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Thema: Von Ruinen, Skamps und anderen Gefahren

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Auf Milans Zeichen wartete Meryann noch, allerdings hatte sie aus der Berührung von Arranges schon das Richtige geschlossen, sie sah die anderen beiden jetzt ebenfalls kommen. Als er ihr von unten zunickte, spannte sie den Bogen und ein paar Sekunden später fiel einer der beiden Totenbeschwörer, die gerade dazu gekommen waren, mit einem Pfeil zwischen den Augen nach hinten. Meryann hatte schon kurz überlegt, alle drei kurz zu lähmen, allerdings waren solch flächendeckenden Lähmzauber ziemlich anstrengend, wenn dann hätte sie alle drei auf einmal erwischen müssen. Kaum hatte der Pfeil sein Ziel gefunden, hatte sie ihre Position gewechselt, auch wenn es unwahrscheinlich war, dass der andere gesehen hatte, woher der Pfeil kam. Der dritte hatte ihr ohnehin den Rücken zugewandt.

    Kaum ließ Meryann den Pfeil los, sprang Milan hinter der Säule hervor und rannte, das Schwert halbrechts hinter sich haltend, auf die Nekromanten zu. Gerade eben fiel der getroffene Totenbeschwörer zu Boden, da war der Rothwardon schon bei den beiden Verbliebenen angekommen. Er holte mit der Waffe aus und schlug dem Nekromanten, der mit dem Rücken zu ihm stand, mit dem Schwertheft in's Genick; dieses brach augenblicklich, und der Mann sackte zusammen. Erst jetzt schien der beschwörer am Tisch zu realisieren, was soeben geschah, und versuchte sich von seinem Stuhl zu erheben, aber Milan drehte sich einmal um die eigene Achse und schlug ihm mit der Flanke seiner Waffe vor den Brustkorb, sodass er wieder auf den Stuhl zurückfiel. Einen Wimpernschlag später lag das Schwert plötzlich auf dem Tisch, dabei war nur ein sehr leises, metallisches Klirren zu hören, und Milan stand vor dem verdutzt schauenden Totenbeschwörer. Jetzt stieß er ihm das rechte Knie auf das Brustbein, seinem Gegner blieb daraufhin die Luft weg und er fuchtelte mit den Armen. Wie ein Schraubstock packte Milan den Kopf des Nekromanten und riss ihn herum; auch seine Halswirbel gaben der ungeheuren Hebelkraft nach und augenblicklich stellte er das Armwedeln ein und sank leblos auf dem Stuhl zusammen.
    Milan nahm das Knie vom Oberkörper des Mannes und griff nach seinem Schwert. "Ich hasse es, Menschen zu töten...", murmelte er mehr zu sich selbst als zu Meryann und Arranges. Die einzigen Geräusche, die man gehört hatte, waren das leise Metallklirren und das Surren des Pfeils, aber beides war kaum laut genug gewesen, als dass er selber es fast überhört hatte. Und genau darum ging es Milan: dass dies alles lautlos vonstatten ging, einen Massenangriff der Nekromanten mussten sie nicht provozieren.

    Arranges überlegte noch, was er tun könnte, ließ aber dann die Hand wieder vom Schwertgriff gleiten und den angefangenen Zerstörungszauber verpuffen. Etwas verlegen schaute er in die Runde, dann kam er langsam, mit den Füßen tastend, die Treppe herunter und sah sich die Toten im Lichtschein der Kerze so gut es ging, an. Hmm... ich glaube das ist der erste Kampf, bei dem tatsächlich Leichen übrig bleiben, die noch verwertbar sind... liegt vermutlich auch zu einem Großteil daran, dass ich nicht direkt mitgemacht habe... Rügte sich Arranges in Gedanken. Mal sehen, vielleicht nehme ich mir auf dem Rückweg eine mit nach draußen... Er stelle sich zu Milan und schaute fragend in die Runde, wobei er nicht wirklich sehen konnte, wie das Mienenspiel der beiden anderen aussah. 'Tränke der Nachtsicht... etwas, das ich grundsätzlich nie dann dabeihabe, wenn ich sie brauchen würde...' Knurrte er nuschelnd vor sich hin.

    Meryann trat ebenfalls neben die Leichen, die erfreulich intakt waren. Ok, das Genick muß man wieder etwas versteifen, sonst wackelt der Kopf nachher so... Das konnte man aber von aussen provisorisch Schienen, zur Not. Die Nekromanten taten ihr nicht unbedingt leid, auch wenn sie in ihre Festung eingedrungen waren, und sie nur deshalb sterben mußten. Allerdings war das vermutlich die Sorte, die vor Morden nicht zurückschreckte, und deshalb der freien Ausübung dieser Kunst einfach im Wege standen in Cyrodiil. Sie sah den Gang wieder entlang, der ein paar Meter weiter in einer schweren Flügeltür endete. Einer der Flügel stand offen, und dahinter war ein Balkon zu erkennen, vermutlich führte diese wieder in eine Halle. Sie hatte auch Arranges Kommentar nicht überhört, und so konzentrierte sie sich wieder, berührte Arranges mit ihrer schwach leuchtenden Hand am Mithrilpanzer über dem Bauch. Die Nekromanten beherrschten vermutlich ebenfalls einen Nachtsichtzauber, wenigstens der eine oder andere, aber solange sie von ihrer Anwesenheit nichts wußten, hatten sie so definitiv einen Vorteil. Sie sah wieder zu Milan, wegen dem sie überhaupt hier war, und der somit auch angab, was sie als Nächstes tun sollten.

    Erst jetzt blickte sich der Rothwardon genauer um, aber Gräber konnte er keine entdecken. "Gehen wir weiter, bis wir ein Grab oder dergleichen finden...", meinte er leise in die Runde und deutete vage den Gang in die große Halle.
    Als er den Raum betrat bewegte er sich geduckt auf das verrostete Eisengeländer zu und schaute nach unten. Mitten in der Halle standen vier weitere Personen in schwarzen Totenkopfroben um einen hölzernen Sarg herum, welcher offen war. Ob und wenn ja was sich darin befand, konnte Milan nicht feststellen. Er drehte den Kopf Richtung Arranges und Meryann, um das weitere Vorgehen gegen diese Gruppe zu besprechen, als sein Blick an Arranges hängen blieb. Was zum....

