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ᵵ Ghost Rider ᵵ
Kaiserstadt - Hafenviertel (Zusammenfassung)
Milan brummte ein wenig der Schädel, als er den Kopf hob und direkt in Meryanns Augen sah. "Das musste nun wirklich nicht sein...", presste er zwischen den Zähnen hervor und setzte sich auf. Er befühlte seinen Hinterkopf, an dem er nun eine kleine Beule feststellte, aber sonst ging es ihm eigentlich ganz gut. Wenn ich angespannt geblieben wäre, wäre ich auch nicht so schreckhaft gewesen. Statt Meryann hätte ebensogut ein Bandit hinter mir lauern können. Das nächste Mal such ich alles ab..., schwor er und konzentrierte sich dann wieder auf die Bretonin vor sich. "Ist ja nichts weiter passiert...", grummelte er, griff nach seinen Schwert und stemmte sich dann hoch. Die Waffe steckte er dann wieder weg und drehte sich zu der Schlammkrabbe um, welche etwas ängstlich hinter den Fässern hervorlugte. Milan befühlte seine Brust und hatte plötzlich ein paar dünne Metallketten in den Händen, an deren beiden Enden je ein kleines Gewicht in Form einer Kugel befestigt war. Er spannte die Metallkette zwischen den Händen und ging so auf die Krabbe zu. Diese fühlte sich nun bedroht und ging in Angriffshaltung, dabei klapperte sie mit ihren Scheren. Aber Milan ließ sich nicht beirren, und kaum einen Wimpernschlag später hatte er der Krabbe mit den Metallketten die Scheren zusammengebunden, sodass sie sich nicht mehr wehren konnte. Nun nahm er die zugegebenermaßen heftig strampelnde Schlammkrabbe an ihrem Panzer in beide Hände und drehte sich zu Meryann um. "Wir sollten sie hier rausbringen, den Nords zeigen und sie dann schnell über Bord werfen, ich bin nicht dazu da, denen ihr Mittagessen zu verschaffen...", und er machte sich daran, die Krabbe auf das Deck zu bringen.
Meryanns schlechtes Gewissen wurde noch größer, als Milan seinen Hinterkopf befühlte, auf dem er wohl gelandet war. Inzwischen hatte Meryann auch die Schlammkrabbe gesehen, die von Milan nicht getötet wurde, wie viele andere Gehandelt hätten, sondern er fesselte sie nur an den Scheren und trug sie vom Schiff. Meryann folgte ihm schweigend, draussen standen die beiden Nord die etwas ungläubig auf die Schlammkrabbe sahen. Im nächten Moment sahen sie auch schon halbwegs betreten zu Boden, war doch eine Schlammkrabbe nicht sonderlich gefährlich. Milan befreite sie wortlos von der der Kette, bevor er sie ins Hafenbecken setzte. Als er mit den Nords noch das Geschäftliche geregelt hatten, spazierten sie weiter durch das Hafenviertel. Über die hektische Betriebsamkeit und die Schiffe aus allen Teilen Tamriels vergaßen sie ganz die Zeit, und so dämmerte es schon, als sie durch das Armenviertel auf der Rückseite des Hafens liefen. Ausserdem hatte Meryann ihm ein paar Dinge über Cyrodiil erzählt, wie die Rollen und Einflußbereiche der Gilden, wobei sie auch die Diebesgilde und die dunkle Bruderschaft nicht auslies, auch wenn sie von letzterer wesentlich weniger wußte, als von der Diebesgilde. Auch welche Rolle hier die verschiedenen Kulte spielten, wie die Anhänger der Daedra-Prinzen oder der Neun. Sie gingen gerade von dem Friedhof - falls man die Ansammlung von armseligen Gräbern überhaupt als solchen bezeichnen konnte - wieder auf die Hütten zu, als sie im Dunkeln vor sich zwei, nein drei Gestalten erkennen konnte. Diese schienen alles andere als nüchtern zu sein, jetzt wo sie näher kamen konnte man sie lallen hören. Meryann und Milan gingen einen leichten Bogen um die Gestalten, da hörte Meryann schon die erste Flasche zersplittern. "Du suchst Ärger? Ich habsch genau gesehn...", kam eine eine der Gestalten drohend mit der abgebrochenen Flasche in der Hand auf Milan zu. Er war groß, es konnte ein Nord sein, und ziemlich breit. Die anderen beiden waren kleiner und schmaler, vielleicht Kaiserliche oder Bretonen, man konnte es nicht genau erkennen, dazu war es zu dunkel. Diese beiden bewegten sich auch, unsicher und noch leicht zögerlich, auf Milan und Meryann zu. Noch einen Schritt.., dachte sie sich, und ging schonmal ein paar Zauber im Kopf durch, die nützlich werden könnten. Dabei sah sie zu Milan um zu erkennen, was dieser vorhatte.
