende Hexe drehte, die vor 400 Jahren ihr Unwesen trieb und eine Höhle bewohnt haben soll, die es heute noch immer gibt.
    Mehr aus Instinkt heraus hatte Godfrey darauf bestanden, auch diese Höhle noch aufzusuchen, obschon seine alten Knochen schon protestierten. Doch hatten sie sich unter der Führung von Lester zu der komplett efeuüberwucherten Felsnische begeben und dort etwas vorgefunden, was ihnen den Atem stocken ließ...

    Als Konrad mit seinem Haumesser die dichten Efeuranken abtrennen wollte, um ihnen den Zugang zu der schaudererhaft dunklen Höhle zu verschaffen, fiel ihnen auf, das der Efeu nur noch lose saß, die Höhle vor Kurzem besucht worden sein musste.
    Und dann vernahmen sie auch schon das Sirren von Kleingetier und das leise Schaben von allerlei Aasfressern, gepaart mit dem Gestank nach Verwesung.
    Schnell und routiniert, mit allen Sinnen zum Zerreissen gespannt, waren die vier Männer in die Höhle dann eingedrungen und sie hatten einen Leichnam gefunden.
    Einen riesenhaften Leichnam eines Ungetüms, welcher zur Hälfte maurische Züge trug und dessen Gesicht im wahnsinnigen Todeskampf vollkommen zur Fratze gefroren war.
    Die andere Hälfte des Leibes - sofern die großflächigen Verstümmelungen die Erkenntniss zuließen - war der eines Wolfes. Fellfetzen sprossen dem riesenhaften Mann aus der Haut, Muskelstränge wie Schiffstaue zeichneten sich unter der Haut ab und Nicolo brachte es mit seiner unbekümmerten Art auf den Punkt, als er mit der Untersuchung fertig war und die Bestie als Alphawolf identifizierte.
    Eine Erkenntniss, die Geodfrey teilen konnte, da er der Bestie bereits einmal begegnet war.
    Sie hatten einander angesehen und sich dann auf den beschwerlichen Rückweg gemacht, bis sie schließlich schweißbedeckt wieder im Dorf angekommen waren - vier Männer, der jüngste von ihnen 37...

    Godfrey hustete ein kurzes Lachen, als er die Verteidigungsanlagen sah, die vielleiht eine Rettung darstellten, doch wusste er, dass der Feind schon lange in ihrer Mitte war.
    "Es wird gut für das Dorf sein, seinen Hauptmann wieder bei sich zu wissen.", wandte er sich an Lester, dann fuhr er fort. "Ihr müsst es den Euren sagen, Herr."

    Ihm selbst saß ein schmerzhaftes Geschwür im Magen, welches nur so hämmerte und stachelige Kugeln seinen Hals emprojagte, die in seinem Kopf zu explodieren schienen.

    "Der Alphawolf ist nicht mehr... - 'Und durch den Geifer seiner Zähne, das Gift seines Maules und die Verderbnis seiner Zunge soll sein rotwütender Fluch übertragen werden auf das Fleisch.' Was weiß der Mensch?, gebundene Ausgabe von Bruder Nicolo, neuzeitlich. - wie es ein einem Werk unseres Gelehrten selbst hier heißt.
    Der Werwolf ist tot, zerfleischt und zerbissen von seinem eigenen Rudel."


    Er lachte bitter.

    "Damit sind nur noch die Feinde in unserer Mitte übrig."

    Er wandte sich ab und blickte in nachdenklich in die Wälder.
    Das Gefühl, zu spät gekommen zu sein, erinnerte ihn an seinen immer wiederkehrenden Traum und verursachte ihm sichtlich Bauchschmerzen.
    Aber das Wissen, das die Bestie ihm und den Seinen entkommen war, raubte ihm fast den Verstand...