    Arranges wollte sich gerade an Milan wenden, als Meryann einen Zauber auf ihn wirkte. Fast übergangslos hielt ein helles Blau in seinem Sichtfeld Einzug und vertrieb die Dunkelheit. Sie hatte einen Nachtsichtzauber auf ihn gesprochen. [/I]Das fängt ja gleich an, wie bei den Heilzaubern... fragen ist wohl einfach nicht drin, man probiert einfach aus, ich find das langsam aber sicher nicht mehr so wirklich zum Lachen, ehrlich nicht...[/I] Der Kaiserliche war sowieso schon ein klein wenig verstimmt, weil er keinen Handgriff bei den drei Nekromanten machen durfte und so heizte seine Stimmung jetzt nochmal ein Stückchen höher. Er ging hinter Milan her, musste aber nicht über das Geländer nach unten schauen, um zu wissen, wie viele Gegner sich dort befanden. Ein grelles, fast weißes Blau schimmert in seinem Augenwinkel auf, als er seine rechte Hand etwas vornahm und diese augenblicklich in ein gleißendes Rot gehüllt wurde. Er drängte sich neben Milan, hielt aber nach wie vor guten Abstand zu selbigem. Die Nekromanten unten hatten das fremde Licht auch schon gesehen, konnten aber nicht mehr reagieren. Ein Feuerball pfiff eine leichte Kurve beschreibend, nach unten und krachte mitten in die kleine Gruppe. Ein ohrenbetäubender Knall, der scheppernd nachhallte, erfüllte das Gemäuer. Jetzt wird hier erstmal aufgeräumt, der Rest dieser unfähigen Trottel wird jetzt wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen... Aber Arranges hatte nicht mit der Instabilität der Ruinen gerechnet, nur wenige Sekunden, nachdem man die teilweise zerfetzten und ordentlich angebrannten Leichen der Nekromanten durch den Rauch sehen konnte, rieselte Staub von der Decke. Zwei große Steinblöcke kamen herunter und ließen beim Aufprall den Boden zittern und die Trommelfelle der drei schmerzen. Das verstehe ich unter angemessenem Klopfen an der Tür zu einer Behausung für minderwertige Nekromanten... Seine Rechte glühte immer noch, aber jetzt knisterte es auch in der Faust der linken Hand. Er öffnete die Hand und zischend sprangen unzählige kleine Eiskristalle daraus hervor und regneten auf den Boden, gefolgt von einer eisblauen Wolke, welche die Hand nun einhüllte. Er wandte sich zu Milan. 'Ich bin gerade nicht in der Stimmung, diesen Grabräubern hinterher zu jagen, ich würde es bevorzugen, wenn sie zu uns kämen.' Dabei stahl sich ein Grinsen über das Gesicht des Kampfmagiers. Er war jetzt in bester Laune, ein ordentliches Massaker zu veranstalten...

    Meryann war hinter Milan in die Halle gegangen, und kurz hinter der Tür stehengeblieben. Arranges ging an ihr vorbei, aber sie dachte sich noch nichts Schlimmes dabei, bis seine Hand auf einmal aufglühte. Sie löste den Nachtsichtzauber, da es jetzt relativ hell hier war, als Arranges schon einen riesigen Feuerball in die Gruppe der Nekromanten fallen lies. Hat der sie noch alle?? Sie hielt sich die Hände auf die Ohren als das Gemäuer schon nachgab. Steinbrocken stürzten von der Decke, und als der Lärm langsam nachlies klang ihr noch ein Pfeifen in den Ohren nach. Bei seinen Worten reichte es ihr. "Seid ihr jetzt völlig irre geworden? Hat euch die Zeit auf den Inseln nicht gut getan?", zischte sie Arranges entgegen. Die Wut in ihrer Stimme war nicht zu überhören gewesen, auch wenn sie noch nicht wirklich laut geworden war. "Nur weil ihr gerade nicht in der Stimmung für irgendwas seid, müsst ihr so etwas veranstalten? Wir hätten verschüttet werden können! Habt ihr auch mal eine Sekunde darüber nachgedacht? Wenn ihr euch umbringen wollt, bitte, aber sagt es uns das nächste mal vorher!" Ein Teil dessen was sie ihm an den Kopf warf, kam auch von dem Schreck den sie bekommen hatte durch den Einsturz der Decke, aber das hörte man ihr im Moment nicht an.

    In dem Moment, als die Erde zu beben begann, hechtete Milan an eine der Säulen, die an das Geländer anschlossen und drückte sich mit dem Rücken gegen das Gemäuer. Kleine Steinchen rieselten von oben herab, und er spürte das Donnern wie als hätten sich große Steine aus der Decke gelöst und wären auf den Boden aufgeschlagen. Nachdem der Krach verebbt war und nur noch die staubige Luft an das eben Geschehene erinnerte, richtete sich Milan langsam wieder auf und sein Kopf ruckte Richtung Arranges; dann startete Meryann auch schon ihre Schimpftriade und faltete Arranges verbal zusammen wie ein ungezogenes Kind. Daran, dass die beiden wohl doch in einen anderen Verhältnis standen als er vermutete, dachte er jetzt nicht. Er ließ sein Schwert auf den Boden fallen und stürmte auf Arranges zu, an Meryann vorbei, und packte den Kaiserlichen am Kragen seines Kettenhemdes. Dieser schien überrascht zu sein über die Reaktion des Rothwardonen. "Was fällt euch verdammt nochmal ein...", und Milan drückte Arranges mit dem Rücken gegen die Säule. Der Beschwörer aber schien sich das alles andere als gefallen zu lassen, löste seine Zauber auf und schlug sehr ungenau nach Milan; durch einen Zufall landete einer seiner Schläge an der Schläfe von Milan, welcher daraufhin eine kleine Platzwunde davontrug. Für einen kurzen Moment hielten beide inne und blickten sich an, als ob sie nicht fassen könnten, was da soeben geschehen war; aber Milan fing sich als Erster wieder, nahm die rechte Hand von Arranges' Kragen, holte aus und verpasste ihm einen Schlag gegen den Kopf. Arranges taumelte nach links und zog Milan ein Stück mit sich, hinter dem Kaiserlichen befand sich nun jediglich das Geländer, welches schon etwas locker im Gemäuer hing durch das Beben. Nun begann wieder Arranges, wild und unkontrolliert, wahrscheinlich benommen durch den Schlag, nach dem Bestienjäger zu schlagen und zu treten, aber der Kaiserliche traf lediglich die Stahlverstärkungen seiner Stiefel. Milan hatte jetzt genug, lehnte sich leicht zurück und schlug dann seinen Kopf gegen die Stirn von Arranges. Dieser wurde heftig zurückgeworfen, eine große Platzwunde auf der Stirn, und fiel zurück an das Geländer, welches durch die Belastung einfach nach hinten wegbracht. DerBeschwörer verkrallte sich vor Schreck im Mantel Milans und riss diesen einfach mit, und so stürzten sie beide den kleinen Balkon herunter.
    Zu ihren Glück lag genau darunter ein großer Felsbrocken, welcher aus der Decke herausgebrochn war, so war die Falltiefe nicht groß genug, um sich zu verletzen. Sie schlugen auf dem Felsen auf, lösten sich durch den Aufprall voneinander und rollten dann auf den Hallenboden, wo sie schließlich beide regungslos liegenblieben.
    Milan war keineswegs bewusstlos, sondern versuchte zu verarbeiten, was da gerade passiert war. Langsam rappelte er sich auf...

