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Drachentöter
Kaiserstadt - Tiber Septim Hotel (Zusammenfassung)
Oben angekommen, blickte sich Milan Richtung Küche um, konnte aber die Bosmerin vom Vormittag nicht entdecken, was vielleicht auch besser war. Der Rothwardon drehte sich wieder zu Arranges und Meryann. "Der Tag wäre halbwegs unbeschadet...", dabei blickte er kurz zu dem Kaiserlichen, "...überstanden. Wie sieht eure weitere Planung aus? Was habt ihr vor in den nächsten Tagen?". Milan hatte den Mantel ausgezogen und mit dem Waffengurt über die Stuhllehne gehangen, so wie er es immer machte.
Arranges setzte sich so, dass er Milan gegenübersaß. 'Ich weiß nicht, eigentlich habe ich nichts bestimmtes vor in nächster Zeit...' Zumindest habe ich weder Lust, irgendjemanden aus der Gathering zu sehen, noch nach Skingrad zu gehen... bei allem was recht ist, aber wenn Falanu erfährt, was hier für ein Zirkus gemacht wurde, nur um meiner habhaft zu werden, dann komm ich die nächsten Tage gar nicht mehr aus dem Haus... und wenn sie dann noch erfährt, wo ich war, werde ich Zeit meines Lebens angekettet in ihrem Keller verbringen... Dachte sich der Kaiserliche, während er zu Milan blickte.
Meryann saß zwischen den beiden am Tisch und hatte den Bogen, Köcher und Gepäck hinter sich an die Wand gelehnt. "Ich habe ebenfalls nichts vor, ich plane eigentlich nicht, sondern schau, was sich so ergibt..." Dabei sah sie kurz zu Milan. Da kam auch schon die Bosmer herein, und ging mit ihrem aufreizenden Gang direkt auf Milan zu. Lächelnd blieb sie neben seinem Stuhl stehen, die eine Hand auf die Hüfte gestützt, und ihm einen recht eindeutigen Blick zuwerfend. Zumindest war er das für Meryann, die sie genau sehen konnte, auch wenn sie von der Bosmer ignoriert wurde. Meryanns Gesicht blieb gleichgültig, tatsächlich war die Bedienung inzwischen so in ihrer Achtung gesunken, dass sie nicht einmal wirklich eifersüchtig wurde.
Milan nickte. Anscheinend hatten sie hier alle am Tisch kein bestimmtes Ziel vor Augen. "Die Tafelrunde der Unentschlossenen...", bemerkte Milan mit einem Lächeln auf den Lippen, dann tauchte auch schon die Waldelfe auf und platzierte sich dicht neben ihm. Als er den Kopf drehte, schaute er zunächst auf ihren Bauch und dann nach oben. Gerade grinste die Waldelfe ihn an und legte ihre linke Hand auf seinen Rücken. "Was darf's denn sein?", meinte sie quietschig in die Runde. Milan orderte daraufhin einen Rehbraten mit Reis für sich, was die Bosmer mit leichtem Druck auf seinen Rücken quittierte, dann wartete sie auf weitere Bestellungen.
Übernimm dich nicht... Dachte Arranges, als er Milan und die Bosmer, deren Gesten fast schon eindeutig waren, ansah und dabei leicht grinsen musste. Der Kaiserliche nahm für sich nur eine kleine Vesperplatte und einen Krug Wasser. Als auch Meryann angab, was sie wollte, verschwand die Bosmer wieder. Arranges blickte zu Milan. 'Eure Tätigkeiten scheinen ja recht abwechslungsreich zu sein, zumindest, wenn es sich mit allem so verhält, dass ihr Aufträge annehmt und sie ausführt wie ein folgsamer Söldner, aber ich muss sagen, dieser Bezeichnung passt nicht so ganz zu euch, jetzt, da ich mir eure... Fähigkeiten ansehen durfte...' Meinte der Nekromant freundlich und gleichermaßen neugierig. 'Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich euch eine Weile begleiten...' So, dann müsste ich nur noch überlegen, was ich denen erzähle, wenn die Wind davon bekommen, dass ich nicht auf mehr oder weniger direktem Wege zu ihnen gehe... und andererseits muss ich mir etwas einfallen lassen, wenn Milan nein sagt...
Meryann hatte auch nur etwas Käse und Brot bestellt, und die Bosmer zog endlich wieder ab. Dass Arranges so direkt fragte, ob er Milan begleiten durfte, erstaunte sie, sie bemühte sich allerdings, sich nichts anmerken zu lassen. Sie sah Milan interessiert an, und wartete auf eine Antwort. Sie selbst wusste tatsächlich nicht genau, was sie tun sollte. Es war nicht unbedingt ihre Art, sich einfach so jemandem anzuschließen, Arranges war eine Ausnahme gewesen, da er ebenfalls ein Nekromant war und sie beide das gleiche Ziel vor Augen hatten, dass sie zusammen leichter erreicht hatten. Allerdings war dieser Grund hier in Cyrodiil auch hinfällig, zumindest nicht mehr ausreichend dafür, schon wieder in Begleitung durchs Land zu ziehen. Andererseits hätte sie auch überhaupt nichts dagegen, Milan noch weiterhin Gesellschaft zu leisten. Und Arranges und sie wollten außerdem immer noch eine richtige Leiche wieder erwecken oder etwas in der Art.