  10. #90
    Auf dem Weg zurück ins Dorf hatte Nicolo gemischte Gefühle - auf der einen Seite war er etwas enttäuscht, dass der Werwolf, den sie so lange verfolgten, bereits tot war. Doch auf der anderen Seite hatte ihn schon wieder das Jagdfieber gepackt bei dem Gedanken, dass es nun mehr als einen Wolf zu jagen galt. Er erinnerte sich zurück an seine Zeit im französischen Kloster und schüttelte dabei gedankenverloren den Kopf, wie hatte er es nur so lange ohne die Jagd ausgehalten?
    Nicolo hätte gar nicht bemerkt, dass sie wieder am Dorf angelangt waren, hätte Godfrey nicht eine Stelle aus seinem Buch zitiert. Es ehrte ihn, dass auch er es in Godfreys schier unerschöpfliche Sammlung an Zitaten geschafft hatte.
    "Godfrey, Konrad, meint ihr, dass sich die Werwölfe noch 'ier im Dorf auf'alten? Wenn ja würde das bedeuten, dass wir sie schon gese'en 'aben müssten. Wie blind sind wir gewesen, dass wir sie nicht erkannt haben?
    Vielleicht erklärt dies ja die Ignoranz des jungen Taugenichts, den wir gestern in der Taverne trafen? Ob dieser Arithon wohl einer der Wölfe ist und des'alb unseren göttlichen Auftrag in Frage stellte und die Existenz von Werwölfen anzweifelte..?"

  11. #91
    "Durchaus habt ihr das Recht, mich zu beschuldigen" erwähnte Raphael Lester gegenüber: "Aber meine Werwolf-Theorie basiert auf den Fußabdrücken und Bissen, welche am Tatort und an den Kadavern aufzufinden waren. Diese Spuren waren unnatürlich groß, sodass kein gewöhnliches Tier oder Mensch in Frage kamen. Außerdem wurde fast ein ganzes Dorf in der Nähe von diesen Werwölfen ausgerottet, es gibt einen überlebenden Zeugen." Raphael bittet einen der Zuhörer nach vorne zu kommen. "Dies ist Ferdinand aus Rottenwegen. Er war als Jäger tätig und musste zusehen, wie seine Kameraden, seine Frau und seine Kinder verschlungen oder in Stücke gerissen wurden. Er hat seinen Arm verloren, doch konnte die letzte überlebende Bestie erschießen. Er wurde glücklicherweise von zwei fahrenden Händlern gefunden und notdürftig versorgt, bis die drei in der nächsten Stadt das Spital nutzen konnten." "Jede Nacht verschwand ein Dorfbewohner nach dem anderen und wurde erst Tage darauf als "tote Beute" aufgefunden. Wir hatten einen Henker im Dorf, mit dem wir jegliche Verdächtige schnell enthaupten konnten. Seltsamerweise musste ich niemals meinen Kopf hinhalten. Der Henker schien es auf mich abgesehen zu haben - als er die letzten Menschen richtete, blieben nurnoch ich und er übrig. Und er war der Wolf." "War es das, Ferdinand? nun gut, danke für eure Aufmerksamkeit."

  12. #92
    Er bleckte die Zähne und ließ sich eine Kelle Wasser über das von Schweiß glänzende Gesicht laufen, dass für die Arbeiter am Zaun bereitgestellt worden war.

    "Ney...", ließ er leise verlautbaren.
    "Die Wölfe sind zwar rasend, doch ist der Fluch in ihren Seelen und Leibern noch neu, die menschliche Seite wird noch überwiegen, sie werden mit Verstand agieren und ich denke, sie werden sich ruhig verhalten. Sehr ruhig. Dieser Arithon mag ein einfältiger Narr sein... Er glaubt an Utopien wie Demokratie, die es auch in eintausend Jahren nicht geben können wird, wie man am Untergang des römischen Reiches ermessen kann.
    Aber ein Wolf? Wer weiß, wer weiß...?"


    Er spuckte müde ein Wassertropfen aus, die ihm in den Mund gelaufen waren und sein Blick fand immer wieder den Waldrand.