    Arranges wollte gerade seinen leichten Blutrausch richtig auskosten und nach unten gehen um seine Opfer zu begutachten, als er erst von Meryann unsanft angesprochen und dann auch schon von Milan regelrecht angefallen wurde. Zum Denken nicht ganz fähig, verkeilte er sich mit dem Rothwardonen aufs Gröbste und bekam die Kampfsicherheit seines Kontrahenten ordentlich zu spüren, so drehte sich alles und die Wände waberten leicht umher, als er unten in der Halle auf dem Rücken liegend, die Augen aufschlug und sich kurz umschaute. Als das Sichtfeld nach ein paarmal blinzeln, wieder etwas mehr Klarheit angenommen hatte, setzte er sich auf, schaute zu Milan und fasste sich an die blutige Stirn. Na warte...! Er wollte sich aufrichten, kam aber nur bis auf die Knie. Den Zauber, welcher seine Hand in einer lila Wolke verschwinden ließ, zerging in einem Anflug von Übelkeit. Keuchend musste der Kaiserliche sich mit einer Hand abstützen, während die andere auf dem aufgestellten Knie ruht. Etwas schwer atmend, verharrte der Nekromant so. ... nein, das wird nichts... Schwerfällig stemmte er sich hoch und sah abwartend, aber nicht feindseelig zu Milan, während seine Gier nach Kampf und sterbenden Gegnern, wieder verschwand.

    Milan stürmte so schnell auf Arranges zu, dass Meryann keine Zeit mehr blieb, irgendwie einzugreifen, und sie wäre dabei auch nicht zimperlich gewesen. Da wurde Arranges schon von ihm am Kragen gepackt, was er sich nicht wehrlos gefallen lies. Ne, oder? Sie stand einigermaßen fassungslos daneben und sah dem Faustkampf zu. Beide kamen dem wackeligen Geländer bedrohlich nahe, bis es schließlich doch aus seiner verankerung riss und beide den Balkon herunterfielen. Meryann lief sofort zu der Kante und sprang auch schon herunter, da beide erstmal reglos liegen blieben. Als sie sich dann allerdings wieder bewegten und relativ unverletzt schienen, setzte sie sich auf einen der Gesteinsbrocken und sah beide abwartend an. Sie überlegte im Moment ernsthaft, sofort aus dieser Ruine zu verschwinden und in Zukunft doch wieder nur noch allein unterwegs zu sein. "Fertig?", fragte sie nur, jede Wut war aus ihrer Stimme verschwunden. Arranges sah sie allerdings noch wütend an, die Sache mit dem Feuerball hatte sie nicht so schnell vergessen. Um ihre Hand bildete sich das grüne Leuchten eines Stillezaubers, sie hatte Arranges Versuch gerade sehr wohl gesehen. Diesem hielt sie die Hand auch leicht entgegen. "Denkt nicht einmal dran", sagte sie leise in seine Richtung.

    Milan dröhnte ein wenig der Schädel, aber dies verschwand relativ schnell. Etwas schwerfällig rappelte er sich auf und blickte zu Arranges herüber, welcher ganz offensichtlich etwas größere Schwierigkeiten hatte, in's Hier und Jetzt zurückzukehren. Dann erst bemerkte er Meryann, welche auf dem Felsen saß und abwartend dreinblickte. Redet man so mit seinem...Freund..., und erstmals kamen Zweifel an seiner Theorie auf. Die Kopfnuss hatte er selbst ganz gut weggesteckt, und nachdem dann auch Arranges wieder stand, wartete Milan zunächst ab. Als nichts geschah, klopfte er sich den Staub von der Kleidung, lockerte die Schultern und ging, als wäre nichts gewesen (nichtmal ein Humpeln oder dergleichen war ihm anzumerken) die Treppe wieder hinauf, zu dem Balkon. Hier kniete er sich hin, hob sein Schwert auf und ging mit normaler Gangart wieder die Treppe herunter. Wieder unten angekommen, musterte er nochmals Arranges schweigend und stellte zufrieden fest, dass sein Blick schon nicht mehr so aggressiv war wie vor der kleinen Auseinandersetzung. Wenigstens ein Problem weniger. Er blickte wieder zu Meryann. Und was ich von dir halten soll, weiß ich im Moment gar nicht. Du bist so undurchsichtig wie der Fels auf dem du sitzt. Die Fronten waren für Milan geklärt, er nahm an, dass Arranges die Botschaft verstanden hatte; so drehte sich der Rothwardon zu dem Gang, welcher aus der Halle wegführte, und ging als Erster dort hinein; dabei stieg er achtlos über die völlig verkohlten Überreste der Nekromanten in der Halle und ignorierte auch die kleine Platzwunde an der Schläfe, die er anscheinend gar nicht mehr spürte.

