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Thema: Knausern in Japan - Wenn Sparen zur Krankheit wird

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  1. #1
    Nein, Sparen hat die Kreditrücklage geschaffen, auf welcher die Wirtschaft ihre billigen, Staatsnahen Kredite bekommen hat. Die Banken waren mehr oder weniger verstaatlicht und Kredite konnten dementsprechend gezielt vergeben werden. Weiters wurde durch verschiedene Methoden, die Herstellungspreise zu drücken die Fähigkeit geschaffen, verdammt viel zu akzeptablen Preisen herzustellen. Das Problem ist heute, dass in der Wirtschaftskrise dies nicht mehr abgenommen wird. Effektiv verlangt man in dem Artikel, dass die Firmen Leute freisetzen und Kapazitäten reduzuieren um wieder Gewinn im Abschluss zu haben.

    Ob Import-Restriktionen zum heutigen Zeitpunkt aufgehoben werden oder nicht, wird auf kurze Sicht nicht viel Unterschied machen da der Markt als geschlossener Markt konstruiert ist. Die Firmen unterhalten sehr persönliche Beziehungen zu ihren Kunden, seien das Privatkunden oder Geschäftskunden und in diese Netze kommt man nicht ohne ihren guten Willen hinein. Aka, du kannst schon einsteigen und dein Produkt anbieten, aber das bedeutet nicht, dass du Kunden erreichen wirst.

    Zitat Zitat
    Aber ist es denn tatsächlich so, dass ein Teil der japanischen Bevölkerung in prekären Lebenssituationen lebt und ständig mit dem sozialen Abstieg bedroht ist; oder ist dies einfach eine Reaktion auf die Reduktion des gewohnten Lebensstandards (der aber an der sozialen Klasse im Grunde nur wenig ändert)?
    Klar, es gibt durchaus Leute, die effektiv in Armut leben und zwischen Essen, Heizung und Kleidung entscheiden müssen und inwiefern das von staatlicher Seite her als Problem wahrgenommen wird....keine Ahnung, vermutlich überhaupt nicht.
    Sandler hat's auch genug.

    Zitat Zitat
    Interessant wäre z.B. auch zu wissen, ob das japanische Bildungssystem mit seiner "Preispolitik" in irgendeiner Form darauf reagiert, ob es mehr Stipendien gibt, Studiengebühren etc. reduziert werden etc., um sozialem Abstieg durch mangelnde Bildung zu begegnen.
    Keine Ahnung, vielleicht weiß Wischmop oder ein anderer unserer Studenten mehr darüber. Mir wäre es neu.

  2. #2
    Weißt du, wie in der japanischen Bevölkerung diese prekären Lebensverhältnisse thematisiert werden? Ich könnte mir vorstellen, dass dies extrem tabuisiert ist. Ich hatte da mal eine Reportage gesehen, in der sie wirklich arme, d.h. auf der Straße lebende Japaner gezeigt und interviewt haben. Ich glaube das war in den Außenbezirken von Tokyo; und ohne es jetzt nochmal nachgelesen zu haben wird es AFAIR in dem Buch "darum nerven Japaner" in Punkto Gleichheit behandelt (wobei das natürlich keine wissenschaftlich-soziologische Quelle ist).

    Ich glaub ich muss mal in unseren Datenbanken nach soziologischen Artikeln zu Japan suchen, finde das im Moment sehr spannend. ^^
    Thematisiert hatten wir das btw. in unserem Seminar "Individuum und Gesellschaft" wo in der letzten Sitzung auch ein Paper über Japan besprochen wurde. Das war:

    "Schooler, Carmi (1990): The Individual in japanese History: Parallels to and Divergences from the European Experience. Sociological Forum 5 (4), 569-594.

    Da war die historische Perspektive natürlich der Mittelpunkt. Die Unterschiede aber auch Ähnlichkeiten, welche sich unabhängig voneinander entwickelt haben, waren jedoch sehr interessant.

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