  13. #93
    Nach ihrer Rückkehr hatte Lester eine Versammlung einberufen um die Dorfbewohner über ihre Lage in Kenntnis zu setzen.
    "Werte Bürger von Düsterwald, ich habe eine gute und schlechte Nachricht für euch. Ihr erinnert euch sicher an die Geschichten über eine Hexe, die vor 400 Jahren in der Gegend ihr Unwesen getrieben haben soll. Als unsere Suche nach den Werwölfen im Sand verlief haben wir die Höhle aufgesucht in der sie gehaust haben soll und entdeckten dort die grausam verstümmelte Leiche eines gewaltigen Mannes, halb Mensch und halb Wolf. Godfrey konnte ihn als den Werwolf identifizieren, den er und seine Kumpanen schon seit geraumer Zeit jagen."
    Erleichterung breitete sich unter den Dorfbewohnern aus, doch Lester musste diese leider innerhalb weniger Sekunden schon wieder verschlagen.
    "Es tut mir jedoch leid euch sagen zu müssen, dass dies nicht das Ende ist! Unsere Suche beweist unwiderlegbar, dass eine Gruppe von Werwölfen sich im Wald versammelt hatte und dort auch den Rest ihrer Beute der heutigen Nacht verzehrt haben. Danach sind die ins Dorf zurückgekehrt, aber leider konnten wir keine ihrer Fährte weit genug verfolgen um herausfinden zu können wer von uns verflucht wurde.
    Ich nehme zwar an, dass Werwölfe unter uns sich anfangs gegen den Fluch gewehrt haben und zu hoffen schienen, dass der Tod des Alphawolfes sie erlösen würde, aber schlussendlich sind sie ihm doch verfallen.

    Wie ich euch vorhin schon berichtet habe müssen wir also eine Entscheidung treffen. Die Werwölfe sind unter uns und wir müssen sie finden und erlösen ehe es zu spät ist! Leider gibt es wie es scheint keine Methode um einen Werwolf in Menschengestalt problemlos zu enttarnen und von daher können wir nur das Verhalten aller Dorfbewohner genau im Auge behalten.
    Wenn ihr jemanden verdächtigt ein Werwolf zu sein, dann tragt bitte eure Begründung vor, damit auch die anderen sich entscheiden können ob wir diesen Bürger tatsächlich hängen sollten. Wenn wir uns falsch entscheiden sterben nur noch mehr Unschuldige und die Werwölfe können in den kommenden Nächten weitermorden und sie werden sich sicherlich nicht nur an Tieren vergehen.

    Lasst mich als Hauptmann schonmal den Anfang machen, wenngleich ich noch keine endgültige Entscheidung aussprechen werde.
    Für mich sind sowohl Raphael als auch Ralf verdächtig. Ersterer ging sofort davon aus, dass Werwölfe die Pferde getötet haben obwohl zu diesem Zeitpunkt nichtmal die Hexenjäger anwesend waren, was ich schon recht seltsam finde, denn wer geht normalerweise gleich von solchen Sagenkreaturen aus? Und Ralf schien das Massaker nicht sonderlich zu interessieren, so als hätte er es schonmal gesehen weil er daran beteiligt war. Außerdem verhielt er sich vorhin mir gegenüber sehr aggressiv als ich davon berichtet hatte, dass die Werwölfe wohl unter uns lauern und gehängt werden müssen.
    "

    Plötzlich meldete Raphael sich auch schon zu Wort. Lester lauschte seinen Worten.
    "Unserem Dorf wird es genauso ergehen wenn wir die Werwölfe nicht ausfindig machen können. Ob diese Erzählung euch aber tatsächlich für unschuldig erklärt überlasse ich den restlichen Dorfbewohnern. Ich möchte erst ihre Meinung hören bevor ich mich endgültig entscheide."
    Und damit war die Rede beendet und von nun an mussten sich die Dorfbewohner entscheiden. Einer von ihnen musste hängen. Würde es ein Werwolf sein oder würden sie ausversehen einen Menschen hinrichten?
    Die Zeit würde es zeigen.

  14. #94
    Lesters Rede verhieß nichts gutes, im Gegenteil, Rolands vermutungen verhärteten sich dadurch nur noch mehr. Doch bevor er Vermutungen anstellen konnte, musste er noch einer Spur nachgehen. Während er am Zaun nach Spuren gesucht hatte, hatte er ebenfalls des öfteren einen Blick auf die Dächer geworfen und festgestellt, dass dort keinerlei Anzeichen von Werwölfen zu finden waren. Diese waren also lediglich in der Nähe des Marktplatzes zu finden. Daraus schlussfolgerte er, dass die Werwölfe sich tagsüber auch dort in der Nähe aufhalten mussten. Roland nahm sich also eine Karte des Dorfes und kennzeichnete alle Häuser, deren Dächer solche Anzeichen aufwiesen. Danach folgte er diesen Kennzeichnungen in der Hoffnung, irgendwo noch weitere Spuren zu finden. Unglücklicherweise wurden viele Spuren durch die Arbeiter und die anderen Dorfbewohner zerstört, weshalb es Roland nicht wirklich weiterhalf. "Es gibt so einige, welche in Frage kämen, Werwölfe zu sein... Am besten höre ich mir ersteinmal an, was die anderen dazu sagen..." damit kehrte er wieder zur Versammlung zurück. "Ob schon jemand seine Stimme abgegeben hat?"