    Arranges stand auch wieder, ohne zu schwanken, als Milan sich allerdings anscheinend schon längst wieder erholt hatte. Auf Meryanns Drohung hin, winkte er ab, ohne in ihre Richtung zu blicken. Haltet doch den Mund, wenn wir hier unsere Differenzen klären...! Dachte er, allerdings ohne jeden Ärger. Er schüttelte kurz den Kopf, wischte sich leicht über die Stirn, schniefte einmal, um sicher zu gehen, dass seine Nase nichts abbekommen hatte und ordnete dann seine Montur. Er wartete kurz, dann ging er Milan hinterher, jetzt wieder langsamer und etwas tastend, da der Infravisionszauber von Meryann nicht mehr auf ihn wirkte.
    Geändert von weuze (24.08.2010 um 22:54 Uhr)

  2. #2

    Festung Variela -> Kaiserstadt (Zusammenfassung)

    Sie sah zu, wie Milan sein Schwert holte, und sah ihn mit einem undefinierbaren Blick an, als er wieder unten in der Halle stand. Den Zauber hatte sie auf Arranges Winken hin wieder aufgelöst. Meryann wartete bis die beiden vor ihr in den Gang traten, sie war sich immer noch alles andere als sicher, ob sie ihnen überhaupt folgen sollte. Schließlich erhob sie sich doch und ging den beiden wortlos hinterher, mit ein paar Metern Abstand. Es war nicht so, dass sie den beiden die Prügelei unbedingt übel nahm, auch wenn Milan ganz schön zugeschlagen hatte, aber irgendwie reichte es ihr im Moment. Nachdem es jetzt wieder ziemlich finster war, sprach sie wieder den Nachtsichtzauber. Nach einem Blick zu Arranges zuckte sie die Schultern, wenn er was sehen wollte, würde er sich schon melden.

    Milan ging voraus und spitzte die Ohren; er hörte die Schritte von Meryann und Arranges hinter sich, aber vor sich, keinerlei Geräusche. Dies ließ ihn stutzig werden, diese Nekromanten MUSSTEN doch den Lärm, den der Kaiserliche veranstaltet hatte, gehört haben. Sie kamen in einen weiteren großen Raum, Schutt lag auf dem Boden, und in der Ecke stand ein kleines Tischchen, Stühle und davor waren provisorische Betten aufgebaut. Von dieser Halle führte eine Tür ins Innere der Festung.
    Auch dahinter stellte Milan keine Feindaktivitäten fest, und nach ein paar Wegbiegungen befanden sie sich in einem größeren Saal mit großer Treppe und acht steinernen Särgen. Na Endlich, aber bevor ich mich an meinen Auftrag mache, sollten wir sichergehen dass uns niemand überrascht. So ignorierte der Rothwardon die Grabstätten und drehte sich zu Meryann und Arranges um. "Wir sollten schauen, ob hier wirklich niemand mehr in der Festung ist", flüsterte er und ging dann die Treppe hinauf in die nächste Grabkammer. Sie liefen auf einem kleinen Hochgang entlang, unten sah man weitere Gräber. Nachdem sie dem Weg bis zum Ende gefolgt waren, traten sie auf einen kleinen Balkon hinaus, von dem man in den Raum blicken konnte, wo sie vorhin erst die Dreiergruppe erledigt hatten. Diese Festung war somit ganz offensichtlich sicher. Milan nickte zufrieden und schnallte sich sein Schwert wieder auf den Rücken; dann machte er sich auf den Rückweg und begann, die Gräber nicht gerade geräuscharm zu öffnen, indem er ein Brecheisen benutze, das an einer Wand lehnte, ein Überbleibsel der Nekromanten.

    Arranges folgte dem Bestienjäger so lautlos, wie es ging. Er hatte, kurz nachdem sie weitergegangen waren, den Mystikzauber von zuvor wieder gesprochen. Trotzdem konnte er nicht sagen, ob noch irgendwo Gegner waren, denn die Festung erwies sich in der folgenden Halle als relativ groß. Er ging Milan hinterher, eine Hand immer auf dem Schwertgriff. Als sie sicher waren, dass außer ihnen wirklich niemand mehr sonst zu gegen war, machte sich der Rothwardon daran, die Gräber zu öffnen. Hmm... so staubig wie das aussieht, werden auch die Leichen sein... brüchige Knochen und vermodertes Fleisch... nichts von Interesse... Als Milan endlich alles beisammen hatte, was er brauchte, verließen sie die Ruine wieder. Arranges hielt für einen kurzen Moment inne, als sie an den drei toten Nekromanten vorbeikamen, die sie einfach überrannt hatten. Ein Jammer... und vor allem Verschwendung... Aber dem Kaiserlichen tat immer noch leicht der Kopf weh, ihm war jetzt nicht wirklich nach einer traditionellen Beschwörung... Es war noch hell, als sie wieder ins Freie traten, wirklich viel Zeit hatten sie nicht gebraucht.

    Meryann war schweigend mitgelaufen, und hatte sich nochmal den Tag durch den Kopf gehen lassen. Ihre Laune war nach dem Frühstück schon nicht mehr unbedingt die Beste gewesen, und das hatte sich hier in der Festung nicht groß geändert. Sie konnte nicht verstehen, warum Milan die Situation zwischen ihr und Arranges offensichtlich so falsch einschätzte, und auf Arranges war sie nicht gut zu sprechen seit er die Decke der Halle zum Einsturz gebracht hatte. Als sie jetzt wieder ans Tageslicht traten, schwieg sie immer noch, und sah sich Milan und Arranges das erste Mal wieder richtig bei Licht an. Beide hatten Platzwunden davon getragen von ihrer Schlägerei. Sie überlegte kurz, ihnen zu sagen, dass sie sich das Gesicht waschen sollten bevor sie in die Kaiserstadt zurück ritten, dachte sich aber dann nur ihren Teil und ging zu Zombie. Sie sah nicht mehr beleidigt oder wütend aus, sondern eher resigniert.

