Milan sah sich noch mehr als sonst der Aufmerksamkeit der umstehenden Leute ausgesetzt, aber mittlerweile hatte er darin Übung und ignorierte es gekonnt. Tatsächlich hatte er gerade ganz andere Sachen im Kopf, sodass er nicht danach schaute, ob er jemanden hier auf dem Platz kannte. Zum Einen erstaunte ihn der Puma, welcher auf die Menschen so gut wie gar nicht reagierte und brav neben ihm her trottete; zum Anderen dachte er jetzt gerade an Meryann. Er hatte ihr nicht gesagt, dass er länger Bruma fernblieb. Wie auch. Wer weiß, vielleicht war sie mit Arranges schon weitergereist? So mir nichts dir nichts bekam man eine Leiche schließlich nicht aus der Kapelle. Die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Nekromanten auf einen Friedhof einer anderen Stadt ausweichen würden um so leichter an eine Leiche zu kommen, Verwandter hin oder her, war relativ hoch. Desweiteren dachte Milan über die Bemerkung des Wächters am Tor nach. Ein Zertifikat für einen zahmen Berglöwen war mit Sicherheit nicht sehr billig, zumindest war es für Milan nicht ohne Weiteres bezahlbar. Und auf diesen Akaviri-Kram, den Arranges angedeutet hatte, war Milan nicht besonders scharf. Allerdings war mit dem Auftrag ein Zertifikat wohl im Rahmen des Möglichen. Ich sollte das nicht so sehr vor mir herschieben, aber zunächst schau ich mal nach Meryann. Er tätschelte die Flanke des Berglöwen beim Laufen, als er zwischen den einzelnen Personen auf dem Platz hindurchging, die Treppe hinauflief und die Herberge "Jerall Ausblick" betrat.
Drinnen war der Gastraum leer, und der Rothwardon schritt auf den Tresen zu. Der Nord hinter der Theke war beschäftigt, die Flaschen in das Regal einzuordnen; als er Milan näherkommen hörte, drehte er sich um und erblickte den Berglöwen. "Bei den Neun!", rief er, taumelte zurück und stieß gegen das Regal, sodass die Flaschen klirrten. Der Rothwardon schmunzelte. "Seid beruhigt, er tut euch nichts.". Im Stillen hoffte Milan, dass er mit seiner Behauptung richtig lag, so ganz geheuer war ihm das Verhalten des Pumas noch immer nicht. Am Tresen angelangt, ließ sich der Berglöwe nieder und schaute sich aufmerksam um. Der Nord hinter der Theke war immer noch verschreckt, zwang sich aber Milan fragend anzusehen. "Ich bin vor einigen Tagen mit einer Begleitung hiergekommen, vielleicht erinnert ihr euch. Ich wollte euch fragen, ob sie immer noch hier wohnt...". Der Mann überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, tut mir leid, sie ist vor 3 Tagen hier von dannen gezogen. Keine Ahnung, wohin.". Der Jäger nickte bedächtig und bedankte sich. Das dachte ich mir, warum auch sollte sie warten? Naja, vielleicht sehe ich sie noch wieder. Damit drehte er sich auf dem Absatz um und verließ die Herberge wieder, gefolgt von dem Puma und dem ängstlichen Blick des Nords.
Draußen sah sich Milan einer kleinen Ansammlung von drei Personen gegenüber, die wohl durch das Fenster der Herberge ihm nachspioniert hatten. Es handelte sich dabei um Kinder, die mit ängstlicher Miene den Puma musterten. Dieser erwiderte den Blick neugierig, aber sein Interesse schien schnell zu verlöschen. Dann eben gleich zur Gräfin, was anderes habe ich nicht vor, und damit wandte sich der Rothwardon Richtung Schloss.