Nachdem sich die Bosmer verabschiedet hatte, ergriff Arranges das Wort, woraufhin Milan erstmal erstaunt war über die Direktheit des Kaiserlichen. Erst vorhin hatten sie sich in den Haaren, und jetzt fragte dieser Mann freundlich, ob er ihn begleiten dürfte? Will der mir aus Rache für die Prügelei einen Dolch in den Rücken jagen, wenn ich ihm Selbigen zudrehe, oder was soll das...., Äußerlich lässt sich Milan von seiner Skepsis jedoch nichts anmerken. "Normalerweise habe ich nichts mit Menschen zu schaffen was meine Aufträge angeht. Ich konzentriere mich hauptsächlich auf monster- und tierähnliche Kreaturen, allerdings habe ich schon desöfteren Probleme mit den Kriegergilden Hammerfells gehabt, welche Freiberufler nicht so gerne sehen. Ich weiß nicht, wie sich das in Cyrodiil verhält, aber ich muss zugeben...", und er lächelte dabei, "...es ist mir auch egal.". Dann ging Milan auf Arranges Frage nach Begleitung ein. "Ich weiß selber noch nicht, wohin mich mein Weg führt, da ich keine Vorstellungen habe, was Cyrodiil angeht. Ich kenne weder die Städte noch die Umgebung, abgesehen von Anvil, Skingrad und eben jetzt die Kaiserstadt. Was habt ihr denn für Vorschläge, welche Gegend ich unbedingt einmal kennenlernen muss?". Meryann verhielt sich auffällig still bei dem Gespräch, Milan wollte ihr gerade einen auffordernden Blick zuwerfen, als die Bosmerin mit ihren Bestellungen wieder auf der Bildfläche erschien.
Die Waldelfe stellte die Speisen auf dem Tisch ab, wobei sie es ganz zufällig nicht vermeiden konnte, Milan erst anscheinend mit den Augen ausziehen zu wollen und ihn dann vielsagend streifte, als sie sich zur Küche drehte und wieder verschwand. Hätte ich es so nötig, würde ich mich an den Straßenrand stellen, da wären die Chancen größer... Dachte sich der Magier allmählich genervt. 'Ich bin ein schlechter Reiseführer, nur um das mal vorweg zu schieben... Meine... früheren Tätigkeiten haben mich viel im Norden des Landes herumgeführt. Direkt am Ansatz der Jerallberge in der Grafschaft von Bruma, einer etwas kleineren Stadt.' Arranges machte eine kurze Pause und überlegte kurz, dann fuhr er fort: 'Eventuell könnte es für euch gute Arbeit in Bruma geben, die wenigen Gehöfte in den verschneiten Hochebenen, werden desöfteren von Trollen und Ogern heimgesucht... die Wachen stellen sich nicht gern diesen Problemen und die einfacheren Jäger, die diese Bestien aus dem Weg räumen könnten, verlangen Unsummen an Septimen, damit sie einen Finger rühren...' Arranges begann langsam und gemütlich ein wenig zu essen, während er auf seine Antwort wartete.
••••••••, dachte sich Meryann nur, als die Bosmer Milan wieder einen mehr als eindeutigen Blick zuwarf und ihm auf die Pelle rückte. "In Bruma könntet ihr wirklich Glück haben, wenn euch die Kälte nicht stört.", sagte sie zu Milan. Ihr war es dort eindeutig zu kalt, auch wenn sie sich dieses Mal davon nicht abhalten lassen würde. Außerdem blieben bei den Temperaturen die Leichen länger frisch. Milan hatte Arranges noch keine eindeutige Antwort gegeben, was das Thema Begleitung anging. Sie begann ebenfalls zu essen, und wartete, ob Milan sich noch genauer dazu äußern würde, ob er lieber alleine reisen würde.
Milan versuchte die Gesten der Waldelfe bewusst zu ignorieren, indem er sich vornahm nicht darauf einzugehen, aber so ganz gelang ihm dies dann doch nicht, und er schaute ihr kurz aus dem Augenwinkel hinterher, bevor er sich seinem Essen zuwandte. "Im Norden von Cyrodiil? Also die Grenze zu Himmelsrand? Ich war auch schon da, ein wenig Kälte bringt mich nicht um, im Gegenteil, eine willkommende Abwechslung zu den Wüsten Hammerfells. Wenn ihr mich also nach Bruma begleiten wollt, tut euch keinen Zwang an", sprach er allgemein in die Runde, obwohl Meryann bis jetzt noch nicht einmal angedeutet hatte, mitzukommen. Und ich dachte schon, dass das Säbelzahntiger-Fell was ich seit Himmelsrand mit mir herumschleppe, nutzlos wäre. Beinahe hätte ich es an der Grenze veräußert. Sein dünn gefütterter Ledermantel hielt ihn zwar schon recht warm, auch bei großer Kälte, aber warm waren seine Muskeln nun mal leistungsfähiger als kalt, und daraus zog er schließlich den Großteil seines Kapitals. Erst jetzt bemerkte er, dass die Bosmerin eine Flasche Wein mitsamt drei Gläser auf den Tisch platziert hatte, offensichtlich ungefragt. Milan nahm sich eines der Gläser und schenkte sich ein, dann blickte er fragend in die Runde. Ich hoffe, an der Flasche hängt nicht irgendeine Bedingung, musste er amüsiert im Hinblick auf die Bosmerin denken.