  15. #95
    "So ich soll also verdächtig sein?"

    mit diesen Worten, stellte sich Ralf vor Lester und übergab sich vor seinen Füßen.

    "Wenn ihr nur einen Fetzen Fleisch darin findet erhänge ich mich selber."

    Mit seinen Ärmel wischte er sich den Mund ab.

    "Aber wie sieht es mit euch aus? Ich habe nichts zu verbergen nichtmal meinen Mageninhalt. Ihr beschuldigt mich aufgrund von persöhnlicher unsympatie und perfieder Behauptungen. Seit ihr den Priester das ihr genau erkennen könnt, ob mir etwas nahe geht, oder nicht?

    Verehrte Bewohner sehen wir doch den Tatsachen ins Gesicht. Der Stall wo die Untat gescha, ist unmittelbar neben der Taverne, des Hauptmanns, wo er sich in fragwürdiger Nacht aufhielt. Wenn ein Tier in der größe eines Pferdes getötet wird, so würde dieses sich bemerkbar machen, zudem waren es zwei Pferde. Will beschuldigter immer noch leugnen er habe nichts gehört in besagter Nacht? Am gestrigen Abend hat er zudem nur ein Glas Wein getrunken, was doch sehr ungewöhnlich für einen bekannten Trunkenbold wie er es ist, brauchte Lester etwa einen klaren Kopf um in der Nacht etwas zu erledigen? Den beiden Händlerinen die bei ihm genächtigt haben hat er persöhnlich ihre Getränke gebracht, ich behaupte es war ein Schlaftrunk, damit diese nicht hören was, dieser Dämon mit ihren Pferden tut. Ausserdem ist es doch auch mehr als nur fragwürdig, weswegen ein Mundschenk, ohne hinzuziehen einer höheren Autorität, veranlassen lässt, dass im Zweifelsfall auch ein Unschuldiger gehängt wird. Ist er etwa über Nacht zu faul geworden auf die Jagt zu gehen?

    Wie ihr seht, ist die Beweislasst erdrückend und wie er schon sagte ist es zwingen Nötig diesen Dämon zu töten ehe unschuldige in Mitleidenschafft gezogen werden."

    Ralf drehte sich um und knurrte, Lester im Vorbeigehen ins Ohr

    "Du weist, dass das eben unnötig war."


  16. #96
    Angewiedert wich Lester zurück. Was kotze ihm dieser Kerl mitten vor die Füße? Der hatte sie wohl nicht mehr alle.
    "Seit wann muss man Priester sein um aufgrund des Verhaltens einer Person darauf schließen zu können ob ihm etwas nahe geht oder nicht? Ich kann nur sagen was ich gesehen habe und ihr habt das Massaker kaum eines Blickes gewürdigt und wolltet lieber etwas essen gehen anstatt euch noch länger mit zu befassen. Und als ich euch vorhin die Nachricht überbrachte, dass die Werwölfe unter uns sind, erschien es mir so als wolltet ihr mich an Ort und Stelle niederstrecken.
    Wenn ihr außerdem aufgepasst hättet wäre euch aufgefallen, dass ich durchaus mehr als nur ein Glas Wein getrunken habe. Schon beim Kartenspiel habe ich einige Gläser Schnaps getrunken und als die Erinnerungen an meinen Vergangenheit mal wieder hochzuquellen drohten habe ich diese auch mit Alkohol erstickt.
    Ich mag zwar nicht sturzbetrunken gewesen sein, aber nach soviel Alkohol habe auch ich einen sehr tiefen Schlaf, von daher ist es nicht verwunderlich, dass ich nichts gehört habe. Außerdem ist unser Dorf nun wirklich nicht so groß, dass außer mir niemand gehört haben könnte was im Stall vor sich ging.
    Und ich soll den Händlerinnen einen Schlaftrunk verabreicht haben? Ihr könnt ruhig mein gesamtes Haus auf den Kopf stellen. Ich habe nichts zu verbergen. Woher sollte ich den auch so plötzlich nehmen? Ich besitze eine Schänke und kein Gasthaus. Normalerweise übernachtet hier niemand außer mir.