Milan schien sie nicht bemerkt zu haben, denn er ging an ihr vorbei und verschwand in der Herberge. Das Arranges neben sie getreten war, bemerkte sie jetzt auch, er hielt sich also doch noch in Bruma auf. Sie stand immer noch da und sah auf die Herberge, in der Milan eben verschwunden war, mitsamt dem Berglöwen. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte, und vor allem nicht, wie er den Berglöwen dazu gebracht hatte, ihm zu folgen. Ihr kam kurz der Gedanke, dass sie Dinge doch etwas anders liegen könnten als sie dachte, aber sie schob den Gedanken gleich wieder zur Seite. Er hatte sie vier Tage in Bruma sitzen lassen, er konnte eh nicht davon ausgehen, dass sie gewartet hatte. Hast du aber. Nein, das hatte andere Gründe gehabt. Sie würde ihm jetzt jedenfalls nicht hinterherlaufen. Da verließ er die Taverne und ging den Weg hoch zum Schloss. Kaum sah sie das, ging sie auch schon über den Platz, ohne auf Arranges zu achten ob er ihr folgte. Mit einigem Abstand folgte sie Milan die Treppen nach oben.

Arranges sah das Schauspiel verwirrt mit an. Der Bestienjäger ging an ihnen vorbei, verschwand kurz in der Taverne, kam wenige Augenblicke später wieder heraus und ging dann zum Schloss hinauf. Einen Lidschlag dauerte es, dann folgte Meryann ihm auch schon. Der Kaiserliche blieb auf dem Platz stehen. Was wird das eigentlich? So langsam aber sicher zweifle ich am Verstand... und zwar von beiden... Damit setzte er sich ebenfalls in Bewegung. Hielt aber vor dem inneren Ring, welcher den Hof vor dem Schloss umgab, inne und setzte sich auf die kniehohe Brüstung am Rand der obersten Terrasse und wartete.

Milan sah sich noch ein paarmal mit ängstlichen oder erstaunten Blicken konfrontiert, aber dennoch bewegte er sich schnurstraks auf das Schloss zu. Als er in den Innenhof trat, zuckte die Wache an der Tür merklich mit der Hand zum Griff der Waffe, zog sie aber noch nicht. Fragend blickte er auf den Berglöwen, machte aber keine Anstalten, Milan eintreten zu lassen. "Ich bitte um eine Audienz bei der Gräfin...", begann Milan den Wächter anzusprechen. "Aber nicht damit...", meinte der Mann sofort barsch und deutete auf den Berglöwen, welcher ihn aufmerksam anblickte. "Nun, er ist der Grund warum ich um die Audienz bitte. Ich ersuche die Gräfin darum, mir eine Erlaubnis zum Führen des Tieres auszustellen.". Der Wächter schien zu überlegen. "Da hatten wir lange niemanden mehr...nun gut. Wartet drinnen im Vorraum, man wird euch rufen lassen", und der Mann gab den Weg frei. Milan betrat mit dem Puma das Schloss und stand etwas ratlos in dem mit Teppichen ausgelegten Raum. Hier stand eine weitere Wache, der er sein Anliegen erneut schilderte. Sie nickte und zog von dannen, wahrscheinlich um der Gräfin Bescheid zu sagen. Das wird wohl dauern..., dachte sich Milan, ging in die Hocke und blickte dem Berglöwen in die Augen, während er ihn abwesend streichelte.

Meryann sah, wie Milan nach einem kurzen Gespräch mit der Wache im Schloss verschwand, mit dem Berglöwen. Sie wartete einen Augenblick, dann folgte sie ihm. In die Halle wurde sie ohne Nachfragen eingelassen, dass stand prinzipiell jedem Bürger Cyrodiils offen. Drinnen war Milan neben dem Puma in die Hocke gegangen und streichelte ihm das Fell. Meryann nahm die Kapuze ihres Mantels vom Kopf, ging langsam auf die beiden zu, blieb etwa zwei Meter vor ihnen stehen und sah Milan schweigend an. Eigentlich wollte sie ihm ja gar nicht folgen, es erstaunte sie nur, dass er sich wieder nach Bruma traute.