    Auf dem Rückweg zur Kaiserstadt wandte sich Milan nochmals an Arranges und sprach ihn auf die Prügelei in der Festung an. Er legte ihm dar, warum er dies getan hatte; Arranges zeigte sich unerwartet einsichtig und gab den Fehler einerseits zwar zähneknirschend, aber dennoch zu, und versicherte anschließend, dass man nicht mehr darüber reden sollte. Milan nickte daraufhin nur, und nach einer Weile kamen sie endlich bei den Stallungen an. Milan saß ab und nahm dem großen Beutel mit dem Knochenstaub aus der Satteltasche. "Ich werde kurz zur Gilde gehen und das hier abliefern; wir sehen uns im Hotel...", meinte er kurz angebunden, verabschiedete sich und brach Richtung Universität durch das Stadttor auf.
    Auf dem Weg zur Magiergilde hatte er noch einmal über die Geschehnisse in Variela nachgedacht, speziell was Arranges und Meryann anging. Vielleicht habe ich mich wirklich geirrt und ihre Erklärung fehlgedeutet. So sicher bin ich mir dennoch nicht, das könnte auch nur Show gewesen sein. Endlich stand er wieder in der Lobby der Gilde, und der Zufall wollte es, dass soeben Juliette anwesend war und ihn skeptisch musterte. "Schon wieder zurück? Zwar mit einer kleinen Blessur, aber dennoch, sehr schnell...". Erst jetzt fiel Milan wieder die Platzwunde ein. "Ja, es gab einige Zwischenfälle mit...Beschwörern. Euer Ork hat im Übrigen den Auftrag unfreiwillig quittiert...", und der Rothwardon reichte der Alchemistin den Beutel. Ohne Reinzuschauen stellte sie ihn an ihre Seite, sie vertraute ihm offenbar was seinen Inhalt anging. "Hier habt ihr euren Lohn, 200 Septime. Und dann habe ich hier noch ein Haarband für euch, das schenke ich euch so, eure Haare sehen sehr...ungebändigt aus", und die Frau grinste breit. Milan war die Überraschung ins Gesicht geschrieben, er nahm dennoch beides an. Das Beutelchen steckte er in die Tasche, das schmale, einen halben Finger breite, schwarze, mit silbernen Ornamenten verzierte Band ebenfalls. Er verabschiedete sich mit einer angedeuteten Verbeugung und verließ die Lobby, wobei er vorher einen Blick in die Vitrine an der Wand warf zwecks Spiegelbildes. Meine Haare sehen aus wie nach einem Sturm, und wie frisch vom Schlachtfeld wirk ich auch, mit Blick auf dem Blut; aber dann schüttelte er den Kopf und trat nach draußen auf das Pflaster.

    Als sie die Kaiserstadt wieder erreicht hatten, saß Arranges ab und vertraute seinen Rotfuchs einem Stallburschen an. Milan verabschiedete sich in Richtung Gilde. Arranges blieb noch einen Moment bei Meryann stehen, dann sah er zu ihr und meinte nur trocken: 'Ich werde mich dann direkt ins Hotel begeben...' Mit diesen Worten schritt er hinauf, durch das Tor und verschwand im Hotel. Drinnen angekommen, wurde er von der Empfangsdame etwas skeptisch gemustert, aber auf einen wohl recht herrischen Blick von Arranges, schluckte sie ihre fragende Begrüßung hinunter und schwieg. Der Kaiserliche ging nach oben und reinigte seine Wunde. Ohne die Blutkruste sah es gleich nicht mehr so schlimm aus und erinnerte eher an einen etwas tieferen Schnitt. Er überlegte kurz, schaute sich fragend im Zimmer um, dann legte er Umhang und Mithrilpanzer ab. Die Armschienen ließ er ebenfalls zurück. Er wollte eigentlich noch einen Nacht hier verbringen, konnte er sich doch ausrechnen, dass die nächsten Tage wohl wieder das Biwak in der Natur miteinschließen würden, ob mit Meryann und Milan, oder allein... Wenn es nicht so wäre, würde er sich allerdings auch nicht beschweren. Mit leichter Montur, nur den größeren Lederbeutel und das Schwert an der Seite und ohne Rüstung bis auf Stiefel und Beinschienen, setzte er sich nach unten in die Aula des Hotels.

    Meryann war vor den beiden zur Kaiserstadt geritten, so bekam sie von dem Gespräch nichts mit. Dort angekommen, ging Milan sofort zur Universität, während Arranges schon ins Hotel ging. Sie hatte noch nicht die geringste Ahnung wo sie heute Nacht schlafen würde, und so sagte sie zu Arranges nur: "Ich gehe noch ein bisschen durch die Stadt." Sie hatte immer noch ihren Bogen und die Tasche bei sich, als sie kurz nach Milan langsam ebenfalls zur Universität ging. Sie wusste nicht genau, was sie ihm sagen wollte, oder warum sie ihm überhaupt hinterher lief. Normal war das nicht ihre Art, wenn er es anscheinend unbedingt falsch verstehen wollte, dann war das nicht ihr Problem. Sie war immer Stolz darauf gewesen, dass sie im Prinzip niemanden brauchte und von keinem abhängig war. Sie betrat das Universitätsgelände, Milan hatte sie bis jetzt nicht gesehen, er musste noch in der Empfangshalle sein. Sie wartete an der Treppe vor der Tür, die Kampfmagier so gut wie möglich ignorierend, als Milan die Eingangshalle verlies. Sie wusste immer noch nicht, was sie ihm genau sagen sollte, so sah sie ihm nur nachdenklich mit ihren dunklen Augen entgegen.

    Nachdem er die Lobby verlassen hat, stand ihm plötzlich Meryann gegenüber und blickte ihn einfach nur an. Sich unsicher, was genau sie wollte und warum sie eigentlich hier war, stellte er sich ihr gegenüber und sprach sie an. "Ihr seid mir gefolgt, oder ist das nur ein Zufall...", meinte er skeptisch.
    "Was wäre euch denn lieber?", antwortete Meryann lächelnd. Das war das Erste, was ihr spontan eingefallen war. Sie sah ihn kurz an, merkte dass es wohl nicht unbedingt die Antwort war, die er erwartet hatte, es war ja nicht einmal eine Antwort, und sprach weiter: "Ihr seid heute morgen so schnell gegangen, ich dachte es wäre an der Zeit, noch ein paar Dinge zu klären." Sie sah ihn unsicher an, und hoffte dass er von selber darauf zu sprechen kommen würde, sie wußte immer noch nicht, wie sie es am besten formulieren sollte.
    Milan lächelte ob der Antwort der Bretonin und setzte sich dann mit ihr in Bewegung Richtung Tiber-Septim-Hotel. Nachdem sie die Sache ansprach, welche sich beim Frühstück ereignet hatte, horchte Milan auf. So, sie will ein paar Dinge klären. Er antwortete nicht und schien abzuwarten, was sie jetzt wohl zu sagen hatte, das Schweigen seinerseits konnte man durchaus als 'Na, nun sagt schon' werten.
    Er tat ihr leider nicht den Gefallen, etwas dazu zu sagen. "Also... Ähm, ich hätte euch vermutlich gleich sagen sollen, dass ich auf jemanden warte. Mir erschien es nur nicht wichtig, denn Arranges ist wirklich nur ein Freund, mehr ist da wirklich nicht und wird auch nie sein, zumindest von meiner Seite aus nicht. Wir haben uns vor etwa einem Monat getroffen, da wir das gleiche Ziel hatten, ich weiß nicht ob ihr davon gehört habt, vor Bravil ist ein Portal zur Ebene Sheogoraths aufgetaucht." Was red ich da überhaupt? Sie sah wieder zu Milan, in der Hoffnung aus seinem Gesicht lesen zu können, wie er darauf reagierte.
    Sie rechtfertigt sich doch jetzt nicht etwa wirklich vor dir?, und auf diesen Gedanken hin belegte er die Beschwörerin mit einem fragenden Blick, als sie auf den Talos-Platz-Bezirk einbogen. Er beschloss, weiterhin den Ahnungslosen zu mimen, vielleicht redete sie ja so ein wenig mehr Klartext. "Das ist interessant zu erfahren, aber....wieso erzählt ihr mir das?", und sein Blick wurde etwas neugieriger.
    Aus Milans Gesicht konnte sie nichts weiter als Neugier lesen. Auf seine Frage hin wurde sie leicht Rot, was sie gerne verhindert hätte, es gelang ihr nur leider nicht. Sie sah verlegen zu Boden, als sie antwortete: "Vielleicht möchte ich ja nur nicht, dass ihr die Situation zwischen Arranges und mir falsch einschätzt.".
    Volltreffer, dachte der Rothwardon amüsiert, sie waren nun bei dem Hotel angelangt. "Ich nehm es zur Kenntnis", antwortet er und strich Meryann mit der Hand über die Schulter. Dann öffnete er die Tür zum Hotel und ließ Meryann den Vortritt, nach ihr trat er ebenfalls ein.