Milan war Meryann enorm dankbar für ihre Geduld beim Erklären der Gegebenheiten in Cyrodiil, welchen er interessiert lauschte, imemr mal wieder Zwischenfragen dazu stellte und sie zugegebener Maßen manchmal etwas gedankenverloren musterte, ohne wirklich zuzuhören.
Die Sonne war bereits verschwunden und die Dunkelheit hereingebrochen, als sie von einem betrunkenen Nord von der Seite angepöbelt wurden, dabei hatten sie sich extra viel Mühe gegeben, diese personen nicht weiter zu reizen, indem sie sie einfach weiträumig umgangen. Nicht weit genug..., ging Milan durch den Kopf und er blickte auf die scharfkantige Flasche. Er hatte nicht vor, den Betrunkenen zu verletzen, offensichtlich wusste er nicht, was er tat, jedoch hatte er auch nicht vor, sich von ihm bedrohen zu lassen. Der Rothwardon warf einen Blick zu Meryann, welche ihn anblickte, Konzentration in den Augen. Ein Zauber? Gegen einen Nord? Der verletzt sich vielleicht dadurch noch selber mit seiner behelfsmäßigen Klinge da. Der Nordmann kam weiter auf sie zu, die Flasche vor sich haltend. Er war in etwa so groß wie Milan, wenn auch ein bisschen größer. Milan griff nach Meryanns Arm und zog sie sanft mit sich, als er ein paar Schritte zurückging. Der Nord folgte ihnen etwas langsamer und schwankend, die Lücke wurde allmählig größer. "Eyyyye...wo wollt ihr hin...duuuu Feigling", lallte der Nord, er sah gerade aus, als würde er gleich zu Boden fallen. Plötzlich aber holte er aus und warf die abgebrochene Flasche direkt auf Meryann. Rotierend flog sie auf den Oberkörper der Bretonin zu. Milan aber reagierte schnell und schlug die Flasche, kurz bevor sie auf Meryann traf, mit der Hand aus der Flugbahn und zu Boden. Sie zerschellte klirrend auf dem Boden, bohrte sich aber vorher tief durch den Handschuh und in die Handfläche von Milans linker Hand. Blut quoll aus der langen Wunde hervor und tropfte zu Boden. Er formte eine Faust, aus welcher weiterhin der rote Lebenssaft tropfte, sein Gesicht wurde ausdruckslos und die grauen Augen schwenkten langsam von seiner Hand auf den Nord. "Darauf hab ich gewartet...jetzt hab ich wenigstens einen Grund...", presste er hervor. Dann streifte er den Waffengurt von der Schulter, ließ das Schwert achtlos zu Boden fallen und schritt langsam auf den schwankenden Nord zu.
