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Drachentöter
Bruma
Als sie erwachte war es in dem Hotelzimmer immer noch stockfinster, da es im Untergeschoss lag. Es war schon Morgen und so fühlte sie sich relativ ausgeschlafen. Sie war noch nicht ganz wach, da langte sie neben sich zur anderen Seite des Bettes, welche allerdings leer war. Sie sprach einen Lichtzauber, da sie weder wußte, wo die Öllampe stand, noch einen Feuerstein oder ähnliches hatte, um sie anzuzünden. Von Milan konnte sich nichts erkennen, nicht einmal seine Sachen waren hier. Er hatte sich am Abend verabschiedet um sein Schwert zu holen, und so weit war es zu diesem Felsen nicht. Ihm wird doch nichts passiert sein... Inzwischen war sie hellwach, hatte sich angezogen und ihre Sachen gepackt. Eigentlich hätte Milan schon lange zurück sein müssen, es sei denn... Er hatte es nie vor. Sie schüttelte den Kopf bei diesem Gedanken, sah sich nocheinmal in dem Zimmer um und verließ es dann. Im Speisesaal angekommen gab sie dem Wirt den Schlüssel, fragte ihn aber nicht nach Milan. Zuerst wollte sie bei den Stallunge nachsehen, ob sein Pferd hier war, bevor sie ausgerechnet bei dem Wirt fragte, wo ihre Begleitung von gestern abgeblieben war. Sie drehte sich um und wollte zum Ausgang des Hotels, da sah sie Arranges am Tisch sitzen. Langsam ging sie auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. Der schläft..., dachte sie sich fassungslos, als sie seine geschlossenen Augen sah. Mitten im Speisesaal einer relativ anständigen Taverne. Dann halt nicht., dachte sie, drehte sich um und verlies die Herberge.
Draussen wickelte sie sich wieder in das Fell, sie trug nur das Kleid und ihren Wollmantel. Der Himmel war zwar nicht bewölkt, aber es war dafür umso kälter. Sie ging die Treppen nach unten auf den Platz vor der Kirche, an den Wachen vorbei durch das Tor zu den Stallungen. Milans Pferd konnte sie auf Anhieb nicht entdecken, und der Stallbursche, der verschlafen bei dem Pferden stand, bestätigte ihr schließlich, dass Milan gestern mit seinem Pferd aufgebrochen war. Sie ging wieder auf den Weg, der vom Osttor zur Kaiserstadt führte, und stand dort einen Moment unschlüssig. Den Gedanken, dass Milan etwas zugestoßen war, verwarf sie gleich wieder. Sie hatte ja gesehen, dass er sich durchaus wehren konnte. Du hast es doch gestern Abend schon gewußt. Bei diesem Gedanken verspürte sie einen Stich im Herzen, und sie wußte nicht, was schlimmer wäre, ihr verschwendetes Vertrauen an Milan, oder die Demütigung auf ihn hereingefallen zu sein. Vermutlich war er auch nur aufgehalten worden und würde im laufe des Tages wieder nach Bruma kommen... Sie drehte sich langsam um und betrat durch das Tor wieder die Stadt. Oben neben dem Hotel hatte sie ein Geschäft gesehen, in dem sie jetzt versuchen wollte, die zwei Edelsteine zu verkaufen, auch um sich abzulenken. Sie betrat es und sah, dass es von einem Hochelf geführt wurde, der sie misstrauisch beäugte. Nach kurzem mehr oder weniger erfolgreichem Feilschen verließ Meryann immerhin um 100 Septime reicher den Laden. Nachdenklich stand sie draussen. Es war eine schlechte Idee gewesen, überhaupt nach Bruma zu kommen, und am liebsten wäre sie direkt aufgebrochen. Aber da lag ja noch eine Leiche in der Kapellengruft.. Sie beschloss, sich dort noch ein bisschen umzusehen.
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