    Arranges hatte in der Zwischenzeit angefangen in einem Rappenkurier zu blättern, er fand nichts was ihm tatsächlich neu war, bis er seinen gelangweilten Blick über die letzte Seite schweifen ließ. In Gedanken las er laut mit: Hohepriester von Treibjagd mit dem Adel nicht zurückgekehrt, Eskorte ebenfalls vermisst... Bei dem darauffolgenden Artikel, musste sich der Kaiserliche zusammenreissen, damit er nicht zu breit grinste. Den Text las er mit so viel Genuss, dass er fast nicht bemerkte, wie Meryann und Milan das Hotel betraten. Erst, als die Tür wieder ins Schloss fiel, blickte er auf und sah zu den beiden. Er legte die Zeitung weg und erhob sich aus der Sitzecke.

    Sie sah Milan leicht verwirrt an, als er sie über die Schulter strich. Dann betrat sie vor ihm das Hotel, auch wenn sie nicht vorhatte, die Nacht hier zu verbringen, Arranges wartete auch noch hier. Inzwischen hatte sich ihr Ärger über seine Aktion in der Festung etwas verflüchtigt. Sie ging auf ihn zu, und sah die beiden fragend an, als sie ihn erreicht hatte. "Was habt ihr heute abend noch vor? Ich werde diese Nacht nicht mehr hier verbringen, dieses Hotel ist nämlich leider ebenso schön wie teuer.", sagte sie schließlich lächelnd, an Arranges und Milan gerichtet.

    Der Rothwardon lauschte Meryanns Aussage. "Ich denke, eine Nacht kann ich euch noch bezahlen, quasi als Geschenk an euch für die Hilfe in der Festung", meinte er lapidar und begab sich an die Theke, um das Zimmer zu bezahlen. Die Frau schaute zunächst verwirrt, rückte dann aber den Schlüssel heraus. Milan nahm diesen und überreichte ihn Meryann. "Ich schlage vor, wir essen nun noch etwas.". Milan schaute fragend in die Runde.

    Auf dem Boden schlafen wäre doch sicherlich auch eine billige Option gewesen... Dachte Arranges immernoch gut von dem Artikel belustigt und ein Schmunzeln stahl sich auf seine Lippen. Als Milan wieder zurück war, nickte er nur zustimmend und sah ebenfalls etwas fragend in die Runde.

    Bevor Meryann noch protestieren konnte, hatte Milan schon den Zimmerschlüssel geholt und ihr überreicht. "Danke.", sagte sie lächelnd. Sie wußte nicht so ganz, was sie davon halten sollte, auch aufgrund seiner Antwort vor dem Hotel. Auf seinen Vorschlag und Arranges Nicken ging sie die Treppe nach oben in den Speisesaal, der um diese recht frühe Uhrzeit noch leer war, und setzten sich an einen der Tische.

  3. #3

    Kaiserstadt - Tiber Septim Hotel (Zusammenfassung)

    Oben angekommen, blickte sich Milan Richtung Küche um, konnte aber die Bosmerin vom Vormittag nicht entdecken, was vielleicht auch besser war. Der Rothwardon drehte sich wieder zu Arranges und Meryann. "Der Tag wäre halbwegs unbeschadet...", dabei blickte er kurz zu dem Kaiserlichen, "...überstanden. Wie sieht eure weitere Planung aus? Was habt ihr vor in den nächsten Tagen?". Milan hatte den Mantel ausgezogen und mit dem Waffengurt über die Stuhllehne gehangen, so wie er es immer machte.

    Arranges setzte sich so, dass er Milan gegenübersaß. 'Ich weiß nicht, eigentlich habe ich nichts bestimmtes vor in nächster Zeit...' Zumindest habe ich weder Lust, irgendjemanden aus der Gathering zu sehen, noch nach Skingrad zu gehen... bei allem was recht ist, aber wenn Falanu erfährt, was hier für ein Zirkus gemacht wurde, nur um meiner habhaft zu werden, dann komm ich die nächsten Tage gar nicht mehr aus dem Haus... und wenn sie dann noch erfährt, wo ich war, werde ich Zeit meines Lebens angekettet in ihrem Keller verbringen... Dachte sich der Kaiserliche, während er zu Milan blickte.

    Meryann saß zwischen den beiden am Tisch und hatte den Bogen, Köcher und Gepäck hinter sich an die Wand gelehnt. "Ich habe ebenfalls nichts vor, ich plane eigentlich nicht, sondern schau, was sich so ergibt..." Dabei sah sie kurz zu Milan. Da kam auch schon die Bosmer herein, und ging mit ihrem aufreizenden Gang direkt auf Milan zu. Lächelnd blieb sie neben seinem Stuhl stehen, die eine Hand auf die Hüfte gestützt, und ihm einen recht eindeutigen Blick zuwerfend. Zumindest war er das für Meryann, die sie genau sehen konnte, auch wenn sie von der Bosmer ignoriert wurde. Meryanns Gesicht blieb gleichgültig, tatsächlich war die Bedienung inzwischen so in ihrer Achtung gesunken, dass sie nicht einmal wirklich eifersüchtig wurde.