    Und bitte präsentiert mir doch eine höhere Autorität als die meine! Gestern hat mich ein überragender Anteil der Bewohner zum Hauptmann gewählt und eine höhere Instanz existiert in diesem Dorf nicht. Oder wollt ihr gar einen Inquisitor aus der Stadt rufen lassen damit er sich der Sache annimmt? Bevor der hier ist sind wir alle tot.
    "

  17. #97
    Überrascht von der freundlichen Art des Knirpses knickste Isabella einmal kurz vor ihm um ihr breite Grinsen zu verbergen und nahm das Brot und den Kuchen von ihm entgegen. Er schien doch nicht so ein Frechdachs zu sein, wie es auf den ersten Blick ausgesehen hatte.

    Mit dem Proviant machte sie sich dann auf den Weg zum Dorfrand, lauschte hier und da wie sich die Bürger verhielten und genoss dann die unbeschwerten Schäkereien mit den Arbeitern. Viel war aus den einfachen Männern nicht herauszubekommen, sie waren ernsthaft besorgt - aber nicht mehr als wenn ein Gewitter drohte die Ernte auszulöschen.

    Als das kleine Quartett um den Hauptmann wieder aus dem Wald auftauchte verfolgte sie Isabella mit aufmerksamem Blick. Godfreys Miene war noch zerfurchter als sonst. Sie spürte förmlich wie der Wind plötzlich drehte. Es gab Neuigkeiten.

    Eilig verabschiedete sie sich von den Arbeitern und zog sich den Hut tief in den Nacken, der langsam anfing zu kribbeln. Nicht umsonst hatte sie so lange Kleidung gewählt, denn die Sonne verbrannte ihre helle Haut nur zu leicht. Ihre Haare wehten lose im aufkommenden Wind als sie hinter den Männern zum Marktplatz eilte. Und bald hatte sie mit den Männern aufgeschlossen und immer wieder vernahm sie ein Wort: Wolf.

    Nachdem der Hauptmann seine (ihr viel zu dramatische) Rede beendet hatte trat sie mit verschränkten Armen vor und sagte:

    "Natürlich ist das nicht das Ende! Wir haben es hier dorch nur mit ein paar räudigen Kötern zu tun. Lauern wir den Werwölflein doch einfach nachts auf - e los más rápidamente posible Problem gelöst!"

    Um ihren Einsatzwillen noch zu unterstreichen zog sie ihre Pistole aus dem Hüfthalfter und demonstrierte wie geschickt sie damit umgehen konnte. "Na? Was haltet ihr von der Idee? Ist doch besser als jemandem etwas anzuhängen."

    Nach Ralfs Auftritt grade eben aber befürchtete sie das er es sich tatsächlich mit den eher zart besaiteten Dorfbewohnern verscherzt hatte. Er widerte sie nicht nur an, er erboßte sich auch noch irgendwelche Indizien an den Haaren herbeizuziehen wenn er beschuldigt wurde. Das könnte ihn tasächlich seinen Kopf kosten. Nach ihren Worten warf sie eine Kusshand in die Menge und gesellte sich dann zu den anderen Hexenjägern. Vor allem Nicolos Wissen könnte ihnen jetzt wirklich von Nutzen sein.