Als Meryann die Flasche kommen sah, war sie so oder so schon dabei, in Deckung zu gehen, wenn sie etwas konnte, war es Geschossen aller Art auszuweichen. Ausser Grummitpfeilen. In diesem Moment hatte Milan die Flasche jedoch schon mit der Hand abgefangen, dass er verletzt war konnte Meryann nicht sehen, sich aber mehr oder weniger denken. Als Meryann noch nach den anderen Gestalten sah, die noch etwas unschlüssig daneben standen, als ob sie warteten, was ihr Anführer als nächstes tun würde, hatte Milan schon sein Schwert abgelegt und ging auf den Nord zu. Dieser setzte sich ebenfalls wieder in Bewegung, etwas schneller als vorhin noch. Weiter kam sie mit ihren Beobachtungen nicht, da entschlossen sich auch seine beiden Saufkumpanen, anzugreifen. Sie kamen torkelnd auf Meryann zu, mußten dazu aber noch deutlich weiter laufen als der Nord. Sie überlegte kurz, ob sie die beiden Lähmen sollte, allerdings würde dass das Problem nur aufschieben. Nacht? Friedhof in der Nähe? Besoffene? Perfekt. So etwas beschwor sie zwar selten, trotzdem fiel ihr die Formel nicht schwer, es war eine schwache Beschwörung, die sie Anfangs oft geübt hatte, für den Effekt würde es allerdings reichen. Sie hob kurz die Hand, um diese bildete sich eine leuchtende Kugel, und vor den beiden Angreifern schwebte ein schöner, einfacher Geist. Seine Gestalt war im Prinzip menschlich, davon abgesehen dass ab der Hüfte abwärts alles fehlte, er halb durchscheinend war, und klauenartig gekrümmte Hände hatte. Sie befahl ihm nicht anzugreifen, sondern nur auf die beiden zuzufliegen. Diese waren durch sein plötzliches Auftauchen wie gelähmt. Sie standen einen Augenblick starr vor Schreck, mit aufgerissenen Augen, was sie in dem leichten Leuchten des Geistes sehen konnte, bevor sie sich beide wie auf Kommando umdrehten, und panisch das Weite suchten. Sie entließ den Geist wieder, und fand jetzt erst zeit, nach Milan und dem Nord zu sehen.
Der Nord torkelte auf ihn zu und griff mit seinen Pranken nach ihm. Aber Milan hatte nicht vor, sich mit diesem betrunkenen Nordmann lange aufzuhalten. Er ballte die rechte Faust und schlug seinem Gegenüber trocken gegen den Kopf. Es kam ihm vor, als hätte er gerade gegen einen Stein geschlagen, durch die Angetrunkenheit des Nords aber zeigte dieser Schlag Wirkung, er schien noch mehr zu torkeln als vorher. Mittlerweile aber achtete der Rothwardon nicht darauf, ob dies vielleicht schon reichte, und so flog auch schon die linke Faust heran, mitten in das Gesicht des Betrunkenen. Er taumelte zurück, Blut floss aus seiner Nase; in dem Moment schwebte der Geist an den beiden vorbei, der Hüne warf den Kopf zur Seite und folgte ihm ungläubig mit den Augen, Milan aber hatte nur sein Ziel im Blick. Während die Männer schreiend das Weite suchten, holte Milan mit dem linken Fuß aus und trat dem Nord mit voller Wucht seitlich gegen das Knie. Dieser griff sich an die getroffene Stelle und sackte halb in sich zusammen, sodass er jetzt vor Milan hockte. Dieser aber hatte genug von diesem Proll vor sich, und alleine die halbherzige Absicht, Meryann zu verletzen, veranlasste ihn zu dem abschließenden Angriff. Er schritt auf den knieenden Nord zu, griff seinen Kopf, drückte ihn leicht nach unten und zog dann sein rechtes Knie an. Mit voller Wucht traf er den Nord am Kinn, er spürte den Kiefer brechen; in dem Moment, als er traf, ließ er den Schädel los, sodass es den Betrunkenen nach hinten warf. Er landete auf dem Rücken und blieb, schmerzvoll stöhnend, liegen. Blut floss ihm aus Mund und Nase, und sein Auge, welches Milan mit dem ersten Schlag getroffen hatte, war blutunterlaufen.
Der Rothwardon blieb vor dem am Boden Liegenden stehen und betrachtet erst jetzt seine linke Hand genauer. Vom Handballen bis zum kleinen Finger verlief eine tiefe Schnittwunde. Er ballte sie wieder zur Faust, damit es nicht mehr so stark blutet, drehte sich zu Meryann um und ging auf sie zu. "Seid ihr in Ordnung?", fragte er sie mit besorgter Stimme, ohne sich das gerade Geschehene anmerken zu lassen.
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