    Milan nickte. Anscheinend hatten sie hier alle am Tisch kein bestimmtes Ziel vor Augen. "Die Tafelrunde der Unentschlossenen...", bemerkte Milan mit einem Lächeln auf den Lippen, dann tauchte auch schon die Waldelfe auf und platzierte sich dicht neben ihm. Als er den Kopf drehte, schaute er zunächst auf ihren Bauch und dann nach oben. Gerade grinste die Waldelfe ihn an und legte ihre linke Hand auf seinen Rücken. "Was darf's denn sein?", meinte sie quietschig in die Runde. Milan orderte daraufhin einen Rehbraten mit Reis für sich, was die Bosmer mit leichtem Druck auf seinen Rücken quittierte, dann wartete sie auf weitere Bestellungen.

    Übernimm dich nicht... Dachte Arranges, als er Milan und die Bosmer, deren Gesten fast schon eindeutig waren, ansah und dabei leicht grinsen musste. Der Kaiserliche nahm für sich nur eine kleine Vesperplatte und einen Krug Wasser. Als auch Meryann angab, was sie wollte, verschwand die Bosmer wieder. Arranges blickte zu Milan. 'Eure Tätigkeiten scheinen ja recht abwechslungsreich zu sein, zumindest, wenn es sich mit allem so verhält, dass ihr Aufträge annehmt und sie ausführt wie ein folgsamer Söldner, aber ich muss sagen, dieser Bezeichnung passt nicht so ganz zu euch, jetzt, da ich mir eure... Fähigkeiten ansehen durfte...' Meinte der Nekromant freundlich und gleichermaßen neugierig. 'Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich euch eine Weile begleiten...' So, dann müsste ich nur noch überlegen, was ich denen erzähle, wenn die Wind davon bekommen, dass ich nicht auf mehr oder weniger direktem Wege zu ihnen gehe... und andererseits muss ich mir etwas einfallen lassen, wenn Milan nein sagt...

    Meryann hatte auch nur etwas Käse und Brot bestellt, und die Bosmer zog endlich wieder ab. Dass Arranges so direkt fragte, ob er Milan begleiten durfte, erstaunte sie, sie bemühte sich allerdings, sich nichts anmerken zu lassen. Sie sah Milan interessiert an, und wartete auf eine Antwort. Sie selbst wusste tatsächlich nicht genau, was sie tun sollte. Es war nicht unbedingt ihre Art, sich einfach so jemandem anzuschließen, Arranges war eine Ausnahme gewesen, da er ebenfalls ein Nekromant war und sie beide das gleiche Ziel vor Augen hatten, dass sie zusammen leichter erreicht hatten. Allerdings war dieser Grund hier in Cyrodiil auch hinfällig, zumindest nicht mehr ausreichend dafür, schon wieder in Begleitung durchs Land zu ziehen. Andererseits hätte sie auch überhaupt nichts dagegen, Milan noch weiterhin Gesellschaft zu leisten. Und Arranges und sie wollten außerdem immer noch eine richtige Leiche wieder erwecken oder etwas in der Art.

    Nachdem sich die Bosmer verabschiedet hatte, ergriff Arranges das Wort, woraufhin Milan erstmal erstaunt war über die Direktheit des Kaiserlichen. Erst vorhin hatten sie sich in den Haaren, und jetzt fragte dieser Mann freundlich, ob er ihn begleiten dürfte? Will der mir aus Rache für die Prügelei einen Dolch in den Rücken jagen, wenn ich ihm Selbigen zudrehe, oder was soll das...., Äußerlich lässt sich Milan von seiner Skepsis jedoch nichts anmerken. "Normalerweise habe ich nichts mit Menschen zu schaffen was meine Aufträge angeht. Ich konzentriere mich hauptsächlich auf monster- und tierähnliche Kreaturen, allerdings habe ich schon desöfteren Probleme mit den Kriegergilden Hammerfells gehabt, welche Freiberufler nicht so gerne sehen. Ich weiß nicht, wie sich das in Cyrodiil verhält, aber ich muss zugeben...", und er lächelte dabei, "...es ist mir auch egal.". Dann ging Milan auf Arranges Frage nach Begleitung ein. "Ich weiß selber noch nicht, wohin mich mein Weg führt, da ich keine Vorstellungen habe, was Cyrodiil angeht. Ich kenne weder die Städte noch die Umgebung, abgesehen von Anvil, Skingrad und eben jetzt die Kaiserstadt. Was habt ihr denn für Vorschläge, welche Gegend ich unbedingt einmal kennenlernen muss?". Meryann verhielt sich auffällig still bei dem Gespräch, Milan wollte ihr gerade einen auffordernden Blick zuwerfen, als die Bosmerin mit ihren Bestellungen wieder auf der Bildfläche erschien.

    Die Waldelfe stellte die Speisen auf dem Tisch ab, wobei sie es ganz zufällig nicht vermeiden konnte, Milan erst anscheinend mit den Augen ausziehen zu wollen und ihn dann vielsagend streifte, als sie sich zur Küche drehte und wieder verschwand. Hätte ich es so nötig, würde ich mich an den Straßenrand stellen, da wären die Chancen größer... Dachte sich der Magier allmählich genervt. 'Ich bin ein schlechter Reiseführer, nur um das mal vorweg zu schieben... Meine... früheren Tätigkeiten haben mich viel im Norden des Landes herumgeführt. Direkt am Ansatz der Jerallberge in der Grafschaft von Bruma, einer etwas kleineren Stadt.' Arranges machte eine kurze Pause und überlegte kurz, dann fuhr er fort: 'Eventuell könnte es für euch gute Arbeit in Bruma geben, die wenigen Gehöfte in den verschneiten Hochebenen, werden desöfteren von Trollen und Ogern heimgesucht... die Wachen stellen sich nicht gern diesen Problemen und die einfacheren Jäger, die diese Bestien aus dem Weg räumen könnten, verlangen Unsummen an Septimen, damit sie einen Finger rühren...' Arranges begann langsam und gemütlich ein wenig zu essen, während er auf seine Antwort wartete.

    ••••••••, dachte sich Meryann nur, als die Bosmer Milan wieder einen mehr als eindeutigen Blick zuwarf und ihm auf die Pelle rückte. "In Bruma könntet ihr wirklich Glück haben, wenn euch die Kälte nicht stört.", sagte sie zu Milan. Ihr war es dort eindeutig zu kalt, auch wenn sie sich dieses Mal davon nicht abhalten lassen würde. Außerdem blieben bei den Temperaturen die Leichen länger frisch. Milan hatte Arranges noch keine eindeutige Antwort gegeben, was das Thema Begleitung anging. Sie begann ebenfalls zu essen, und wartete, ob Milan sich noch genauer dazu äußern würde, ob er lieber alleine reisen würde.