  18. #98
    Nun schon zum dritten Mal an diesem Tag erwachte Andreas. Anscheinend war er unter dem Baum eingeschlafen. Und wenn er den Stand der Sonne richtig deutete, hatte er eine ganze Weile geschlafen, denn es schien bereits nachmittag zu sein. Aber offensichtlich hatte ihm der zusätzliche Schlaf gutgetan, denn seine Kopfschmerzen waren zwar nicht komplett verschwunden, aber immerhin auf ein erträgliches Maß zurückgegangen.
    Er stand auf und streckte sich. Dann staubte er sich etwas ab und richtete seine Kleidung so gut er konnte. Kurz überlegte er, ob er zurück nach Hause gehen sollte, um sich etwas anderes anzuziehen, kam dann aber zu dem Schluss, dass sich der Aufwand wohl kaum für den rest des Tages lohnte.
    Den Abend würde er wohl wie üblich in der Schänke verbringen, auch wenn er sich fest schwor, heute Abend die Finger von alkoholischen Getränken zu lassen.
    Er war gerade auf dem Weg dorthin, als ihm eine große Menschenmenge am Marktplatz auffiel. Wie es aussah, war das ganze Dorf dort versammelt. Ihm fiel der Auflauf vom Morgen wieder ein. Er überlegte kurz. Ach ja, gestern hatten sie ja den neuen Hauptmann gewählt. Wahrscheinlich feierte er gerade seine Amtseinführung. Nun, es wäre wohl nicht gerade höflich, nicht hinzugehen (zudem hatte die Schänke vermutlich ohnehin zu, schließlich war der neue Hauptmann der Schankwirt).
    Dementsprehend gesellte er sich zu der Menge und tippte dem ersten, der ihm begegnete auf die Schulter: "Gibt's hier irgendwo was zu essen oder zu trinken?"

  19. #99
    "Ich weiß nicht...fühlt ihr euch wirklich gewachsen es mit wer weiß wievielen dieser Kreaturen auf einmal aufzunehmen? Ihr mögt ja Erfahrung im Kampf gegen solche Wesen haben, aber ihr seid trotzdem nur zu viert und wir anderen können euch nicht wirklich beistehen. Am Ende erlegen die Werwölfe euch noch und wir haben niemanden mehr der uns beschützen kann."

  20. #100
    Godfrey hatte wütend geknurrt, als sich der Söldner vor dem Hauptmann erbrochen hatte und mit entschlossenem und schnellem Griff die Hand zur Steinschloßpistole zucken lassen, dann jedoch ließ er seine Pranken sinken und er bellte nur in Richtung des grobschlächtigen Mannes: "Zeige Respekt, Soldling."

    Er nickte Isabella dann grimmig zu, als sie sich zu ihnen gesellte und schließlich trat er einen Schritt nach vorne, nachdem er mit fragendem Blick die Erlaubnis zu sprechen eingeholt hatte.

    "Meine Gefährtin ist so weise wie mit gutem Aussehen gesegent, ihr Menschen von Düsterwald. Die silbrige Nacht ist das Refugium des Wolfes, die Sterne seine Augen und die Dunkelheit sein Verbündeter. Der Feind kennt euch, er kennt das Dorf und er ist in der Lage, seine Spuren zu verwischen. Viel hat der Wolf uns nun vorraus, auf dem ersten Blick. Jedoch fehlt es seinem Herzen an Vertrauen und er hat das größte Pech auf Erdenscheiben auf seine Seele geladen. Ihm fehlt die Liebe Gottes und die Kraft, die uns der Erzengel Michael verleihen wird. 'Wer an mich glaubt', so spricht der Erzengel in seiner Offenbarung des Hexenjägers Thalos Thirklarios von 1201, 'dessen Finger werden zu Schwertern und dessen Augen zu Fackeln. Und wer mich führet im Namen und Gebet, dem will Stärke ich verleihen und dessen Herz mit Gesang ich werde füllen.' Es liegt nun einmal in der Natur des Krieges, das Furcht und Zögern sich in die Herzen schleicht, doch dürfen wir eine Sache niemals vergessen: Das Leben und Existieren auf diesem Boden ist alleine eine Prüfung des Glaubens und der Rechtschaffenheit und der Stärke der Seele. Wenn wir wehrhaft zusammenstehen, wird der Wolf mit eingekniffenem Schwanz winselnd zu unseren Füßen liegen, bereit, sich von unseren Stiefeln den Kopf zertreten zu lassen.

    Ich kenne den Gesang des Erzengels, ihm zu Ehren sollten wir beten und kämpfen und die Nacht mit Fackelschein vertreiben."

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