Der Wächter kam schneller zurück als erwartet, der Thron aber war immer noch leer, stellte Milan aus der Ferne fest. Der Mann sprach Milan an. "Sie hat jetzt Zeit für euch, folgt mir bitte.". Da Meryann im Rücken von Milan stand, bemerkte er sie nicht da er vollkommen darauf konzentriert war was er wohl der Gräfin sagen würde, auch der Wächter schien sie zu ignorieren. Sie gingen in den Thronsaal, und der Mann wies auf den linken, kleinen Torbogen in der Wand. "Geht dort hindurch, sie erwartet euch.". Milan nickte und ging mit dem Puma an seiner Seite in den hinteren Teil des Schlosses.
Der Wächter unterdessen kehrte in den Thronsaal zurück und wandte sich jetzt an Meryann. Er sagte nichts, sondern schaute nur kühl und abwartend drein, was wohl der Wunsch der Bretonin sein würde.
Milan sah sich nun der Gräfin gegenüber. Sie trug ein blaues Kleid aus teuer aussehendem Stoff und hatte die Haare straff nach hinten zusammengebunden. Zusammen mit dem strengen, abschätzenden Blick, mit dem sie den Rothardonen und den Puma belegte verlieh ihr dieses Aussehen eine sehr autoritäre Note. Einen Moment lang herrschte Schweigen; dann deutete Milan eine Verbeugung an. "Seid gegrüßt, Grafin von Bruma. Ich ersuche euch um ein Zertifikat, welches mich dazu berechtigt, dieses edle Tier an meiner Seite zu legalisieren.". Der Rothwardon bemerkte den Blick der Gräfin, war aber verwirrt; sie hatte den Berglöwen nur den Bruchteil einer Sekunde gemustert, dafür betrachtete sie den Bestienjäger selbst ungewöhnlich lang. "Nun gut...", begann sie, "...ihr könnt euch sicherlich denken, dass ich mit diesen Dokumenten nicht um mich werfe. Ein gewisses Entgelt müsst ihr schon leisten.". Sie machte eine bedeutungsvolle Pause. "1.000 Septime.". Milan sog scharf die Luft ein. Er hatte sich gedacht, dass es teuer wurde, aber damit hatte er nicht gerechnet. Die Gräfin quittierte diese Geste mit einem Schmunzeln. "Das dachte ich mir; darum habe ich noch ein anderes Angebot. Ich bin eine sehr leidenschaftliche Sammlerin von akavirischen Artefakten; wenn ihr mir einige von diesen beschaffen könntet, wäre die Schuld auch beglichen. Ich habe Aufzeichnungen von Ruinen in Morrowind, aber auch in Hochfels soll es einige geben.". Milan schaute etwas skeptisch drein. Hochfels? Morrowind? Sollte er etwa an's Ende der Welt reisen für dieses Tier? Diese Frau beliebte wohl zu spaßen, sie musste doch wissen, dass hier Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis standen. Milan schaute etwas ratlos drein und strich über den Kopf des Puma, welcher ihn gerade fragend ansah. "Werte Gräfin, bei allem Respekt, aber diese Möglichkeit muss euch doch selbst sehr absurd erscheinen...". Die Frau lehnte sich zurück und musterte Milan abermals, dabei zeigte sich ein kühles Lächeln auf ihren schmalen Lippen. "Nun, es gäbe sicherlich noch andere Möglichkeiten, wie wir uns...einigen könnten...", und dabei sah sie Milan mit einem Blick an, der mehr als tausend Worte sprach. Das meint sie nicht ernst. Milan stockte der Atem, er hoffte auf eine Auflösung dieses, in seinen Augen, Missverständnisses. Aber das Gegenteil war der Fall, die Gräfin lächelte ihn vielsagend an. "Damit könntet ihr das Dokument ohne Umstände erhalten...". Das kann nur ein Scherz sein, dachte sich der Rothwardon und trat etwas verlegen auf der Stelle. "Mit Verlaub, Gräfin, aber das halte ich doch für eine etwas ungewöhnliche Lösung zur Begleichen der Schuld...". Der Jäger schien dabei etwas zu ungläubig geklungen zu haben, denn abrupt stand die Frau von ihrem Stuhl auf und funkelte ihn an. "Was erlaubt ihr euch? Ihr zweifelt an meinen Worten? Ich habe euch gesagt, wie die Möglichkeiten aussehen; entscheidet euch oder zieht von dannen! Allein das Angebot sollte eine Ehre für euch sein!". Sie hatte in einem bedrohlich leisen Tonfall besprochen, nun setzte sie sich wieder und fuhr in einem betont ruhigen Ton fort. "Ihr kennt die Alternativen zu den 1.000 Septimen...wählt weise und teilt mir eure Wahl im Laufe des Tages mit.". Damit entließ sie Milan, welcher sich nur zu gern entfernte, dabei aber immer noch den bohrenden Blick der Gräfin auf seinen Rücken spürte.
Wieder in der Halle erblickte er plötzlich Meryann. Ich komme hier von einer Verlegenheit in die Andere, dachte er, gerade noch dabei, ernsthaft über das zweifelhafte Angebot der Gräfin nachzudenken. Wenigstens ist sie doch nicht abgereist, wie ich befürchtet habe. Milan hielt vor Meryann inne, der Puma legte sich auf den weichen Teppich. "Ach, Hallo, Meryann...ich dachte schon, dass ich dich verpasst habe...", meinte er freundlich Richtung der Bretonin, griff nach ihrer Hand und schickte sich an, ihr einen Kuss auf die Wange zu geben.