Das geht aber dann auch hoffentlich aufs Haus, oder wird das in Gruppenleistung ausbezahlt? Dachte Arranges, als er die Weinflasche betrachtete. 'Nun, die Kälte ist weniger das Problem dort... Bei gefährlichen Situationen denke ich dort eher an Wolfsrudel oder Bären, aber im Grunde braucht man sich vor denen auch nicht zu fürchten, wenn sie einen nicht gerade im Schlaf überraschen... Zweiglinge dürfte es dort schon nicht mehr geben und Goblins wird man auch eher vergeblich suchen...' Er schob Milan ein Weinglas hin und bedeutete ihm mit einer freundlichen Geste, dem Kaiserlichen einzuschenken.
"Ich würde euch ebenfalls gern begleiten.", sagte sie lächelnd zu Milan, wobei sie ihm auch leicht das Glas hinschob. "Auch wenn mir die Wüsten Hammerfells lieber wären als die Kälte Brumas..." Die Wahrheit war, sie würde erbärmlich frieren, sie hatte nicht einmal ansatzweise passende Kleidung. "Wann wollen wir aufbrechen?", fragte sie ebenfalls in die Runde. Sie würde auf jeden Fall vorher noch einmal die Gelegenheit zu einem warmen Bad hier nutzen, bevor sie aufbrechen würden. Bei diesem Gedanken sah sie etwas verträumt zu Milan.
Der Rothwardon lächelte Meryann an und nickte, als diese ebenfalls ihre Absicht bekundete, mitzukommen, und goss dann in beide ihm hingeschobene Gläser den Wein ein, während Arranges erzählte. Er wollte gerade etwas erwidern, als die Bretonin nach ihrem Aufbruch fragte. "Nun, ich denke, morgen früh? Schließlich haben wir jetzt einmal die Zimmer bezahlt, da wäre es eine Verschwendung, sie nur halb zu nutzen, indem wir in der Nacht aufbrechen.". Er nahm einen Schluck Wein, und antwortete dann Arranges. "Wolfsrudel haben einen gehörigen Respekt vor dem Feuer. Also würde ein größeres Lagerfeuer in der Wildnis schon helfen, sie sich des Nachts vom Hals zu halten, denn auch wenn sie sich um Rudel stark fühlen, vor Feuer haben sie Angst. Dasselbe würde für Zweiglinge und Großkatzen wie den Berglöwen gelten. Und ich denke, auch ein Bär würde uns meiden. Man müsste nur achtgeben, dass das Feuer nicht ausgeht, und nicht zu weit davon weg sollte man sich auch nicht aufhalten.". Während Milan sprach, schnappte er den Blick Meryanns auf, welche ihn mit ihren bodenlosen Augen etwas abwesend ansah. Er erwiderte den Blick fragend, und ein Lächeln umspielte seinen Mund.
Dass man sich diese Kreaturen mit Feuer vom Leibe halten kann, weiß ich auch... und ich weiß, an was genau diese Sache scheitern wird, wenn Meryann uns begleitet... Unwillkürlich musste Arranges breit grinsen. 'Natürlich, Feuer... ich war wohl zu lange nicht mehr dort unterwegs, oder bin vermutlich allgemein schon länger nicht mehr richtig in der Wildnis gewesen... dabei hat die Sache aber einen winzigen Haken...' Arranges kratzte sich am Hinterkopf und überlegte, wie er das am besten sagen konnte. 'Unsere weibliche Begleitung hat... nun ja, gewisse... Differenzen mit dem, was für uns zum Lebenserhalt in der Tundra dort beitragen könnte...'
Lagerfeuer? Ein großes Lagerfeuer?, dachte sich Meryann bei Milans Ausführungen wenig begeistert. Allerdings dachte sie jetzt, weit entfernt von wirklich offenem Feuer, dass sie sich dann schon beherrschen können würde. Eigentlich war Feuer doch wirklich nicht so schlimm. Trotz dieser Gedanken hatte sich ihr Gesichtsausdruck nicht verändert, außer dass sie das leichte Lächeln von Milan erwiderte. Dann konnte es Arranges allerdings einfach nicht lassen, das Thema gleich zur Sprache zu bringen. Sie drehte den Kopf zu ihm und funkelte ihn wütend an. "Vielen Dank, dass ihr mir die Mühe abnehmt, selber sprechen zu müssen.", sagte sie sarkastisch zu Arranges. "Er übertreibt maßlos", sagte sie wieder freundlich zu Milan. Sie würde eben einfach etwas Abstand zum Feuer halten, dann würde es schon gehen.
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