    Milan versuchte die Gesten der Waldelfe bewusst zu ignorieren, indem er sich vornahm nicht darauf einzugehen, aber so ganz gelang ihm dies dann doch nicht, und er schaute ihr kurz aus dem Augenwinkel hinterher, bevor er sich seinem Essen zuwandte. "Im Norden von Cyrodiil? Also die Grenze zu Himmelsrand? Ich war auch schon da, ein wenig Kälte bringt mich nicht um, im Gegenteil, eine willkommende Abwechslung zu den Wüsten Hammerfells. Wenn ihr mich also nach Bruma begleiten wollt, tut euch keinen Zwang an", sprach er allgemein in die Runde, obwohl Meryann bis jetzt noch nicht einmal angedeutet hatte, mitzukommen. Und ich dachte schon, dass das Säbelzahntiger-Fell was ich seit Himmelsrand mit mir herumschleppe, nutzlos wäre. Beinahe hätte ich es an der Grenze veräußert. Sein dünn gefütterter Ledermantel hielt ihn zwar schon recht warm, auch bei großer Kälte, aber warm waren seine Muskeln nun mal leistungsfähiger als kalt, und daraus zog er schließlich den Großteil seines Kapitals. Erst jetzt bemerkte er, dass die Bosmerin eine Flasche Wein mitsamt drei Gläser auf den Tisch platziert hatte, offensichtlich ungefragt. Milan nahm sich eines der Gläser und schenkte sich ein, dann blickte er fragend in die Runde. Ich hoffe, an der Flasche hängt nicht irgendeine Bedingung, musste er amüsiert im Hinblick auf die Bosmerin denken.

    Das geht aber dann auch hoffentlich aufs Haus, oder wird das in Gruppenleistung ausbezahlt? Dachte Arranges, als er die Weinflasche betrachtete. 'Nun, die Kälte ist weniger das Problem dort... Bei gefährlichen Situationen denke ich dort eher an Wolfsrudel oder Bären, aber im Grunde braucht man sich vor denen auch nicht zu fürchten, wenn sie einen nicht gerade im Schlaf überraschen... Zweiglinge dürfte es dort schon nicht mehr geben und Goblins wird man auch eher vergeblich suchen...' Er schob Milan ein Weinglas hin und bedeutete ihm mit einer freundlichen Geste, dem Kaiserlichen einzuschenken.

    "Ich würde euch ebenfalls gern begleiten.", sagte sie lächelnd zu Milan, wobei sie ihm auch leicht das Glas hinschob. "Auch wenn mir die Wüsten Hammerfells lieber wären als die Kälte Brumas..." Die Wahrheit war, sie würde erbärmlich frieren, sie hatte nicht einmal ansatzweise passende Kleidung. "Wann wollen wir aufbrechen?", fragte sie ebenfalls in die Runde. Sie würde auf jeden Fall vorher noch einmal die Gelegenheit zu einem warmen Bad hier nutzen, bevor sie aufbrechen würden. Bei diesem Gedanken sah sie etwas verträumt zu Milan.

    Der Rothwardon lächelte Meryann an und nickte, als diese ebenfalls ihre Absicht bekundete, mitzukommen, und goss dann in beide ihm hingeschobene Gläser den Wein ein, während Arranges erzählte. Er wollte gerade etwas erwidern, als die Bretonin nach ihrem Aufbruch fragte. "Nun, ich denke, morgen früh? Schließlich haben wir jetzt einmal die Zimmer bezahlt, da wäre es eine Verschwendung, sie nur halb zu nutzen, indem wir in der Nacht aufbrechen.". Er nahm einen Schluck Wein, und antwortete dann Arranges. "Wolfsrudel haben einen gehörigen Respekt vor dem Feuer. Also würde ein größeres Lagerfeuer in der Wildnis schon helfen, sie sich des Nachts vom Hals zu halten, denn auch wenn sie sich um Rudel stark fühlen, vor Feuer haben sie Angst. Dasselbe würde für Zweiglinge und Großkatzen wie den Berglöwen gelten. Und ich denke, auch ein Bär würde uns meiden. Man müsste nur achtgeben, dass das Feuer nicht ausgeht, und nicht zu weit davon weg sollte man sich auch nicht aufhalten.". Während Milan sprach, schnappte er den Blick Meryanns auf, welche ihn mit ihren bodenlosen Augen etwas abwesend ansah. Er erwiderte den Blick fragend, und ein Lächeln umspielte seinen Mund.

    Dass man sich diese Kreaturen mit Feuer vom Leibe halten kann, weiß ich auch... und ich weiß, an was genau diese Sache scheitern wird, wenn Meryann uns begleitet... Unwillkürlich musste Arranges breit grinsen. 'Natürlich, Feuer... ich war wohl zu lange nicht mehr dort unterwegs, oder bin vermutlich allgemein schon länger nicht mehr richtig in der Wildnis gewesen... dabei hat die Sache aber einen winzigen Haken...' Arranges kratzte sich am Hinterkopf und überlegte, wie er das am besten sagen konnte. 'Unsere weibliche Begleitung hat... nun ja, gewisse... Differenzen mit dem, was für uns zum Lebenserhalt in der Tundra dort beitragen könnte...'

    Lagerfeuer? Ein großes Lagerfeuer?, dachte sich Meryann bei Milans Ausführungen wenig begeistert. Allerdings dachte sie jetzt, weit entfernt von wirklich offenem Feuer, dass sie sich dann schon beherrschen können würde. Eigentlich war Feuer doch wirklich nicht so schlimm. Trotz dieser Gedanken hatte sich ihr Gesichtsausdruck nicht verändert, außer dass sie das leichte Lächeln von Milan erwiderte. Dann konnte es Arranges allerdings einfach nicht lassen, das Thema gleich zur Sprache zu bringen. Sie drehte den Kopf zu ihm und funkelte ihn wütend an. "Vielen Dank, dass ihr mir die Mühe abnehmt, selber sprechen zu müssen.", sagte sie sarkastisch zu Arranges. "Er übertreibt maßlos", sagte sie wieder freundlich zu Milan. Sie würde eben einfach etwas Abstand zum Feuer halten, dann würde es schon gehen.

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