Kaum war sie zu Milan getreten, wurde er von einer Wache angesprochen und ging gleich darauf in den hinteren Teil der Halle, ohne sich zu ihr zu drehen. Sie stand etwas verloren in der Halle, als sie die Wache, die eben noch Milan etwas ausgerichtet hatte, kühl ansah als würde sie auf etwas warten. Schau nicht so dämlich, ich kann hier stehen so lange ich will., dachte sie sich, rang sich dann aber doch eine Antwort ab, nachdem die Wache sie immer noch musterte: "Ich warte auf den Herren.", wobei sie in die Richtung deutete, in die Milan verschwunden war. Es dauerte nicht lange bis er wiederkam, wobei sein Gesicht einen etwas verwirrten Ausdruck zeigte, bis er sie erkannte. "Das dachte ich von dir ebenfalls.", sagte sie leicht reserviert, zog Milan die Hand weg und ging einen Schritt zurück. Langsam kam ihr das ganze zwar schon seltsam vor, aber sie wollte erst eine Erklärung von ihm um sich sicher sein zu können. Abwartend sah sie zuerst Milan an, dann den Puma der auf dem Teppich lag und dann wieder zu Milan.

Der Rothwardon griff ins Leere und ließ daraufhin einen noch verwirrteren Gesichtsausdruck sehen. Was ist denn heute schon wieder los? Was meint sie damit? Dann fiel ihm auf, dass Meryann wohl dachte, er sei abgereist, und auch dass sie auf den Puma schaute. Langsam wurde das Bild klarer. Achso.... "Lass mich erklären. Ich bin in der tat mein Schwert holen gegangen, dann aber dachte ich an mein Versprechen, dir beim...Suchen zu helfen.". Er sprach die Höhle absichtlich nicht aus, hier waren Wachen anwesend. "Ich wurde schließlich auch fündig. Allerdings 'fand' mich auch mein neuer Begleiter hier. Bevor du fragst, ja, es ist derselbe. Aus unerfindlichen Gründen scheint er mir zu folgen und meine Befehle auszuführen. Das Problem ist, dass ich nicht so ganz ohne Probleme hier nach Bruma hineingekommen bin. Darum habe ich die Gräfin gerade nach einem Dokument gefragt, welches mich zum Führen von ihm berechtigt. Das allerdings hat einen recht hohen Preis...". Was genau es kostete, ob nun Geld oder Dienstleisung, verschwieg er und wies stattdessen zur Tür.

