"Ich fürchte, über den Kampf gegen die Sünde gibt es wenig, das ich euch erzählen könnte, da ich in meinem bsherigen Leben, obwohl normalerweiße natürlich zum Glück, in diesem Fall jedoch unglücklicherweise, nur wenig Verführungen begegnet bin, die meinem Seelenheil zu schaden trachteten. Doch bezüglich eures Wunsches eines Gedichts über die Heimat, so denke ich, dass ich euch diesen erfüllen kann." Er schlug sein Buch auf und blätterte darin herum, bis er schließlich auf einer Seite hängen blieb. Er las den Text einmal durch, bevor er mit klarer Stimme etwas vorzutragen begann:

Zitat Zitat
An meinen Bruder

Denkst du des Schlosses noch auf stiller Höh?
Das Horn lockt nächtlich dort, als obs dich riefe,
Am Abgrund grast das Reh,
Es rauscht der Wald verwirrend aus der Tiefe –
O stille, wecke nicht, es war als schliefe
Da drunten ein unnennbar Weh.

Kennst du den Garten? – Wenn sich Lenz erneut,
Geht dort ein Mädchen auf den kühlen Gängen
Still durch die Einsamkeit,
Und weckt den leisen Strom von Zauberklängen,
Als ob die Blumen und die Bäume sängen
Rings von der alten schönen Zeit.

Ihr Wipfel und ihr Bronnen rauscht nur zu!
Wohin du auch in wilder Lust magst dringen,
Du findest nirgends Ruh,
Erreichen wird dich das geheime Singen, –
Ach, dieses Bannes zauberischen Ringen
Entfliehn wir nimmer, ich und du!
[OoC]: "Die Heimat", Joseph Freiherr von Eichendorff
(Hey, ihr hattet doch nicht angenommen, dass ich jetzt selber zu dichten anfangen würde )[/OoC]

Nachdem er geendet hatte, blickte er zu Isabella, ob sein Werk ihren Gefallen gefunden hatte.