Schweigend hatte sie sich seine Antwort angehört und ging auf seinen Wink hin zur Tür. Das änderte natürlich wieder alles, hatte sie doch eben noch vorgehabt, abzureisen. Verstohlen musterte sie Milan. war das nur eine Ausrede? Wer wusste was er in den vier Tagen noch getan hatte, allerdings war der Puma der ihnen jetzt aus dem Schloss folgte ja Beweis genug. Draußen angekommen sah sie sich nach Arranges um. Moment, hat er wirklich gesagt, er hat eine Höhle gefunden? Das kam ihr erst jetzt zu Bewusstsein, war sie vorher einfach zu verwirrt gewesen, als Milan auf einmal wieder in Bruma auftauchte und anscheinend alles ganz anders lag, als sie es vermutet hatte. "Ich habe ein Zimmer in der… billigen Taverne", sagte sie noch zu Milan. "Dort können wir reden.".

Als die beiden endlich aus dem Schloss kamen, erhob sich der Kaiserliche. Er folgte ihnen in die Taverne unten am Tor, wo Meryann sie mehr oder weniger hinführte und wo sie anscheinend auch die letzten Tage gewohnt hatte. In der Taverne angekommen musste Milan dem Nord und den anderen Gästen, welche direkt etwas erschrocken und verwirrt dreinblickten, erklären, dass die Wildkatze nichts tun würde. Nach einigen weiteren misstrauischen Blicken, widmeten sich die Gäste wieder ihren Gesprächen. Die beiden Nekromanten und der Bestienjäger standen etwas verloren in dem Schankraum. Ein wohl ungeeigneter Platz um zu reden... Dasselbe dachte wohl auch die Bretonin und im Grunde auch der Rothwardon. Obwohl Arranges nicht wusste, was Milan zu erzählen hatte, konnte er sich denken, dass es absolut ungeeignet für die Öffentlichkeit war. Sie begaben sich in Meryanns Zimmer.

Dort angekommen hockte sich Milan in eine Ecke, neben ihm ließ sich der Puma nieder, und er blickte in die Runde. Der Berglöwe schaute ihn kurz an, danach betrachtete er mürrisch Meryann und Arranges. "Nun, ich fang mal an. Wie unschwer zu erkennen habe ich jemanden in der Wildnis gefunden, als ich eine Höhle suchte. Bin schließlich auch fündig geworden, sie liegt etwas weit ab jeglicher Zivilisation, aber genau so sollte sie ja sein. Ich weiß nicht, inwiefern ihr noch Ausrüstung benötigt, die müsstet ihr mitbringen. Zurzeit habe ich jedoch ein ganz anderes Problem. Mein Begleiter hier", und er nickte zu dem Berglöwen, welcher mittlerweile Arranges ausdruckslos fixiert hatte, "benötigt eine Art Zertifikat, dass mich sozusagen als Halter auszeichnet, und damit ich in die Städte hineinkomme ohne dass ich wieder jemanden bestechen muss. Dieser Wisch kostet 1.000 Septime, eine Rundreise in eine Akaviri-Ruine in Hochfels oder Morrowind, oder...". Milan schwieg plötzlich, was sollte er jetzt sagen? Er beschloss, einfach weiter zu reden. "...wie dem auch sei, ich weiß nicht, wie ich das bewerkstelligen soll. Die Gräfin will eine Entscheidung bis heut Abend. Aber das ist meine Sache. Wie ist es beu euch gelaufen?", und er blickte von Meryann zu Arranges. Der Puma hatte immer noch Arranges in die wachsamen Augen gefasst.

Meryann hatte Milan zugehört und war kurz gestutzt, als er einfach weitersprach, obwohl es noch einen dritten Weg zu geben schien. "Nicht so gut. Ich habe zwar den Schlüssel zur Gruft inzwischen, allerdings ist die Kapelle nie leer, es gibt schon keine Möglichkeit, die Leiche unbemerkt aus der Gruft zu bringen, geschweige denn aus der Stadt." Sie sah Milan in die Augen und sagte noch lächelnd: "Danke dass du nach einer Höhle gesucht hast" Sie wußte immer noch nicht ob sie ihm glauben sollte, dass er die letzten Tage wirklich allein in der Wildnis verbracht hatte. Dann sah sie zu Arranges, was dieser getrieben hatte, wußte sie ebenfalls nicht.

Arranges hörte Milan zu und setzte anschließend einen ehrlich verwirrten Blick auf. 'Äh... ihr habt nach einer Höhle gesucht? Interessant... Mir erschließt sich jetzt nicht so ganz der Grund warum, aber vielleicht könnte man es mir näher erläutern?' Sie will das wirklich durchziehen? 'Nun gut, ich kann mir zumindest im Ansatz eure Absichten erklären, aber da fehlt vermutlich ein wenig Hintergrund oder?' Ich bin ja mal gespannt, wie sie sich gedacht haben, die Leiche dort heraus zu bekommen... In Arranges keimten schon erste Ideen, aber zuerst wollte er wissen, was genau die beiden überhaupt vorhatten. Dass der Berglöwe ihn schon die ganze Zeit mit den Augen verfolgte, ignorierte der Nekromant gekonnt. Dass Tiere etwas seltsam auf ihn reagierten, war ihm bewusst, Pferde taten das manchmal auch, sie spürten wohl das Los des Totenbeschwörers an ihm.

Der Puma zuckte mit den Ohren, als Arranges zu sprechen begann und ließ ihn auch weiterhin nicht aus den Augen. Milan hingegen beschäftigte sich mit der Gesamtsituation. "Also gut, ich schätze, du willst das jetzt wirklich vollbringen und die Leiche deines Verwandten aus der Kapelle befördern. Gibt es Vorschläge, wie wir das fertigbringen könnten? Das Komplizierteste dürfte das Herausbringen sein, einen Heuwagen oder ähnliches besorgt man relativ schnell, und die Wachen hier sind nicht so aufmerksam als dass sie einen Riesenberg Heu durchsuchen würden. Wieviele Leute sind denn in der Kapelle? Vielleicht wäre dem schon mit Ablenken Genüge getan...". Milan blickte zu seinem Berglöwen und kraulte ihm hinter dem Ohr; dieser legte daraufhin den Kopf auf den Boden, aber die Augen richtete er imemr noch auf den Kaiserlichen.

"Ich möchte gern meinen Verwandten wiedererwecken, oder den, den ich dafür halte. Ich dachte ich habe keine Verwandten hier, und mein Nachname ist recht selten. Eventuell kann er mir etwas erählen...", sagte sie an Arranges gewandt, dann wieder zu beiden: "Am späten Abend bis Mitternacht habe ich nur eine Argonierin in der Kapelle gesehen. Das käme allerdings auf einen Versuch an, ich weiß nicht ob das jede Nacht so ist." Ihr fiel auf Anhieb nicht ein, wie sie die Priester am besten ablenken konnten, zu auffällig durfte es ja auch nicht sein. "Ausserdem brauche ich unbedingt noch ein paar Fackeln oder Kerzen, wenn wir wirklich an die Leiche kommen, sonst eigentlich nichts weiter." Es würde zwar vermutlich auch ohne gehen, aber das gehörte irgendwie dazu.

Arranges überlegte einen Moment, dann ergriff er das Wort: 'Nun, möglicherweise ließe sich der Priester und auch alle anderen Besucher am Tag ablenken... In den Grüften der Kapellen sind Geister kein seltener Anblick. Ich habe keine Ahnung, ob der Priester oder sonst jemand in der Lage ist, sich dieser lästigen Schemen zu erwehren, aber ein versuch ist es wert.' Er überlegte nochmal einen Moment, während er den Berglöwen mit einem forschenden Blick belegte. 'Wir könnten es ja so aussehen lassen, als würden die... oder der Geist von der Leiche eures Verwandten ausgehen, alles weitere wird sich der Priester vermutlich selbst zusammenreimen können... Ansonsten könnte ich nur noch Bestechung als Vorschlag nennen.' Sagte Arranges und grinste schief in die Runde.